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Metzger, Johann; Caus, Salomon de
Beschreibung des Heidelberger Schlosses und Gartens: nach gründlichen Untersuchungen und den vorzüglichsten Nachrichten bearbeitet; ; Mit 24 in Aquatinta, von C. Rordorf gestochenen Kupfertafeln ; Enth. außerdem: Hortus Palatinus / A Friderico Rege Bohemiae Electore Palatino Heidelbergae Exstructus Salomon — Heidelberg, 1829

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https://doi.org/10.11588/diglit.1646#0085
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59. Der Ortj wo die ehemalige Münze soll ge-
standen haben.

(SO. Die ehemaligen zwei S chlofsm üblen
sind vor dem Jahre 1535, und vielleicht mit der Ei'bauung des
Stückgartens oder auch früher errichtet worden. Vermittelst
eines steinernen Wasserkanals wurde das Wasser vom Burg-
graben , unter dem Stückgarten durch, an dem ehemaligen
Kondell vorüber, nach den Mühlen, und von dort in den
Stadtzwinger, im jetzigen Barlholomäischen Garten, geführt.
In dem untern Gebäude ist der Mühlgang noch, zu erkennen,
und wird jetzt zum Keller benutzt.

Die Wasserleitung, so wje die Mühlen wurden im Or-
leans'schen Kriege zerstört. ^

61. Das ehemalige Hühnerhaus
ist jetzt noch unter dem Stückgarten an dem langen einstocki-

^

gen Gebäude zu erkennen. Es diente ehemals zur Erziehung
und Aufbewahrung des Federviehes, das für den Hof geliefert
werden mufste. Längs dem Kurtzenbuckelweg rechts hinauf,
liegt der Bartholoinäische Garten, den Friedrich I. von Lucas
Roschen von Waldeck, und seiner Ehetreuen von Rainmingen er-
kaufte, und 1465 auf St. Maria Magdalenen Tag der Klara Dettin
von Augsburg, mit der er in einer morganatischen Ehe gelebt
haben soll, und ihren Erben als Eigenthuni übertragen hat.
Aus dieser Ehe ist das fürstlich LöwensteinischeHaus entsprun-
gen, und dieses Guth ist als das erste Grundeigentum dieser
hohen Familie zu betrachtet!.

Mit 61 wäre nun die Beschreibung des Schlosses vollen-
det, undwer den Besuch des Schlofsgartens unterlassen hat, der
wende sich jetzt auf das Schlofs, und fange bei nachstehenden
unter 62 verzeichneten und beschriebenen Gewölben, zunächst
beim Eingang in das Schlofs, hinter der Lerchengruppe an.

Beschreibung des Schlofsgartens, als Fortsetzung der Schlofsbeschreibung.

62. Gewölbe unter dem westliehen Ende der ehe-
maligen obersten Terrasse, dem Brückenhause
gegenüber, Tafel IV. neben dem Burgthor, und Tafel
XXIV. r.
Die oberste Terrasse erstreckte sich ehedem von der Ni-
sche 96 bis zu 62, wesshalb man, am den ehemaligen Vorhof,
von dem noch die Grenzmauern innerhalb der Gewölbe zu er-
sehen sind, nicht zu verkleinern, die nachstehenden Gewölbe er-

baute, und darüber die Terrasse führte. An diesem Ende
deTTftyersten Terrasse sollte ebenfalls ein ähnliches Portal mit
einer Nische, wie bei 96. nach der Abbildung auf Tafel XV. c.
erbaut, und vermuthlich mit der Statue der Kurfürstin geziert
werden.

Wahrscheinlich ist wegen dem 30jährigen Kriege das Por-
tal nicht erbaut worden, und bald darauf mögen auch die Ge-
wölbe eingestürzt seyn.

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