Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 124

Sammelhandschrift: Chroniken, Theologie u.a.

Papier · 3, 236, 1 Bll. · 17 × 12 cm · Epirus · 14. Jh. (4. Jahrzehnt)


Schlagwörter (GND)
Geschichtsschreibung / Chronik / Theologie / Erotapokriseis (7, 11) / Florilegium (7).
Diktyon-Nr.
65856.
1ar–Iv vacant
IIr Brieffragmente
IIv vacat
1) 1r–102v Constantinus Manasses, Chronicon breve
2) 103r–v Anonymus, Epistola ad Botoniatem
3) 104r Anonymus, Chronicon
4) 104r Anonymus, Epistola
5) 104v Anonymus, Epistola
6) 104v Anonymus, Admonitio
7) 105r–218r Philippus Monotropus, Dioptra
8) 218v–221r Diversi, Asketische Texte
9) 221v–231r Anonymus, Threnos
10) 231r Anonymus, Argumentum Euripidis Phoenissarum
11) 231v–232v Philippus Monotropus, Dioptra (Auszug)
12) 233v–233r (!) Anonymus, Kontonotizen
13) 234r–236v, IIr Anonymus, Fragmente

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Epirus. Aus inhaltlichen Gründen plädiert Schreiner (2009, S. 257) für Epirus, oder jedenfalls für einen venezianischen Einflussbereich.
Entstehungszeit
14. Jh. (4. Jahrzehnt). Einige Nachträge könnten etwas jünger sein. Die Wasserzeichen werden auf ca. 1326–1336 datiert. Einen Anhaltspunkt bietet auch der Eintrag über die Weihe eines Nikolaus Argyropoulos, der auf 6825 (das entspricht 1317 n. Chr.) datiert wird. Einige Einträge sind jünger, wie die Kontonotizen auf 233vr, die auf 1438 datiert sind.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Östliches Papier.
Umfang
3, 236, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
17 × 12 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 2II + 29 IV232 + 4236 + (I-1)237**. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 237*.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. I–II, 1–236). Die Bll. 234–236, die auf dem Kopf eingeheftet sind, tragen zudem auf der Versoseite die Foliierung 3–1. Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 237*).
Lagenzählung
Keine Lagenzählung vorhanden.
Zustand
Die Hs. weist starke Gebrauchsspuren auf. So sind starke Wasserschäden zu erkennen. Einige Bll. waren lose und wurden wieder angefalzt. Am Ende der Hs. gibt es vier Bll., die entweder aus anderen Hss. eingefügt wurden oder ursprünglich am Anfang der Hs. standen (letzteres vertritt Schreiner 2009), teilweise kopfstehend.
Wasserzeichen
Nach Schreiner 2009: nur in einem Teil der Hs. erkennbar: 4. Jahrzehnt des 14. Jhs.; f. 220: Beil, ca. 1326–1336 (ähnlich Mošin-Trailič, Nrr. 4644 und 4654).

Schriftraum
13,5 × 8,5–11 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte; f. 152rv und 231v–232v: 2 Spalten.
Zeilenanzahl
33–34 Zeilen.
Schriftart
Hand 1: 14. Jh., relativ gleichmäßige Schrift.
Hand 2: kursive Minuskelschrift mit kleinen Buchstaben und engem Zeilenabstand sowie vielen Ligaturen und Abkürzungen. Es handelt sich wohl um spätere Hinzufügungen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Mindestens zwei Haupthände, sowie eine unklare Anzahl von Annotatoren. Hand 1: 1r–103v; 105r–231r.
Hand 2: IIr, 104r, 231r–232v, 233r–236v, sowie häufiger am Buchende und in Annotationen (106v–107v, 110r, 113r–114r, 116v, 122r, 127r, 133v, 134r–135r, 141r–142r, 144r, 145r, 149v, 158v, 161r, 179v, 186r).
Hand 3: 104v.
Buchschmuck
Es gibt mehrere rubrizierte Zierleisten: auf 1r, 105r, 217r, 221v und 236v. Auf 1r und 236v im Laubsägestil.

