Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 11
Iohannes Chrysostomus, Homiliae LV in Acta ss. Apostolorum
Papier · 2, 333, 1 Bll. · 29,5 × 22,3 cm · Nördliches Makedonien (?) · 1. Viertel 14. Jh.
- Schlagwörter (GND)
- Neues Testament / Apostelgeschichte / Exegese / Patristik / Johannes Chrysostomus.
- Diktyon-Nr.
- 65744.
2ar | Lateinische Inhaltsbezeichnung der Fuggerbibliothek | |
2av | vacat | |
1) | 1r–333r | Iohannes Chrysostomus, Homiliae LV in Acta ss. Apostolorum |
333v | vacat |
Kodikologische Beschreibung
- Entstehungsort
- Nördliches Makedonien (?). Möglicherweise Thessaloniki im Skriptorium des Demetrios Triklinios (aufgrund der Schrift in Verbindung mit zwei der hier verwendeten Wasserzeichen, siehe Geschichte der Handschrift. Ansonsten wohl das nördliche Makedonien mitsamt der Athos-Region.
- Entstehungszeit
- 1. Viertel 14. Jh. Siehe Wasserzeichen sowie Angaben zu Schrift / Schreibern; f. 1–4 Ende 15. bis Anfang 16. Jh.
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Westliches Papier.
- Umfang
- 2, 333, 1 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 29,5 × 22,3 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- (I-1)1a + 12a + II4 + 32 V324 + (V-1)333 + (I-1)334*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 334*. Nach f. 34 wurde das ursprünglich erste Blatt der vierten Lage im Rahmen wohl der fuggerschen Bindung falsch platziert und an das Ende des Hefts gesetzt, die richtige Blattfolge lautet 34, 43, 35–42, 44–333. Diese Blattvertauschung wurde aber bereits von dem aus Kronstadt stammenden, in Heidelberg tätigen Theologen Peter Felckmann angemerkt, siehe auch die Nachträge und Benutzungsspuren.
- Foliierung
- Griechische Blattzählung mit schwarzer Tinte (αʹ [1]- <τ>κ<θ>ʹ [329]) im Kopfsteg rechts aus der Zeit vor Hinzufügung des Pinax, daher erst einsetzend mit f. 4 = αʹ. Zumeist unterhalb dieser eine vollständige vatikanische Bleistiftzählung (1–333). Die griechische Zählung ist durch Bindeverlust partiell verloren. Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 2a, 334*).
- Lagenzählung
- Gut sichtbare griechische Lagenzählung mit roter Tinte in doppelkonturiertem Kreis am Ende jedes Heftes (αʹ [1]- λβʹ [32]) im Fußsteg mittig. Das abschließende Blatt mit der Zählung für die 33. Lage war leer und wurde daher wohl ausgetrennt.
- Zustand
- Die Handschrift weist insbesondere an Anfang und Ende Feuchtigkeitsschäden auf, sie ist dabei aber auch durchgängig stockfleckig. Der Buchblock befindet sich wohl nicht zuletzt wegen des festen Papiers in recht gutem Zustand und nur wenige Blätter mussten neu befestigt werden. Außerdem liegt etwas Wurmfraß vor, der jedoch nicht zu Textverlust führte. Deutlich erkennbar sind Benutzerspuren im Bereich der unten beschriebenen monastischen Lektionen (Wachs- und teils auch Brandflecken). Gelegentlich wurde am Rand ausgebrochenes oder zerstörtes Material mit Japanpapier repariert. Insgesamt kann man jedoch von einem mit Blick auf das Alter der Papierhandschrift recht guten Erhaltungszustand sprechen.
- Wasserzeichen
- Hauptmotiv ist ein stilisiertes Schiff/Navire
auf f. 5–14, 148–150, 216–224, 231–235, ganz ähnlich
Mošin/Traljić 1957, Nr. 6448
(dort belegt für Treviso 1321). Dazu kommen sechs weitere Motive: eine
stilisierte Blume wie Mošin/Traljić 1957, Nr. 3966 (f. 135–136; belegt für Torcello
1319, Genua 1322, Bologna 1326), eine Glocke/Cloche
(f. 137–140, 152–167, 171–174, wie Mošin/Traljić 1957, Nr. 2781, belegt für Siena 1321, u.
