40 Aus einer Gerichtsverhandlung.
Vertheidiger: „..Noch ein's möchte ich zu Gunsten meines
Clienten anführen. Derselbe hat den Diebstahl zwar begangen,
aber, meine Herren, er hat freiwillig die gestohlenen Sachen
zurückgegeben." —Amtsanwalt (ihn unterbrechend): „Ich
möchte doch hier gleich richtigstellen, daß der Herr Vertheidiger
sich hierin irrt. Nicht der Angeklagte hat die Sachen freiwillig
herausgegeben, sondern ich habe Haussuchung halten lassen und
sind dabei die Sachen gefunden worden."— Vertheidiger: „Das
ändert meines Erachtens gar nichts an der Sachlage. Dann ist
eben blos die Findigkeit der Polizei der guten Absicht des Ange-
klagten zuvvrgekomincn!"
Poesie und Prosa.
„Wie heißt Du denn, mein schönes Kind?" — „Roscl!"
— „Göttlich! — Rosel — Röschen! — Wie könnt'ich auch
erst fragen! Auf Deinem frischen Gesichtchen steht ja dieser
liebliche Name deutlich geschrieben, denn auf Deinen Wangen
sind zwei junge Maienrosen in holder Unschuld aufgc-
blüht!" — „Ja wissen S', wenn ina' die ganz' Woch' Mist
schlepp'« muß, da erhitzt ma' si', und da schwitzt ma' halt wie
a' Sau!"
Wein und Wahrheit.
Die Wahrheit liegt im Weine; ganz richtig, denn so lange
Einer trinkt, kann er den Mund zu keiner Lüge öffnen!
Reinlichkeitssinn.
Junge Ehefrau (zu ihrem Manne, der, wie er aus seiner
Junggesellenzeit gewohnt, seinen Teller mit der Serviette abwischt):
„Lieber Mann, ich muß Dich schon ersuchen. Deine Wirths-
hausgewohnheiten endlich einmal abzulegen! Müssen denn die
srischgewafchenen Servietten immer gleich wieder schmutzig werden!"
Uebcrsliissigc Ermahnung.
aufgefordert wird, seinen Feinden zu verzeihen): „Feinde! Hab'
ich keine; — Hab' sie alle — aufgefressen!"
Nedaction: I. Schneider in München. — Verlag von Brau« & Schneider in München.
Kgl/Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.
Hiezu eine Leilage.
Vertheidiger: „..Noch ein's möchte ich zu Gunsten meines
Clienten anführen. Derselbe hat den Diebstahl zwar begangen,
aber, meine Herren, er hat freiwillig die gestohlenen Sachen
zurückgegeben." —Amtsanwalt (ihn unterbrechend): „Ich
möchte doch hier gleich richtigstellen, daß der Herr Vertheidiger
sich hierin irrt. Nicht der Angeklagte hat die Sachen freiwillig
herausgegeben, sondern ich habe Haussuchung halten lassen und
sind dabei die Sachen gefunden worden."— Vertheidiger: „Das
ändert meines Erachtens gar nichts an der Sachlage. Dann ist
eben blos die Findigkeit der Polizei der guten Absicht des Ange-
klagten zuvvrgekomincn!"
Poesie und Prosa.
„Wie heißt Du denn, mein schönes Kind?" — „Roscl!"
— „Göttlich! — Rosel — Röschen! — Wie könnt'ich auch
erst fragen! Auf Deinem frischen Gesichtchen steht ja dieser
liebliche Name deutlich geschrieben, denn auf Deinen Wangen
sind zwei junge Maienrosen in holder Unschuld aufgc-
blüht!" — „Ja wissen S', wenn ina' die ganz' Woch' Mist
schlepp'« muß, da erhitzt ma' si', und da schwitzt ma' halt wie
a' Sau!"
Wein und Wahrheit.
Die Wahrheit liegt im Weine; ganz richtig, denn so lange
Einer trinkt, kann er den Mund zu keiner Lüge öffnen!
Reinlichkeitssinn.
Junge Ehefrau (zu ihrem Manne, der, wie er aus seiner
Junggesellenzeit gewohnt, seinen Teller mit der Serviette abwischt):
„Lieber Mann, ich muß Dich schon ersuchen. Deine Wirths-
hausgewohnheiten endlich einmal abzulegen! Müssen denn die
srischgewafchenen Servietten immer gleich wieder schmutzig werden!"
Uebcrsliissigc Ermahnung.
aufgefordert wird, seinen Feinden zu verzeihen): „Feinde! Hab'
ich keine; — Hab' sie alle — aufgefressen!"
Nedaction: I. Schneider in München. — Verlag von Brau« & Schneider in München.
Kgl/Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.
Hiezu eine Leilage.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Poesie und Prosa" "Reinlichkeitssinn" "Ueberflüssige Ermahnung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1886
Entstehungsdatum (normiert)
1881 - 1891
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 85.1886, Nr. 2140, S. 40
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg