WIENER HERBSTAUSSTELLUNGEN
und man darf fortan, geeig- V/A N II\ I (T~ r>\ / interessanten Menschen begegnet
nete Aufträge vorausgesetzt, \llN) I UV man hier nicht allzuoft. Vom
wunderbare Schöpfungen der NlChT AQ-C. N ^bÄESWEÄ
von Khmt zu neuer Schön- Ali-U n DVKQi Virgil Rainer und der unga-
heit geweckten Materialdeko- DLlNLTHATvND Dt IN rische Maler Josef Manyai
ration erwarten. Aber der l/VN ST W f R U — einige Neugierde, was aus ihnen
Fries hat auch eine andere /V\ AtIh F C wohl werden mag- Ein Paar
rries nat aucn eine andere / \r\\Tl l> kleine Kollektivausstellungen
ruhmliche Bedeutung: er be- WUNIkJ-|\J KOjlT- sind Ruhepunkte in der großen
freite in Klimt den Maler, \/|fLf[\] C FfAlLFN Masse und bieten Gelegenheit,
der sich seiner großen, von L f?HMM M - verschiedene Künstler von allen
t i ' . , . KT SC ii'-1/ \ /V\ • = Seiten kennen zu lernen. Der
ungestillten Lockungen nicht - Uli I F D Grazer Alfred Zoff teilt einen
mehr verwirrten Kunst wieder _ __l |IU=-LlX Saal mit Otto Herschel; jener
ganz zuwendet. Schon der ^^s^^ii zeigt in nol,andischen und
vene-
letzte Aufenthalt am Attersee %MJli panischen Landschaftsbildchen
, „ _ , *mJv~ TSmJM reines \ erständnis für feuchtig-
brachte einige nur auf Farbe WfA keitsgetränkte Luftstimmungen,
gemalte Landschaften, und j^jj» für nette Motive und für beschei-
jetzt plant der Künstler das dene, koloristische Wirkungen,
Porträt jener Dame, die er fjk 3fS Berschels Ausstellung aber ist
^, , , , ff/K Suii eine wenig erfreuliche Häufung
wie ein Idol m Gold und Wßc JMW greller und gesuchter Effekte
Silber hieratisch gebildet, so- MM WJJi und läßt eine koloristisch nicht
zusagen naturalistisch zu ma- ulft unbegabte, aber undisziplinierte.
len. Auch hier stehen wir
also wie vor einem glückver-
heißenden Anfang. Ueber-
haupt scheint es, als ob Klimt
noch gar nicht dazu gekommen
künstlerische Persönlichkeit er-
kennen. Rudolf Bernt hat
Aquarelle aus Japan ausgestellt,
licht- und luftlose Reiseerinne-
rungen von überwiegend gegen-
ständlichem Interesse.
An einem solchen Durch-
wäre, das Eigentlichste sei- schnittgemessen,wächstCARLos
ner künstlerischen Sendung Grethe zu verwunderlicher
zu verwirklichen. Im Sommer Größe empor, denn wenn er
wird er fünfzig Jahre alt. *uch. manchmal Gefahr läuft,
. „,,, .. ,. . brutal zu erscheinen, so steckt
Em Bild männlicher Kraft, doch immer Kraft in ihmi menr
bestrickend in seiner geisti- Kraft, als das ganze heutige
gen Anmut, lebt er recht Künstlerhaus aufbringt. Seine
einsam in unserer Stadt, die ?"iscKhM und w"chtiS &e**hfn?a
' JH Seebilder ermüden leicht; hohe
ihre genialen Sohne stets an See und wetterharte Schiffer und
sich gefesselt, aber niemals HH Transtiefel und geflickte Segel,
verstanden hat. Und wer ihn a11 das erweckt, in größeren
draußen in seinem bäum- Massen vorgeführt, den Eindruck
bloßer naturalistischer Milieu-
wipfelumwehten Atelier am Schilderung, aberdamitistGrethe
Werke sah, der weiß, daß noch nicht abgetan. In einzelnen
dieser Mann, dem wir schon seiner Bilder ist über die Bravour
Großes danken, sein Größtes der Wiedergabe hinaus eine Stirn-
' mung stark und glücklich erfaßt,
noch zu geben hat. und wer dem Grau dieser See-
stücke eine solche Phantastik
- von grellem Gelb und Blau, von
irisierendem Sonnenglanz und
flammengeröteten Nebelballen
WIENER HERBSTAUS- beizumengen vermag, ist immer-
CTFI I I INf~FM mn mehr als ein bloßer Chronist
o E.LLU n o L IN i^BKL-J m der Wasserkante und ihrer Be-
(KUNSTLERHAUS—HAGENBUND) | \ I \ /M\ r\ wohner. „ ,
\J \/m )/ \ Zwei weitere Sonderausstel-
T~\ie Künstlergenossenschaft Ii'—' ' » lungen sind einem Toten und
*-* bringt im Künstlerhaus eine V /F P ImI A C einem Jubilar gewidmet, Sieg-
Weihnachtsausstellung,diegenau VI < \ H f \ ) ' mund L'allemand und Franz
so aussieht wie die vorjährige '— II' cv;t~ ' Alt. L'Allemand hat zeitlebens
und manche andere davor; die ____ zu Repräsentationszwecken zu
selben Künstler, fast möchte man malen gehabt; seine Aufgabe war
sagen, die selben Werke. Neuen, gust. klimt *a wahrheit (1899) es, glorreiche Kapitel aus der
183 23«
und man darf fortan, geeig- V/A N II\ I (T~ r>\ / interessanten Menschen begegnet
nete Aufträge vorausgesetzt, \llN) I UV man hier nicht allzuoft. Vom
wunderbare Schöpfungen der NlChT AQ-C. N ^bÄESWEÄ
von Khmt zu neuer Schön- Ali-U n DVKQi Virgil Rainer und der unga-
heit geweckten Materialdeko- DLlNLTHATvND Dt IN rische Maler Josef Manyai
ration erwarten. Aber der l/VN ST W f R U — einige Neugierde, was aus ihnen
Fries hat auch eine andere /V\ AtIh F C wohl werden mag- Ein Paar
rries nat aucn eine andere / \r\\Tl l> kleine Kollektivausstellungen
ruhmliche Bedeutung: er be- WUNIkJ-|\J KOjlT- sind Ruhepunkte in der großen
freite in Klimt den Maler, \/|fLf[\] C FfAlLFN Masse und bieten Gelegenheit,
der sich seiner großen, von L f?HMM M - verschiedene Künstler von allen
t i ' . , . KT SC ii'-1/ \ /V\ • = Seiten kennen zu lernen. Der
ungestillten Lockungen nicht - Uli I F D Grazer Alfred Zoff teilt einen
mehr verwirrten Kunst wieder _ __l |IU=-LlX Saal mit Otto Herschel; jener
ganz zuwendet. Schon der ^^s^^ii zeigt in nol,andischen und
vene-
letzte Aufenthalt am Attersee %MJli panischen Landschaftsbildchen
, „ _ , *mJv~ TSmJM reines \ erständnis für feuchtig-
brachte einige nur auf Farbe WfA keitsgetränkte Luftstimmungen,
gemalte Landschaften, und j^jj» für nette Motive und für beschei-
jetzt plant der Künstler das dene, koloristische Wirkungen,
Porträt jener Dame, die er fjk 3fS Berschels Ausstellung aber ist
^, , , , ff/K Suii eine wenig erfreuliche Häufung
wie ein Idol m Gold und Wßc JMW greller und gesuchter Effekte
Silber hieratisch gebildet, so- MM WJJi und läßt eine koloristisch nicht
zusagen naturalistisch zu ma- ulft unbegabte, aber undisziplinierte.
len. Auch hier stehen wir
also wie vor einem glückver-
heißenden Anfang. Ueber-
haupt scheint es, als ob Klimt
noch gar nicht dazu gekommen
künstlerische Persönlichkeit er-
kennen. Rudolf Bernt hat
Aquarelle aus Japan ausgestellt,
licht- und luftlose Reiseerinne-
rungen von überwiegend gegen-
ständlichem Interesse.
An einem solchen Durch-
wäre, das Eigentlichste sei- schnittgemessen,wächstCARLos
ner künstlerischen Sendung Grethe zu verwunderlicher
zu verwirklichen. Im Sommer Größe empor, denn wenn er
wird er fünfzig Jahre alt. *uch. manchmal Gefahr läuft,
. „,,, .. ,. . brutal zu erscheinen, so steckt
Em Bild männlicher Kraft, doch immer Kraft in ihmi menr
bestrickend in seiner geisti- Kraft, als das ganze heutige
gen Anmut, lebt er recht Künstlerhaus aufbringt. Seine
einsam in unserer Stadt, die ?"iscKhM und w"chtiS &e**hfn?a
' JH Seebilder ermüden leicht; hohe
ihre genialen Sohne stets an See und wetterharte Schiffer und
sich gefesselt, aber niemals HH Transtiefel und geflickte Segel,
verstanden hat. Und wer ihn a11 das erweckt, in größeren
draußen in seinem bäum- Massen vorgeführt, den Eindruck
bloßer naturalistischer Milieu-
wipfelumwehten Atelier am Schilderung, aberdamitistGrethe
Werke sah, der weiß, daß noch nicht abgetan. In einzelnen
dieser Mann, dem wir schon seiner Bilder ist über die Bravour
Großes danken, sein Größtes der Wiedergabe hinaus eine Stirn-
' mung stark und glücklich erfaßt,
noch zu geben hat. und wer dem Grau dieser See-
stücke eine solche Phantastik
- von grellem Gelb und Blau, von
irisierendem Sonnenglanz und
flammengeröteten Nebelballen
WIENER HERBSTAUS- beizumengen vermag, ist immer-
CTFI I I INf~FM mn mehr als ein bloßer Chronist
o E.LLU n o L IN i^BKL-J m der Wasserkante und ihrer Be-
(KUNSTLERHAUS—HAGENBUND) | \ I \ /M\ r\ wohner. „ ,
\J \/m )/ \ Zwei weitere Sonderausstel-
T~\ie Künstlergenossenschaft Ii'—' ' » lungen sind einem Toten und
*-* bringt im Künstlerhaus eine V /F P ImI A C einem Jubilar gewidmet, Sieg-
Weihnachtsausstellung,diegenau VI < \ H f \ ) ' mund L'allemand und Franz
so aussieht wie die vorjährige '— II' cv;t~ ' Alt. L'Allemand hat zeitlebens
und manche andere davor; die ____ zu Repräsentationszwecken zu
selben Künstler, fast möchte man malen gehabt; seine Aufgabe war
sagen, die selben Werke. Neuen, gust. klimt *a wahrheit (1899) es, glorreiche Kapitel aus der
183 23«