; 86 Die unandächtige Närrin.
die Lateim'n sänget schon an. Ach GO»! sey mir gnädig. Ach - O
Heil.N stehe mir in allem bey! O mein Heil.Schutz-Engel!L>- -!
Mein Gräfin/hätte bald vergessen/wo ist dieGescllschaffk? ich wer-
de dich ja auch dabcy antreffen ? es ist mirZcit und Weil lang zuHaus.
Mein Herr hat heut eine commiwon, so hat er auch die Post noch
nicht abgefertiget/re. Nach der Gesellschafftfahr ich wieder nacher
Hans/ da thut man anrichten/ und stehen wir vor n. Uhr nicht auf/
nachmals Habich noch etwas weniges zu beten/ und mit dem gehe ich
ins Bett. Solcher gestalten GOn Lob! bring ich meine Zeit gar
ordentlich zu Übermorgen hab ich wiederum einen Beicht Tag-
Ihr Gnaden/mit Erlaubnus/ daß ich so streng reden thn / das
Heist ordentlich gefaullentzct. Sie verstehen ungezweiffclt auch ein
wenig Lateinisch. Schauen sie/ orare und »rare müssen beysamme»
seyn: es mnß bey dem Beten das arbeiten/ und bey dem arbeiten das
Beten seyn. Beten und Arbeiten seynd zwey Riegel/welche dem bö-
sen Feind die Thür verschliessen. Arbeiten und Beten seynddiezwcy
Flügel mit welchen der Mensch von Sünden fliehet. Beten und
Arbeiten seynd zwey Zügel/ mit denen des Menschen Sinnlichkeiten
gezäumel werden. Arbeiten ohne Beten:
Ist ein Nuß ohne Kern/
Ist ein Himmel ohne Stern.
Arbeiten ohne Beten/
Ist ein Faß ohne Wem/
Ist ein Gold ohne Schein.
Arbeiten ohne Beten/
Ist ein Teich ohne Fisch/
Ist ein Stuben ohne Tisch-
Hertz und Zungen hat GOtt dem Menschen gegeben zu dem
Gebet. Händ und Füß hat GStt dem Menschen gegeben zur Ar-
beit. ES hat unser lieber HErr nicht allezeit gebetet/ sondern auch
vielfältige Arbeit verrichrer/ der gcbenedeytcste» Mutter selbst das
Wasser nacher Haus getragen/ dem liebsten Nähr-Vatter Joseph
man-
die Lateim'n sänget schon an. Ach GO»! sey mir gnädig. Ach - O
Heil.N stehe mir in allem bey! O mein Heil.Schutz-Engel!L>- -!
Mein Gräfin/hätte bald vergessen/wo ist dieGescllschaffk? ich wer-
de dich ja auch dabcy antreffen ? es ist mirZcit und Weil lang zuHaus.
Mein Herr hat heut eine commiwon, so hat er auch die Post noch
nicht abgefertiget/re. Nach der Gesellschafftfahr ich wieder nacher
Hans/ da thut man anrichten/ und stehen wir vor n. Uhr nicht auf/
nachmals Habich noch etwas weniges zu beten/ und mit dem gehe ich
ins Bett. Solcher gestalten GOn Lob! bring ich meine Zeit gar
ordentlich zu Übermorgen hab ich wiederum einen Beicht Tag-
Ihr Gnaden/mit Erlaubnus/ daß ich so streng reden thn / das
Heist ordentlich gefaullentzct. Sie verstehen ungezweiffclt auch ein
wenig Lateinisch. Schauen sie/ orare und »rare müssen beysamme»
seyn: es mnß bey dem Beten das arbeiten/ und bey dem arbeiten das
Beten seyn. Beten und Arbeiten seynd zwey Riegel/welche dem bö-
sen Feind die Thür verschliessen. Arbeiten und Beten seynddiezwcy
Flügel mit welchen der Mensch von Sünden fliehet. Beten und
Arbeiten seynd zwey Zügel/ mit denen des Menschen Sinnlichkeiten
gezäumel werden. Arbeiten ohne Beten:
Ist ein Nuß ohne Kern/
Ist ein Himmel ohne Stern.
Arbeiten ohne Beten/
Ist ein Faß ohne Wem/
Ist ein Gold ohne Schein.
Arbeiten ohne Beten/
Ist ein Teich ohne Fisch/
Ist ein Stuben ohne Tisch-
Hertz und Zungen hat GOtt dem Menschen gegeben zu dem
Gebet. Händ und Füß hat GStt dem Menschen gegeben zur Ar-
beit. ES hat unser lieber HErr nicht allezeit gebetet/ sondern auch
vielfältige Arbeit verrichrer/ der gcbenedeytcste» Mutter selbst das
Wasser nacher Haus getragen/ dem liebsten Nähr-Vatter Joseph
man-