Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 198
Manuel Chrysoloras, Quaestiones artis grammaticae
Papier · 1, 34, 1 Bll. · 20,4 × 14 cm · Vermutlich Italien · Vor 1473
- Schlagwörter (GND)
- Byzantinistik / Grammatik / Lehrbuch / Humanismus / Manuel Chrysoloras.
- Diktyon-Nr.
- 65930.
1ar–1av | vacat | |
Ir | Schenkungsexlibris, Inhaltsvermerk | |
Iv-IIv | vacant | |
1) | 1r–30v | Manuel Chrysoloras, Quaestiones artis grammaticae |
31*r–33*v | vacant |
Kodikologische Beschreibung
- Entstehungsort
- Vermutlich Italien.
- Entstehungszeit
- Vor 1473 . Auf f. Ir findet sich oberhalb der Capsa-Nummer ein Eintrag der Jahreszahl MCCCCLXXIII (1473), die sich wahrscheinlich auf den Erwerb der Handschrift bezieht.
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Westliches Papier.
- Umfang
- 1, 34, 1 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 20,4 × 14 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- (I-1)1a + III + 3 V30 + I32* + (I-1)33*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 175*.
- Foliierung
- Spätere durchgehende Seitenzählung am oberen rechten Blattrand recto: I-II mit Bleistift; 1–30 in dunklerer Tinte. Die Bezeichnung ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 31*–33*).
- Lagenzählung
- Der Lagenbeginn wird am unteren Rand in der Mitte der Rectoseite mit griechischen Ziffern markiert (Beginn: f. 11r: β; Ende: f. 21r: γ).
- Zustand
- Insgesamt gut erhalten; Papier an den Rändern etwas stockfleckig.
- Wasserzeichen
- Wasserzeichen aufgrund der Größe der Hs. nicht digitalisiert.
- Schriftraum
- 14 × 9 cm.
- Spaltenanzahl
- 1–2 Spalten.
- Zeilenanzahl
- 16–21 Zeilen.
- Schriftart
- Charakteristische Buchstaben: α, Ligatur δι und ρο, Maiuskel-η, τ; variierender Duktus und Schriftgröße.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Ein durchgehender Schreiber (nicht mittels RGK I-III identifizierbar). Der Textanfang ist mit I<ησου>C X<ριστο> Ν<ικ>A überschrieben (f. 1r), das Textende mit ἀμην unterschrieben (f. 30v). Es handelt sich also vermutlich um einen byzantinischen Kopisten des 15. Jhs., der vielleicht in Italien tätig war.
- Buchgestaltung
- Die einzelnen Abschnitte folgen aufeinander, wobei die Flexionsparadigmata teils zweispaltig angelegt sind.
- Buchschmuck
- Überschrift und Ziergirlande in roter Tinte; ebenfalls in roter Tinte verzierte und vergrößerte Initiale zu Textbeginn sowie rote Initialen bei neuen Abschnitten. Rote Zwischenüberschriften und Zierranken am Textrand. Die Rubrizierungen wurden nicht alle mit derselben Tinte ausgeführt.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Signaturschild der BAV auf dem Vorderspiegel. Capsa-Nr. C. 169, Allacci-Signatur N. 328, Jahreszahl MCCCCLXXIII, Inhaltsvermerk und Schenkungsexlibris an Papst Gregor XV. auf f. Ir.
- Einband
- Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken ohne Wappenstempel (Codex vermutlich zu schmal) und mit goldenem floralen Muster verziert (bei Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909 sind fälschlicherweise die Wappenstempel für diesen Codex erwähnt); an der oberen Hälfte des Rückens ist ein Teil des Leders schadhaft, sodass ein aufgeklebtes Signaturschild zum Vorschein kommt.
- Provenienz
- Augsburg / Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Anders als im Inventar der griechischen Handschriften der Fugger-Bibliothek
verzeichnet (BAV, Pal. lat. 1916, f. 547v: Psalmi David. perg. 198.
mane.; im Katalog BAV, Pal. lat. 1950 erscheint der Codex ebenfalls so), stammt die
Handschrift nicht aus dem Besitz von Giannozzo Manetti; es handelt sich um eine
Verwechslung mit BAV, Pal. gr. 288 (Haan 2019, S. 273f.). Es
ist unklar, ob sich der Codex überhaupt in der Fuggerbibliothek befand.
Vom Schreiber des Textes wiederum stammt der Vermerk ὠκεῖαι (f. Ir), bei dem es sich vielleicht um ein begonnenes oder absichtlich fragmentarisch gebliebenes Zitat des Epigramms ὠκεῖαι χάριτες γλυκερώτεραι handelt; dies wiederum könnte auf eine Schenkung der Handschrift hindeuten.
- Literatur
- Stevenson, Graeci, S. 99; Haan 2019, S. 273f.; Antonio Rollo, Gli Erotemata tra Crisolora e
Guarino, Messina 2012, S. 73.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
Inhalt
1) 1r–30v
- Verfasser
- Manuel Chrysoloras (GND-Nr.: 100952828).
- Titel
- Quaestiones artis grammaticae.
- TLG-Nummer
- --.
- Angaben zum Text
- Durchgehender Text mit Abweichungen. Auf einer der nachfolgenden leeren Seiten (f. 32*v) findet sich außerdem eine kurze Notiz des Schreibers (ὀνομάτων κλίσεις κλίνεται …λήλεφa λέλ[η]ψ…πλοῦτε τε).
- Titel (Vorlage)
- 1r Ἐρωτήματα.
- Incipit
- 1r Εἰς πόσα διαιροῦνται.
- Explicit
- 30v τὸ ἐσόμενον τοῦ ἐσόμενον.
- Edition
- Antonio Rollo, Gli Erotemata tra Crisolora e Guarino, Messina 2012 (Percorso dei Classici 21), S. 301–338 (Hs. wurde für die Edition herangezogen, Sigle V10, vgl. S. 73).
- Bearbeitet von
- Dr. Janina Sieber, Dr. Anne-Elisabeth Beron, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 198. Beschreibung von: Dr. Janina Sieber, Dr. Anne-Elisabeth Beron (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.
- Katalogisierungsrichtlinien
- Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.