zu seinem Hofmaler ernannt. Gemalt von Alanr. Es
sind in der Umgebung des Königs eine Menge von Per-
sonen, unter andern mehrere historische Figuren abge-
bildet. Um die Decke herum sind die 12 Arbeiten des
Herkules angedeutet, die Poussin ehemals für's Louvre
gemalt hatte, die aber jetzt nicht mehr vorhanden sind.
Nro. 14. Le Puget, wie er im Garten von Ver-
sailles dem Könige Ludwig XIV. seine Statue Milo's von
Krotona zeigt. Gemalt von Eug. Deveria. Auch hier
erscheint der König in Begleitung seines Hofes. Um
die Decke herum sind einige merkwürdige Gebäude von
Paris abgemalt. 2» 4 Medaillons hat man die Haupt-
bildwerke Le Pugets angedeutet.
Nro. 16. Ein allegorisches Gemälde von Heim, das
Wiederentstehen der Künste in Frankreich. Das perso-
nifizirte Frankreich hat den Genius der Künste zur Seite
und bietet seine Schätze den herbeieilenden Künsten dar,
indeß der Ruhm ihnen Kronen reicht. Rund herum
Züge aus der Regierungsgeschichte Karls VIII., als der
Geschmack für Kunst von Italien nach Frankreich überging.
Nro. 18. Alcuin reicht Kar! dem Großen die von
seinen Mönchen geschriebenen Bücher dar. Ein Gesand-
ter Aroun -al-Raschids wohnt dieser Ceremonie bei.
Gemalt von Schnell. Rund herum Genien und Por-
trate von Männern aus jener Zeit.
Nro. 19. Ludwig xll. wird von den Generalstaaten
zu Tours im Jahre 1506 zum Vater des Vaterlandes
ausgerufen. Gemalt von Drvllittg. Rund herum die
Wappen der Städte, deren Abgeordnete zu Tours ver-
sammelt waren.
Indem ich diese Uebersicht wieder durchgehe, bemerke
ich, daß ich von vielen Gemälden, die wenigstens erwähnt
zu werden verdienen, gar nicht gesprochen habe, z. B.
von H. Scheffers Vorlesen der Hausbibel, von Storellis
Ansichten, von mehreren Porträten; eben so wenig als
von Duconnets ohne Hände, und Kinstons ohne Pinsel
gemalten Stücken. Aber es war wirklich des Sehens-
würdigen zu viel. Die Künstler haben sich durch ihre
übergroße Fruchtbarkeit einander geschadet. Das nächste-
mal von den Statuen, Kupferstichen und lithographischen
Stücken. Dg.
Lrakau, 7. Märs.
Die hiesige Schloßkirche zeichnet sich jetzt durch vier
prächtige Denkmäler aus neuerer Zeit aus, von denen
zwei noch nicht ganz vollendet sind. Das Denkmal Wla-
dimir Potozky's, von Thorwaldsen, gehört zu
den ersten Meisterwerken dieses Künstlers. Es besteht
in einem Piedestal mit Basreliefs, auf dem sich die
lebensgroße Statue des Grafen Potozky erhebt.
Von den drei Thorwaldsen'schen Sculpturwerken, die
sich in Polen befinden, wird dieses für das schönste ge-
halten. Das zweite jener Denkmäler ist Kosziusz-
ko's Grabmal, von Fr. Lancl, eine Sarkophag im an-
tiken Stpl, einfach, kräftig und erhaben, aus einheimischem
Stein verfertigt. Er steht dicht neben dem Gewölbe, in
welchem die irdischen Ueberreste Ivhann's IJI. ruhen.
Der Sarkophag ist mit den schönsten Basreliefs ver-
ziert; über demselben erhebt sich eine Lampe, deren
Flamme verborgen ist und das ganze Grab mit einem
magischen Helldunkel erfüllt. — Die Kapelle der Gräfin
Wonsowitsch, deren Bau noch nicht vollendet ist,
ebenfalls von Fr. Lanci, ist ein Grabgewölbe in gothi-
schem Styl. Außerdem ist eine Grabkapelle für den
Grafen Arthur Potozky so eben begonnen worden.
