Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 137

Zusammengesetzte astronomische Handschrift

Papier · 1, 162, 1 Bll. · 18,5–19,5 × 14 cm · I., III.–IV. s.l. / II. Byzantinisches Reich (?) · I. 15. oder 16. Jh. / II. 1. Hälfte 14. Jh. / III. 15./16. Jh. / IV. Ende 15./Anfang 16. Jh.


Schlagwörter (GND)
Mathematik / Geometrie / Astronomie / Planeten / Tierkreiszeichen / Klimazonen / Geographie / Kanonische Tafeln / Winde / Meteorologie / Aitiologie / Biographie.
Diktyon-Nr.
65869.
1ar–v vacat
Faszikel I
ar–Bv vacant
1) Cr–Dr Euclidus, Elementa
2) Dr–Er Heron, Definitiones
Ev–Hv vacant
Faszikel II
3) 1r–28v Theon Alexandrinus, Commentarium parvum
4) 29r Anonymus, Scholia
5) 30r–110v Claudius Ptolemaeus, Tabulae
6) 111r–118r Claudius Ptolemaeus, Canonium urbium insignium
Faszikel III
7) 119r–123v Claudius Ptolemaeus, De astrolabo
8) 124r Anonymus, Notulae
9) 124v–125r Anonymus, Figurae astronomicae
10) 125v–127r Anonymus, Tabulae astronomicae
127v vacant
Faszikel IV
11) 128r–v Anonymus, Vita Arati
12) 129r–153v Aratus Solensis, Phaenomena

Kodikologische Beschreibung

Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
1, 162, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
18,5–19,5 × 14 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Hs. aus 4 Faszikeln zusammengesetzt (I. Bl. a–H; II. Bl. 1–118; III. Bl. 119–127; IV. Bl. 128–154). (I-1)1a + … + (I-1)155*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 155*.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. a–H, 1–154). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 155*).
Lagenzählung
Durchlaufende Zählung mit griechischen Zahlen (α–κ) jeweils zu Lagenbeginn.
Zustand
Die Hs. weist Stockflecken in größerem Umfang auf. Durch Beschneidung der Ränder kommt es an einigen Stellen zu Textverlust.
Wasserzeichen
Wasserzeichen aufgrund der Größe der Hs. nicht digitalisiert. Alle Angaben beruhen daher auf Tihon 1978, S. 73f.

Buchgestaltung
Die Hs. ist aus mehreren Teilen zusammengesetzt. Kernstück ist Faszikel II, der am umfangreichsten und ältesten ist.

Nachträge und Benutzungsspuren
Stempel der BAV auf f. Cr, 1r, 127v, 128r, 153v. Inhaltsverzeichnis der Hs. auf Hv.
Auf f. ar befinden sich die Capsa-Nr. C. 137, die Provenienzbezeichnung Hen, die Signatur 137 und eine Aufzählung der enthaltenen Titel. Zu Aratus folgt der Hinweis Desunt ei tres pag.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909.
Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Erster Besitzer war Theodor Synadenos, der möglicherweise mit dem byzantinischen Protostrator zu identifizieren ist, später ein nicht näher bekannter Marcus Epiphanius (beide Angaben beziehen sich zum mindesten auf Faszikel II: dort erwähnt auf f. 118v). Die Hs. kam über Hen (Heinri Estienne oder Henry Scrimger) an Ulrich Fugger, der seine Bibliothek an die pfälzischen Kurfürsten vererbte. 1623 wurde die Bibliotheca Palatina als Kriegsbeute nach Rom gebracht.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_137
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 66–67; Johan Ludvig Heiberg, Claudii Ptolemaei opera quae exstant omnia, Vol. II: Opera astronomica minora, Leipzig 1907, S. CXCV–CXCVIII; Otto Neugebauer, Melothesia and Dodecatemoria, in: Studia Biblica et Orientalia, Vol. III: Oriens antiquus, Rom 1959, S. 270–275; Anne Tihon, Les scolies des Tables Faciles de Ptolémee, in: Bulletin de l’Institut historique Belge de Rome 43, 1973, S. 49–110, hier S. 52; Anne Tihon, Le „Petit Commentaire“ de Théon d‘Alexandrie aux tables faciles de Ptolémée (Histoire du texte, édition critique, traduction), Vatikan 1978, S. 73–74 (Studi e Testi 282); Anne Tihon, Les Tables Faciles de Ptolémée dans les manuscrits en onciale (IX–Xe siècles), in: RHT 22 (1992), S. 47–87, hier S. 49 und 82; Anne Tihon, Ptolemaiou Procheiroi Kanones. Les Tables Faciles de Ptolémée volume 1a. Tables A1–A2. Introduction, édition critique, Löwen 2011, S. 48.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Faszikel I (Bl. a–H)

Sachtitel / Inhalt
Euclid, Geometrie.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
s.l. Unbekannt.
Entstehungszeit
15./16. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
8 Bll.
Format (Blattgröße)
18,5 × 14 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
IVH.
Foliierung
Foliierung mit lateinischen Buchstaben (f. a–H) .
Lagenzählung
Keine Lagenzählung vorhanden.
Zustand
Das Papier zeigt deutliche Abnutzungsspuren und starke Stockflecken an den Rändern.
Wasserzeichen
Wasserzeichen aufgrund der Größe der Hs. nicht digitalisiert.

Schriftraum
16–17 × 10–13 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
19–22 Zeilen.
Schriftart
Gebrauchsschrift des 15. oder 16. Jhs., ähnlich Pal. gr. 108, f. 125v–126r.
Buchgestaltung
Von Cr bis Er ist Text vorhanden, die restlichen Bll. sind leer oder enthalten kurze Zusätze. Die Texte sind mit einfachen Zeichnungen geometrischer Figuren illustriert.

Nachträge und Benutzungsspuren
f. ar enthält Titel und andere Angaben; auf Cr ist nochmals die Signatur hinzugefügt. Auf Hv ist von der Schreiberhand ein kurzes Inhaltsverzeichnis der folgenden Faszikel verfasst worden.

Provenienz
Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Der Faszikel ist deutlich jünger als der Großteil der Hs. und wurde später hinzugefügt.

Inhalt

1) Cr–Dr Digitalisat

Verfasser
Euclides (GND-Nr.: 118638955).
Titel
Elementa.
TLG-Nummer
1799.001.
Titel (Vorlage)
Cr Ευκλείδου περὶ γεωμετρίας.
Incipit
Cr Σημεῖον ἐστὶν, οὗ μέρος οὐθέν.
Explicit
Dr ἐπὶ μηδέτερα συμπίπτουσιν ἀλλήλαις.
Edition
Evangelos S. Stamatis, Euclidis elementa, Vol. 1, Leipzig 21969, S. 1–4 (Hs. nicht herangezogen).

2) Dr–Er Digitalisat

Verfasser
Heron Alexandrinus (GND-Nr.: 119107430).
Titel
Definitiones.
TLG-Nummer
0559.008.
Titel (Vorlage)
Dr Τὰ δὲ τῆς μετρήσεως εἴδη.
Incipit
Dr Τετράγωνα. Τρίγωνα. ῥόμβοι.
Explicit
Er ἐμβαδοῖς κύκλων τεσσάρων.
Edition
Johan Ludvig Heiberg, Heronis Alexandrini opera quae supersunt omnia, Vol. 4: Heronis definitiones cum variis collectionibus. Heronis quae feruntur geometrica, Stuttgart 1976, S. 92.

Faszikel II (Bl. 1–118)

Sachtitel / Inhalt
Astronomische Schriften und Tafeln.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Byzantinisches Reich (?).
Entstehungszeit
1. Hälfte 14. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
118 Bll.
Format (Blattgröße)
19,5 × 14 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
3 IV24 + (IV-3)29 + 4 IV61 + (IV-1)68 + 3 IV92 + V102 + 2 IV118.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. 1–118). Es existiert eine zweite, wahrscheinlich ältere Foliierung von anderer Hand, die ab f. 68 fehlerhaft ist.
Lagenzählung
Zählung mit griechischen Ziffern im Kopfsteg der ersten Rectoseite jedes Faszikels.
Zustand
Der Faszikel weist viele Stockflecken auf. Die Ränder sind beschnitten, so dass an wenigen Stellen (37r) Text abgeschnitten wurde. Auf 118v wurde Text ausradiert. Ansonsten ist die Lesbarkeit nicht eingeschränkt.
Wasserzeichen
Zwei Kreise mit einem Kreuz, ähnlich Briquet Nr. 3168 oder Mošin/Traljić 1957, Nr. 2025 (datiert auf 1336/1338).

Schriftraum
15 × 9,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
27–29 Zeilen.
Schriftart
Minuskelschrift mit einigen Ligaturen. Auf 118v treten auch andere Hände auf.
Buchgestaltung
Bis f. 29r gibt es einen Textblock. Von f. 30r–116r ist auf fast jeder Seite eine Tabelle (sogenannte Tafel) abgebildet, die Zahlen enthält. Darüber steht eine Überschrift. Einige Zahlen sind von anderer Hand unter der Tabelle ergänzt worden.
Buchschmuck
Der Beginn des Faszikels ist mit einem Flächenornament hervorgehoben. Überschriften und Initialen sind rubriziert, der Text ist mit einem anderen Rotton geschrieben.

Nachträge und Benutzungsspuren
118v Subskriptionen: Τοῦ Συναδηνοῦ Θεοδόρου ἡ βίβλος αὕτη.
μάρκου ἐπιφανίου τάχα δὲ καὶ ἱερέως· ἐστὶ ἡ βίβλος αὕτη
. - Tabelle (Linien frei Hand gezogen), darunter eine Datierung: Τη σεπτεβρίου ζ’ ..κε.

Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
War im Besitz eines Synadenos Theodoros (möglicherweise zu identifizieren mit einem Protostratos, der zwischen 1342 und 1348 starb), was byzantinische Herkunft nahelegt. Der Faszikel gilt als Apograph der Hs. Parisinus gr. 2491.

Inhalt

3) 1r–28v Digitalisat

Verfasser
Theon Alexandrinus (GND-Nr.: 118801856).
Titel
Commentarium parvu.
TLG-Nummer
2033.002.
Angaben zum Text
Der Text hat keine Marginalscholien.
Titel (Vorlage)
1r θέωνος ἀλεξανδρέως εἰς τοὺς προχείρους κανόνας της ἀστρονομίας παράδοσις.
Incipit
1r Ἡ μὲν λογικοτέρα ἔφοδος.
Explicit
28v ὅπως ἐπὶ τὰ αὐτὰ τυγχάνωσιν.
Edition
Anne Tihon, Le „Petit Commentaire“ de Théon d’Alexandrie aux tables faciles de Ptomémée (Histoire du texte, édition critique, traduction), Vatikan 1978 (Studi e Testi 282), S. 199–298.

4) 29r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Scholia.
Angaben zum Text
Text ist erwähnt in Tihon 1978, S. 361, Nr. 22. Die dort erwähnte Edition (Halma III, S. 38–42) ist falsch.
Titel (Vorlage)
29r ἑρμηνεία τοῦ ἐξαναλόγου.
Incipit
29r εἰσάγεις τὸν καταχθέντα.
Explicit
29r ἐν αὐτῶ καθὼς τὸ ὑπόδειγμα ἔχει.

5) 30r–110v Digitalisat

Verfasser
Claudius Ptolemaeus (GND-Nr.: 118641786).
Titel
Tabulae.
TLG-Nummer
0363.005.
Angaben zum Text
Zu den Tafeln existiert nur teilweise eine kritische Edition (Tihon 2011), für die meisten muss die unkritische Edition von Halma herangezogen werden.
f. 30r–v κανὼν εἰκοσιπενταετηρίδων ἡλίου καὶ σελήνης (ediert Halma II, S. 66–68; 31r nicht ediert); f. 31v–33r Bewegungen von Sonne und Mond (ediert Halma II, S. 70–76); f. 33v–36r κανὼν ἀνωμαλίας ἡλίου καὶ σελήνης (ediert Halma II, S. 78–88); f. 36v κανὼν ἡλίου λοξώσεως καὶ σελήνης πλάτους (ediert Halma I, S. 144); f. 37r Tafel (ediert Halma I, S. 146), von anderer Hand hinzugefügter Text: Theon (TLG 2033.009: Anne Tihon, Le 'grand commentaire' de Théon d'Alexandrie aux tables faciles de Ptolémée, Vatikan 1991 [Studi e Testi 340], S. 175), inc. Τὰ μὲν πρώτα τῶν β’ […] περιεχει τὰς κατὰ τὸν ἐπίκυκλον […] σελήνης κατα ἑξαμοιρίας, es folgen vier kurze Texte zum Mond (inc. Εἰδέναι χρὴ· ὅτι τὸ […] περὶ έχη τοὺς δακτ[…]); f. 37v ἡ μετρήσιον κίνημα, περὶ τῶν τῆς σελήνης μεταβάσεων; f. 38r–v κανόνες τοῦ πλάτους τῆς λοξώσεως τοῦ ἡλίου κατὰ μοιριαιάν διάστασιν; f. 39r–v κανὼν ἡλίου πλάτους κατὰ μοιριαίαν διάστασιν; f. 40r κανὼν ἡλίου ἀπὸ ἰσημερίας (ediert Halma II, S. 92); f. 40v κανὼν μεγέθους ἡλίου καὶ σελήνης (ediert Halma II, S. 94); f. 41r κανὼν ἡλιακῶν ἐκλείψεων (ediert Halma II, S. 90); f. 41v κανὼν σεληνιακὼν ἐκλείψεων (ediert Halma II, S. 90); f. 42r κανὼν ἐξατόματος … ὑπεροχῆς; f. 42v κανὼν μεσημβριῶν ὡρῶν καὶ περὶ ἀλλήλων εἰς τὰς ἐκλείψας; f. 43r κανὼν σελήνης ἐκ συνόδου; f. 44r ὁριζόντων καταγραφή (ediert Halma III, S. 43, um 90 Grad gedreht); f. 44v: ἐξήγησις τῶνκανόνων, τοῦ τῆς ἀπὸ σημητρίας σελήνης καὶ τοῦ […] καὶ τῆς ὑπεροχῆς τῶν ὡρῶν; f. 45r κανόνιον μιας ὥρας ἰσημερικῆς; f. 46r–52r Bewegungen der fünf Planeten (ediert Halma II, S. 112–132, f. 48r–v nicht ediert); f. 53r–67v Anomalien der fünf Planeten (ediert Halma II, S. 134–192); f. 68r–71v Tafeln zu nördlicher und südlicher Breite der Planeten (ediert Halma III, S. 1–10); f. 72v–74r στηριγμοὶ διακεκριμένοι (Positionen der Planeten ediert Halma III, S. 11–15); f. 74v–77v Phasen der Planeten (in Bezug auf Aufgang und Untergang) (ediert Halma III, S. 16–29); f. 78r–79v Phasen der Planeten in Bezug auf Byzanz (ediert Halma III, S. 30–33); f. 80r–82v ἐποχαὶ α’ πλανῶν (ediert Halma III, S. 46–58); f. 83r–v περὶ μελῶν ζωδίων (ediert Otto Neugebauer 1959, S. 271 und 273, Hs. herangezogen als Sigle P); f. 84r–v ὥραι ... τοῦ παντὸς ἐνιαυτοῦ ἐπὶ τοῦ διὰ βυζαντίου παραλλήλου; f. 85r–86v ὀρθῆ σφαῖρα μεσουράνησις πανταχῆ (ediert Tihon 2011, S. 97–100); f. 87r–100v Positionen der Planeten in den sieben Klimazonen (ediert Tihon 2011, S. 101–128); f. 101r–102v Klima von Byzanz (ediert Tihon 2011, S. 131–134); f. 103r–109v Parallaxen der Klimazonen (ediert Halma II, S. 98–110); f. 110r–v Parallaxe von Byzanz (ediert Halma II, S. 194).
Titel (Vorlage)
30r κλαυδίου πτολεμαίου πρόχειρὸν.
Incipit
30r κανὼν εἰκοσιπενταετηρίδων ἡλίου καὶ σελήνης.
Schrift / Schreiber
Fast der gesamte Text nebst den Tafeln ist mit roter Farbe geschrieben bzw. gezeichnet. Lediglich auf f. 37r und an wenigen anderen Stellen kommt schwarze Tinte zum Einsatz. Die Hand ist wahrscheinlich eine spätere.
Textgestaltung
Den Hauptteil dieses Textes bilden Zahlentabellen (kanonische Tafeln), die gelegentlich von Texten (44v) und Zeichnungen (44r und andere) begleitet werden. Die Gestaltung ist sorgfältig (Linien mit Lineal, Kreise mit Zirkel gezogen), aber nicht aufwändig gestaltet.
Edition
M. Halma, ΘΕΩΝΟΣ ΑΛΕΞΑΝΔΡΕΩΣ ΅ΥΠΟΜΝΗΜΑ, Commentaire de Théon d’Alexandrie, sur le livre III de l’almageste de Ptolemée, Paris, 1ère Partie 1822, 2e partie 1823, 3e partie 1825; Tihon 2011, S. 97–134.

6) 111r–118r Digitalisat

Verfasser
Claudius Ptolemaeus (GND-Nr.: 118641786).
Titel
Canonium urbium insignium.
TLG-Nummer
0363.015.
Angaben zum Text
Dies sind Auszüge aus der Geographie des Ptolemaeus. F. 111r–116r Tafeln wichtiger Städte, mit geographischen Angaben, nach Regionen geordnet (Die Regionen ähneln denen in der Edition, S. 908–914); f. 116v–118r Geographica VIII, Kap. 17 (Vol. II, S. 840–844), 11 (S. 808–810) und 12 (S. 814–816).
Titel (Vorlage)
111r κανόνιον ἐπισήμων πόλεων.
Incipit
116v Ὁ πρῶτος πίναξ τῆς ἀσίας, περιέχει πόντον.
Explicit
118r καὶ διέστεκεν ἀλεξανδρείας πρὸς δύσῖν μίας ὥρας γ’.
Edition
Ernst Honigmann, Die sieben Klimata und die Πολεις επισημοι, Eine Untersuchung zur Geschichte der Geographie und Astrologie im Altertum und Mittelalter, Heidelberg 1929, S. 194–208; Gerd Graßhoff/Alfred Stückelberger, Klaudios Ptolemaios Handbuch der Geographie, Vol. 2, Basel 2006, S. 808–810, 814–816, 840–844.

Faszikel III (Bl. 119–127)

Sachtitel / Inhalt
Claudius Ptolemaeus, Astrolabium.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
s.l. Unbekannt.
Entstehungszeit
15./16. Jh. Datierung anhand der Schrift.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
9 Bll.
Format (Blattgröße)
19,5 × 14 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
IV126 + 1127.
Foliierung
Vatikanische Foliiierung (f. 119–127).
Lagenzählung
Auf f. 119r ist ein griechisches Β, außerdem läuft die Zählung aus Faszikel II weiter.
Zustand
Die Seitenränder sind durch angeklebte Papierstreifen notdürftig restauriert. Das Papier weist Stockflecken auf. Durch das Beschneiden der Ränder ist stellenweise Text verloren gegangen. Die Lesbarkeit ist dadurch leicht eingeschränkt.
Wasserzeichen
Die Wasserzeichen sind kaum erkennbar.

Schriftraum
variierend.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
Zeilenzahl variierend.
Schriftart
Hand des späten 15. oder frühen 16. Jhs. Auf 124r sind möglicherweise mehrere Hände zum Einsatz gekommen.
Buchgestaltung
Der Faszikel bildet eine Zusammenstellung kurzer Texte, Zeichnungen und Tabellen.
Buchschmuck
Die Zeichnungen sind sehr akkurat angefertigt (mit Zirkel, aber ohne Lineal), wobei verschiedene Rottöne zum Einsatz kommen.

Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Siehe Geschichte der Handschrift.

Inhalt

7) 119r–123v Digitalisat

Verfasser
Claudius Ptolemaeus (GND-Nr.: 118641786).
Titel
De astrolabo.
Angaben zum Text
f. 119r–120r Text (zit. in Tihon 1978, S. 364, Nr. 57); f. 120r Windrose (gesüdet), dazu Text (ediert in: Tihon 1973, S. 65–66); f. 121r Zeichnung des Globus mit Klimazonen und Windrichtungen; f. 121v ὁριζόντων καταγραφή (Zeichnung ist ediert Halma III, S. 43; entspricht f. 44r, dort um 90 Grad gedreht); f. 122r (zit. in Tihon 1978, S. 364, Nr. 51); f. 122v Legende zu astronomischen Symbolen; 123r Namen der ägyptischen Monate; f. 123r–v Übersicht über die Winde und Tierkreiszeichen. Dem Ptolemaeus zugeschrieben, aber nicht weiter identifiziert.
Titel (Vorlage)
119r περὶ ἀστρολάβου κύκλων κεὶ ἑτέρων ἄλλων ὀργάνων καὶ πόλων σελήνης: κλαυδίου πτωλεμαίου.
Incipit
119r Καὶ τοῦτο ἀναγγέον (!) εἰδέναι ὡς ἡνίκα τινὸς τῶν ἀστέρων.
Explicit
123v πῦρ πρὸς τῶν σχησματισμῶν τῶν ἀ[…].

8) 124r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Notulae.
Angaben zum Text
Sammlung von Notizen, beginnend mit den Namen verschiedener Winde.
Incipit
124r βορρε· νότος· κεκιαφιλιώτης.
Explicit
124r πρόχειρον πέρσικον· πρόχειρον αἰγυπτικόν.
Schrift / Schreiber
Die Zahl der Hände lässt sich nicht genau beziffern. Sie ähneln einander, sind aber mit verschiedenen Tinten geschrieben.

9) 124v–125r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Figurae astronomicae.
Angaben zum Text
Beschriftete Kreisdiagramme zu Sonne, Mond und den fünf Planeten. Im Inneren befinden sich die Namen der Winde und der Tierkreiszeichen.
Incipit
124v τὸν ἀστέρα τῶν κυρίων τῆς προγενομένης συνόδου.
Explicit
125r οἶκος Ἕρμου δίδυμος καὶ παρθένος.

10) 125v–127r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Tabulae astronomicae.
Angaben zum Text
f. 125v κανονίωνται φύσεα τῶν ε’ πλανητῶν· σφέρα δι’ἡς εὑρίσκεται χειμῶν· βροντῆ καὶ σεισμ[…]; f. 126r κανωνια αστερων απλανων mit Begleittext; f. 126v κανο[νιον ἡ]μερων ὥρ[ας] τῶν ομαλ[ίων] κινισέων σελήνης mit Begleittext; f. 127r κανόνες μιᾶς ὥρας· ἴση μερινῆς mit Begleittext (erwähnt Tihon 1978, S. 360, Nr. 11).
Incipit
126r κατὰ τὰς τοῦ μεγάλου πτωλεμαίου ψηφοφορία.
Explicit
127r ὅροι ἐκλειπτικοὶ σελήνης ἀπὸ οδ μη’ ἕως ρε ιβ’καὶ ἀπὸ σνδ μη’ἕως σπε ιβ’.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Auf 127r sind am unteren Rand arabische Zahlen hinzugefügt.

Faszikel IV (Bl. 128–154)

Sachtitel / Inhalt
Aratus, Phaenomena.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
s.l. Unbekannt.
Entstehungszeit
Ende 15./Anfang 16. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Westliches Papier; 154v Pergament (auf das Papier geklebt).
Umfang
27 Bll.
Format (Blattgröße)
19 × 14 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Quaternionen 3 IV151 + I153 + 1154.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. 128–154).
Lagenzählung
Zählung mit griechischen Zahlen (α’–γ’), außerdem läuft die Zählung aus Faszikel II weiter.
Zustand
Der Faszikel hat eine Reihe von Stockflecken. Der Text ist aber in der Lesbarkeit nicht beeinträchtigt.
Wasserzeichen
Hand mit Stern, Briquet Nr. 11159 (belegt Genua 1483).

Schriftraum
14 × 7–9 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
22 Zeilen.
Schriftart
Typische Humanistenhand: geschlossenes Pi, rundes Tau; Gamma und Delta in Majuskel-Form. Senkrechte Zeichensetzung, klare Worttrennung.

Nachträge und Benutzungsspuren
Auf 154v ist eine Pergamentseite aufgeklebt. Sie beinhaltet eine Zeichnung, vielleicht eine Sternenkarte. Auf 148r gibt es eine lateinische Annotation zu den Winden.

Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Der Faszikel gilt als Apograph der Hs. Scorialensis Σ III 3 (vgl. Martin, S. XIV).

Inhalt

11) 128r–v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Vita Arati.
TLG-Nummer
4164.005.
Angaben zum Text
Die gleiche Version der Vita findet sich auch in der Hs. UB Heidelberg, Cod. Pal. graec. 40, f. 111v.
Titel (Vorlage)
128r ἀράτου γένος.
Incipit
128r Ἄρατος ἐγένετο πατρὸς μὲν ἀθηνοδώρου.
Explicit
128v γενέσθαι ὁμήρου· οἱ δὲ, ἡσιόδου μᾶλλον.
Edition
Jean Martin, Scholia in Aratum vetera, Stuttgart 1974, S. 19–21.

12) 129r–153v Digitalisat

Verfasser
Aratus Solensis (GND-Nr.: 118645552).
Titel
Phaenomena.
TLG-Nummer
0653.001.
Angaben zum Text
Vollständiger Text.
Incipit
129r Ἐκ διὸς ἀρχώμεσθα· τὸν οὐδέποτ’ἄνδρες ἐῶμεν.
Explicit
153v οὐδέποτε σχεδίως κεν ἐπ’ αἰθέρι τεκμήραιο.
Edition
J.-M. Martin, Arati Phaenomena, Florenz 1956, S. 3–154 (Hs. erwähnt).


Bearbeitet von
Vinzenz Gottlieb, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2021.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 137. Beschreibung von: Vinzenz Gottlieb (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.