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Bringst Du mir nicht auf dem Rückweg
Brod und Schlackwurst noch dazu!""
Und die Frau erfaßt ein Grauen,
Weiß nicht recht, was sie beginnt,
Und der Heising zog waldeinwärts;
— Ueber Stoppeln strich der Wind.
Schlimme Zeichen schlimmer Zeiten,
Wie man nie erlebt sic hat,
Wenn ein Räuber solchen Unfug
Treibt, so nah' bei Halberstadt.
Fatale Sonntagmittag-Situation.
Durch des Huywald's büft're Gründe,
Auf naturverschlung'nem Pfad,
Wandelt eine alte Butter-
Frau zum Markt nach Halberstadt.
Hn, da plötzlich stürmt des Waldes
Kühner Sohn aus dem Geheg,
Schars bewehrt bis an die Zähne,
Und vertritt ihr flugs den Weg.
„Sind Sie," fragt die Frau erblassend,
— Einer dunklen Ahnung voll, —
„Nicht vielleicht der Räuber Heising,
Der allhier crassiren soll?" —
„Ja, ich bin's, Du Unglücksel'ge,
Ja, ich bin's, der sich Dir zeigt,
Und Du bist Diejenige, welche
Nimmer meinem Grimm entfleugt!
Der Butter-Räuber von Halberstadt.
Ballade.
„Tenn mit hochwillkomm'nem Futter
Nah'st Du mir zu guter Stund'!"
Sprach's und schnitt von ihrer Butter
Schweigend sich ein ganzes Pfund.
Und wie Schuppen von den Augen
Fällt's der Butterfrau sogleich;
„Sie sind Heising!" ruft sie schweigend.
„„Bin es!"" spricht der Räuber, bleich;
„„Bin's, und sage Dir noch dieses:
Meinem Mordstahl fallest Du,
„Zum Teufel — Alles im ganzen Hause ist ausge-
gaugen und Niemand kommt vor Nacht zurück und g'rade in
der Tasche habe ich die Schlüssel." —
Bringst Du mir nicht auf dem Rückweg
Brod und Schlackwurst noch dazu!""
Und die Frau erfaßt ein Grauen,
Weiß nicht recht, was sie beginnt,
Und der Heising zog waldeinwärts;
— Ueber Stoppeln strich der Wind.
Schlimme Zeichen schlimmer Zeiten,
Wie man nie erlebt sic hat,
Wenn ein Räuber solchen Unfug
Treibt, so nah' bei Halberstadt.
Fatale Sonntagmittag-Situation.
Durch des Huywald's büft're Gründe,
Auf naturverschlung'nem Pfad,
Wandelt eine alte Butter-
Frau zum Markt nach Halberstadt.
Hn, da plötzlich stürmt des Waldes
Kühner Sohn aus dem Geheg,
Schars bewehrt bis an die Zähne,
Und vertritt ihr flugs den Weg.
„Sind Sie," fragt die Frau erblassend,
— Einer dunklen Ahnung voll, —
„Nicht vielleicht der Räuber Heising,
Der allhier crassiren soll?" —
„Ja, ich bin's, Du Unglücksel'ge,
Ja, ich bin's, der sich Dir zeigt,
Und Du bist Diejenige, welche
Nimmer meinem Grimm entfleugt!
Der Butter-Räuber von Halberstadt.
Ballade.
„Tenn mit hochwillkomm'nem Futter
Nah'st Du mir zu guter Stund'!"
Sprach's und schnitt von ihrer Butter
Schweigend sich ein ganzes Pfund.
Und wie Schuppen von den Augen
Fällt's der Butterfrau sogleich;
„Sie sind Heising!" ruft sie schweigend.
„„Bin es!"" spricht der Räuber, bleich;
„„Bin's, und sage Dir noch dieses:
Meinem Mordstahl fallest Du,
„Zum Teufel — Alles im ganzen Hause ist ausge-
gaugen und Niemand kommt vor Nacht zurück und g'rade in
der Tasche habe ich die Schlüssel." —
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Butter-Räuber von Halberstadt" "Fatale Sonntagmittag-Situation"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Missgeschick <Motiv>
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 18.1853, Nr. 430, S. 172
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg