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Traun! Wie kommt's, daß du nur deine
Angeborn'nen Lieder singst,
Nachtigall! und dennoch seine
Stimmung Jedem wiederklingst.
An die Nachtigall.
(Eine Frühlingsphantasie.)
Träumt der Jüngling an dem Bache,
Singst du ihm als Nachtigall;
Der Verschmähte, der auf Rache
Sinnt, hört dich als Nachtigall.
Zärtlich theilst des Mädchens Klage
Du im Wald als Klagtigall,
Und dem Jägersmann im Hage
Tönt dein Sang als Jagdtigall.
Schleicht ein Liebender in Träumen,
Singst du ihm als Sacht igall.
Unter duft'gen Blüthenbäumen
Sehnsuchtsflötend — Schmachtigall.
Steht um Mitternacht der Krieger,
Lauscht er auf die Wachtigall —
Kehrt er aus der Schlacht als Sieger,
Triumphirst du Sch lach tigall!
In des Gründers Park die Gäste
Lauschen dein als Pr acht igall —
Bald vorüber sind die Feste
Und du singst als Kr ach tigall.
Dichter in den Dachmansarden
Grüßen dich als Dachtigall,
Halbgenesenen im Garten
Tönst du noch sehr schwachtigall.
Aber lacht die gold'ne Sonne,
Nimmer wirst du Lach tigall,
Du verstummst vor Glück und Wonne —
Du, nur Nacht-, nicht Tagtigall!
Zwei Praktiker^
„Komm, Seppl, setz' geh'n wir da 'nein und sauf'n uns „mildernde Umstände" an!"
Rcüaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Druck von E. Mühlthaler in München.
Hiezu eine Beilage.
Traun! Wie kommt's, daß du nur deine
Angeborn'nen Lieder singst,
Nachtigall! und dennoch seine
Stimmung Jedem wiederklingst.
An die Nachtigall.
(Eine Frühlingsphantasie.)
Träumt der Jüngling an dem Bache,
Singst du ihm als Nachtigall;
Der Verschmähte, der auf Rache
Sinnt, hört dich als Nachtigall.
Zärtlich theilst des Mädchens Klage
Du im Wald als Klagtigall,
Und dem Jägersmann im Hage
Tönt dein Sang als Jagdtigall.
Schleicht ein Liebender in Träumen,
Singst du ihm als Sacht igall.
Unter duft'gen Blüthenbäumen
Sehnsuchtsflötend — Schmachtigall.
Steht um Mitternacht der Krieger,
Lauscht er auf die Wachtigall —
Kehrt er aus der Schlacht als Sieger,
Triumphirst du Sch lach tigall!
In des Gründers Park die Gäste
Lauschen dein als Pr acht igall —
Bald vorüber sind die Feste
Und du singst als Kr ach tigall.
Dichter in den Dachmansarden
Grüßen dich als Dachtigall,
Halbgenesenen im Garten
Tönst du noch sehr schwachtigall.
Aber lacht die gold'ne Sonne,
Nimmer wirst du Lach tigall,
Du verstummst vor Glück und Wonne —
Du, nur Nacht-, nicht Tagtigall!
Zwei Praktiker^
„Komm, Seppl, setz' geh'n wir da 'nein und sauf'n uns „mildernde Umstände" an!"
Rcüaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Druck von E. Mühlthaler in München.
Hiezu eine Beilage.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zwei Praktiker"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)