Fliegende Blätter (128.1908 (Nr. 3258-3283))

124 Ede's Mansolen nt.

„. . Wenn Dn itit’ Jeld hättest, Ede — ließest Du Dir nach
Deinem selijen Tode verbrennen?" — ,,I' wo! Ick ließe mir
in Sllkohol setzen - und immer frisch nachjefüllt von de Zinsen."

a > n c n ii ii nt v v.

Präsident (zum Verurteilten): „Haben Sie noch eine» .
Wunsch?" — Delinquent: „Wenn ich bitten dürfte um ein
Gruppenbild vom hohen Gerichtshof zum Andenken."

G äste: „. . So? ?lus Nauen kommt
der Herr? Könnten Sie uns da nicht eine
kurze Erklärung der drahtlosen Telegraphie
geben? Das muß doch riesig interessant
sein!" — Fremder: „Interessant? Das
will ich meinen — und dabei furchtbar

--~==s° Die Telefunkcnstation.

einfach. Sehen Sie, ich kann Ihnen das
gleich an einem praktischen Beispiel demon-
strieren. .. Herr Wirt, holen Sie 'mal vier
Teller! . . . Damit isolieren wir diesen
Tisch, indem wir die Füße hineinstellen. . . .
So — nun stellen Sie sich,

bitte, hinauf, denn Sie funktionieren iltt11
als Hauptgebeapparat. Die ande^
Herren bitte ich alle metallischen Geg^
stände von ihrem Körper zu entfern^
indem sie Uhren, Ringe, Münzen »r
dort auf den Schanktisch legen!

Sie, mein Herr, umfassen das rechte und
Sie das linke Bein, und stellen so die
Kohärer dar. Der Herr dort nimmt
diese beiden Leidener Flaschen in die

Hand und bildet den Induktions-
apparat, während Sie mit dieser Bürste
unaufhörlich Ihren Ärmel zu reiben haben,
denn Sie sind der Fritter. So, Herr

Wirt, nehmen Sie jetzt das Ende diest's
Strickes in die Hand, mit dem ich nun da-
Ganze in feste Verbindung bringe. —
jetzt wäre die Sendestation geschafft'

Ich, meine Herren, verkörpere dagegen
die Empfangsstation — mit Stark-
strom natürlich —

welche alles, was in ihren Bereich kommt,
auffängt ... So — —

Gute Nacht, meine Herren — lassen

sich etwas recht Schönes telegraphieren.

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