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Deutsche Kriegszeitung — 1917

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Hefte 40-43, Oktober 1917
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L) 6 r cr rr s F s N e b e v c» rn

Serlrner' Koknl-Anzeryer

6us grotzer ZeLI»

von einem alten preuftlschen Gssizrec.

6I.XV.

Diese deutschen R-Doot'Tlester!

ie gerne würden die Engiünder für
hisses Jahr ihre Offensios ganz ein-
stellen! Sie hat ihnen unendliche Ver-
luste nnd große Enttäuschungen gebracht
und ksine Ersolge einzutragen oermocht,
wenn man sich auch im englischen Huupt-
quarner vom großen Durchbruchsziel
schließlich bis zum belcheideneren Wun-
sche mäßigte, wenigstens aus den tief-
gelegsnen und der Verschlammung aus-
gesetztsn Trichtern in etwas höher gelege-
nes Gelände vorzukommen. Aber ein
Einstellen des oergeblichen Ringens er-
scheint dem Feinde vorläusig noch un.-
möglich, wsil die durch die U-Boote ge-
schasfsne mißliche Lage in der cheimat
immer dringsnder nach Llbhilse schreit,
und weil dis englische Flotte, diese „Bs-
herrscherin der Meere", durch rhre Un-
tätigkeit gegen diese „Pest des Meerss",
wie der Engländsr unssre tapseren Boots
nennt, zur Genügs gezsigt hat, daß si-e
deren segensreicher Arbeit zu Wasser kei-
nen Einhalt zu tun vermag. Sv muß
denn „Tommy" weitsrstü-rmeu und blu-
ten, und in Kanada, Australien, Schott-
land und Irland sragen sich seine
Freunds und Verwandten mit Recht,
wsshalb es gerads ihre Brüder sein
müsssn, die sich bsi dem unmöglichen Ver-
such, den deutschsn U-Boot-Restern od-sr

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„Piratenhäfen" ein Ende zu machen, tot-
schießen lassen müssen, während Vollblut-
engländer geschont werden.

In Aandern

kam, um die Wut über nutzlose Kämpfe
bei den Engländern zu steigern, hinzu,
dah am 25. Ssptember deutsche Truppen

Stückchen Gelände doch als „Sieges-
preis" ausposaunt und mußte es daher
unter allen Umständen schon wegen der
Stimmung in London festhalten. Die
englische Führung setzte daher sosort zu
Gegenangriffen an, die, durch schwerstes
Artilleriefeuer vorbereitet, viermal in un-
serem Abwehrfeuer zusammsnbrachen

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General ck. 1ns. Sixt v. kirmin, Ph°r- Hundt Nfg.

Zührer ciec siegreichen 4. Urmee in Zlanäern.

die am 20. nach schweren, blutigen Ver-
lusten dem Feinde nödlich dsr Straße
Ppern—Menin überlassenen Grüben
wiedernahm-en. Auch in diesen zu wricy-
tern zerschossenen Vorstellungen stand
ber Englünder zwar seinem erseh-nten
Ziel, der deutschen U-Boot-Basi-s, in der
Praxis um keinen Schritt näher als in
seiner alten Stellruig, nber ex hatte dieses

odsr im Nahkamps scheitert-m. Die eng-
lischeu blutigen Lerluste waren schwer,
die deutschen leicht. und außerdem lieh der
Feind mehr als 250 Gesangene in unserer
chand. — Wütendes Artilleriefeuer an
der Küste und von der Yser bis zur Lys
sagte dem Verteidiger, daß die seindliche
Angrifssabsicht uoch uicht ausgegeben
war.

Bemerkenswert war d-abei, daß das
etwa 20 Kilometer hinter der Front ge-
legene Ostende dabei anch 00m Lande
aus beschossen wurds. Das ist natürlich
unter Verwendnng der weittragenden
Langrohre durchans möglich, und Ost-
ende kann sich nach der Erfahrung, die
andere offens Slädte gemacht haben,
nicht weiter darüber wundern, daß dsr
mit Belgien verbündete Engländsr anch
mit seinen unschuldigen Badehotels übel
umspringt, in der freilich durchaus un-
begründeten Ansicht, daß die Deutschen
sich in ihrer Verteidigung d-er Frontlinie
auch nur im geringsten bseinflusssn lassen
würd-sn. Die Belgier aber werden es
nicht vergessen, daß es nicht der deutsche
Feind, sondern der englische Freund ist,
der Tod und Verheeruny indiesen Bado-
ort zu tragen bemüht ist.

Nach dem starksn Feusr, das auch
wührend der Nacht besondsrs au-s der
Fron.t oon dsr Pser bis zur Lys anhielt
und sich im Abschnitt vom Houthoulster-
Wald bis zum Kanal Comines—Ppern
zum Trommelssusr steigsrte, begannen
am Morgen des 26. Ssptember englische
Jnsanterieangrisss, die zu einer neuen
Schlacht sührteir. — Diese neue Schlachl
wurde zum

Ruhmestag für die deutschen Truppen.

Begleitet von Tankgeschwadern nnd
unter dem Schutzmantel von Rauch- und
Nebelbomben brachen am 26. September
früh nicht weniger als zwöls Divisionen
gegen dis deutschen Stellungen auf der
fünfzehll Kilometer breiten Front zwi-
schen Langemarck und dem Kanal von
Hollebeke vor. Dicht aufsolgends Reser-
ven bewiesen aufs neue, daß der Engläil-
der im rücksichtslosen Einsatz von Men--
schenleben sin guter Schüler dsr Russen
gewesen ist. Unter Aufwand aller Kraft
gelang es dem Angreifer, stellenweise bis
zu einem Kilometer tie-s in unsere Kampf-
zone einzudringsn, und diesen Gslände-
gewinn versuchts er dadurch zu halten,
daß er zwischen das Gewonnens und den
gefürchtetsn dsutschen Gegenan-grisf eineri
Granatenschleier legte. Aber dsr chelden-
mut unserer unvsrgleichlichen Jnsanterie
überwand auch dieses H'indernis, und der
numerisrh überlegene Feind wurde an
vielen Stellen wieder zurückgeworsen. —
Bei Langemarck waren seine Angriffe
von Anfang an in unserem Feuer oder
im Nahkampf gescheitert, obgleich der
Augreifer sein Menschenmaterial nicht
schonte und nach Tansenden zählenbe
 
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