Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 194

Anonymus, Lexicon

Papier · 2, 218, 1 Bll. · 41,2 × 15 cm · Italien · 15. Jh.


Schlagwörter (GND)
Grammatik / Glossar / Wörterbuch / Latein.
Diktyon-Nr.
65926.
1ar-Ir vacant
Iv Schenkungsexlibris
1) 1r–218r Lexicon Graeco-Latinum

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Italien. Wahrscheinlich Florenz.
Entstehungszeit
15. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier, Pergament (f. I).
Umfang
2, 218, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
41,2 × 15 cm (Codex oblongus).
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 1I + 21 V210 + IV218 + (I-1)219*. Vorderspiegel ist Gegenbl. zu 1a, Hinterspiegel Gegenbl. zu 219*. Blatt entfernt vor f. 1, Bl. entfernt hinter f. 10.
Foliierung
Vatikanische Foliierung mit arabischen Zahlen oben rechts (f. 1–218). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (f. 1a, 219*).
Lagenzählung
Auf erstem Folio jeder Lage griechische Zahl.
Zustand
Gut erhalten.
Wasserzeichen
Wasserzeichen aufgrund der Größe der Hs. nicht digitalisiert.

Schriftraum
34,7 × 11 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
Zeilenzahl variierend, zwischen 43–49 Zeilen.
Schriftart
Die griechischen Wörter entstammen wohl einer geübten, nicht immer sorgfältigen Hand. Der linke Rand des Schriftspiegels ist oft nicht gerade. Dagegen hält sich der lateinische erste Schreiber zumindest anfangs an die senkrechte Linie; später wird öfter davon abgewichen. Im Griechischen fällt auf, dass nicht immer streng Minuskeln verwendet werden, beispielsweise kommt γ bisweilen als Majuskel vor.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Wahrscheinlich stammt die griechische Schrift aus einer einzigen Hand. Pinakes schlägt Johannes Scutariota vor. Die lateinische Schrift entstammt mehreren Händen. Schreiberwechsel ab 21v, eine dritte Hand nur gelegentlich, z.B. f. 24v–25v. Manchmal fehlt die lateinische Spalte komplett (Vgl. Antonio Rollo, Study Tools in the Humanist Greek School: Preliminary Observations on Greek-Latin Lexica, S. 30, 32, in: Federica Ciccolella/Luigi Silvano, Teachers, Students, and Schools of Greek in the Renaissance, Leiden/Boston 2017, S. 26–53.
Buchgestaltung
In der linken Spalte stehen griechische Wörter in alphabetischer Ordnung, wobei nur die ersten beiden Buchstaben konsequent alphabetisch geordnet sind. Ab dem dritten ist die Reihenfolge eher zufällig, was zur Entstehungszeit häufig der Fall war (vgl. Thiermann, S. 662) Rechts daneben steht die Übersetzung oder auch eine Erklärung. Zuweilen fehlt auch die lateinische Übersetzung. Besonders deutlich ist das zwischen f. 25v und 30v. Bei Substantiven steht der Artikel links daneben, etwas abgesetzt. An manchen Stellen sind einige Zeilen frei gelassen.
Buchschmuck
Das Buch ist schmucklos.

Nachträge und Benutzungsspuren
f. Ir: Capsa-Nr. C. 4. f. Iv: 194. Manetti. Zu manchen Einträgen gibt es Ergänzungen, wobei die Spaltengrenzen häufig überschritten werden.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909.
Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Die Hs. gehörte zur Bibliothek von Giannozzo Manetti (vgl. Eintrag auf f. Iv). Von ihm und seinen Erben kam die Hs. an Ulrich Fugger und in der Folge nach Heidelberg, bevor sie 1622 nach Rom gebracht wurde. Heute in Rom (Bibliotheksstempel der BAV auf f. 1r und 218r).

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_194
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 97; Schunke, Einbände, II, S. 909; Katalog der Fuggerbibliothek „Catalogus Graecorum librorum“ (BAV, Pal. lat. 1950, 185v); Haan 2016, S. 28–29; Heinz Willi Wittschier, Giannozzo Manetti. Das Corpus der Orationes, Köln 1968, S. 208; Peter Thiermann, I dizionari greco-latini fra medioevo e umanesimo, in: Jacqueline Hamesse (éd.), Les Manuscrits des lexiques et glossaires de l’antiquité tardive à la fin du moyen âge. Actes du Colloque international organisé par le „Ettore Majorana Centre for Scientific Culture“ (Erice, 23–30 septembre 1994), Louvain-la-Neuve 1996, S. 657–675.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–218r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Lexicon Graeco-Latinum.
Schrift / Schreiber
Johannes Scutariota.
Edition
Edition nicht nachweisbar.


Bearbeitet von
Vinzenz Gottlieb, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020. Aktualisierung: Universitätsbibliothek Heidelberg, 2025.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 194. Beschreibung von: Vinzenz Gottlieb (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.