Harlfinger
Cloche/Glocke 5, belegt f. Thessaloniki [Demetrios
Triklinios] 1319 im Cod. Marc. gr. Z 464), ein Schild
(f. 170, 195–198, 205–207, vgl. Mošin/Traljić 1957, Nr. 6448, u. Harlfinger
Écu/Schild 3, belegt f. Thessaloniki [Demetrios
Triklinios] 1319 im Cod. Marc. gr. Z 464), ein Roue
dentée/Zahnrad (f. 178–185, 200, 210, 228–232; ganz ähnlich
Mošin/Traljić 1957, Nr. 6934
u. 6935, belegt für Siena 1322/23 u. Torcello 1325) sowie ein
griechisches Kreuz/Croix (f. 206, 211, 225, 226; über
die bislang vorliegenden Repertorien nicht nachweisbar [ca. 3,7 h x 1,8 b
cm]). Das o.g. Zahnrad weist nach Mošin/Traljić 1957, I, S. 167 auf Papier hin, das aus
Oberitalien stammt. Außerdem zeigt f. 4 aus dem ergänzten Teil einen über
die gängigen Repertorien noch nicht ermittelbaren Hut/Chapeau, der jedoch ähnlich zu Briquet
3404 (belegt für Venedig 1481/1509) ist. Alle hier verwendeten
Papiere stammen damit aus Oberitalien. Wahrscheinlich sollte man das oben
genannte, von Mošin/Traljić 1957 als Schiff bezeichnete und
insgesamt nur sehr wenig belegte Wasserzeichen doch eher als einen
stilisierten Ochsenkopf mit einkonturiger Stange und Kreuz deuten (für
diesen freundlichen Hinweis bedanke ich mich sehr bei Dr. Wolfgang
Metzger, Heidelberg).
Die Wasserzeichen der Hs. sind in heidICON erschlossen (Wasserzeichen Pal. gr. 11).
- Schriftraum
- 22,0 × 15,5 cm (= 7,0 + 7,0 cm).
- Spaltenanzahl
- 2 Spalten.
- Zeilenanzahl
- 26 Zeilen.
- Linierung
- Vergleichbar Leroy 1995, 24E2 (überwiegend für homiletische Codices verwendet).
- Schriftart
- Individuelle, nach rechts geneigte liturgische Minuskel der Entstehungszeit. Wort- und Buchstabentrennungen sind deutlich erkennbar. Dies könnte aber auch mit der äußeren Gestalt der Textvorlage (wohl aus der Mitte des 11. Jahrhunderts) zusammenhängen. Auf diese Weise sowie durch eine erkennbare Vermeidung von Kürzeln und Ligaturen ist eine gute Lesbarkeit des Texts gewährleistet. F. 1–4 zeigt eine inidivuelle Kopistenschrift aus dem beginnenden 16. Jahrhundert. Offenbar wurde die hier vorliegende Handschrift zu dieser Zeit entsprechend vervollständigt.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Ein unbekannter Schreiber für den Text (= Hand A), der auch mit der Ausfertigung von Urkunden vertraut gewesen sein dürfte (siehe die charakteristische Verlängerung des Buchstaben Phi im Bereich des Fußstegs). Außerdem eine jüngere Hand a (Wende 15. auf 16. Jahrhundert), die man Aristobul Apostoles wird zuordnen können (vgl. etwa seine Subskription im Cod. Matr. 4551, f. 25v), für den griechischen Pinax.
