Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 230

Nicetas Heracleensis (?), Catena in Ijob

Pergament · 2, 245, 1 Bll. · 23,0 × 17,0 cm · Östlicher Mittelmerrraum · Ende 11./Anfang 12. Jh.


Schlagwörter (GND)
Altes Testament / Ijob (Bibel) / Katene / Nicetas Heracleensis / byzantinisches Reich / Kunst.
Diktyon-Nr.
65962.
1ar vacat
1av Schenkungsexlibris
1) 1r–246r Ps.-Nicetas Heracleensis, Catena in Ijob

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Östlicher Mittelmerrraum. Wahrscheinlich südliches Kleinasien oder Zypern/Kreta. Dafür sprechen in erster Linie die Schrift (siehe dort), die eher schlichte, stilistisch eintönige und qualitativ mäßige Ausführung der Miniaturen sowie Art u. Verarbeitung des Pergaments in Verbindung mit dem Erwerb der Hs. durch Hieronymus Tragodistes.
Entstehungszeit
Ende 11./Anfang 12. Jh. Datierung aufgrund der Schrift u. der Illustrationen; so auch Papadaki-Oekland, S. 368. Stevenson, Graeci: 10. Jh.; Nordström, Reminiszenzen, S. 151: 10.–11. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament, Vorsatzbl. Modernes Pergament, zweites Vorsatzbl. mit Schenkungsexlibris Papier.
Umfang
2, 245, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
23,0 × 17,0 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 11a + II4 + (IV-1)6–11, 4, f. 5 fehlt + 29 IV243 + (II-1)246 + (I-1)247*. Vorderspiegel ist Gegenbl. zu 1a, Hinterspiegel Gegenbl. zu 247*. Das heute verlorene Blatt 5 war ursprünglich Beginn des kommentierten Iob-Textes und bildete mit f. 4 den Außenbogen des ersten Quaternios. Korrekterweise sollte heute f. 4 nach f. 11 eingebunden werden (so bereits Faulhaber, Catenen, siehe Literatur, S. 393). Wohl Blattausfall nach der .
Foliierung
Vatikanische Foliierung mit Bleistift (f. 1–4, 6–246) im Kopfsteg rechts. Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 2a, 247*).
Lagenzählung
Reste der griechischen Zählung von der Hand des Schreibers gelegentlich noch erkennbar, so etwa f. 12r = , f. 28r = Δʹ …, f. 244 = λαʹ.
Zustand
Pergament von mäßiger Qualität, daher auch Blattausfall (f. 5 war Beginn eines Quaternios) und Materialausbrüche (obere Hälfte von f. 11 fehlt, von f. 78 u. 215 das unteres Viertel). Die gesamte erste Lage war beschädigt und offensichtlich auch herausgerissen. Sie wurde daher im Rahmen der letzten vatikanischen Restaurierung neu angefalzt. Dabei auch nur eingerissene oder auch abgerissene Blätter (so f. 11) mit neuem Pergament stabilisiert. Auch die Vorsatzbll. wurden aus neuem, jedoch entsprechend gealtertem Pergament neu gebildet, um den Buchblock im neuen Einband befestigen zu können. Die Miniaturen insgesamt sind nur von mäßiger Qualität, weswegen sie heute durch die Benutzung oft berieben sind, oft auch mit Substanzverlust, weswegen mitunter nur die Unterzeichnung erhalten ist. Insbes. die Figur des Teufels weist Beschädigungen auf (etwa f. 13v), was auch auf eine bewusste Zerstörung (etwa durch Zeigen o.ä.) hindeuten könnte.

Schriftraum
18,0 × 13,0 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
35 Zeilen.
Linierung
System, 1 Leroy 1995, 42C1 (in Leroy 1995, S. 397 irrtümlich 32C1 genannt, da der Beschreibstoff an den Außenstegen meist sehr stark beschnitten ist und die äußeren Linien daher partiell fehlen).
