Fliegende Blätter (85.1886 (Nr. 2136-2161))

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Sei' einzige Freud'!

„Aber als verheira-
thcter Mann in Ihren
Jahren einer Kellnerin
noch so die Kur schnei-
den, das ist doch schon
zn arg!" — „Er-
eifern S' Jhna net,
Herr Pimpelmeier, die
jungen Madeln san
halt mei' einzige Freud
no' auf der Welt!"

„Du lebst aber nit schlecht, Schwager!
A fein's Ganserl! Und der Wein is,
scheint mir, auch nit von schlechten
Eltern!" — „Ja, lieber Schwager! Der
Eine gibt sei' Geld für Pferd' aus, der
Andere geht in's Theater — t’ halt'
'was auf a gut's Mittagessen — des is
des Einzige,was i' Hab' auf deraWelt!"

„Aba jetzt kommst scho' wieder mit an
Räuscherl z'Haus — und so spät —
des is jetzt die vierte Nacht in der
Woch'n!" — „Geh' Alte, red' nit so
dumm daher! A paar Glaseln Pilsner
Bier Hab' i' trunken — des steigt eiu'm
leicht in'Kopf! Du weißt, a so a bisst
a Schwips — des is mei' einzige Freud'
auf dera bucklatcn Welt!"

Die kleine Coquette.

„Wie alt bist Du, Emma?" — „Zwölf Jahre, Herr Doctor!" — „Ah, in der That, ich hält' Dich
für jünger gehalten!" — „O, Sie schmeicheln, Herr Doctvr!"

Redaktion: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Bnchdruckerei von E. Mühlthaler in München.

Hiezu eine Geilagt.