Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 108

Zusammengesetzte Grammatikhandschrift

Papier · 2, 273, 1 Bll. · 21 × 13 cm · I., II. Byzantinisches Reich (?) / III. s.l. · I. 15. Jh. / II. 14. Jh. / III. 14.–15. Jh.


Schlagwörter (GND)
Grammatik / Theologie / Dialekte (Linguistik) / Schedographie.
Diktyon-Nr.
65840.
1ar–Iv vacat
Faszikel I
1) 1r–125r Manuel Moschopulus, Schedographia
2) 125v Georgios Gemistos Plethon, De virtutibus
3) 126r Anonymus, Theologica
Faszikel II
4) 127r–196v Thomas Magister, Ecloga vocum Atticarum
Faszikel III
5) 197r–271r Manuel Moschopulus, Vocum atticarum conlectio
6) 271v–272v Anonymus, Theologica

Kodikologische Beschreibung

Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
2, 273, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
21 × 13 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Hs. aus 3 Faszikeln zusammengesetzt (I. Bl. 1–126; II. Bl. 127–196; III. Bl. 197–272). (I-1)1a + II + … + (I-1)273*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 273*.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. I, 1–272). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 164a, 273*).
Lagenzählung
Lateinische Großbuchstaben auf jeder ersten Rectoseite, rechts unten.
Zustand
Die Hs. ist aus drei Faszikeln zusammengesetzt. Der Einband ist nur leicht abgegriffen, der Rücken bis auf einige Wurmlöcher intakt.
Wasserzeichen
Wasserzeichen aufgrund der Größe der Hs. nicht digitalisiert. Die Wasserzeichen befinden sich aufgrund des kleinen Blattformates im Falz und sind nicht eindeutig zu identifizieren.


Nachträge und Benutzungsspuren
Schenkungsexlibris auf 1r, Stempel der BAV auf f. 1r, 126v, 127r, 196v, 272v. Auf Ir sind Angaben über den Inhalt sowie die Signatur 108, der Provenienzvermerk Cyp, die Capsa-Nr. C. 10 sowie die Allacci-Signatur 415.

Einband
Hochroter Ledereinband über Pappe der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit rotem Schild und goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), Rom 1853–1854, vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909.
Provenienz
Venedig / Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Die Hs. kam über Hieronymus Tragodistes Cyprius an Ulrich Fugger (vgl. Provenienzvermerk Cyp. auf Ir). Fugger übersiedelte 1564 nach Heidelberg, wohin ihm seine Bibliothek 1567 folgte, und vermachte sie nach seinem Tod 1584 an Kurfürst Friedrich IV. 1623 wurde die Hs. als Kriegsbeute nach Rom gebracht, wo sie sich seitdem befindet.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_108
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 52; Carlo Gallavotti, Nota sulla schedografia di Moschopulo e suoi precedenti fino a Teodoro Prodromo, in: Bollettino dei Classici, Serie terza, Fascicolo IV, 1983, S. 3–35, hier: S. 4; Fevronia Nousia, A Byzantine Comprehensive Textbook: Moschopoulos‘ Περὶ σχεδῶν, in: AION (filol.) Annali dell’Università degli Studi di Napoli „L’Orientale“ 41, 2019, S. 253–266.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Faszikel I (Bl. 1–126)

Sachtitel / Inhalt
Schedographie.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Byzantinisches Reich (?). Der Besitzeintrag Cyp. (Ir) ist ein Indiz für zyprische Provenienz. Die Schrift deutet zumeist auf byzantinische Provenienz hin.
Entstehungszeit
15. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
126 Bll.
Format (Blattgröße)
21 × 13 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
15 IV120 + III126.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. 1–126).
Lagenzählung
Lateinische Großbuchstaben auf jeder ersten Rectoseite, rechts unten.
Zustand
Der Faszikel ist in relativ gutem Zustand, auch wenn er einige Benutzungsspuren aufweist: Stockflecken und andere Abnutzungserscheinungen.
Wasserzeichen
Im größten Teil des Faszikels überwiegt das Wasserzeichen Schere (Schneiderschere, frei ohne Beizeichen, Griff zweikonturig), ein häufiges Wasserzeichen im 15. Jh. Ab f. 72 sieht man mehrmals eine Krone (?).

Schriftraum
15 × 9–11 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
24–28 Zeilen.
Schriftart
Hand 1 (1r–125r): Schrift des 14. oder 15. Jhs. Hand 2 (125v–126r): Gebrauchsschrift des 15. oder 16. Jhs., ähnlich BAV, Pal. gr. 137, f. Cr–Er. In margine (1r–2r und öfter) finden sich Annotationen in einer Semi-Majuskel-Schrift, die häufig von Chrysoloras-Schülern in Italien verwendet wurde (1. Hälfte 15. Jh., Ähnlichkeit zu Leonardo Bruni, RGK III, Nr. 381). Sie tritt nur in diesem Faszikel auf. Das ist ein Hinweis darauf, dass die Hs. erst später zusammengefügt wurde.
Buchgestaltung
Nur beim ersten Schedos (1r) sind in nennenswertem Umfang rubrizierte Interlinearscholien gesetzt. Bei den anderen Schede fehlen sie.

Provenienz
Italien / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Siehe Geschichte der Handschrift.

Inhalt

1) 1r–125r Digitalisat

Verfasser
Manuel Moschopulus (GND-Nr.: 118785044).
Titel
Schedographia.
Angaben zum Text
Enthält 22 σχέδη (fehlerhafte Kurztexte, die von Schülern zu korrigieren waren); deren Incipits: f. 1r Κύριε Ἰησοῦ Χριστὲ ὁ θεὸς ἡμῶν; f. 28r Ὁ εὐσχήμων Ἰωσήφ; f. 38r Γεωργηθεὶς ὑπὸ θεοῦ; f. 44v Μεσούσης τῆς ἑορτῆς; f. 51r Ἀνῆλθεν ὁ ἰησοῦς εἰς ἱεροσόλυμα; f. 60v Δεικνὺς ὁ χριστὸς ὅτι κατ’ ἀρχὰς; f. 64r Τοῦ σχεδογραφεῖν ἀρχόμενοι; f. 70r Πόνοι γεννῶσι δόξαν; f. 74v Ἀπόστολοι ἅγιοι πρεσβεύσατε; f. 78v ἔχε ἐπὶ λογισμῶν; f. 88r Αἴλουρος εἴσω χειᾶς; f. 95r Ὁ τοῦ πριάμου παῖς ἀλέξανδρος; f. 100r Ἀχιλλεὺς ὁ Πηλείδης; f. 107r Ἀλέξανδρος ὁ πριαμίδης; f. 108v Εἶχε μὲν ὁ πριαμίδης ἀλέξανδρος; f. 111v Ὁ μὲν χρύσης μεθ’ ὑβρισμῶν; f. 113v Εἰπόντος καὶ εἰρηκότος τοῦ μάντεως; f. 115v Ὁ ἀτρείδης ἀγαμέμνων; f. 117r Χρύσης διωχθεὶς ὑπὸ τοῦ ἀτρείδου; f. 120v Ἐννέα ἡμέρας ἡ λοιμώδης νόσος; f. 122r Ἐστράτευσεν ἐπὶ τὸν τῆς ἰλίου τόπον; f. 123r Νιόβη, ταντάλου θυγάτηρ. Eine kritische Edition des gesamten Textes fehlt immer noch, so dass auf die Editio princeps von 1545 zurückgegriffen wird. Die Schede wurden ohne die Erläuterungen jüngst neu ediert (Nousia 2019, S. 260–264).
Titel (Vorlage)
1r ἀρχὴ σὺν θεῶ ἁγίω τοῦ πρώτου σχέδους τοῦ κυροῦ μανουὴλ τοῦ μοσχοπούλου.
Incipit
1r Κύριε ἰησοῦ χριστέ ὁ θεὸς ἡμῶν.
Explicit
125r κρονίωνος δὲ καὶ οὐρανίωνος καὶ μοσχίωνος, ἰῶτα καὶ μέγα.
Edition
Erstedition: Robertus Stephanus (Hrsg.), Manuelis Moschopuli de ratione examinandae orationis libellus, Paris 1545, S. 3–216.

2) 125v Digitalisat

Verfasser
Georgios Gemistos Plethon (GND-Nr.: 118595040).
Titel
De virtutibus (Auszug).
TLG-Nummer
3202.002.
Angaben zum Text
Der letzte Teil aus Plethons De virtutibus. Die Reihenfolge der Absätze ist anders als in der Edition. Dabei befindet sich eine schematische Übersicht über die verschiedenen Tugenden.
Titel (Vorlage)
125v τάξις ἀρετῶν κάθ ην μετερχόμεθα.
Incipit
125v κοσμιότης, γενναιότης, ευψυχία, μετριότης.
Explicit
125v κοσμιότης δὲ περὶ ἡδονάς.
Schrift / Schreiber
Hand des 15. oder 16. Jhs., nicht identisch mit der Haupthand.
Edition
Brigitte Tambrun-Krasker, Georges Gémiste Pléthon, Traité des vertus, Athen/Leiden 1987 (Corpus philosophorum Medii Aevi. Philosophi Byzantini 3), S. 14–15 (Hs. nicht herangezogen).

3) 126r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Theologica.
Angaben zum Text
Aufzählung der 7 Sakramente, der 7 Todsünden, des Dekalogs und der 12 Artikel des Glaubens.
Titel (Vorlage)
126r Τὰ ἑπτὰ μυστήρια τῆς τοῦ θεοῦ ἐκκλησίας.
Incipit
126r ὁ ἐν κυρίῳ γάμος· Ἡ χειροτονία.
Explicit
126r καὶ Οἱ Ἀτελεύτητοι αἰῶνες.
Schrift / Schreiber
Dieselbe Hand wie im Text 2.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Auf 126v hat ein Annotator (wahrscheinlich Friedrich Sylburg) den (dort verblassten) Titel des auf 127r beginnenden Textes ins Reine geschrieben.

Faszikel II (Bl. 127–196)

Sachtitel / Inhalt
Lexikon.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Byzantinisches Reich (?).
Entstehungszeit
14. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
71 Bll.
Format (Blattgröße)
21 × 13 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
3 IV150 + V160 + IV167 + (IV-3)172 + 3 IV196.
Foliierung
Durchlaufende Foliierung (f. 127–196), zusätzlich neue Foliierung (f. 1–71). Zusätzlich sind die Bll. 179–196 rückläufig mit griechischen Zahlen foliiert (ιη–α). Die Foliierung der ungezählten Bll. folgt dem Digitalisat (164a).
Lagenzählung
Zählung mit griechischen Zahlen auf der letzten Versoseite, im Fußsteg.
Zustand
Der Faszikel besteht aus zwei Teilen, die zusammengefügt wurden: der erste endet mit Bl. 167. Auf Bl. 168r wird etwas mehr als eine Textzeile wiederholt. Hier wurden vermutlich Teile zweier Hss. zusammengefügt. Der sechsten Lage fehlen am Anfang drei Bll., die wahrscheinlich entfernt wurden, um Dopplungen im Text zu vermeiden.
Wasserzeichen
Abgeschnittene Wasserzeichen sind im Falz auf wenigen Bll. sichtbar: 153 und 159, 163, 165. Das nicht erkennbare Motiv ähnelt einem halbkreisförmigen Strahlenkranz.

Schriftraum
15 × 9–11 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
f. 127r–167v: 28–29 Zeilen; f. 168r–195v: 32–33 Zeilen.
Schriftart
127r–167r: Minuskelschrift mit Tendenz zur Zeichentrennung, fast quadratische Zeichen. 168r–197v: Beta-Gamma-Stil. Die Marginalannotationen stammen alle von einer einzigen Hand.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Unbekannter Schreiber.
Buchschmuck
Die Initialen und Überschriften sind rubriziert.

Nachträge und Benutzungsspuren
Auf 196v hat ein Bibliothekar Pinax in Mosco[pulo] geschrieben. Die angekündigte Pinax wurde aber nicht ausgeführt. Darunter finden sich ein Stempel der BAV, mehrere Skizzen für Zierleisten, ein unvollständiges lateinisches Alphabet am linken Rand; außerdem in mehrfacher Ausführung, aber mit unterschiedlicher Tinte geschrieben: ἔχει τὸ βιβλίον τοῦτο τετράδια δεκαέξ.

Provenienz
Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Siehe Geschichte der Handschrift.

Inhalt

4) 127r–196v Digitalisat

Verfasser
Thomas Magister (GND-Nr.: 119483904).
Titel
Eclogae vocum Atticarum.
TLG-Nummer
9023.001.
Angaben zum Text
Der Text bildet ein Lexikon, das alphabetisch geordnet ist. F. 127r–135r α; f. 135v–139v β; f. 139v–141r γ; f. 141r–146v δ; f. 146v–159v ε; f. 159v–160v ζ; f. 160v–162r η; f. 162r–163v θ; f. 163v–164ar ι; f. 164ar–169r κ; f. 169v–170v λ; f. 171r–173v μ; f. 173v–174v ν; f. 174v ξ; f. 175r–177r ο; f. 177v–184r π; f. 184r–185r ρ; f. 185r–187v σ; f. 188r–190r τ; f. 190v–192r υ; f. 192r–193v φ; f. 194r–195r χ; f. 195v ψ; f. 196r–v ω. Die Nahtstelle der beiden Faszikelteile befindet sich im Buchstaben κ (auf S. 210 der Edition).
Das Textende, das auf 196v erscheint, ist auch auf 196r unten (von Friedrich Sylburg?).
Titel (Vorlage)
127r Ὀνομάτων ἀττικῶν ἐκλογαὶ καὶ διάφοροι παρασημειώσεις αἷς οἱ δοκιμώτατοι χρῶνται τῶν παλαιῶν: μαγίστρου κατὰ αβ’ον.
Incipit
127r Αἰχμάλωτον ποιῶ καὶ αἰχμάλωτος γίνομαι.
Explicit
196v μηδεμίαν τοῦ ἂν δύναμιν ἔχοντος.
Textgestaltung
Die Stichwörter sind als Marginalien mit roter Tinte annotiert.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Der Titel ist etwas verblasst. Auf 126v wurde er (von der Hand Friedrich Sylburgs?) wiederholt.
Edition
Friedrich Ritschl, Thomae Magistri sive Theoduli monachi ecloga vocum Atticarum, Halle 1832, S. 1–411.

Faszikel III (Bl. 197–272)

Sachtitel / Inhalt
Attisches Lexikon.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
s.l. Unbekannt.
Entstehungszeit
14.–15. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
76 Bll.
Format (Blattgröße)
21 × 13 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
IV204 + I206 + 7 IV262 + (III-1)267 + II271 + 1272.
Foliierung
Durchlaufende vatikanische Foliierung (f. 197–272).
Lagenzählung
Keine Lagenzählung erkennbar.
Zustand
Viele Lagen des Faszikels unterscheiden sich optisch: Schreiber und Gestaltung wechseln oft. Einzelne Lagen sind später ergänzt worden.
Wasserzeichen
Vereinzelt kann man Wasserzeichen erkennen, aber meist nicht identifizieren (z.B. f. 248: Buchstabe M?, 261).

Schriftraum
15–20 × 9–11 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
f. 197r–204v: 32 Zeilen; f. 205r–206v: 22 Zeilen; f. 207r–216v: 31–32 Zeilen; f. 217r–253v: 26–30 Zeilen; f. 254r–261v und f. 268r–271r: 24–25 Zeilen; f. 262r–267v: 31–33 Zeilen.
Schriftart
Hand 1: Die Schrift ähnelt der Beta-Gamma-Schrift, um 1300 bzw. frühes 14. Jh. (197r–204v); danach andere Schriftarten: Hand 2: individuelle Schrift, 15. oder 16. Jh. (205r–206v); Hand 3 (207r–216v): Tradition der Fettaugenmode; Hand 4 ähnelt Hand 3, hat aber eine stärkere Strichdicke und weniger Zeilen; Hand 5: 15. Jh., wahrscheinlich byzantinischen Ursprungs (möglicherweise eine spätere Ergänzung ausgefallener Bll.).
Angaben zu Schrift / Schreibern
Hand 1: 197r–204v; Hand 2: 205r–206v; Hand 3: 207r–216v; Hand 4: 217r–253v (möglicherweise mehrere Hände); Hand 5: 254r–261v und 268r–271v; Hand 6: 262r–267v; Hand 7: 271v–272r; Hand 8: 272r–v (möglicherweise mehrere Hände).
Buchschmuck
Der Schmuck variiert mit der Schreiberhand. Einige Hände machen regen Gebrauch von Rubrizierungen. Häufig erscheinen die Stichwörter rubriziert in margine. Andere Hände nutzen dies gar nicht.

Nachträge und Benutzungsspuren
Auf 206v ist ein Eintrag in margine (von Friedrich Sylburg): vacant haec sequentia.

Provenienz
Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Siehe Geschichte der Handschrift.