Paris.
Am 31. Mai hat die Abgeordnetenkammer durch
Annahme des ersten Artikels des Gesetzentwurfes über
öffentliche Arbeiten, welcher für die Hauptstadt 17,240,000
Franken ausfetzt, den Beschluß gefaßt, daß die Arbeiten
an dem Triumphbogen Etoile, der Magdalenenkirche,
dem Pantheon, dem Museum der Naturgeschichte, der
Kirche St. Denis, der königl. Schule der schönen Künste,
dem Vastillendenkmal, der Abgeordnetenkammer, dem
Taubstummeninstitute und dem College de France vollen-
det werden sollen. Ein Gleiches soll mit den Decora-
tionen der Concordienbrücke geschehen. Zuletzt über-
nahm die Kammer auch noch die Kosten für die Auf-
stellung der Obelisken von Luror, wahrscheinlich auf dem
Concordienplatz und in dem Rundel der elysäifchen Felder.
Der 2te Artikel, welcher 18 Mill. für die Aufführung
einer Quergallerie aussetzt, welche das Louvre mit den
Tuilerien verbinden, und in welche die Bibliothek ver-
legt werden soll, wurde weitläufig besprochen, später-
hin jedoch verworfen. Es wäre dadurch ein Lieblings»
gedanke Napoleons verwirklicht worden.
Triest.
Am 1. März erfolgte hier die Einweihung eines
neuen Museums von Inschriften und eines an dessen
Eingang aufgestellten Grabmals, ein Todtenopfer, der
eigenen Vorzeit und den Manen W i n cke l m a n n's dar-
gebracht. Beide Unternehmen verdanken ihren Ursprung
und ihre Ausführung zumeist der Thätigkeit des Advo-
katen D 0 m e n i c 0 de R o s se t t i, der als Winckelmann's
Biograph bekannt ist.
Verantwortlicher Redakteur: Dr. Schorn.
sind in der Umgebung des Königs eine Menge von Per-
sonen, unter andern mehrere historische Figuren abge-
bildet. Um die Decke herum sind die 12 Arbeiten des
Herkules angedeutet, die Poussin ehemals für's Louvre
gemalt hatte, die aber jetzt nicht mehr vorhanden sind.
Nro. 14. Le Puget, wie er im Garten von Ver-
sailles dem Könige Ludwig XIV. seine Statue Milo's von
Krotona zeigt. Gemalt von Eug. Deveria. Auch hier
erscheint der König in Begleitung seines Hofes. Um
die Decke herum sind einige merkwürdige Gebäude von
Paris abgemalt. 2» 4 Medaillons hat man die Haupt-
bildwerke Le Pugets angedeutet.
Nro. 16. Ein allegorisches Gemälde von Heim, das
Wiederentstehen der Künste in Frankreich. Das perso-
nifizirte Frankreich hat den Genius der Künste zur Seite
und bietet seine Schätze den herbeieilenden Künsten dar,
indeß der Ruhm ihnen Kronen reicht. Rund herum
Züge aus der Regierungsgeschichte Karls VIII., als der
Geschmack für Kunst von Italien nach Frankreich überging.
Nro. 18. Alcuin reicht Kar! dem Großen die von
seinen Mönchen geschriebenen Bücher dar. Ein Gesand-
ter Aroun -al-Raschids wohnt dieser Ceremonie bei.
Gemalt von Schnell. Rund herum Genien und Por-
trate von Männern aus jener Zeit.
Nro. 19. Ludwig xll. wird von den Generalstaaten
zu Tours im Jahre 1506 zum Vater des Vaterlandes
ausgerufen. Gemalt von Drvllittg. Rund herum die
Wappen der Städte, deren Abgeordnete zu Tours ver-
sammelt waren.
