Tierbildcr. 2x^c)
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Der beste R>eT.
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1 \)<»n saß aus der Veranda des „Seehauses" — die kjerrei
natürlich wie immer als getreue Vasallen um das voi
. Allen angeschwärmte Fräulein Ella Löben, das hier w>
n* Königin Ejof hielt. Sie hatte just eine begeisterte Lobred
"r daz entzückende Alpenpanorama beendet, dessen Anblick mai
, und Alle halten — wie immer — beigepflichtet. ^ul' c
°s^afte Leutnant Leo konnte es — auch wie immer — mch
?!°"ass°n, sie zu necken, und meinte ironisch: „Gnädige:
rc*ulcin sprühen ja heute förmlich von Poesie. lPC 1
b| "Eiche darf sich wohl des eminenten Vorzugs schmeicheln
hochfliegende dichterische Stimmung durch die Redeperler
ner Phantasie mit entfacht zu haben?"
ib», 1 e Se»'§ nicht!" rief sie gereizt und blickte spöttisch nac
0 ^nüber. „Ihnen haben die Götter jeden Lunken vor
versagt 1"
"2ch bin zerknirscht!" lächelte Leo. „So — coram public« -
r allen liebwerten Mitmenschen der herrlichen Rolle eine:
Apolls entkleidet zu werden — uoch dazu von s>
ovitativer Seite — eine sehr bittere Sache!"
»Sie zweifeln wohl daran?" frng Ella und drohte mit dem
schönen Lockenkopf. „Frevler, Sie sollen auf der Stelle überführt
werden! Ich eröffne hiemit eine Preiskonkurrenz für die beste
poetische Leistung--—"
„Einlieferungstermin bis zum Anfang des neuen (Quartals I"
höhnte Leo.
„Nein", entgegnete sie schlagfertig, „binnen einer Stunde —
hier am Grt I Der Gewinner erhält mein heute von Gnkel
Eduard aufgenommenes Bild mit eigenhändiger Unterschrift. . ."
„Ahl" hieß es allgemein anerkennend, interessiert, neidisch.
„wer sich ausschließt", fügte sie mit einem zornig-schelmischen
Blick gegen Leo hinzu, „verfällt in dauernde Ungnade!"
„Weh mir!" rief er dramatisch. „Ich eile, das Flügelpferd zu
satteln! . . Und wem, hohe Richterin, soll die .poetische Leistung'
gelten?" — Sie sah einen Moment unschlüssig im Ureis.
„wem anders als Ihnen selbst?" sagte er mit einer tiefen
Verbeugung.
„Nein!" rief sie energisch und schüttelte den Uopf. „Sie
wären ungalant genug, zu behaupten, das Thema habe Sie
nicht begeistert!"
„Gl" wehrte er ab.
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Der beste R>eT.
6—«!)'y~a
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1 \)<»n saß aus der Veranda des „Seehauses" — die kjerrei
natürlich wie immer als getreue Vasallen um das voi
. Allen angeschwärmte Fräulein Ella Löben, das hier w>
n* Königin Ejof hielt. Sie hatte just eine begeisterte Lobred
"r daz entzückende Alpenpanorama beendet, dessen Anblick mai
, und Alle halten — wie immer — beigepflichtet. ^ul' c
°s^afte Leutnant Leo konnte es — auch wie immer — mch
?!°"ass°n, sie zu necken, und meinte ironisch: „Gnädige:
rc*ulcin sprühen ja heute förmlich von Poesie. lPC 1
b| "Eiche darf sich wohl des eminenten Vorzugs schmeicheln
hochfliegende dichterische Stimmung durch die Redeperler
ner Phantasie mit entfacht zu haben?"
ib», 1 e Se»'§ nicht!" rief sie gereizt und blickte spöttisch nac
0 ^nüber. „Ihnen haben die Götter jeden Lunken vor
versagt 1"
"2ch bin zerknirscht!" lächelte Leo. „So — coram public« -
r allen liebwerten Mitmenschen der herrlichen Rolle eine:
Apolls entkleidet zu werden — uoch dazu von s>
ovitativer Seite — eine sehr bittere Sache!"
»Sie zweifeln wohl daran?" frng Ella und drohte mit dem
schönen Lockenkopf. „Frevler, Sie sollen auf der Stelle überführt
werden! Ich eröffne hiemit eine Preiskonkurrenz für die beste
poetische Leistung--—"
„Einlieferungstermin bis zum Anfang des neuen (Quartals I"
höhnte Leo.
„Nein", entgegnete sie schlagfertig, „binnen einer Stunde —
hier am Grt I Der Gewinner erhält mein heute von Gnkel
Eduard aufgenommenes Bild mit eigenhändiger Unterschrift. . ."
„Ahl" hieß es allgemein anerkennend, interessiert, neidisch.
„wer sich ausschließt", fügte sie mit einem zornig-schelmischen
Blick gegen Leo hinzu, „verfällt in dauernde Ungnade!"
„Weh mir!" rief er dramatisch. „Ich eile, das Flügelpferd zu
satteln! . . Und wem, hohe Richterin, soll die .poetische Leistung'
gelten?" — Sie sah einen Moment unschlüssig im Ureis.
„wem anders als Ihnen selbst?" sagte er mit einer tiefen
Verbeugung.
„Nein!" rief sie energisch und schüttelte den Uopf. „Sie
wären ungalant genug, zu behaupten, das Thema habe Sie
nicht begeistert!"
„Gl" wehrte er ab.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Tierbilder"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1908
Entstehungsdatum (normiert)
1903 - 1913
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 128.1908, Nr. 3258, S. 13
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg