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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 16.1918

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Heft 10
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Auktionsnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.4745#0416

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UKTIONSNACHRICHTEN

BERLIN

Versteigerung derSamm-
lung Stumpf. 7. Mai 1918
(Lepke).

Die hundert meist rechtmittelmässigen holländischen
Bilder der Sammlung Stumpf brachten rund eine Million,
das heisst nur die Hälfte des Taxwertes, trotzdem Bode
ein Vorwort für den Katalog geschrieben und trotzdem
die Meisternamen ziemlich kritiklos vom Besitzer über-
nommen worden waren. Das Frühwerk des van Dyck
brachte 74000 Mark, eine schöne Kanallandschaft von
van Gojen 41000 Mark. Der sehr gute Emanuel
de Witte wurde auf 48000 Mark gesteigert, trotzdem
doch das Bild dem Kaiser-Friedrich-Museum vom Be-
sitzer geschenkt wird. Ob durch solches platonisches
Hinaufsteigern eines unverkäuflichen Bildes die
Verhältnisse auf dem Auktionsmarkte besser werden,
steht sehr dahin.

Versteigerung moderner Graphik und Hand-
zeichnungenbeiPaulGraupe. Berlin, 23.Maiiai8.*

Die Preise für gute moderne Zeichnungen und gra-
phische Arbeiten bleiben dauernd hoch, und wenn man
das Ergebnis dieser Auktion überdenkt, kann man fest-
stellen, dass, von kleinen Abirrungen abgesehen, die
künstlerische Schätzung sich mit der Bewertung durch
den Markt deckt. Gute Dinge waren teuer, sehr gute
sehr teuer, und massige sehr billig. Gespannt war man
auf die Preise für Beardsley-Zeichnungen, weil der-
gleichen in grösserer Zahl lange nicht zum Verkauf ge-
kommen war. Sie scheinen recht hoch zu sein. Am
teuersten wurde wieder Anders Zorn bezahlt, verhält-
nismässig sehr teuer auch Greiner. Die wenigen Blätter
von Menzel, Leibi und Liebermann genügten nicht, eine
ernsthafte Bewertung erkennen zu lassen. Wir geben
einige der bemerkenswertesten Preise, natürlich nur
summarisch:

Wilhelm Busch, Zeichnungen, in Bleistift oder
Tusche kosteten durchschnittlich 100 Mark das Stück.
Das Hauptblatt, „Bacchus auf dem Esel", in zweifarbiger
Tusche kostete 300 Mark. Lovis Corinth, Probedruck
der frühenRadierung des „heiligen Antonius" : 1 oooMark.
August Gaul, Signierte Drucke der Tierradierungen
(Einzelblätter) schwankten zwischen 60 und 190 Mark.
Am teuersten waren die „Adler" und „laufenden
Strausse", die jeder mit 100 Mark zugeschlagen wur.
den. Otto Greiner, „Dante und Virgil", Originalstich:

* Anm. d. Red.: Einige Abbildungen der schönsten
Blätter finden in diesem Heft leider nicht mehr Platz. Sie
sollen im nächsten Heft gezeigt werden.

830 Mark. — „Ganymed", do.: 1200 Mark. — „Hexen-
schule", do.: 880 Mark. — „Gäa", do.: 800 Mark. —
„Die Kunstkenner", Lithographie: 8yo Mark. — „Selbst-
bildnis 191 3", Lithographie: 700 Mark. — „MaxKlinger
1914", Lithogiaphie: 750 Mark. — Hodler, Die Litho-
graphien des „Holzfällers", des „Langhans" und der
„Heiligen Stunde" standen zwischen 240 und 3 00 Mark.
Jozef Israels, „Mädchen auf Spaten": 400 Mark. —
„Kranker Fischer im Bett": 300 Mark. — „Kinder beim
KartofFelschälen": 400 Mark. — „Kinder der See":
810 Mark. — L. Graf Kalckreuth, „Selbstbildnis im
Atelier": 200 Mark. — „Gattin des Künstlers":
3J0 Mark. — „Alte vor dem Hause": 380 Mark. —
„Höckricht" (gross): 230 Mark. — „Alte Frau vor dem
Haus": 270 Mark. — „Frau mit Kuh": 300 Mark. —
Max Klinger: „Rettungen ovidischer Opfer", erste Aus-
gabe : 6000 Mark. — „Eva und Zukunft", erste Aus-
gabe: 3700 Mark. — „Dramen", vierte Ausgabe:
2000 Mark. — „Brahms Phantasie", zweite Ausgabe:
6000 Mark. — „Vom Tode, II. Teil", zweite Ausgabe:
4700 Mark. — „Krieg", Probedrück des zweiten Zu-
standes: 400 Mark. — „Sehnsucht", Probedruck des
zweiten Zustandes: ijoo Mark. — Das Reproduktions-
werk der zwanzig Zeichnungen, mit einer Original-
radierung: 15^0 Mark. — Leibi, „Alte Bäuerin mit
Krückstock": 420 Mark. — „Mutter des Künstlers":
yio Mark. — Liebermann, „Weg im Park", Zeichnung:
72oMark.—„TheodorFontane",Lithographie: 225:Mark.
„Strickendes Mädchen mit Schafherde": 200 Mark. —
Edward Münch, die billigen Blätter brachten etwa
300 Mark durchschnittlich, teurer waren, „Das Mäd-
chen und der Tod", Radierung: 690 Mark — „Selbst-
bildnis", Lithographie: 12J0 Mark. — „Madonna"
(grosse Platte), Lithographie: i45'o Mark. —„Vampyr",
Lithographie und Holzschnitt: 620 Mark. — „Die beiden
MädchenunddasGerippe",Radierung :9 2 oMark—„Italie-
nerin", Radierung: £30 Mark. — „Geigenkonzert",
Lithographie: 630 Mark. — „Holstentor in Lübeck",
Radierung: 720 Mark. — Josef Pennel, Architektur-
radierungen wurden mit 100 bis 260 Mark bezahlt.
Hans Thoma, „Bogenschützen", Aquarell-Zeichnung:
16; Mark. — „Adam, Eva und Tod", Färb.: 500 Mark.
„Geigenspieler am Abend", Lithographie: 320 Mark.
„Briefschreiberin",Lithographie^ 1 oMark.—„Kastanien-
hain": 400 Mark. — „Sommerabend an der Nidda",
Algraphie: 3 3 o Mark. — „Der Talhüter II" : <r 60 Mark.
„Feierabend 1901", Radierung: 300 Mark. — Toulouse-
Lautrec: „Engländer in Moulin Rouge", Farben-
lithographie: 290 Mark. — Whistler: Radierungen
kosteten 200 bis 300 Matk, unsigniert. — Zorn: Ganz
wenige Radierungen waren für ein paar hundert Mark
zu haben. Im allgemeinen aber fing das ernsthafte

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