Schriftart
Spätere Form der Perlschrift mit für die Textart charakteristischer antikisierender Grundtendenz. Sehr regelmäßige Minuskel, jedoch die Buchstaben Beta, Kappa und Lambda überwiegend Majuskelform ausgeführt. Recht häufig großes Tau in der ersten Zeile einer Seite (mit charakteristisch gerundeter oberen Haste z.B. auf f. 60r al Hinweis auf das ausgehende 11 bzw. das frühe 12. Jh.). Auch das Epsilon etwa zur Hälfte als kleine Majuskel ausgeführt. Ausgeprägte Epsilon-Chi u. Epsilon-Ypsilon-Ligaturen, was auf Kleinasien oder auch den kretisch-zyprischen Raum hinweist (vgl. Canart, Les écritures livreques, S. xy); Verfassernamen der Kommentare zumeist in einer späten Form der alexandrinischen Auszeichnungsschrift.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Ein Schreiber, auf den Bibeltexte und Kommentare zurückgehen. Vom Illuminator stammen die Bilder und die unsauber mit Goldtinte ausgefüllten bzw. übermalten Initialen (Farbe zum Teil wieder abgeblättert).
Buchgestaltung
Durchgehend einspaltiger Text. Eine Strukturierung von Text und Kommentar wird durch Farbwechsel der Tinte erreicht. Insgesamt für Hs. dieser Art auffällig sparsamer Umgang mit dem vorhandenen Platz Die erläuternden Miniaturen durch einfache hellrot-blaue Umrahmung vom Textfeld abgesetzt. Initialen von Bibel- und Kommentarpassagen farblich unterschieden u. nach links ausgerückt. Verfassernamen der zitierten Autoren zum Teil im Textfeld, zum Teil aber auch in abgekürzter Form auf den Seitenstegen.
Buchschmuck
1r eine hat dunkelrote Kopfleiste mit Rankendekor, in der Mitte von einem Kreuz überragt =Beginn des Kommentars. Die ursprünglich gegenüberliegende Versoseite des Deckblatts, üblicherweise mit einem Iob-Bild, fehlt heute. Initialen des Bibeltextes u. der Kommentarpassagen mit Goldtinte gemalt und nach links ausgerückt, Text mit karminroter Tinte vom Schreiber eingetragen. Insgesamt 152 Miniaturen im Querformat von eher mäßiger Qualität. Der bei weitem größte Teil der goldgrundigen Bilder zeigt die biblischen Szenen vor einem Hintergrund aus den zwei (gelegentlich auch drei) immer gleichen Bergen rechts u. links. Im Folgenden eine kurze Auflistung der Darstellungen mit Vergleichung der von Papadaki-Oekland reproduzierten Miniaturen, hier bes. mit denen der Codd. Oxf. Barocc. gr. 201 u. Vat. gr. 751, die den Szenen der hier untersuchten Hs. am ähnlichsten sind. Dabei verwendete Abkürzungen: Bar. 201 = Cod. Barocc. gr. 201; Laud. 86 = Cod. Laud. 86; Patmos = Cod. Patm. 171; Par. 134 = Cod. Paris. gr. 134; Par. 135 = Cod. Paris. gr. 135; VG 749 = Cod. Vat. gr. 749; VG 751 = Cod. Vat. gr. 751; VG 1231 = Cod. Vat. gr. 1231.
F. 4r: Iob 1,5. Iob bringt ein Sühneopfer für die möglichen Verfehlungen seiner Söhne dar. Iob stehend, nach rechts gewandt. Vor ihm ein Altar, auf dem das im Bibeltext als Brandopfer bezeichnete Lamm liegt. Rechts daneben die auf ihrem Wagen dargestellte aufgehende Morgensonne (= das allmorgendliches Opfer Jobs). Die Darstellung ist am nächsten mit VG 1231, f. 18v, verwandt (dort aber insgesamt sechs Altäre als Symbol für die regelmäßigen Opferungen, siehe auch Papadaki-Oekland, S. 71–75. F. 4 ist heute jedoch falsch eingebunden und müsste nach f. 11 eingeordnet werden.