Nachträge und Benutzungsspuren
Stempel der BAV auf Ir, 1r und 236v.
Auf Ir: Capsa-Nr. C. 68 (durchgestrichen), Signatur 124, Provenienzvermerk Hen. sowie Titel von zwei Händen. Darunter nochmals die Signatur: No. 124.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, II, S. 909.
Provenienz
Oberitalien / Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Über Henr[icus] (Stephanus oder Scrimger; vgl. Provenienzvermerk auf f. Ir), der viele Hss. in Norditalien, u.a. in Padua, aufkaufte, kam die Hs. an Ulrich Fugger. Fugger übersiedelte 1564 nach Heidelberg, wohin ihm seine Bibliothek 1567 folgte, und vermachte sie nach seinem Tod 1584 an Kurfürst Friedrich IV. 1589 vom Bibliothekar Paulus Melissus ausgeliehen (vgl. Theiner, S. 91, Nr. 29). 1623 von Leone Allacci nach Rom gebracht. Dieser nutzte die Hs. zur Erstellung seiner Manasses-Edition. Die Hs. befindet sich auch heute noch in Rom.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_124
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 58–59; Theiner, S. 91; Odysseus Lampsidis, Die vier Handschriften der Ausgaben der Chronike Synopsis von K. Manasses, in: Byzantion 53/2, 1983, S. 654–659; Odysseus Lampsidis, Παραμεριστέοι κωδικες της "Χρονικης Συνόψεως" Κωνσταντίνου του Μανασση δια την κριτικην έκδοσιν ταύτης, in: Hellenika 35, 1984, S. 74–89, hier S. 77–82 und 89 (Sigle P); Hans-Christian Günther, The manuscripts and the transmission of the Paleologan Scholia on the Euripidean triad, Stuttgart 1995, S. 123f., 128, 129, Anm. 2, 131f.; Peter Schreiner, Texte zur spätbyzantinischen Finanz- und Wirtschaftsgeschichte in Handschriften der Biblioteca Vaticana, Vatikan 1991 (Studi e testi - Biblioteca apostolica vaticana 344), S. 152–156; Peter Schreiner, Hekabe in Epiros oder: die Ermordung des Despoten Thomas Angelos (1318). Zur Konzeption einer früheren Epirotischen Chronik im Vaticanus Palatinus gr. 124 und der Rolle des Konstantinos Hermoniakos, in: Sofia Kotzabassi (Hrsg.), Realia Byzantina, Berlin/New York 2009 (Byzantinisches Archiv 22), S. 253–266; Eirini Afentoulidou-Leitgeb, Die Dioptra des Philippos Monotropos und ihr Kontext. Ein Beitrag zur Rezeptionsgeschichte, in: Byzantion 77, 2007, S. 18, 24–28 passim, 31.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–102v Digitalisat

Verfasser
Constantinus Manasses (GND-Nr.: 118979345).
Titel
Chronicon breve.
TLG-Nummer
3074.005.
Angaben zum Text
Die Chronik ist in politischen Versen verfasst. Der Text diente als Grundlage der Edition von J. Meursius (1616). In den meisten Editionen wird er unter der Sigle M geführt. Am Ende des eigentlichen Textes ist eine Gliederung in „Weltzeitalter“ mit Jahresangaben aufgeführt, von der Hand des Schreibers, aber in kursiverem Stil. Auf 98r–99v ist in margine rubriziert ein Iuramentum von Macrembolitissa Eudocia niedergeschrieben: inc. Τρόμος ἐπείχει μου τὴν ψυχὴν καὶ φρίκη ἄρρητος.
Titel (Vorlage)
1r τοῦ φιλοσόφου κατὰ κωνσταντίνου τοῦ μανασσῆ· σύνοψις χρονικὴ διὰ στίχων· ἀπὸ κτίσεως κόσμου τὴν ἀρχὴν ποιουμένη καὶ διήκουσα· μέχρι καὶ τῆς βασιλείας κυροῦ νικηφόρου τοῦ βοτανειάτου· τὸ προοίμιον πρὸς τὴν σεβαστοκρατόρισσαν κυρὰν εἰρήνην τὴν νύμφην τοῦ βασιλέως, – τῶ αὐταδέλφω αὐτοῦ κυροῦ ἀνδρονίκου.
Incipit
1r Ἡ μὲν φιλόϋλος ψυχὴ, ταῖς ὕλαις ἐπιχάσκει.
Explicit
102v οὐ γὰρ περάσιμα φασὶ τὰ τῶν γαδείρων πέρα.
Edition
Constantini Manassis Breviarium Chronicum, rec. Odysseus Lampsidis, Pars prior praefationem et textum continens, Athen 1996, S. 5–358 (Hs. ohne Sigle herangezogen).

2) 103rv Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Epistola ad Botoniatem.
Incipit
103r Νότου βασιλίσσα ποτὲ σοφίαν σολομοῦντος.
Explicit
103v ὡς φησὶ δαυὶδ ὁ θεοπάτωρ.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Unter den Text hat eine andere Hand eine varia lectio zum letzten Wort θεοπάτωρ geschrieben: ὁ προφητάναξ.
Edition
Ath. Makropoulos, Συμπληρωματικα για τον Μιχαηλ Λουλουδη, in: Πεπραγμενα του δ’ διεθνούς κρητολογικου συνεδριου, Vol. II, Athen 1981, S. 232–242, hier S. 237–239 (Hs. nicht herangezogen).

3) 104r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Chronicon.
Angaben zum Text
Kurzchronik über einige byzantinische Kaiser ab Nikephoros III. Botaneiates bis Michael VIII. Palaiologos.
Incipit
104r ηδοχης· ὃ τοιοῦτος κῦρος νικηφορος ὁ βοτανειάτης ἐβασίλευσε χρόνους γ’.
Explicit
104r ἔτει ςψξθ’ μηνὶ ἰουλίου τοῦ κδ’.
Schrift / Schreiber
Andere Hand als zuvor: Gebrauchsschrift mit vielen Abkürzungen.

4) 104r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Epistola.
Angaben zum Text
In politischen Versen geschrieben.
Incipit
104r σὺ μὲν ὡς ἄλλος εὐρυσθεὺς ἐμοὶ προστάσσεις πάτερ.
Explicit
104r ἔγραψας οἰκνοχείρως πάλαι.
Schrift / Schreiber
Von derselben Hand wie Text 3 geschrieben.

5) 104v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Epistola.
Angaben zum Text
Dieser Brief, an einen Mönch Kallinikos gerichtet, gehört zum Umkreis der Dioptra.
Titel (Vorlage)
104v ἐπιστολὴ μονάσαντος ἁμαρτωλοῦ ξένου· Πρὸς μοναχὸν καλλίνικον τὸ γένος χαρσενίτον.
Incipit
104v Τῆ κελεύσει σου εἴξας· καὶ μὴ θέλων διὰ τὸ τῆς ὑπακοῆς καὶ ἀγάπης καλὸν.
Explicit
104v καὶ τῶν ἐν οὐρανοῖς ἀγαθῶν ἐπίτευξις ἀπόλαυσις.
Edition
„Dioptra“ Filippa Monotropa. Antropologičeskaja ėnciklopedija pravoslavnogo Srednevekov’ja, izd. podgot. G<eljan> M. Prochorov/Ch<ans> Miklas/A<rina> B. Bild’djug, otv. Red. M<ichail> N. Gromov, Moskau 2008, S. 333.

6) 104v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Admonitio.
Angaben zum Text
Diese fünf Zeilen erscheinen in einigen Hss. als Vorspann zur Dioptra. Hier sind sie möglicherweise später eingefügt worden.
Titel (Vorlage)
104v [μ]ερικὴ ὑπόμνησις διὰ στιχῶν πολιτικῶν· πῶς ἣ ψυχὴ ἀπὸ τοῦ σώματος διαζεύγνυται καὶ ποῦ τυγχάνει ἄχρι τῆς κοινῆς ἀναστάσεως.
Incipit
104v [Ὅ]τι οὐ πατὴρ οὐ μήτηρ οὐ τέκνα· ἐν ἐκείνη τῆ ὥρα.
Explicit
104v ἀνάστασις γενήσεσαι καὶ πῶς.
Edition
Emmanuel Auvray, Les pleurs de Philippe. Poême en vers politiques de Philippe le Solitaire, Paris 1875, S. 18.

7) 105r–218r Digitalisat

Verfasser
Philippus Monotropus (GND-Nr.: 10095846X).
Titel
Dioptra.
TLG-Nummer
4472.001.
Angaben zum Text
Die Dioptra ist ein Dialog zwischen Seele (ψυχή) und Leib (σῶμα). Die Hs. bietet die Textfassung Y, die mit dem 5. Logos (105r–110r; ediert Prochorov et al., S. 497–504) beginnt. Es folgen Logos 1 (110v–134r; Index auf 10r unten nachgetragen; Hs. und Edition stimmen überein bis f. 134r, Z. 13, was Zeile 1568 der Edition entspricht; S. 335–366 der Edition), Logos 2 (134v–158v; Index auf 134v und 135r am oberen Rand nachgetragen, aber teilweise abgeschnitten; S. 373–415 der Edition), Logos 3 (159r–179v; Index auf 158v unten; S. 416–438 der Edition), Logos 4 (180r–212r, Z. 4, was in der Edition S. 483, Z. 2126 entspricht. Dann Abweichung). 208r: Prosapartie, nach Iohannes Damascenus, eingeschoben (in der Edition enthalten).
212r, Z. 5 bis 212v, Z. 19: Τὰ ἐπουρανία τάγματα πάντα, εἰς μέρη καὶ τάξεις τρεῖς, inc. Ἔστι δὲ ὁ πρῶτος τριαδικοὶ διάκοσμοι (in der Edition im Text des Kyrillos und Maximos, S. 485, Z. 11–43).
Es folgen sogenannte Anhänge, die teilweise in anderen Hss. dem Nicetas Stethatos zugeschrieben werden (in der Edition teilweise in Logos 4 enthalten).
212v, Z. 20 = S. 486, Z. 2127, bis 213v, Z. 2 = S. 487, Z. 2183 (inc. Καὶ εἴπερ τοῦτο ἀληθὲς).
213v, Z. 3 bis 216v, Z. 9: Τὸ ξύλον τῆς ζωῆς (ediert Chalendard, S. 41–59).
216v, Z. 10–23: inc. Ἰδοὺ κῦρία εἶπον σοι μερικῶς (ediert Prochorov et al., S. 487–488, Z. 2184–2207).
217r bis 217v, Z. 12: Περὶ τῆς αὐτεξουσιότητος τῶν ἀνθρώπων (ediert a.a.O., S. 494–495). 217v–218r: Διάκρισις τῆς φύσεως τῶν πραγμάτων (ediert a.a.O., S. 495–496: bis 218r, Z. 14, expl. καὶ τῶν αὐτοῦ ἐντολῶν καταφρονήσεως). Es folgen auf 218r ein unedierter Text: inc. [π]ἔντε εἰσὶν ἐργασίαι, δι’ ὧν θεραπεύεται (Z. 14–18), und ein Text, der Michael Psellus zugeschrieben wird: inc. ὅτι πέντε εἰσὶ τῆς ψυχῆς αἱ δυνάμεις (Z. 18–32; ed. Michael Psellus, Philosophica minora, Vol. II, edidit Dominic John O’Meara, Leipzig 1989, S. 2–3).
Titel (Vorlage)
105r μερικὴ ὑπόμνησις διὰ στιχῶν πολιτικῶν· πῶς ἣ ψυχὴ ἀπὸ τοῦ σώματος διαζεύγνυται καὶ ποῦ τυγχάνει ἄχρι τῆς κοινῆς ἀναστάσεως· ποίημα [–] καὶ ξένου· δι’ὧν καὶ ἀπελέγετο πρὸς ψυχὴν τὴν ἰδίαν.
Incipit
105r Πῶς κάθη πῶς ἀμεριμνεῖς.
Explicit
218r κατὰ τὸ αὐτοῦ μέτρον προβάλλεται.
Edition
Emmanuel Auvray, Les pleurs de Philippe. Poême en vers politiques de Philippe le Solitaire, Paris 1875, S. 18–106 (gerade Seiten), entspricht dem Text von 105r–110r; ferner „Dioptra“ Filippa Monotropa. Antropologičeskaja ėnciklopedija pravoslavnogo Srednevekov’ja, izd. podgot. G<eljan> M. Prochorov/Ch<ans> Miklas/A<rina> B. Bild’djug, otv. Red. M<ichail> N. Gromov, Moskau 2008, S. 497–504 und 334–483 u.ö. (als Nachdruck der Edition Spyridon Lauriotes, Ἡ Διόπτρα, in: Ὁ Ἄθως: hagioreitikon periodikon); Anhänge: Marie Chalendard, Nicétas Stethatos. Le paradis spirituel et autres textes annexes, Paris 1945 (Sources chrétiennes 8), S. 41–59.

8) 218v–221r Digitalisat

Verfasser
Diversi.
Titel
Asketische Texte.
Angaben zum Text
Die Texte sind hier als Sammlung dargestellt, wobei der Autor immer rubriziert genannt ist. Die ersten zehn Zeilen sind ediert bei Chalendard S. 77; es folgen Texte: 218v Iohannes Chrysostomus, 219v Basilius d. Gr., Iohannes Climacus (Scala Paradisi, CPG 7852), erneut Basilius d. Gr. (Erotapokriseis). Ein Zusammenhang zur Dioptra ist nicht auszuschließen.
Titel (Vorlage)
218v περὶ προσευχῆς· καὶ εὐχῆς.
Incipit
218v ἄλλο ἐστὶ προσευχὴ, καὶ ἑτέρα εὐχὴ.
Explicit
221r εἰ δὲ μὴ κατὰ λόγον οἶω δ’ἂν ἧ ἀδόκιμος· καθὼς ὁ κύριος εἶπεν.

9) 221v–231r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Threnos.
Angaben zum Text
Christliches Klagelied. Es steht zu vermuten, dass es im Zusammenhang zur Dioptra steht (vgl. Afentoulidou-Leitgeb, S. 24). Eine Edition ist nicht bekannt.
Titel (Vorlage)
221v στίχοι ἐπὶ τελευτὴν θρηνητικὸν.
Incipit
221v Τίς δώσει μου τῆ κεφαλῆ· σὺν κατανύξει δῶρον.
Explicit
231r νῦν καὶ ἀεὶ καὶ πάντοτε· εἰς πάντας τοὺς αἰῶνας.

10) 231r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Argumentum Euripidis Phoenissarum.
Angaben zum Text
Am unteren Rand Textverlust durch Beschnitt der Ränder.
Titel (Vorlage)
231r εὐριπίδου φοίνισσαι.
Incipit
231r οἰδίπους ὑιὸς ἰοκάστης.
Explicit
231r ἀπὸ οἰδίποδος· ἐτέοκλης καὶ πολυνείκης.
Schrift / Schreiber
Hand 2, kursiverer Stil, mit Fettaugenelementen, aber wohl nicht wesentlich später.

11) 231v–232v Digitalisat

Verfasser
Philippus Monotropus (GND-Nr.: 10095846X).
Titel
Dioptra (Auszug).
TLG-Nummer
4472.001, 3116.002.
Angaben zum Text
Zu Beginn und am Ende stehen Verse aus Logos 4 (der Prochorov-Edition), Z. 2212–2262. In der Edition ist der Text überschrieben mit Ἐκ προσώπου τοῦ συγγραφέως. Dann folgt ein Einschub aus einem Gedicht, das unter dem Namen von Simeon Neotheologus überliefert ist (TLG 3116.002: 231v, Z. 22b bis 232r, Z. 9a, ediert: Athanasios Kambylis (Hrsg.), Symeon Neos Theologus, Hymnen, Berlin/New York 1976, S. 430–431): Hymne 54 (inc. τὸ ποίημα τοῦ ποιητοῦ), Z. 1–26, 31–37 und einige weitere. Spätestens auf f. 232r, Z. 24 entspricht die Hs. wieder der Dioptra-Edition, ab Z. 2287–2359 und 2388–2390.
Incipit
231v ὑμεῖς δὲ πάντες ἐν χριστῶ ἀδελφοὶ καὶ πατέρες.
Explicit
232v ψυχικὴν ὠφέλειαν εὑρᾶσθαι.
Schrift / Schreiber
Hand 2: daher ist es wohl ein Nachtrag zu den anderen Texten der Dioptra.
Edition
„Dioptra“ Filippa Monotropa. Antropologičeskaja ėnciklopedija pravoslavnogo Srednevekov’ja, izd. podgot. G<eljan> M. Prochorov/Ch<ans> Miklas/A<rina> B. Bild’djug, otv. Red. M<ichail> N. Gromov, Moskau 2008, S. 488–491 (Z. 2212–2390).

12) 233v–233r (!) Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Kontonotizen.
Incipit
233v ἀκομι ἐπαράλαβα δϊα δέκα σολδΐα κ’.
Explicit
233r κδ’ διὰ δύο βαρέλυα μικρά.
Textgestaltung
Das Blatt ist verkehrt eingeheftet: 233r kommt nach 233v. Am oberen Rand scheint Text abgeschnitten zu sein. Dieses Bl. war ursprünglich das Schlussbl. der Hs. Die folgenden Bll. standen früher am Anfang.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Dazu der Anfang des lateinischen Vaterunser und die Titelangabe der Manasses-Chronik.
Edition
Schreiner, Finanz- und Wirtschaftsgeschichte, S. 154–155.

13) 236v–234v, IIr (!) Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Fragmente.
Angaben zum Text
Die Bll. enthalten (vgl. Schreiner 2009, S. 254–255): 236v: Fragment einer Epirotischen Chronik (1316/1317 n. Chr.); 236r: mythologische Notiz über Niobe; Vita des Aristoteles; 235v: Inhaltsangabe der Hecuba und des Orest des Euripides (letzteres in der Fassung von Aristophanes Grammaticus) mit dramatis personae; 235r, 234v und 234r: Auszüge der Prolegomena des Tzetzes zur Ilias (V. 480–507 und 1–36, ed. J. F. Boissonade, Tzetzae Allegoriae Iliadis, Paris 1851, TLG 9022.010), dazwischen (235r Mitte) drei Zeilen περὶ γιγάντων; IIr: Fabel über einen Vogel in Briefform (inc. δεῦρο, θαυμασιώτατε διαμυθολογήσομαι); Trostbrief an Freunde in Zypern (inc. πάντες γὰρ οἵ γε τῆ νήσω); Brief über den Tod eines Freundes (inc. λίαν ἡμᾶς ἡ ἀποβίωσις τοῦ μακαρίου ἐλύπωσε; der Anfang ist ediert in: Valentinus Weichert, Demetrii et Libanii qui feruntur τύποι ἐπιστολικοί et ἐπστολιμαῖοι χαρακτῆρες, Leipzig 1910, S. 28, als Charakter 21).
Incipit
236v ἐν ἔτει ,ςωκε’ ἱερολογήθη νόμω γυναικὶ.
Explicit
IIr ἔρρωμαι […] λοιπὸν ἀνίας ἐλλ […].
Textgestaltung
Die Bll. 235 und 236 sind kopfüber eingeheftet. Die drei Bll. standen ursprünglich am Anfang einer Hs., Bl. II folgte direkt dahinter. Die korrekte Reihenfolge ist 236v, 236r, 235v, 235r, 234v, 234r, IIr. Foliierung und Gestaltung legen nahe, dass diese Bll. aus einer anderen Hs. entnommen wurden.
Edition
Chronik: Schreiner 2009, S. 258.


Bearbeitet von
Vinzenz Gottlieb, Universitätsbibliothek Heidelberg, 02.11.2021.
Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.
Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.