Hof und vor dem Kayser erscheine / gewöhnliche Reverentz mit die-
sen Worten ablegre: Die Götter erhalten Jhro Majestät gesund:
Antwortete der Kayser: Und dir geben sie den Verstand/ weil du
dich Hirn-loß erzeiget hast. Diese Rede verstünde kmvius gar ge-
schwind waseö sagenwolltt/ machte sich demnach aus demStaub/
und gehet nach Haus/und sagte seinerFrauen/ daß der Kayser Wist
senschafft habe / daß ich dir das mir und ihme allem bewuste Sccrel ge-
offenbahret/und befohlen mir das Leben zu nehmen. Redet demnach
mit sich sechsten also: BMch hast du die Straffverdienet/der du?n so
langer Zeit/in welcher du mit deinem Weib gelebr/entweder ihr um
behutsame Zungen nicht erkennet/ oder wann du solche erkennet / dich
nichts destoweniger davor zu hüten gewust hast.
Ein Frauenzimmer soll alle Sachen wohl überlegen/ mchtalles
glauben was man sagl/auch nicht alles verwaschen / dann leicht glau-
ben/ und gern andern vertrauen/seynd zwey Wurtzlen/ aus denen
tausend Ungelegenheiten können entstehen-
Die Mannsichtige Närrin.
WiMX>Or wenig Wochen käme ich in ein vornehmes Haus / worin-
^^Mnen sich Lrey Mägde bey dem Spinnen befanden / die erste
aus ihnen fiengean/vhne daß sie michwahrgenommen/alss
Zu singen:
Mied! sag/was fang ich an/
Ist kein Hoffnung zueim Mann?
Ich muß selbst mein Schänd bekennen/
Daß ich thät ein jeden nehmen/
Ach! wie ferten also Heuer/
Sepnd die Männer gar zu theuer.
DieMiedl/also hiesse diese/wollte ihre Gedancken der Urschl auch zu
verstehen geben/und reimte bald darauf:
Ee - Ach!