f. 9r: Iob 1, 2. Die Familie mit Frau, sieben Söhne und drei Töchtern. Iob und seine Gattin sitzen links, rechts von ihnen stehen zehn Personen, von denen aber nur zwei durch Maphorien als Frauen erkennbar sind. Während die älteren Handschriften in einer Miniatur Iob und seine Gattin thronend zeigen, in einer weiteren beide stehend inmitten ihrer Kinder, sind hier sowie in VG 751, f. 3r, Bar. 201, f. 4r, und Par. 134, f. 1v beide Szenen vereinigt. Im Gegensatz zu diesen befindet sich die Gruppe hier vor einer Landschaft u. nicht in einem Innenraum, siehe Papadaki-Oekland, S. 48–55.
f. 10v: Iob 1, 3. Iobs Viehherden. In einer Landschaft links hinten drei Rinder, links vorne drei Schafe, in der Bildmitte zwei Esel, rechts zwei Tiere, bei denen es sich trotz des wenig ausgeprägten Buckels wohl um Kamele handelt. Diese Darstellung ist ungewöhnlich, üblicherweise erschienen die vier Tierarten in vier getrennten Miniaturen, in den frühen Handschriften meist auch zusammen mit ihren Hirten, dazu Papadaki-Oekland, S. 58–65.
f. 13v: Iob 1, 6: Satan tritt mit den Engeln vor Gott auf. In einer Landschaft oben Himmelssegment mit Darstellung Gottes in der Gestalt eines sog. Christus Pantokrator, links zwei Engel, die sich mit verhüllten Händen verneigen, rechts, stark beschädigt, der Teufel, zu dieser und den folgenden Szenen siehe Papadaki-Oekland, S. 76–87.
f. 15v: Iob 1, 7. Gott fragt Satan, woher er gekommen sei. Entgegen dem Text zeigt die stark beschädigte Miniatur links eine im Betgestus niedergefallene Gestalt, rechts den stehenden Teufel. VG 751, f. 12v, hat eine sehr ähnliche Szene, bei der jedoch oben in der Mitte Gott erscheint. Wahrscheinlich handelt es sich hier um die Unterredung Gottes mit dem Teufel über Iobs Frömmigkeit, die als Gesprächsinhalt links gezeigt wird. Offenbar hat der Maler hier das Vorbild missverstanden oder die Darstellung Gottes ausgelassen.
f. 18r: Iob 1, 7. Satan antwortet Gott, er habe die Welt durchzogen und sei Iob begegnet. Landschaft, in einem Himmelssegment, der Christuskopf (nur noch die Federzeichnung erhalten) als Symbol Gott Vater, links vor einem dunklen Felsen kaum erkennbar Satan.
f. 20r: Iob 1, 12. Gott erlaubt Satan, Iobs Besitz als Erbprobung seiner Frömmigkeit zu zerstören. Landschaft, in einem blauen Himmelssegment Christus in Halbfigur, unten der Teufel ihm zugewandt, links hinter diesem Iob, rechts Pferde und Kamele Iobs, die alle weggetrieben werden. Bei der recht ähnlichen Darstellung im VG 1231, f. 33v, fehlt Iob, während der Teufel treibt das Vieh wegführt.
f. 20v: Iob 1, 13. Satan verlässt die himmlische Sphäre. Landschaft mit leerem Himmelssegment, in der Mitte der zu Boden gefallene frühere Engel Gottes, ähnlich in VG 751, f. 14r (im VG 1231, f. 34v stürzt der Teufel nicht, sondern geht auf einen Wanderstab gestützt).
f. 21v oben: Iob 1, 13. Die Kinder Jobs halten ein Gastmahl ab. Diese stark beschädigte Miniatur zeigt die zehn Nachkommen ohne Diener um einen sigmaförmigen Tisch sitzend vor Goldgrund. Ähnliche Szenen, wenn auch mit reicher Architektur und häufig auch mit Dienern, zeigen die meisten anderen Handschriften, siehe Papadaki-Oekland, S. 88–92.