- Buchgestaltung
- Die Gestaltung der Handschrift ist formal eng an die aus dem 10. oder 11. Jahrhundert stammende Kopiervorlage angelehnt. Als Belege dafür können die für biblische und patristische Texte übliche Aufteilung in zwei Spalten, die Wahl der byzantinisch-klassischen 26 Zeilen für den Text, die Tendenz zur singulären Stellung der Buchstaben sowie die eigentlich für den oben genannten Zeitraum charakteristische Ausgestaltung der Lagenzählung angesehen werden, vgl. etwa die Codd. Par. gr. 729 oder Mich. MS 14. Oberhalb des eigentlichen Textbeginns (= f. 5) befindet sich nur eine einfache, mit zwei Knoten versehene, farblich abgesetzte Zierleiste. Darüber sowie darunter und ebenfalls rot die Predigtzählung bzw. der Haupttitel (nur f. 5r) und die Predigtüberschriften. Farblich abgesetzt und ausgerückt wurden nur die Initialen der einzelnen Predigten wie auch der Hinweis auf die als Ethika gekennzeichneten, besonderen Leseabschnitte (siehe Geschichte der Handschrift), die Abschnittsinitialen erscheinen hingegen in Textfarbe. In ihrem Schriftduktus weichen Titel und Text jedoch nicht voneinander ab. Stark an die Textvorlage erinnern die mit dem Zirkel gezogenen Initialen für das Omikron sowie die entsprechenden Umrandungen der Lagenzählung. Bibelzitate werden durch einfache Anführung gekennzeichnet.
- Buchschmuck
- Dunkelrote schmale, zumeist aus Strichen bestehende Zierleisten mit Herzblättern an den Enden oberhalb der einzelnen Predigten. Die gleichfalls roten (oft bereits ausgeblichenen) Initialen der einzelnen Predigten zeigen ein wenig florales Beiwerk, sonst kaum Buchschmuck. Auffallend ist jedoch die große Varianz und Genauigkeit der zumeist mit einem Zirkel gestalteten Text- oder Abschnittsinitialen für das Omikron (siehe f. 15r, 34r, 39r, 46v, 65v, 82v, 88v, 95v, 101r, 149v, 213r, 240v, 264v, 276v, 281v, 287r, 310r, 318r).
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Signaturenmarke der BAV auf dem Vorderspiegel. Auf f. 2ar Capsa-Nr. C. 166, daneben Allacci-Signatur 1941, darüber im Kopfsteg mittig der Sammlungsvermerk Cypr(ius). Darunter lateinischer Titel aus der Fuggerbibliothek Chrysostomus in acta Apostolorum 48 Ethicum eiusdem. Korrektur der Predigtzahl imo verò 55 möglicherweise schon von der Hand des Leo Allatius. Bibliotheksstempel der BAV auf f. 5r u. 333r. Über den gesamten Text hinweg finden sich in der Regel auf den Außenstegen und nur selten innerhalb des Textfelds (f. 232v, 258r) dem Schriftduktus von Hand A angepasste Ergänzungen und Korrekturen, die auf einen redaktionellen Abgleich mit einer anderen Handschrift hindeuten (möglicherweise der Cod. Marc. gr. Z 97 aus dem 11. Jh.). Diese Eintragungen dürften aber erst aus dem ausgehenden 15. bzw. dem früheren 16. Jahrhundert stammen. Zudem finden sich auf den Außenstegen wohl von Peter Felckmann stammende Absatzmarken (siehe etwa f. 10v, 11r, 12v, 12r u.a.m.), die mit dem Heidelberger Erstdruck in Verbindung stehen könnten, sowie eine zeigende Hand auf f. 97v. Auf f. 333v zwei radierte Notizen, von denen nur die untere über das Digitalisat lesbar ist. Es handelt sich um eine von durchaus geübter Hand eingetragene Verkaufsnotiz: ὑπαίχε τὸ βιβλοῖoν τοῦτον | τὸ ἐν ἱερεῦσιν ἀνα<…> τοῦ <…>μα᾽ | <..> ἐν μαίου, ὅπηρ ὀνήσαμην | ἐκ τοῦ σεβαστιανοῦ μαυρίκα | διὰ δουκάτον ναʹ, die aufgrund ihrer Schrift aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammen dürfte.
- Einband
- Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, II, S. 909.
- Provenienz
- Venedig / Augsburg / Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Die klare, Abkürzungen und Ligaturen vermeidende Form der Schrift legt in
Verbindung mit den hier verwendeten oberitalienischen Papieren nahe, dass der
vorliegende Codex aus dem bekannten Skriptorium des in Thessaloniki tätigen
Demetrios Triklinios stammen könnte (vgl. PLP 29317 mit
umfangreicher Literatur). Nach Dieter Harlfinger,
Kopisten und Schreibstile des 15. und 16. Jahrhunderts, in:Glénisson/Bompaire/Irigoin 1977, S. 333,
setzten sich zu Beginn des 14. Jahrhunderts wieder mehr auf gute Lesbarkeit
bedachte Schreibstile durch, als deren Vertreter insbesondere auch Triklinios
und seine Mitarbeiter angesehen werden könnten. Die Verwendung der gegenüber
der eigenen Produktion qualitativ besseren italienischen Papiere kann dabei im
späten Byzanz durchaus als Normalfall angesehen werden. Im hier vorliegenden
Fall unterstützt der Gebrauch zweier gleicher Papiere für die Erstellung des
von Triklinios selbst annotierten Cod. Marc. gr. Z 464 die Annahme, seiner
Werkstatt eben auch den Pal. gr. 11 zuzuweisen. Die Handschrift weist zum Teil
recht starke Nutzungsspuren auf, wovon die zahlreichen Wachs- und Brandflecken
ein beredtes Zeugnis ablegen. Insbesondere gilt dies für die Blätter mit den
54, nur bis zur Nr. 28 gezählten und als Ethika bezeichneten, das sittlich gute
christliche Handeln charakterisierenden, eher monastischen Lektionen, die
zumeist in der Kopf- oder der Fußzeile mit eigenen Titeln näher bezeichnet
werden.
1) + περὶ τοῦ δεῖν μὴ ἀναβάλλεσθαι τὸ βάπτισμα (f. 11v).
2) + περὶ ἀναστάσεωσ (f. 19r).
3) + περὶ ἐπισκόπου ἐκλογῆσ καὶ ἀρετῆσ. καὶ τοῦ πρὸc αὐτὸν φθόνου (f. 25r).
4) + κατὰ ἑλλήνων (f. 32r).
5) + κατὰ αἱρέσεων. καὶ περὶ τοῦ ὀρθῶc βιοῦν (f. 36v).
6) + κατὰ ὀργιζομένων (f. 42v).
7) + ὅτι πολλῶν αἴτιον ἀγαθῶν ἡ ἀκτημοσύνη (f. 48v).
8) + ὅτι δεῖ ἐκ μικρῶν ἄρχεσθαι ἡμῶν τῆc ἀρετῆc. καὶ περὶ τοῦ μὴ ὀμνύειν (f. 54v).
9) + περὶ τὸ μὴ ὀμνύειν (f. 55r).
10) + περὶ τὸ μὴ ὀμνύναι (f. 70r).
11) + περὶ τὸ μὴ ὀμνύναι (f. 76r).
12) + περὶ τὸ μὴ ὀμνύναι (f. 81r).
13) + ὅτι ἐν ἡδονῇ μᾶλλον διάγουσι τῶν πλουτούντων οἱ πένητηc. καὶ περὶ τοῦ μὴ ὀμνύειν (f. 85v).
14) + ὅτι δεῖ μακροθυμεῖν. καὶ μὴ μνησικακεῖν τοῖς ἐπηρεάζουσιν (f. 92v).
15) Fehlt! - 16) + ὅτι οὐκ ἔστι τὸν κατὰ κόσμον χαίροντα. ὁμοῦ καὶ κατὰ θεὸν χαίρειν, καὶ κατὰ τρυφόντων (f. 104r).
17) + κατὰ ὀργιζομένων (f. 110v).
18) + ὅτι δεῖ τοὺσ κεκτημένουσ ἐν τοῖc αὐτῶν ἀγροῖc οἰκοδομεῖν ἐκκλησίασ. καὶ ἃ εἶχον εἰς πένητασ δαπανῆσαι, ταῦτα μᾶλλον παρασχεῖν εἰς τὴν οἰκοδομήν (f. 117v).
19) + ὅτι δεῖ συνεχῶc καὶ ἐπιμελῶc ἀναγιγνώσκειν τὰσ θείασ γραφάσ (f. 124r).
20) + ὅτι ὁ χριστιανὸσ οὐχ ἑαυτῷ μόνον, ἀλλὰ καὶ ἑτέροιc ὀφείλει εἶναι χρήσιμοc (f. 130v).
21) + ὅτι μεγάλα εὐεργετοῦσι τοὺσ τελευτήσαντασ αἱ ὑπὲρ αὐτῶν γινόμεναι ἐλεημοσύναι καὶ προσευχαὶ καὶ προσφοραί (f. 136r).
22) + περὶ ἐλεημοσύνησ (f. 142r).
23) + περὶ τοῦ μὴ ἀναβάλλεσθαι τὸ φώτισμα, καὶ ὅτι προνοία θ(εο)ῦ τὰ πάντα οἰκεῖται. τὰ μὲν συγχωροῦντοc δι᾿ ὃν οἶδε λόγον, τὰ δὲ ἐνεργοῦντοc (f. 147r).
24) + περὶ μετανοίασ, καὶ ὅτι ἔν ἐκκλησίᾳ μάλιστα δεῖ ἡμᾶσ ἀπέχεσθαι γέλωτοσ (f. 152r).
25) + περὶ ἐλεημοσύνησ. καὶ περὶ σεμνότητοσ ψυχῆc (f. 158v).
26) + ὅτι ὠφελεῖ τὰ μέγιστα ἡ ἐν νυκτὶ ψαλμωδία, καὶ προσευχή (f. 164v).
27) + κατὰ μεθυόντων καὶ τρυφώντων (f. 168v).
28) + κατὰ κενοδόξων (f. 173v).
29) + ὅτι τοὺσ συναγομένουσ ἐν τῇ ἐκκλησίᾳ, δεῖ ἐπ᾿ ὠφελεία τοῦτο ποιεῖν (f. 179r).
30) + περὶ ταπεινοφροσύνηc, καὶ περὶ τοῦ μὴ κροτεῖν ἐν ἐκκλησίᾳ (f. 186v).
31) + περὶ τὸ κατὰ θ(εὸ)ν ζήλου καὶ προθυμίασ, καὶ μακροθυμίασ τὲ καὶ πραότητοσ καὶ περὶ ὀργῆc (f. 192v).
32) + περὶ ἐπιεικείασ καὶ ἀλαζονείασ. καὶ τί ἐστι γνῶθι σεαυτόν (f. 198r).
33) + ὅτι τὸν σωφρονοῦντα λογισμὸν, οὐδὲν καταβλέπουσιν ἀντιλογίαι αἱρετικῶν (f. 204r).
34) + περὶ τοὺ δεῖν καὶ πῶc ἐπιμέλειαν τῆc ψυχῆc ποιεῖσθαι (f. 210v).
35) + ὅτι πανταχοῦ ἡ ἄνεσισ βλάπτει καὶ ἡ ἀργία (f. 216r).
36) + πρὸς τοὺς ἕλληνασ. καὶ περὶ σπουδαίασ προσευχῆc καὶ νυκτερινῆc (f. 220v).
37) + περὶ ἀγάπηc καὶ εἰρήνηc πν(ευματ)ικῆc, καὶ ψυχῆσ πρὸς τὸ σῶμα (f. 226r).
38) + περὶ μετάνοιασ, καὶ πῶc δεῖ ἀγαπᾶν τὸν θ(εὸ)ν (f. 232v).
39) + περὶ ἐπιεικείασ καὶ ἀνεξικακίασ. καὶ κατὰ τῶν ὑβριστῶν (f. 238r).
40) + ὅτι ὁ [!] ὀργὴ διατηρῶν πλέον ἑαυτὸν τιμωρεῖται. καὶ προτροπὴ τοῦ παύσασθαι τοῦ τοιούτου πάθουσ (f. 248v).
41) + ὅτι χρήσιμοι οἱ πειρασμοὶ οἱ σύμμετροι πρὸσ πάντα (f. 257r).
42) + ὅτι δεῖ μιμεῖσθαι τοὺς ἁγίουσ, καὶ ἑαυτοὺσ ῥίπτειν εἰς κινδύνουσ διὰ τοὺσ ἀδελφούσ (f. 262v).
43) + περὶ τοὺσ ἀκροατὰσ ὥστε προσέχειν τοῖc λεγομένοιc καὶ προκόπτειν τῇ κατὰ θ(εὸ)ν ἀγάπῃ, ἢ εἰc ἑαυτὸν ὅπωc ἔχειν περὶ τοὺσ μαθητάσ (f. 268v).
