AberglaubWe Närrin.
Berglauben scheinet bey den Weibsbilder» ein schlechtes
MMWort zu seyn/darum er auch bey ihnen also heimlich einge-
LKMschlichen/daßwenig darbvn befreyct seyn/wann dieBuchsta-
den in demAberglauben ein wenig versetzt werdenzso Heist esreinRa-
ben-Glauben/od nun zwar Las erste in Len Ohren nit so hart als das
letzte klinget/so wäre es doch besser mit dem letzten zu halten/ als mit
dem Ersten/in Erwegungdaß doch gleichwol die jungen Raben den
einigen wahren GOttanruffen; diejenigen Weiber aber/ welche
denen Aberglauben nachhängen/ seynd abgöttisch/ verlassen ihren
Gchöpfer/und ziehen ihrenGewiffen ein solchesSchand-undVrand-
Mahl zu/ daß sie ihnen es gar nicht einbilden können/ und zu diesen
concribniren gar viel die alten luper-klugen Vetteln/ die zum öfftern
unschuldige und fromme Jungfern und Weiber mit solchen Wahn-
Witz anstecken / daß sie ihnen nicht mehr heraus zu Helffen wissen.
Erst vor zwey Jahren ist ein schönes Buch heraus gekommen unter
dem Tikul: Die gestriegelte Rocken-kiniotopkia, oder aufrichtige
Untersuchung derer von vielen Lper-klugen Weibern hochgehaltnen
Aberglauben/ welches sehr Christlich und sehr nützlich zu lesenist.
Bey der Erklärung des Knpffer-Blats stehen diese Reimen:
Das alte Weib/das du hier sichst mit einem langen Rocken /
Ist einer alten Hexen-Art/und ist gar sehr erschrocken/
Sic istdie alreMeisterin/dieAberglauben lehret/
Weil niemand ist fast hier noch dort/so ihrsmitRachdrnckWehret/
Drum findet sie des Beyfalls viel/bey Ulten und bey Jungen /
MitSeegemsprechen geht sieum/führt Lügen aufder Zungen.
Wir wollen etliche ans der Cantzley dieser alten Vettel herjetzen/
umuns über dieselbezu moquiren und sieauszulachen/sie sagt:
.Ledige Weibs-Personen/als Jungfern und MägLe/wclche gern
Manner hätten, die sollen in der Nacht vor St. Andreas-Tage St.
Andreasen nackend anruffen/so wird Wen ihr künftiger Liebster im
Schlafferscheinen. O Närrin!
A Wann