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Metzger, Johann; Caus, Salomon de
Beschreibung des Heidelberger Schlosses und Gartens: nach gründlichen Untersuchungen und den vorzüglichsten Nachrichten bearbeitet; ; Mit 24 in Aquatinta, von C. Rordorf gestochenen Kupfertafeln ; Enth. außerdem: Hortus Palatinus / A Friderico Rege Bohemiae Electore Palatino Heidelbergae Exstructus Salomon — Heidelberg, 1829

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https://doi.org/10.11588/diglit.1646#0005
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Diese Angaben, obgleich manche Gründe dafür sprechen, können übrigens nicht historisch nachgewiesen werden und bleiben
deshalb immer hypothetisch; nur das läfst sich mit Gewifsheit bestimmen, dafs Conrad von Hohenstaufen, Herzog in Schwaben, das
Schlofs bewohnte und während seines Aufenthaltes von Kaiser Friedrich I. zum ersten Pfalzgrafen bei Rhein ernannt wurde, weshalb
wir mit ihm, als dem ersten bestimmten Bewohner des alten Schlosses, die Geschichte desselben beginnen wollen.

ERSTER ZEITRAUM.

Von den ersten Nachricliten des allen Schlosses und dessen Bewohnern vom Jahre 44/ß Ms zum Friedensscldusse zu Pavia
im Jahre d3ü$, wo das untere Schlofs zum erstenmal in einer Urkunde vorkommt.

1. Conrad von Hohenstaufen, Herzog in Schwa-
ben und erster Pfalzgraf bei Rhein,
geboren zu Waiblingen 1127, vermählt mit Irmengard von
Henneberg, war ein Halbbruder des Kaisers Friedrich I. Bar-
barossa, von der zweiten Gemahlin ihres Vaters, des Herzogs
Friedrich des Einäugigen in Schwaben, einer geboruen Gräfin
von Zwei- und Saarbrücken, und hatte mit seinem Bruder,
von der Mutter her, viele Güter am Rhein, besonders im
Worms-und Speyergau, weshalb er schon im Jahr 1148 häuög
in Heidelberg gewohnt hat.

Als Herzog in Franken belehnte ihn das Stift Worms nicht
nur mit der Burg Heidelberg, sondern auch mit der Grafschaft
Stalbühl und mit der Oberherrlichkeit im ganzen Lobdengau.

Nach dem Tode des Pfalzgrafen Hermann IL 1156 ertheilte
ihm sein Bruder Kaiser Friedrich I. die Würde eines Pfalzgrafeo.

bei Rhein, wodurch er Gelegenheit bekam seine ererbten Gü-
ter am Rhein ansehnlich zu erweitern, und somit den Grund
zu der bedeutenden Pfalzgrafschaft am Rhein zu legen. Die
_ { Stadt Heidelberg und vermulhiieh auch das Schlofs suchte er
I zu erweitern und mit schönen Gebäuden zu schmückeu. Die
Erbauung des Benedictinerklosters zu Schonau im Jahre 1142
und die Umwandlung des Klosters Neuburg bei Heidelberg aus
einemBenedictineikloster in ein Fräuleinslift für adeliche Jung-
frauen sind ebenfalls durch Conrad von Hohenstaufen ge-
schehen.

Er starb, nachdem er Heidelberg zur Residenz gemacht

und vielleicht schon den Grund zum untern Heidelberger

i Schlosse gelegt hatte, den 8. November 1195 zu Heidelberg

und wurde im Kloster Schonau begraben. .Die Grabschrift ist:

Anno Dominicae incarnationis MCXCV. VI idus Novcmbr,
 
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