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gen Gegenstand hätten; allein ste können dies
auch noch durch die Beschaffenheit ihres Gegen-
standes rhun, und dann werden sie Laster ge-
nannt; das Laster ist nichts anders als ein ha-
bituelles Gefühl, das uns zum Bruche der na-
türlichen geschriebenen oder ungeschriebenen Ge-
setze der Gesellschaft antreibr. D^rum sind die
Leidenschaften wegen ihres Uibermasses, und die
Laster wegen ihrer Beschaffenheit einer der vor-
züglichsten Gegenstände, womit sich die Moral
beschäftigen kann. Sie bemühet sich die ersten
zu massigen, und die zweiten auszurotten. Wir
sagen sie zu massigen; denn obgleich die gar zu
iso'.irten, koncentrirren Gefühle der Ausübung
gesellschaftlicher Tugenden schaden, so machet
die Moral doch nicht Anspruch darauf die Af-
fecktionen der Seele auf diese Tugenden allein
einzuschrcncken. Sie lehret uns nur, daß diese
Gefühle der Menschenliebe untergeordnet sein
sollen. Ich, sagte ein Philosoph, ich ziehe mei-
ne Famijie mir, mein Vaterland meiner
Familie, und das Menschengeschlecht meinem
Vaterlande vor Dies ist die Devise des tu-
gendhaften Mannes.
Wenn Wohlsein alles heißt, was nicht
absolutes Bcdürfniß ist, so folgt daraus, daß
G 5 das
 
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