44) + προτροπὴ περὶ φιλοξενίασ, καὶ ὅτι ὁ τοὺσ ἐλαχίστουσ τῶν ἀδελφῶν δεχόμενοσ διὰ τὸν χριστὸν πλείονα μισθὸν ἔχει (f. 274r).
45) + ὅτι οὐ δεῖ ἀλγεῖν διὰ τὸ εἶναι αἱρέσεισ (f. 280r).
46) + ὅτι δεῖ ἡμᾶσ μάρτυρασ εἶναι χριστοῦ, δι᾽ ὀρθότητοσ βίου (f. 285r).
47) + περὶ ἐπιεικείασ καὶ παρρησίασ, καὶ ὅτι κεῖται ταύταιc θρασύτηc καὶ ἀνανδρία (f. 290v).
48) + ὅτι δι᾽ ὧν δοκοῦμεν βλάπτεθαι, διὰ τούτων ὀφελούμεθα τὸ ὑπόδειγμα ἐκ τοῦ ἰωσὴφ καὶ τοῦ ἰώβ. (f. 295v).
49) + περὶ τοῦ μηδεῖ ἀμθυβρίζειν, ἀλλὰ φέρειν τοὺσ ὑβρίζοντασ. καὶ προσδιαλαμβάνειν τὰσ κατάλληλασ (f. 301r).
50) + ὅτι οὐδὲν βλάψαι δύναται, ἐὰν μὴ ἑαυτοὺσ βλάψωμεν (f. 308r).
51) + ὅτι ὁ κρατηθεὶσ τῷ θείῳ ἔρωτι, οὐδενὸς τῶν ἐπὶ γῆσ λόγον ποιεῖται (f. 315v).
52) + ὅτι χρήσιμον τὸ ἔχειν ἐν οἰκίᾳ ἄγιον ἄνδρα, καὶ πείθεσθαι τούτῳ. ἢ ὅτι δεῖ καὶ νῦν ὥσπερ παρόντι πείθεσθαι τῷ παύλῳ συμβουλεύοντι, πρὶν ἐν πείρᾳ γινώμεθα τῶν κακῶν (f. 323r).
53) + ὅτι οὐκ ἀεὶ ὁ δαίμων ἡμῖν αἴτιος γίνεται (f. 326v).
54) + εἰσ παύλον τὸν ἀπόστολον (f. 331v).
Das Endsigma wurde hier vom Schreiber wohl auf Basis der Vorlage vermieden, jedoch bisweilen durch eine entsprechende Halbunziale ersetzt. Die oben angeführten Titel der als Ethika bezeichneten Lektionen waren demnach bereits in die Textvorlage in Auszeichnungsschrift eingetragen worden.
Wie der Codex seinen Weg von – wie hier angenommen – Thessaloniki nach Venedig und dort wohl zu Aristobul-Arsensios Apostoles fand, auf den der griechische Pinax zurückgeht, ist nicht bekannt. Die darin angeführte Blattzählung der einzelnen Homilien wie auch einige sprachliche Divergenzen weisen jedoch auf einen anderen überlieferungsgeschichtlichen Zusammenhang als den Pal. gr. 11 hin. Aus dem Nachlass des Aristobul-Arsenios, der über die griechische Gemeinde in Venedig verwaltet wurde, und die Vermittlung des Hieronymus Tragodistes Cyprius (vgl. den entsprechenden Sammlungsvermerk auf f. 2ar) gelangte der Codex schließlich in fuggerschen Besitz. Den auf f. 333v angegebenen Verkäufer bzw. Vorbesitzer Sebastianos Maurikas, der die Handschrift für die bereits oben unter den Nachträgen und Benutzungsspuren genannten 51 (Silber-)Dukaten veräußerte, kennt man nicht. Der Familienname Maurikas ist bislang nur wenig belegt. Heute kennt man nur einen Bewohner der Insel Naxos mit diesem Namen, der nach PLP 17.421 als Stifter des dortigen Menas-Klosters vom Ende des 13. Jahrhunderts auftrat, sowie einen Getreidehändler aus Thessaloniki aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, vgl. PLP 94.118 (nach Schreiner 1991, Text 3, Z. 142 u. 149 = S. 96 u. 97, dort auf 1355–1357 datiert). Die Erwähnung dieses Maurikas ohne Vornamen könnte ggf. die hier vermutete Herkunft der Handschrift unterstützen. In die Zeit vor dem Verkauf an Ulrich Fugger, dabei wohl um die Wende von 15. zum 16. Jahrhundert, fällt die Ergänzung des griechischen Pinax, der allerdings noch fehlte, als die griechische Foliierung eingetragen wurde. Auf jeden Fall befand sich die Handschrift Mitte der 1550er Jahre im Besitz Ulrich Fuggers, vgl. den entsprechenden Eintrag im Augsburger Inventar, das auf Veranlassung von Martin Gerstmann erstellt worden war (siehe BAV, Pal. lat. 1950, f. 184v, dort Chrysos. In Acta Apostolorum orationes 48, et ethnicon eiusdem). Die hierin angeführte Predigtzahl könnte auf eine Verwechslung mit der ursprünglichen Überlieferung des Werks hindeuten, die nur 48 monastische Einzellektionen umfasste. Mit der Vertreibung Ulrich Fuggers aus Augsburg gelangte die Handschrift 1567 nach Heidelberg, dort erfolgte vertragsgemäß der Übergang der Gesamtbibliothek in die Verfügungsgewalt der Pfalzgrafen und ihre Aufstellung in der Heiliggeistkirche (vgl. den entsprechenden Eintrag im Heidelberger Inventar des Jahres 1571 im BAV, Pal. lat. 1916, f. 533v). Im Zuge der Zerstörung Heidelbergs im Jahr 1622/23 gelangte die Handschrift als Geschenk des bayerischen Herzogs Maximilian an Papst Gregor IX. nach Rom, seither Aufstellung in der BAV.
- Literatur
- Stevenson, Graeci, S.
7; Lehmann, Fuggerbibliotheken, Bd. 2, S. 83; Angelo Mai †/Giuseppe Cozza Lusi (Hrsg.), Novae Patrum bibliothecae tomus X. Complectens in parte primo Oratoria, in parte secundo Liturgica, in parte tertio Biblica, Rom 1905, S. 282.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
Inhalt
1) 1r–333r
- Verfasser
- Johannes Chrysostomus (GND-Nr.: 118557831).
- Titel
- Homiliae LV in Acta ss. Apostolorum.
- TLG-Nummer
- 2062.154.
- Angaben zum Text
- CPG 4426. - f. 1r–4r Pinax graecus manu recentiore (f. 1ra Πίναξ τοῦ παρόντως [!] βιβλίου); f. 4v vacat; f. 5r–14v Hom. I; f. 15r–28r Hom. II; f. 28v–34v Hom. III; f. 34v–39r Hom. IV; f. 39r–46r Hom. V; f. 46r–52r Hom. VI; f. 52r–57r Hom. VII; f. 57r–65r Hom. VIII; f. 65v–72r Hom. IX; f. 72v–77v Hom. X; f. 77v–82v Hom. XI; f. 82v–88v Hom. XII; f. 88v–95r Hom XIII; f. 95r–101r Hom. XIV; f. 101r–107r Hom. XV; f. 107r–112v Hom. XVI; f. 112v–117v Hom. XVII; f. 117v–120r Hom. XVIII; f. 120r–127r Hom. XIX; f. 127r–132r Hom. XX; f, 132r–138v Hom. XXI; f. 138v–143v Hom. XXII; f. 143v–149v Hom. XXIII; f. 149v–155v Hom. XXIV; f. 155v–160v Hom. XXV; f. 160v–166v Hom. XXVI; f. 166v–171r Hom. XXVII; f. 171r–174v Hom. XXVIII; f. 175r–183r Hom. XXIX; f. 183r–189v Hom. XXX; f. 189v–195v Hom. XXXI; f. 195v–200r Hom. XXXII; f. 200r–206r Hom. XXXIII; f. 206r–213r, Hom. XXXIV; f. 213r–218r Hom. XXXV; f. 218r–223r Hom. XXXVI; f. 223r–228r Hom. XXXVII; f. 228r–235r Hom. XXXVIII; f. 235r–240v Hom. XXXIX; f. 240v–246r Hom. XL; f. 246r–253r Hom. XLI; f. 253r–259v Hom. XLII; f. 260r–264r Hom. XLIII; f. 264v–270r Hom. XLIV; f. 270r–276v Hom. XLV; f. 276v–281v Hom. XLVI; f. 281v–287v Hom. XLVII; f. 287r–292r Hom. XLVIII; f. 292r–297v Hom. XLIX; f. 297v–303v Hom. L; f. 303v–310v Hom. LI; f. 310v–318r Hom. LII; f. 318r–324r Hom. LIII; f. 324r–329r Hom. LIV; f. 329r–333r Hom. LV.
- Titel (Vorlage)
- 5r Τοῦ ἐν ἁγίοισ πατρὸσ ἡμῶν ἰωάννου ἀρχιεπισκόπου κωνσταντινουπόλεως τοῦ χρυσοστόμου ὑπόμνημα εἰc τὰσ πράξειc τῶν ἀγίων ἀποστόλων. Τὸν μὲν πρῶτον λόγον ἐποιησάμην περὶ πάντων, ὦ θεόφιλε, ὧν ἦρξατο ὁ Ἰ(ησου)c ποίειν τὲ καὶ διδάσκειν, ἄχρι ἧc ἡμέραc ἐντειλάμενοc τοῖc ἀποστόλοιc διὰ πν(εύματο)c ἁγίου οὓσ ἐξελέξατο ἀνελήφθη. εὐλ(όγησον) κ(ύρι)ε (zur Vermeidung des Endsigma siehe Geschichte der Handschrift).
- Incipit
- 5r Πολλοῖc τουτὶ τὸ βιβλίον …
- Explicit
- 333r … καὶ τῶν ἐπηγγελμένων ἀγαθῶν τοῖς ἀγαπώσιν αὐτὸν ἐπιτυχεῖν. χάριτι καὶ … τῶν αἰώνων ἀμήν.
- Textgestaltung
- In der Kopfzeile oberhalb des jeweiligen Predigtbeginns griechische Zählung mit blassroter Tinte eingetragen (f. 4r = ὁμιλία αʹ etc.).
- Nachträge und Rezeptionsspuren
- f. 333v vacat. Daher Einfügung von zwei späteren Verkaufsnotizen möglich, dazu siehe Nachträge und Benutzungsspuren.
- Edition
- Migne PG 60, Sp. 13–384. Unter anderem auch diese Handschrift wurde für die Erstellung der griechischen Erstausgabe herangezogen: Τοῦ ἐν ἁγίοις πατρὸς Ἰωάννου Χρυσοστόμου ἀρχιεπισκόπου Κωνσταντινουπόλεως ἑρμηνεία εἰς Πράξεις Ἀποστόλων/Sancti Patris Iohannis Chrysotomi Archiepiscopu Constantantinupoleos Expositio perpetua in Acta Apostolorum, Græce et Latine e mss. Illustr. Bibliothecarum Palatinae, Bauariae, Augustanae, Pistorianae. In Bibliopoleio Commeliniano, <Heidelberg> 1603, S. 454–850. Der Herausgeber der griechischen Version wird selbst in der kurzen Vorrede nicht erwähnt, man sollte aber wohl an den Theologen Peter Felckmann denken, der zeitgleich in Heidelberg Texte verschiedener griechischer Kirchenväter bearbeitete und auch in der hier vorliegenden Handschrift seine Nutzerspuren hinterließ (siehe Nachträge und Benutzungsspuren). Der zweiteilige Band enthält auf den o.g. Seiten neben dem griechischen Text die erstmals im Jahr 1524 von Erasmus v. Rotterdam herausgegebene lateinische Übersetzung. Diese griechische Ausgabe wurde auch für die Erstellung des Drucks innerhalb der Migne-Patrologie herangezogen.
- Bearbeitet von
- Dr. Lars Martin Hoffmann, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 11. Beschreibung von: Dr. Lars Martin Hoffmann (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.
- Katalogisierungsrichtlinien
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