Inhalt

5) 197r–271r Digitalisat

Verfasser
Manuel Moschopulus (zugeschrieben) (GND-Nr.: 118785044).
Titel
Lexicon vocum Atticarum.
Angaben zum Text
Das Lexikon wird Manuel Moschopulus zugeschrieben. Diese Zuschreibung gilt aber heute als falsch (vgl. Herbert Hunger, Moschopoulos, Manuel, author, in: Lexikon des Mittelalters). Die Ordnung der Stichworte ist alphabetisch bei den ersten beiden Buchstaben des Wortes (in Ausnahmefällen gibt es Abweichungen davon). F. 197r–204v α; f. 205r–208r β; f. 208r–209v γ; f. 209v–213v δ; f. 213v–225r ε; f. 225r–v ζ; f. 226v–227r η; f. 227r–229r θ; f. 229r–231v ι; f. 231v–238r κ; f. 238r–239r λ; f. 239r–242v μ; f. 242v–244r ν; f. 244r ξ; f. 244r–248r ο; f. 248r–257v π; f. 257v–258v ρ; f. 258v–263r σ; f. 263r–265v τ; f. 265v–266v υ; f. 266v–268r φ; f. 268r–270r χ; f. 270r–v ψ; f. 270v–271v ω. Durch die Zusammensetzung verschiedener Hss. zu einem Faszikel gibt es Dopplungen und Auslassungen: fast die gesamte Seite 206v ist doppelt. Die Anschlüsse 204v/205r, 216v/217r, 253v/254r und 261v/262r sind nahtlos (vgl. BAV, Pal. gr. 358). Zwischen 245v/246r und 267v/268r fehlt Text (jeweils ca. ein Bl.).
Titel (Vorlage)
197r ἡ γραμματικὴ τοῦ κυροῦ μανουὴλ· συντιθεῖσα ὦδε κατὰ στιχεῖον.
Incipit
197r Τὸ α’ μόριόν, ποτὲ μὲν δηλοῖ στέρησιν·.
Explicit
271r ὄφελον γέ καὶ ος τῆ κακοδοξία νενεκρωμένον.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Teilweise sind die Lemmata in margine (meist rubriziert) eingetragen. Auf 251v im Kopfsteg sind musikalische Noten annotiert. An das Ende des Textes schließen sich von derselben Hand noch einige Zeilen an (271v): über das Stillen von Säuglingen sowie ein Auszug aus einer Rede des Aristides: τάς ἐλάφους φασὶν ἐπινεῖν ἐπὶ πλεῖστον τῆς θαλάττης ἐχομένας ἀλλήλων, πρώτην καὶ τελευταίαν ἀεὶ γιγνομένην τὴν αὐτὴν ἐκ διαδοχῆς. Auf den von Hand 5 geschriebenen Bll. befinden sich viele Benutzungsspuren wie Schreibübungen und Zeichnungen (Zeigehände).

6) 271v–272v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Theologica.
Angaben zum Text
Diese Gebets- oder Liedtexte wurden nachträglich angefügt. Ihre Incipits sind: Θαυμαστὸς εἰ σὺ κύριε· καὶ μεγάλα τὰ ἔργα σου; Τὸν προτώκλυτον ἄπαντες νοὖν; Ποία γλῶσσα δυνεῖσεται; (272r) Οἱ τῆς οἰκουμένης διδάσκαλοι; darunter von anderer Hand: Τοὺς ἀσφαλεῖας τῆς πλάνης καθερέτας; Τα τοῦ φωτὸς καθαρότ[η]τ[ον] δοχεῖ; Ὁ τοῦ πατρὸς μονογενῆς υἱὸς καὶ λόγος; (272v: möglicherweise am Anfang verstümmelt) όυ γὰρ οἱ αὐτοὶ εἰσὶ μνημονικοὶ; darunter steht der Name Γρηγόριος, darunter die Überschrift θαλάσσης τὸ εῥυθρέον πέλαγος. Die folgenden Texte haben diese Incipits: τὸ πν[εῦμ]α τὸ ἀνθῶς ὀμότιμον; ὡς μΐαν κυριαῤχΐαν αἰκτηστον; ἀνοὺς μὲν γεννᾶν τὸν λόγον. Es folgt weiterer Text, der schwer lesbar ist.
Titel (Vorlage)
271v Γρηγόρος ἁμαρτωλὸς.
Incipit
271v Θαυμαστὸς εἰ σὺ κύριε· καὶ μεγάλα τὰ ἔργα σου.
Explicit
272v παραγινόσκον του δικαίου:.
Schrift / Schreiber
Verschiedene Hände; wahrscheinlich sind Teile erst später ergänzt.


Bearbeitet von
Vinzenz Gottlieb, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 108. Beschreibung von: Vinzenz Gottlieb (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.