Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 145

Aelius Aristides, Reden

Papier · 3, 104, 1 Bll. · 23,1 × 14,5 cm · Byzantinisches Reich (?) · 14. Jh.


Schlagwörter (GND)
Rhetorik / Reden / Zweite Sophistik.
Diktyon-Nr.
65877.
1ar–1av vacat
Ir Titel, Schenkungsexlibris
Iv-IIr vacat
IIv Griechisches Inhaltsverzeichnis
1) 1r–32v Aelius Aristides, Panathenaica
2) 33r–96r Aelius Aristides, Contra Platonem pro quatuorviris
3) 96v–104v Aelius Aristides, Contra Platonem de rhetorica

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Byzantinisches Reich (?).
Entstehungszeit
14. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Westliches Papier des 15. Jhs. (f. I-II), orientalisches Papier.
Umfang
3, 104, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
23,1 × 14,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + III + 13 IV104 + (I-1)105*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 105*.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. 1–104). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 105*).
Lagenzählung
Griechische Zahlen zu Lagenbeginn oben rechts (recto) und am Lagenende oben links (verso); beginnt mit β.
Zustand
Insgesamt gut erhalten; lagerungsbedingt nachgedunkelt und an manchen Blatträndern leicht eingerissen (gerade Fehlstellen auf den ersten Blatträndern sind zur Fixierung mit westlichem Papier verstärkt); auf manchen Seiten ist in den Falz Feuchtigkeit eingedrungen; am Ende fehlt mindestens eine Lage.
Wasserzeichen
Dreiberg mit Kreuz (f. II), ähnlich Harlfinger, Bd. 2, Monts/Dreiberg 67a.

Schriftraum
19 × 12,3 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
36 Zeilen.
Schriftart
Sorgfältige, gerade, kleinformatige Schrift eines byzantinischen Kopisten (auffällige ερ-Ligatur, χ mit Unterlänge).
Angaben zu Schrift / Schreibern
Schreiber unbekannt.
Buchgestaltung
Durchlaufender Text; neu beginnende Reden auf neuer Seite, innerhalb von Text 2) mit neuem Absatz; Format der Hs. war urprünglich größer.
Buchschmuck
Nur die erste und die letzte Rede haben eine Initiale als Auszeichnungsmajuskel mit Blumenschmuck. Bei den anderen Reden fehlen sie ganz oder sind durch einfache Minuskeln ersetzt. Überschriften sind von späterer Hand ergänzt.

Nachträge und Benutzungsspuren
F. Ir Capsa-Nr. C. 64 / 348 (untere Zahl ist durchgestrichen), dort auch Herkunftssignatur Hen. 145 und Titel Aristidis variae orationes; f. IIv griechisches Inhaltsverzeichnis; f. 1r lateinische Besitzerangabe Joh.<annes> Baptista posthumus de Leone f. 104v reliqua petenda ex 90; griechische Überschriften teilweise später ergänzt; am oberen Rand sind Überschriften beginnender Reden lateinisch ergänzt.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909.
Provenienz
Padua (?) / Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Aus dem Besitz von Giovanni Battista da Lione (1480–1528); vgl. den Besitzvermerk Joh.<annes> Baptista posthumus de Leone (1r), den auch die Handschriften BAV, Pal. gr. 31, Pal. gr. 73, Pal. gr. 97, Pal gr. 115 und Pal. gr. 314 tragen; später über Henri Estienne an Ulrich Fugger gelangt.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_145
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 75; Ciro Giacomelli, Giovanni Battista da Lion (c. 1480–1528) e la sua biblioteca greca, in: Quaderni per la storia dell'Università di Padova 49, 2016, S. 35–159.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–32v Digitalisat

Verfasser
Aelius Aristides (GND-Nr.: 118503979).
Titel
Panathenaica.
TLG-Nummer
0284.013.
Incipit
1r Νόμος ἐστὶ τοῖς Ἕλλησι παλαιὸς, οἶμαι δὲ καὶ τῶν βαρβάρων τοῖς πλείστοις…
Explicit
1r …δοῦναι δὲ χάριν τῆς αὐτῆς θεοῦ ἧσπερ καὶ ὁ λόγος καὶ ἡ πόλις.
Textgestaltung
Keine Überschrift, verzierte Auszeichnungsmajuskel am Textanfang.
Edition
Wilhelm Dindorf, Aristides, vol. 1, Leipzig 1829, S. 150–320 (Hs. nicht herangezogen).

2) 33r–96r Digitalisat

Verfasser
Aelius Aristides (GND-Nr.: 118503979).
Titel
Contra Platonem pro quatuorviris.
TLG-Nummer
0284.046.
Angaben zum Text
f. 33r–42r Pro Pericle; f. 42v–45r Pro Cimone; f. 45r–50r Pro Miltiade; f. 50r–64v Pro Themistocle; f. 65r–96r Defensio communis. - Zu jedem der vier Männer gibt es eine kurze Einzeldarstellung und anschließend eine gemeinsame Verteidigung. Anders als bei Stevenson, Graeci dargestellt, bildet diese keine eigene Rede.
Titel (Vorlage)
33r Αριστείδ. πρὸς πλάτωνα ὑπερ τῶν τεσσάρων(von einer anderen Hand geschrieben).
Nachträge und Rezeptionsspuren
Teilüberschriften von jüngerer Hand.
Edition
Wilhelm Dindorf, Aristides, vol. 2, Leipzig 1829, S. 156–414 (Hs. nicht herangezogen).

3) 96v–104v Digitalisat

Verfasser
Aelius Aristides (GND-Nr.: 118503979).
Titel
Contra Platonem de rhetorica.
TLG-Nummer
0284.045.
Angaben zum Text
Der Text bricht wegen fehlender Seiten ab. Nur ein kleiner Teil der Rede ist in der Hs. erhalten.
Titel (Vorlage)
96v Αριστείδου πρὸς Πλάτωνα περὶ ἱστορικῆς λόγος α’.
Incipit
96v Οἶμαι δεῖν ὅστις μέλλει τὰ δέοντα ἐρεῖν.
Explicit
104v … πᾶσι συνηθέστατος.
Textgestaltung
Ursprüngliche Überschrift abgeschnitten (96v); verzierte Auszeichnungsmajuskel am Textanfang (f. 96v Oἶμαι …).
Nachträge und Rezeptionsspuren
Auf 104v hat Sylburg in margine ergänzt: reliqua petenda ex 90.
Edition
Wilhelm Dindorf, Aristides, vol. 2, Leipzig 1829, S. 1–26 (Hs. nicht herangezogen).


Bearbeitet von
Dr. Janina Sieber, Vinzenz Gottlieb, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 145. Beschreibung von: Dr. Janina Sieber, Vinzenz Gottlieb (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.


Katalogisierungsrichtlinien
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Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.