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Metzger, Johann; Caus, Salomon de
Beschreibung des Heidelberger Schlosses und Gartens: nach gründlichen Untersuchungen und den vorzüglichsten Nachrichten bearbeitet; ; Mit 24 in Aquatinta, von C. Rordorf gestochenen Kupfertafeln ; Enth. außerdem: Hortus Palatinus / A Friderico Rege Bohemiae Electore Palatino Heidelbergae Exstructus Salomon — Heidelberg, 1829

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https://doi.org/10.11588/diglit.1646#0010
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Er starb im Jahr 1398, und liegt zu Amberg oder im Klo-
ster Schönau begraben.

t2. Ruprecht III., Pfalzgraf und Komischer
König,
ein Sohn Ruprechts IL, geboren zu Amberg 1352, vermählt
mit Elisabeth, Tochter des Burggrafen vonNürnberg Friedrichs
IV, folgte seinem Vater 1398 in der Regierung, wurde 1400
zum römischen Könige erwählt und den 6. Januar 1401 zu Cöln

gekrönt. Von diesem Fürsten wurde der alte Ruprechtsbau auf
die westliche alte Schlofsmauer erbaut und der Bau der Heüig-
geislkirche wahrscheinlich forlgesetzt. Als römischer König
wohnte er gröfstentheils zu Oppenheim, wo er im Jahre 1410
Starb, worauf er in der Heiliggeistkirche in Heidelberg begra-
ben wurde. In seinem Testamente verordnete er, dafs die Pfäl-
zischen Lande unter seine vier Söhne in vier Theile sollten ge-
theilt werden, wovon der ältere, Ludwig, Heidelberg als den
Stammsitz zum Erblheil erhielt.

VIERTER ZEITRAUM.

Von der Erweiterung und bessern Befestigung des Schlosses *433 bis -i544> wo man anfing, großartigere und kostbarere

Wohngebäude zu erriclüen.

13. Ludwig III. der Bärtige oder Fromme, Pfalz-
graf und Kurfürst,
ein Sohn des Königs Ruprecht und Stammvater der allen Hei-
delberger Linie, geboren 1376, vermählt mit Bianca, Tochier
des Königs von England, 1402, übernahm nach dem Tode
seines Vaters die Regierung seiner Erblande und das Reicbs-
vicariat.

Im Jahre 1414 —1417 wohnte Ludwig der Kirchenver-
sammlung zu Konstanz bei, wo ihm der abgesetzte Pabst Jo-
hann XXII. in Verwahrung gegeben wurde, wornach er ihn
zu Heidelberg auf dem Schlosse und später in dem Eichelshci-
mer Schlosse bei Mannheim gefangen hielt.

Dieser Kurfürst verwendete sich sehr für das Aufkommen
der Universität und die Ausdehnung der Stadt und des Schlos-
ses. Die Heiiiggeistkirche baute er vollends aus. Das Schlofs,
das bis dahin seine alterthümliche, mit vier Mauern umfafste
Form beibehalten hatte, scheint von jetzt an Tür die Bedürfnisse
des Hofes sowohl, als auch für die Sicherheit gegen Belagerun-
gen, hei den anfangs eingeführten Schiefsgewehren, nicht mehr
zureichend gewesen zu seyn, weshalb sich Ludwig entschlofs,
die Gebäude auszudehnen und die Wälle, besonders nach We-
sten, zu erweitern und zu verstärken. Zu diesem Zwecke kaufte
er im Jahre 1433 nahe beim Schlosse von Peter Hatt einen
Garten und Berg, von Johann Wild cineu Garten und Graben
 
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