Indem ich diese Uebersicht wieder durchgehe, bemerke
ich, daß ich von vielen Gemälden, die wenigstens erwähnt
zu werden verdienen, gar nicht gesprochen habe, z. B.
von H. Scheffers Vorlesen der Hausbibel, von Storellis
Ansichten, von mehreren Porträten; eben so wenig als
von Duconnets ohne Hände, und Kinstons ohne Pinsel
gemalten Stücken. Aber es war wirklich des Sehens-
würdigen zu viel. Die Künstler haben sich durch ihre
übergroße Fruchtbarkeit einander geschadet. Das nächste-
mal von den Statuen, Kupferstichen und lithographischen
Stücken. Dg.
Lrakau, 7. Märs.
Die hiesige Schloßkirche zeichnet sich jetzt durch vier
prächtige Denkmäler aus neuerer Zeit aus, von denen
zwei noch nicht ganz vollendet sind. Das Denkmal Wla-
dimir Potozky's, von Thorwaldsen, gehört zu
den ersten Meisterwerken dieses Künstlers. Es besteht
in einem Piedestal mit Basreliefs, auf dem sich die
lebensgroße Statue des Grafen Potozky erhebt.
Von den drei Thorwaldsen'schen Sculpturwerken, die
sich in Polen befinden, wird dieses für das schönste ge-
halten. Das zweite jener Denkmäler ist Kosziusz-
ko's Grabmal, von Fr. Lancl, eine Sarkophag im an-
tiken Stpl, einfach, kräftig und erhaben, aus einheimischem
Stein verfertigt. Er steht dicht neben dem Gewölbe, in
welchem die irdischen Ueberreste Ivhann's IJI. ruhen.
Der Sarkophag ist mit den schönsten Basreliefs ver-
ziert; über demselben erhebt sich eine Lampe, deren
Flamme verborgen ist und das ganze Grab mit einem
magischen Helldunkel erfüllt. — Die Kapelle der Gräfin
Wonsowitsch, deren Bau noch nicht vollendet ist,
ebenfalls von Fr. Lanci, ist ein Grabgewölbe in gothi-
schem Styl. Außerdem ist eine Grabkapelle für den
Grafen Arthur Potozky so eben begonnen worden.
Paris.
Am 31. Mai hat die Abgeordnetenkammer durch
Annahme des ersten Artikels des Gesetzentwurfes über
öffentliche Arbeiten, welcher für die Hauptstadt 17,240,000
Franken ausfetzt, den Beschluß gefaßt, daß die Arbeiten
an dem Triumphbogen Etoile, der Magdalenenkirche,
dem Pantheon, dem Museum der Naturgeschichte, der
Kirche St. Denis, der königl. Schule der schönen Künste,
dem Vastillendenkmal, der Abgeordnetenkammer, dem
Taubstummeninstitute und dem College de France vollen-
det werden sollen. Ein Gleiches soll mit den Decora-
tionen der Concordienbrücke geschehen. Zuletzt über-
nahm die Kammer auch noch die Kosten für die Auf-
stellung der Obelisken von Luror, wahrscheinlich auf dem
Concordienplatz und in dem Rundel der elysäifchen Felder.
Der 2te Artikel, welcher 18 Mill. für die Aufführung
einer Quergallerie aussetzt, welche das Louvre mit den
Tuilerien verbinden, und in welche die Bibliothek ver-
legt werden soll, wurde weitläufig besprochen, später-
hin jedoch verworfen. Es wäre dadurch ein Lieblings»
gedanke Napoleons verwirklicht worden.
Triest.
Am 1. März erfolgte hier die Einweihung eines
neuen Museums von Inschriften und eines an dessen
Eingang aufgestellten Grabmals, ein Todtenopfer, der
eigenen Vorzeit und den Manen W i n cke l m a n n's dar-
gebracht. Beide Unternehmen verdanken ihren Ursprung
und ihre Ausführung zumeist der Thätigkeit des Advo-
katen D 0 m e n i c 0 de R o s se t t i, der als Winckelmann's
Biograph bekannt ist.
Verantwortlicher Redakteur: Dr. Schorn.