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I
'
Philisters Fruhlings-Hymnus.
Wenn des Eises Decke knattert,
Froh im Pfuhl die Ente schnattert,
Und entsprießt die primula,
Ist der holde Frühling da.
Wenn die Blumen weithin düsten.
Muß die Magd die Betten lüften,
Und es steht dem Schwalbencorps
Bald'gc Wiederkehr bevor.
Wenn die Störche wiederkommen.
Sitzt rheumatisch brustbeklommen
In dem Sorgenstuhl der Greis,
Der sich nicht zu helfen weiß.
Wenn des Märzes Stürme schweigen,
Veilchen im April sich zeigen,
Dann beginnt für das Aerar
Neu ein Steuer-Vierteljahr.
Wenn die Falter prächtig schillern,
Lerchen in den Lüften trillern,
Zieht der Jüngling in die Stadt,
Weil er werden muß Soldat.
Wenn das Osterfest wir feiern
Mit Kaffee und Ostereiern,
Schlügt die Kohle ab im Preis,
Und es grünt des Baumes Reis.
Wenn die Dachse werden munter.
Klopft man ans den alten Plunder,
Und in Au und Triften setzt
Man die Setzkartvffeln jetzt.
Zu des holde» Frühlings Feier
Staubt der Dichter ab die Leyer;
Bald — nach neuem Sommerplan —
Fährt man auf der Eisenbahn.
Wenn die Sonn' aus blauem Aether
Siedend heiß uns brennt auf's Leder,
Trägt man in's Versatzdepot
Seinen Winterpaletot.
B- F.
r
Ein haarscharfer Gefiiilgnißwiirter.
! Gefängniß Wärter: „Halt, erst werden die falschen Haare abgelegt — da könnt' man sich ja die schönst' Strickleiter d'rans machen!"
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Philisters Fruhlings-Hymnus.
Wenn des Eises Decke knattert,
Froh im Pfuhl die Ente schnattert,
Und entsprießt die primula,
Ist der holde Frühling da.
Wenn die Blumen weithin düsten.
Muß die Magd die Betten lüften,
Und es steht dem Schwalbencorps
Bald'gc Wiederkehr bevor.
Wenn die Störche wiederkommen.
Sitzt rheumatisch brustbeklommen
In dem Sorgenstuhl der Greis,
Der sich nicht zu helfen weiß.
Wenn des Märzes Stürme schweigen,
Veilchen im April sich zeigen,
Dann beginnt für das Aerar
Neu ein Steuer-Vierteljahr.
Wenn die Falter prächtig schillern,
Lerchen in den Lüften trillern,
Zieht der Jüngling in die Stadt,
Weil er werden muß Soldat.
Wenn das Osterfest wir feiern
Mit Kaffee und Ostereiern,
Schlügt die Kohle ab im Preis,
Und es grünt des Baumes Reis.
Wenn die Dachse werden munter.
Klopft man ans den alten Plunder,
Und in Au und Triften setzt
Man die Setzkartvffeln jetzt.
Zu des holde» Frühlings Feier
Staubt der Dichter ab die Leyer;
Bald — nach neuem Sommerplan —
Fährt man auf der Eisenbahn.
Wenn die Sonn' aus blauem Aether
Siedend heiß uns brennt auf's Leder,
Trägt man in's Versatzdepot
Seinen Winterpaletot.
B- F.
r
Ein haarscharfer Gefiiilgnißwiirter.
! Gefängniß Wärter: „Halt, erst werden die falschen Haare abgelegt — da könnt' man sich ja die schönst' Strickleiter d'rans machen!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein haarscharfer Gefängniswärter"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 68.1878, Nr. 1703, S. 86
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg