Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 216

Theologisch-antihäretische Sammelhandschrift

Pergament · 2, 256, 1 Bll · 21 × 14 cm · Konstantinopel · 4. Viertel 9. Jh.


Schlagwörter (GND)
Kirchengeschichte / Basilius Caesariensis / Photius Constantinopolitanus / Häresie / Eunomius / Metrophanes Smyrnaeus.
Diktyon-Nr.
65948.
2ar Index Latinus
2av Schenkungsexlibris
1) 1r–75v Basilius Caesariensis, Adversus Eunomium libri I–III
2) 76r–106v Photius Constantinopolitanus, Contra Manichaeos
3) 106v–127v Metrophanes Smyraneus, Homilia I adversus Manichaeos
4) 128r–143r Metrophanes Smyraneus, Homilia II adversus Manichaeos
5) 143r–161r Metrophanes Smyraneus, Homilia III adversus Manichaeos
6) 161v–211v Photius Constantinopolitanus, Manichaeorum errorum retractatio ad Antonium Metropolitam Cyzicenum Metrophanem Smyrnaeum atributa
7) 211v–252v Photius Constantinopolitanus, De spiritu sancti mystagogia
8) 252v–254v Basilius Caesariensis, Laudatio in Barlaam martyrem

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Konstantinopel. Mit großer Sicherheit Johannes-Kloster tu Studiu (siehe Lagenzählung und Geschichte der Handschrift).
Entstehungszeit
4. Viertel 9. Jh. Datierung aufgrund der Schrift, siehe Charles Astruc et al., Les sources, siehe Literatur, S. 118, datieren »circa 900«.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament, Vorsatzbll. neuzeitl. Papier.
Umfang
2, 256, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
21 × 14 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1* + 12* + IV7 + 8 IV71 + II75 + 12 IV171 + (IV-1)177 + 9 IV249 + (III-1)254 + (I-1)255*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1*, Hinterspiegel Gegenbl. von 255*. Dass die Handschrift tatsächlich auch mit Bl. 1 begann, geht aus der Lagenzählung auf f. 8 hervor. Mit großer Wahrscheinlichkeit war ursprünglich auch ein Deckblatt mit Pinax vorgebunden, dessen zweite Hälfte mit dem byzantinischen Einband verklebt war. Das erste Blatt der ursprünglich 60. Lage (nach f. 171) ist mit Textverlust ausgefallen. Außerdem fehlt am Ende ein Blatt (was auch umfangmäßig dem fehlenden Teil des letzten Textes entspricht).
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. 1, 1a–176, 176a, 177–254) mit brauner Tinte im Kopfsteg rechts (zum Teil stark verblasst). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1*, 2*, 255*).
Lagenzählung
Griechische Zählung auf dem ersten Rectoblatt im Kopfsteg rechts sowie auf dem letzten Versoblatt einer jeden Lage. Aus der Lagenzählung geht dabei hervor, dass der ursprüngliche Kodex mehr als 560 Blätter umfasste. Die Ziffern sind zu einem größeren Teil durch Bindeschnitt verloren gegangen, jedoch ist zumeist eine der beiden vom Schreiber stammenden Zählungen sichtbar (f. 1–75 = βʹ–ιʹ; f. 76–254 = μηʹ–ξθʹ). Außerdem wurden drei Kreuze auf das erste Versoblatt jeder Lage gesetzt, was eine relativ sichere Zuweisung der Handschrift an das Johannes-Kloster tu Studiu in Konstantinopel erlaubt (so bereits Astruc et al., Les sources, S. 102).
Zustand
Die Handschrift befindet sich aufgrund von Brand- und Wasserschäden in einem schlechten Zustand. F. 1 ist nur fragmentiert erhalten, einige Folgeblätter sind löchrig oder längs der Linierung ausgebrochen. In einige Lagen wurden Einzelblätter eingeschossen. Das Pergament ist von mittlerer Qualität, teilweise auch recht dünn, was etwaige Lagerungsschäden begünstigt. Durchgängig Feuchtigkeitsschäden im Bereich des Falzes. Gleichwohl ist der Text bis auf das fragmentierte f. 1 gut lesbar.

Schriftraum
17 × 10,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
29–30 Zeilen.
Linierung
System 1, Leroy 1995, 22D1.
Schriftart
Text in einer geraden, leicht gelängten und stilistisch noch rein studitischen Buchminuskel. Der Schriftduktus weist jedoch im Unterschied zu den frühen studitischen Kodizes wie etwa dem Par. gr. 494 (1. Hälfte 9. Jh.) bereits die Tendenz zu eher abgerundeten Buchstabenformen auf. Der Eintrag der Titel erfolgte in einfacher Majuskelschrift. Letztere weist das übereinander gestellte Omikron-Ypsilon für die geläufige griechische OU-Ligataur als ein besonderes Element aus (siehe etwa f. 211v, dritte Zeile von unten), das auf eine Entstehung der Handschrift noch im 9. Jahrhundert schließen lässt. Diese Datierung unterstützen auch Buchstabenformen wie etwa das Minuskel-Phi, das sehr dem der etwa zeitgleichen, sog. Collectio philosophica ähnelt. Die Gestaltung der Initialen zeigt deutliche Reminiszenzen an die liturgische Majuskel des 8. bis 9. Jahrhunderts.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Ein Schreiber für die gesamte Handschrift, auf den auch die eher bescheidene Ausgestaltung zurückgeht. Auf den Außenstegen Selbstkorrekturen durch den Schreiber sowie wenige jüngere Scholiastenhände.
Buchgestaltung
Einspaltiger, eher raumgreifender Texteintrag mit brauner Tinte, dabei Wahrung des goldenen Schnitts. Text- und Abschnittsinitialen nach links ausgerückt. Erstere bis zu fünf Zeilen hoch, für letztere wird der betreffende Buchstabe in der Regel nur etwas vergrößert. Hauptabschnitte werden mitunter durch Konturierung der kleineren Initialen angezeigt. Auf die Außenstege ausgerückt sind auch etwaige Abschnittszählungen und die nur zu einem sehr kleinen Teil mit eigenem Text versehenen signa marginalia propria (mit oft einer sehr frühen Form des Γνῶναι-Vermerks). Auf den Seitenrändern von Text 1 werden die Redeabschnitte von Eunomios und Basileios durch entsprechende Namenskürzel angezeigt. Ersterer wird zusätzlich durch einen Obelus gekennzeichnet. Weiterhin werden die in Text 2 begegnenden Namen auf dem Außenrändern in Majuskeln wiederholt. Bibelzitate wurden meistens durch einfache Anführung oder kurze Wellenlinien kenntlich gemacht. Durchgängig den Text ergänzende Scholien prima manu auf den Außenstegen. Oberhalb der Haupttexte befinden sich breitere Zierstreifen, untergeordnete Abschnitte werden nur durch Wellenlinien abgetrennt, die auch das Textende markieren. Werktitel sind gut erkennbar, da sie in Majuskeln (und nicht in Auszeichnungsschrift, was die Hinzuziehung eines Rubrikators erfordert hätte!) eingetragen wurden.
Buchschmuck
Die Handschrift ist insgesamt sehr schlicht gehalten, was die oben bereits erwähnte Herkunft aus dem Studios-Kloster unterstützt. Dass f. 1r eine etwas aufwendigere Zierleiste getragen hat, lässt sich aufgrund von Materialverlust allenfalls über die Wechsel der Haupttexte erschließen. Erhalten ist nur der untere Teil der konturierten Textinitiale. Oberhalb von Text 2 (= f. 76r) befindet sich eine Zierleiste mit einer konturierten Wellenlinie und kleinen Palmetten an den Ecken, die unsauber mit grüner und gelber Tinte ausgemalt sind. Dort wurde auch das Eingangskreuz der Majuskel-Überschrift gelb hinterlegt und die konturierte Textinitiale partiell mit gelber Tinte ausgefüllt. Ähnliches gilt auf f. 106v für die mit einem Zirkel ausgeführte Initiale der Überschrift und von Text 3 (zusätzlich mit grüner Tinte). Oberhalb von Text 4 (= f. 128v) folgt rotschriftlich inter cruces die Majuskelüberschrift sowie eine mit der Texttinte braun ausgefüllte, mit roter Tinte konturierte Initiale. Mit demselben Zinnoberrot wurde auch die innere Datierung des Textes auf dem Rand gekennzeichnet (f. 128r). Die Ausgestaltung des fünften Textbeginns (f. 143r) entspricht der von Text 3. In Text 6 (= f. 161v) beginnt nur noch das erste Wort rotschriftlich, während die Initiale ähnlich wie auf f. 128v mit brauner Tinte ausgemalt wurde. Das initiale Epsilon zu Text 7 (= f. 212r) entsprechend Text 3, vor Text 8 (= f. 252v) befindet sich nur noch eine einfache Wellenlinie sowie eine braun konturierte Initiale.

Nachträge und Benutzungsspuren
Signaturenmarke der BAV auf dem Vorderspiegel. Auf Blatt 2ar wurde ein lateinisches Register angeheftet, das in kursiver Kanzleischrift des 16. Jahrhunderts geschrieben wurde und schwer zuordenbar ist (nach Martínez Manzano, La bibliotheca, siehe Literatur, von den Bibliothekaren Diego Hurtado de Mendozas), auf 2av unter der Signatur das Schenkungsexlibris. Im Kopfsteg von f. 1ar Eintrag der Capsa-Nr. C. 85, darunter die Allacci-Signatur 253. Mittig die noch aktuelle Fuggersignatur und das Erwerbersignet Cypr(ius), links die Signatur Locus 187 (siehe Geschichte der Handschrift). Bibliotheksstempel der BAV (f. 2*r, 1ar, f. 254v). Im Kopfsteg von f. 55v ist ein Teil einer Notiz erhalten, die einen nicht weiter bekannten Theodoros für das Jahr 1439 nennt [ + … τοῦ κυρ(οῦ) | θεοδώρου τοῦ ἀπὸ ἔτους ͵ςϠλζʹ]. Ansonsten zwei jüngere Scholien (13./14. Jh.; f. 121r u. 168r), eine schwer datierbare Invokation auf f. 187v sowie ein etwas längerer, heute rasierter Nachtrag des 14./15. Jahrhunderts. Am Textbeginn der in dieser Handschrift Metrophanes zugeschriebenen Werke (f. 76r, 106v, 128r, 148r, 161v, 212r, 252v) weisen z.T. nachträglich durch Giovanni Mercati ergänzte Vermerke von Angelo Mai auf eine Urheberschaft des Photius hin.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909 .
Provenienz
Venedig / Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Wie die Lagenzählung erkennen lässt, handelt es sich bei der heute vorliegenden Handschrift nur noch um das Fragment eines ursprünglich mehr als 560 Blätter umfassenden Gesamtkonvoluts, das aus praktischen Gründen wohl auf zwei Einzelbände hatte aufgeteilt werden müssen. Die große formale Übereinstimmung der beiden heute anhand der Lagenzählung unterscheidbaren Fragmente spricht dafür, dass sie ursprünglich aus einem einzigen überlieferungsgeschichtlichen Kontext stammen. Mit Blick auf den Inhalt kann man dabei den historischen und theologischen Wert des Pal. gr. 216 kaum hoch genug einschätzen. Als Erweis einer großen geistlichen Autorität rahmten zwei antihäretische Texte des hoch angesehenen Kirchenvaters Basilius von Caesarea Abhandlungen bzw. Reden von Autoren, die zu der Zeit, als die Handschrift erstellt wurde, sogar noch gelebt haben könnten. Über den ersten Basileios-Text wurden die sog. Paulikianer, eine zum Gut-Böse-Dualismus und offenbar zu spirituellem Schwärmertum tendierende, im östlichen Anatolien siedelnde Gemeinschaft, mit der alten – aus orthodoxer Sicht – Häresie der Eunomianer gleichgesetzt und entsprechend diffamiert. Auf diese Weise konnte mit Blick auf die Gegenwart des Auftraggebers bzw. des Schreibers ein gewisser konfessionsgeschichtlicher Wiedererkennungswert geschaffen werden. Von Photius und/oder Metrophanes aus Smyrna wurden die Mitglieder dieser Gemeinschaft nunmehr über den in Byzanz stereotyp auf zahlreiche Glaubensgegner angewendeten Manichäismusvorwurf stigmatisiert. Da es im Verlauf wiederholter militärischer Auseinandersetzungen zwischen der byzantinischen Staatsgewalt und den Paulikianern zwischen 820 und 878 auch für die am Ende siegreichen Byzantiner immer wieder zu schweren Verlusten gekommen war, werden über den Abschlusstext etwaige Gefallene gemäß dem Vorbild des Barlaam v. Antiochia mit der Märtyrerkrone belohnt. Der Blick auf den konfessionellen Gegner ist dabei ein historischer, d.h. der Pal. gr. 216 sollte nach dem Jahr 878 geschrieben worden sein. Photios verstarb 891, seinen theologischen Opponenten Metrophanes v. Smyrna hatte er 880 exkommuniziert – was eigentlich ausgeschlossen haben müsste, dass danach noch ein Kodex entstand, der beide Theologen mit ihrem antihäretischen Interesse auf eine Stufe stellt. Nur angedeutet werden kann hier allerdings das trotz der knappen Wortfeldanalyse in Polidori, Photios, im Grunde noch ungelöste Problem, welchem der beiden Autoren man die Mystagogie (= Text 7), die allgemein als eines der theologischen Hauptwerke des Photios gilt, tatsächlich zuzuschreiben hat, wenn ausgerechnet eine den Ereignissen fast zeitgleiche Handschrift wie der Pal. gr. 216 Metrophanes den Vorzug gibt (siehe auch Van Deun, La chasse, siehe Literatur). Über den Weg der Handschrift von Konstantinopel in den Westen bzw. nach Italien ist nichts bekannt. Wie das lateinische Register des 16. Jahrhunderts erkennen lässt, war sie zu dieser Zeit wohl bereits verstümmelt, doch waren die beiden erhaltenen Teile (= f. 1–75 u. 76–254) wohl schon verbunden. Als ersten historisch greifbaren Besitzer gibt Martínez-Manzano, La biblioteca Diego Hurtado de Mendoza, den seit 1539 in Venedig und danach bis 1554 in Rom tätigen spanischen Gesandten an, der sich ganz im Stil seiner Zeit mit Kunstwerken und Wertgegenständen jeder Art umgab – so auch mit etwa 270, in sehr kurzem Zeitraum erworbenen griechischen Handschriften. Als Kriterium diente Martínez-Manzano dabei die in Kanzleischrift des 16. Jahrhunderts im Pal. gr. 216 auf f. 1ar eingetragene Signatur Locus 187, die sie als einen Hinweis auf die Bibliothek (im Falle seiner Graeca handelte es sich überwiegend um neuzeitlichen Abschriften!) Hurtado de Mendozas deutet. Seinen Bücherfundus hinterließ der 1568 in Ungnade gefallene Gesandte im Jahr 1575 dem spanischen Königshof bzw. dem Escorial – was eigentlich auch den Pal. gr. 216 hätte einschließen müssen. Dieser sei jedoch mit gut 30 weiteren, auf die gleiche Weise signierten Handschriften nicht nach Spanien gelangt. Es hätte demnach einen Teilverkauf gegeben, für den Martínez Manzano keine Gründe anführt. Allerdings ließen sich diese Loci-Angaben auch gut auf einen anderen Standort bzw. Vorbesitzer beziehen, aus dessen Beständen für Hurtado de Mendoza ggf. eine Abschrift mit anderer Textfolge (siehe Martínez Manzano, S. 351!) erstellt worden wäre. Sollte jedoch ihre nicht immer stringent aufgebaute Theorie zutreffen, müsste Hurtado de Mendoza, der seine Bücher eigentlich immer mit seinem Ex libris versehen ließ, den Palatinus noch vor dem Jahr 1555 an Ulrich Fugger verkauft haben. Denn ab dieser Zeit findet man den Kodex mit dem Eintrag Metrophanis Archiepiscopi smyrnaei sermones, perg. in dem von Martin Gerstmann veranlassten Augsburger Inventar, siehe Pal. lat. 1950, f. 190r. Es gibt jedoch keinerlei Hinweise auf einen derartigen Verkauf. Sicher ist nur, dass Hieronymus Tragodistes (siehe sein Namenssignet auf f. 1a wie auch im Inventar; zu seiner Tätigkeit siehe Lehmann, Fuggerbibliotheken, Bd. 1, S. 108–118) den Pal. gr. 216 von einem bislang noch unbekannten Vorbesitzer, auf den auch der lateinische Index am Beginn der Handschrift (= f. 2ar) zurückgehen könnte, für Ulrich Fugger erwarb. Hieronymus galt ohnehin als Fachmann für alte theologische Handschriften. Infolge des Konkurses und der Vertreibung Ulrich Fuggers aus Augsburg gelangte dessen Bibliothek im Jahr 1567 nach Heidelberg. Vertraglich vereinbart wurde ihr Übergang in die Verfügungsgewalt der pfälzischen Kurfürsten. Größtenteils wurde sie in der Heiliggeistkirche aufgestellt, so auch der Pal. gr. 216 (siehe das Heidelberger Inventar im Pal. lat. 1916, f. 537v). Nach dem Tod Ulrich Fuggers im Februar 1584 erfolgte der rechtsgültige Übergang der Bibliothek in den Besitz der Kurfürsten und in den Bestand der Bibliotheca Palatina. Im Zuge der Eroberung Heidelbergs im Jahr 1622 wurde die Bibliothek als Geschenk des bayerischen Herzogs Maximilian an Papst Gregor XV. über München nach Rom verbracht, seither befindet sich die Handschrift im Bestand der BAV.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_216
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 111–112 ; Agati 1991, S. 48 Anm. 4, 51, 53, 55, 59, 64; Charles Astruc (et al.), Les sources grecques pour l’histoire des Pauliciens d’Asie Mineure, in: Travaux et mémoires 4 (1970), S. 101–102, 118, 123–173; Basile de Césarée, Contre Eunome, suivi de Eunome, Apologie. Introd., trad, et notes de Bernard Sesboüé, S.J., avec la collaboration pour le texte et l’introd. crit. de Georges-Matthieu de Durand, O.P., et Louis Doutreleau, S.J., I, Paris 1982, S. 123–132; Hildebrand BECK OSB, Vorsehung und Vorherbestimmung in der theologischen Literatur der Byzantiner, Rom 1937, S. 24; Peter van Deun, La chasse aux trésors. La découverte de plusieurs oeuvres inconnues de Métrophane de Smyrne (IXe–Xe siècle), in: Byzantion 78 (2008), S. 364; Enrica Follieri, La minuscola libraria dei secoli IX e X, in: Glénisson/Bompaire/Irigoin 1977, S. 140 Anm. 3, 144–145 Anm. 23; Photii Constantinopolitani Liber de Spiritus Sancti mystagogia ed. Josephus Hergenroether, Regensburg 1857, S. VIII (= Migne PG vol. 102, Sp. 266–267 [datiert die Hs. noch auf 12./13. Jh.]); Karl Krumbacher, Geschiche der byzantinischen Litteratur von Justinian bis zum Ende des byzantinischen Reiches, 2. Aufl. München 1897, S. 77–78; Basileios Laourdas, Τὰ εἰς τὰ »Ἀμφιλόχια« τοῦ Φωτίου σχόλια τοῦ κώδικος 449 τῆς Λαύρας, in: Hellenika 12 (1953), S. 262–264; Lehmann, Fuggerbibliotheken, Bd. 2, S. 95; Paul Lemerle, L’histoire des Pauliciens d’Asie Mineure d’apres les sources grecques, in: Travaux et mémoires 5 (1973), S. 43–46; Milan Loos, Deux publications fondamentales sur les paulicianisme d’Asie mineure, in: Byzantinoslavica 35 (1974), S. 198; Teresa Marínez Manzano, La biblioteca manuscrita griega de Diego Hurtado de Mendoza: problemas y prospectivas, in: Segno e testo 16, 2018, S. 351–352, 416; Valerio Polidori, Photius and Metrophanes of Smyrna: The Controversy of the Authorship of the »Mystagogy of the Holy Spirit«, in: Medioevo greco, 14, 2014, S. 201–202.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–75v Digitalisat

Verfasser
Basilius Caesariensis (GND-Nr.: 118637797).
Titel
Adversus Eunomium libri I–III.
TLG-Nummer
2040.019 (bezieht sich auf die alte Migne-Ausgabe).
Angaben zum Text
CPG 2837.
Titel (Vorlage)
Fehlt aufgrund von Blattverlust.
Incipit
1r … ὄνο[μα τοῦ θεοῦ καὶ …
Nachträge und Rezeptionsspuren
Das erste Blatt ist stark fragmentiert und enthält nur die Textstücke ὄνο[μα τοῦ θεοῦ καὶ … καὶ ἐν πιθανολογίᾳ] τοὺς … (f. 1r = I 11–12 Sesboüé) und δώσειν ἢ [φυλακὴν μετριαν … αὐτῶν τὴν ἐκ] τοῦ (f. 1v = I 123–34 Sesboüé. F. 2r setzt ein mit … αἱρέσεως [ἀναρρηθῆναι φιλοτιμούμενος … (= I 139 Sesboüé).
Edition
Migne PG 29, Sp. 497A1–669D2; Basile de Césarée, Contre Eunome, suivi de Eunome, Apologie. Introd., trad, et notes de Bernard Sesboüé, S.J., avec la collaboration pour le texte et l’introd. crit. de Georges-Matthieu De Durand, O.P., et Louis Doutreleau, S.J., I–II, Paris 1982/1983, S. 140–248/10–174 (nur die geraden Seiten). Diese Hs. (= Sigle X) ist einer der ältesten erhaltenen Textzeugen und zusammen mit dem Cod. Marc. gr. Z 66 (coll. 352) aus dem 11. Jahrhundert Repräsentant eines eigenen Überlieferungsstranges. Dabei kommt ihr eine gewisse Sonderstellung zu, da sie nur die drei echten, tatsächlich auf Basilius zurückgehenden Bücher enthält.

2) 76r–106v Digitalisat

Verfasser
Photius Constantinopolitanus (GND-Nr.: 118594095).
Titel
Contra Manichaeos.
TLG-Nummer
4040.003.
Titel (Vorlage)
76r Μητροφάνους τοῦ ἁγιωτάτου ἀρχιεπισκόπ(ου) τῆς σμύρνης, ἐν συνόψει διήγησις τῆς νεοφανοῦς τῶν μανιχαίων ἀναβλαστήσεως.
Incipit
76r Πολλοῖς ὁρῶντες ἀγνοούμενον ὅθεν …
Explicit
106v … ἰδεῖν παρασκευάση καὶ θεῖα εὐμενεία.
Schrift / Schreiber
In der Handschrift wird der Text Metrophanes v. Smyrna, einem der schärfsten Gegner des Photius zugewiesen.
Edition
Migne PG 102, Sp. 497A1–84C12 (diese Hs. nicht herangezogen); Charles Astruc (et al.), Les sources grecques pour l’histoire des Pauliciens d’Asie Mineure, in: Travaux et mémoires 4 (1970), S. 121–173 (diese Hs. Sigle P als einer der zentralen Überlieferungsträger).

3) 106v–127v Digitalisat

Verfasser
Metrophanes Smyrnaeus (GND-Nr.: 100953794).
Titel
Homilia I adversus Manichaeos.
Titel (Vorlage)
106v Ἐκλογαὶ διαφόρων ὁμιλιῶν, ἃς διαφόρως ὡμίλησε μητροφάνης ὁ ἀγιωτάτος μητροπολίτης σμύρνης, πρὸς νικηφόρον τὸν ἐπιστρέψαντα τῆς νέας καὶ προσφάτου τῶν μανιχαίων αἱρέσεως.
Incipit
106v Εἰ ἀγαθὸς μὲν τὴν ψυχὴν δημιουργεῖ …
Explicit
127v … τὸν ὄκνον τῆς ἐπιμελείας προελοίμεθα.
Edition
Minge PG 102, Sp. 85A1–121D4 (mit zum Teil größeren Abweichungen und der Zuweisung des Textes an Photius).

4) 128r–143r Digitalisat

Verfasser
Metrophanes Smyrnaeus (GND-Nr.: 100953794).
Titel
Homilia II adversus Manichaeos.
Titel (Vorlage)
128r + δευτέρας ὁμιλίας +.
Incipit
128r Καί μοι τὰς ἀκοὰς ἀδεκάστους …
Explicit
143r … καὶ πολλὰ ἄλλα, ἃ ἀσπουδαίως ἐπιζητῶν ταχεῖαν εὑρήσεις τὴν τούτων μάθησιν καὶ διάλυσιν.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Die Abweichung des Textendes wurde bereits von Angelo Mai am Rand von f. 143r vermerkt.
Edition
Migne PG 102, Sp. 148C11–177Β12 (die PG setzte an dieser Stelle keinen Textbeginn; außerdem liegen zum Teil starke Abweichungen vor).

5) 143r–161r Digitalisat

Verfasser
Metrophanes Smyrnaeus (GND-Nr.: 100953794).
Titel
Homilia III adversus Manichaeos.
Titel (Vorlage)
143r + ὁμιλία Γʹ+.
Incipit
143r Εἰ δὲ ἦν ὡς ὁ ἀποστάτης …
Explicit
161r … τῆς διαλέξεως καὶ τῆς ὁμιλίας.
Edition
Migne PG 102, Sp. 148C11–177Β12 (die PG setzte an dieser Stelle keinen Textbeginn; außerdem liegen zum Teil starke Abweichungen vor).

