Fliegende Blätter (128.1908 (Nr. 3258-3283))

Türken hinan, der gerade einer reizenden Spanierin
den fjof machte und nun unter dem Halloh der An-
wesenden von seiner besseren Hälfte in Empfang ge-
nommen wurde.

Geschäft.

Der Irrtum.

Verleger (beim Bücherabschluß, zum
Redakteur) : „Sie sind in dem Beleidi-
gungsprozeß zu 100 Mk. Geldstrafe
verurteilt Worden, — wie soll ich die nun
buchen?" - Redakteur: „Na — unter
Reklame!"

Der Irrtum macht sich selbstgefällig breit
In urteilsloser Nassengläubigkeit —
Besonders, wenn Romantik hilfsbereit
Ihm ihren buntgewirkten Mantel leiht.

A. ®. Marius.

-www—

Heiratsvermittler (zu einer etwas
verwachsenen Dame): „.. Allzuhoch dürfen
Sie Ihre Ansprüche nicht stellen. Sie
haben einen Buckel — und um den
kommen Sie nicht herum!"

m>,d>er Lrau Jorstrat fiel es im letzten Karneval abends einmal
auf, mit welchem Eifer ihr Herr Gemahl in die angebliche
Oereinssitzung drängte. Da sie wußte, daß er hie und da, trotz
Jahren und Würde, ganz gerne den Ookativus machte, kam sie
auf die Oermutung, er könnte zur Redoute gegangen sein.

Schleunigst begab sie sich auch dorthin und durchstreifte in
Domino und Larve den Saal. Doch mußte sie bald den Oersuch
aufgeben, unter den Hunderten von INaskcn den ungetreuen Gatten

festzustcllen. Mißmutig kehrte sie nach Hause. Dort fiel ihr Blick
plötzlich auf Schlupferl, den pfiffigen Dackel, der sie aufmerksam
beobachtete. Lin jäher Gedanke durchzuckte ihr Hirn.

Zehn Minuten später stand sie ivieder im Ballsaal, wo sie
den eingeschmuggelten Hund mit dem Ruf: „Schlupferl, such' 's
Herrll" losließ. Wie der Teufel sauste er unter den Leinen der
Tanzenden hindurch und - kaum noch hatte sie ihm folgen kön-
nen — da sprang er auch schon mit mächtigem Gebell an eineni dicken


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