f. 21v unten: Iob 1, 13–15. Der erste Bote berichtet, Bewaffnete hätten die Ochsen und Eselinnen geraubt und die Diener getötet. Links in der stark beschädigten Miniatur zwei kaum erkennbare Personen, möglicherweise der Bote vor Iob, in der Mitte eine Gruppe Bewaffneter, die auf die Eselinnen und die pflügenden Ochsen rechts zugehen. Diese Darstellung ist wesentlich einfacher als üblich, da der Raub und die Ermordung der Knechte häufig als dramatische Szenen ausgeführt werden, siehe Papadaki-Oekland, S. 93–100.
f. 22v: Iob 1, 16: Der zweite Bote berichtet, Feuer vom Himmel habe die Schafherden Iobs verbrannt. Vor einem großen Berg links ein Engel als Bote vor dem sitzenden Iob, in der Mitte eine große Flamme, in der einige Tiere erkennbar sind, oben ein stark beschädigtes Himmelssegment. Die Szene mit dem Boten begegnet hier und in anderen jüngeren Handschriften, dazu Papadaki-Oekland, S. 101–103.
f. 23v: Iob 1, 17. Der dritte Bote berichtet, Reiter hätten Iobs Kamele geraubt und seine Diener erschlagen. Von dieser Miniatur ist fast nur noch die Unterzeichnung sichtbar. Links ein Bote vor dem sitzenden Iob, in der Mitte zwei Soldaten zu Pferd, die drei Kamele nach rechts wegtreiben. Diese Darstellung ist wesentlich einfacher als in den anderen Handschriften, wie auf f. f. 21v fehlt die Ermordung der Diener, außerdem greifen die Reiter entgegen dem Text nicht in verschiedenen Gruppen an, siehe Papadaki-Oekland, S. 104–108.
f. 25r: Iob 1, 18–19. Der dritte Bote berichtet, ein Sturm habe das Haus der Kinder Iobs zum Einsturz gebracht und alle erschlagen. In den Ecken vier Windgötter mit Posaunen, im Hintergrund einstürzende Gebäude, im Vordergrund die erschlagenen Kinder Iobs wie im Falle des Gastmahls von f. 21v im Halbkreis sitzend. Papadaki-Oekland, S. 109–110, unterscheidet hier einen älteren Typus, in dem das Haus durch den Teufel zum Einsturz gebracht wird, und einen jüngeren Typus, in dem Windgötter dafür verantwortlich gemacht werden. Jedoch sind manchmal mehrere Teufel im Einsatz, die wie die Windgötter eine Posaune besitzen. Gelegentlich werden die Windgötter als Teufel stilisiert (so etwa Par. 135, f. 22r).
f. 26v: Iob 1, 20. Iob hört von den Unglücksfällen, steht von seinem Stuhl auf, zerreißt sein Gewand und schert sich das Haupt. In einer blauen Landschaft steht links Iob neben seinem Faldistorium, hält die Hände vor seiner Brust und ist dabei, sich selbst zu scheren. Rechts von ihm liegt sein zerrissener Mantel am Boden, ganz rechts steht ein Engel. Während frühere Handschriften meist alle vier Unglücksboten in einem Bild zeigen, erscheint in den späteren Beispielen nur der letzte Bote vor Iob. Im Gegensatz zu dieser Handschrift zeigt Bar 201, f. 21r, eindeutig, wie sich Iob das Gewand zerreißt, siehe Papadaki-Oekland, S. 111–114.
f. 29v: Iob 1, 20. Iob wirft sich vor Gott nieder. Die stark beschädigte Miniatur zeigt Iob kniend, den Oberkörper vorgebeugt im Orantengestus. Ähnliche Darstellungen kommen in mehreren Handschriften vor, allerdings findet sich oft noch ein Bild Gottes oder zumindest das eines Himmelssegments, siehe Papadaki-Oekland, S. 115–119.