6) 161r–211v Digitalisat

Verfasser
Photius Constantinopolitanus (GND-Nr.: 100953794).
Titel
Manichaeorum errorum retractatio ad Antonium Metropolitam Cyzicenum Metrophanem Smyrnaeum atributa.
TLG-Nummer
4040.031.
Angaben zum Text
Ein Blatt nach f. 171 ausgefallen, daher Textlücke von … μᾶλλον δὲ] οὐκ ἐξ ἡμισείας … bis … ἔμπροσθέν σου.[ τίς δ᾿ἀπέστελλε … = PG 102, Sp. 193D8–C13.
Titel (Vorlage)
161r Κατὰ μανιχαίων λό(γος) Δʹ.
Incipit
161v Ἐπειδήπερ ἱερῶν ἀνδρῶν ἐρασμιώτατε τὰς διαλέξεις …
Explicit
211v … καὶ τὰ ἐν τοῖς ἀγροῖς δημιουργήματα.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Der Kopist des Pal. gr. 216 ging von Metrophanes v. Smyrna als Verfasser dieses Textes aus, siehe f. 212r τοῦ αὐτοῦ μητροφάνους … .
Edition
Migne PG 102, Sp. 177Β16–264A8 unter Zuweisung des Textes an Photios. Der briefähnliche Anfang bis f. 163v (Mitte) wurde in Charles Astruc (et al.), Les sources grecques pour l’histoire des Pauliciens d’Asie Mineure, in: Travaux et mémoires 4 (1970), S. 181–183, neu herausgegeben (diese Hs. Sigle P.

7) 211v–252v Digitalisat

Verfasser
Photius Constantinopolitanus (GND-Nr.: 118594095).
Titel
De spiritu sancti mystagogia.
TLG-Nummer
4040.004.
Titel (Vorlage)
211v–212r Τοῦ αὐτοῦ μητροφάνους τοῦ ἁγιωτ(άτου) μητροπολίτου σμύρνης [!], περὶ τῆς τοῦ παναγίου πν(εύματος) μυσταγωγίας, καὶ ὅτι ὥσπερ ὁ υ(ἱὸ)ς ἐκ μόνου τοῦ π(ατ)ρ(ὸ)ς ἱερολογεῖται γεννᾶσθαι, οὕτω καὶ τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἐκ μόνου καὶ τοῦ αὐτοῦ αἰτίου θεολογεῖται ἐκπορεύεσθαι. λέγεται δὲ τοῦ υ(ἱο)ῦ | εἶναι, ὡς ὁμοούσιον καὶ ἀποτελλόμενον δι᾿ αὐτοῦ.
Incipit
212r Ἐν πολλοῖς μὲν εἰσὶν …
Explicit
252v …τῆς ἀποστασίας τὸ φρόνημα. Μητροφάνους ἐπισκόπ(ου) σμύρνης τὰ κατὰ μανιχ(αίων).
Edition
Migne PG 102, Sp. 279A1–392A6 (der Migne-Text leicht verbessert in: On the mystagogy of the Holy Spirit by Saint Photius patriarch of Constantinople, transl. by James Graves, Astoria, NJ, 1983, S. 153–191).

8) 252v–254v Digitalisat

Verfasser
Basilius Caesariensis (GND-Nr.: 118637797).
Titel
Laudatio in Barlaam martyrem.
TLG-Nummer
2040.033.
Angaben zum Text
CPG 2861; BHG 223.
Titel (Vorlage)
252v + Τοῦ ἐν ἁγίοις π(ατ)ρ(ὸ)ς ἡμῶν Βασιλείου τοῦ εἰς [!] Βαρλαὰμ τὸν μάρτυρα.
Incipit
252v Πρότερον μὲν τῶν ἁγίων …
Explicit
254v τοῦ πυρὸς παραχωρεῖ δυναστείᾳ] οἶδε …
Edition
Migne PG, vol. 31, Sp. 484A1–488B14.


Bearbeitet von
Dr. Lars Martin Hoffmann, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 216. Beschreibung von: Dr. Lars Martin Hoffmann (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.