f. 32v: Iob 1, 21. Iob betet sein ‚Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen‘. Iob stehend, die Hände in Orantengestus erhoben. Im VG 751, f. 21r, steht Job, wohl in Anspielung auf den hier nicht zitierten ersten Teil des Verses (‚Nackt bin ich aus meiner Mutter Leib gekommen …‘) mit dem bloßen ausgestreckten Armen in der Landschaft, in V1231, f. 54r, steht er bekleidet und wendet sich Gott in einem Himmelssegment zu.
f. 34v: Iob 2, 1. Satan erscheint ein zweites Mal mit seinen Engeln vor Gott. Diese ebenfalls stark beschädigte Miniatur entspricht weitgehend der Illustration zur ersten Begegnung Gottes und des Teufels auf f. f. 13v. Wiederum ein Christus Pantokrator in einem Himmelssegment, links darunter zwei Engel, die sich diesmal nicht verneigen, rechts der Teufel. Zu dieser und den folgenden Szenen siehe wiederum Papadaki-Oekland, S. 76–87.
f. 35v: Iob 2, 2. Gott fragt den Teufel, woher er gekommen sei. In einem Himmelssegment Christusbüste, darunter links und rechts je ein Berg. Die starke Beschädigung am linken Berg legt nahe, dass dort der Teufel dargestellt war. - f. 36r: Iob 2, 3. Gott lobt gegenüber dem Teufel die unerschütterliche Frömmigkeit Iobs. Oben Himmelssegment mit Christusbüste, unten rechts stand offenbar der Teufel (stark zerstört), links Iob mit betend erhobenen Händen. Ähnliche Darstellungen in den Codd. VG 1231, f. 58v, und VG 751, f. 23r (oben).
f. 39r: Iob 2, 7. Der Teufel verlässt die Gegenwart Gottes. Wie in f. 20v stürzt Satan vor einem leeren Himmelssegment auf die Erde.
f. 39v: Iob 2, 7. Der Teufel schlägt Iob von Kopf bis Fuß mit Geschwüren. Iob nur mit einem Lendentuch bekleidet, von Schwären bedeckt, sitzend, umgeben von einer sich vielfach ringelnden Schlange, auf der rechts oben der Teufel sitzt und die Iob an der Schulter berührt. Nach Papadaki-Oekland, S. 120–125, erscheint der Teufel in manchen Handschriften in seiner üblichen Gestalt, in anderen als Ungeheuer, und in einer dritten Gruppe in beiderlei Gestalt, und dies entweder in zwei Miniaturen oder in einer. Diese Darstellung gehört zur letzten dieser Gruppen, ebenso VG 1231, f. 64v, und VG 751, f. 25v.
f. 40r: Iob 2, 8. Iob nimmt eine Tonscherbe, um sich zu kratzen, und setzt sich auf einen Misthaufen außerhalb der Stadt. Iob sitzt links vor einem Hügel, stark beschädigt, rechts ist ein Stadttor erkennbar. Ähnliche Darstellungen in den Codd. VG 751, f. 26r, und Paris. 135, f. 29v.
f. 43r: Iob 2, 9. Iobs Frau kommt zum Misthaufen und tadelt ihren Mann, dass er nichts tue, außer sich in Geduld zu üben. Links sitzt Iob nackt und mit Schwären bedeckt auf dem Misthaufen, rechts steht seine Frau, beide zeigen Redegesten. Zu dieser und den folgenden Szenen siehe Papadaki-Oekland, S. 130–139. - f. 46r: Iob 2, 9. Iobs Frau fordert ihren Mann dazu auf, Gott abzuschwören und dann zu sterben. Das Bild illustriert nicht den Dialog, sondern ein erzählendes Detail aus dem spätjüdischen Testament Jobs (dazu Nordström, Some Jewish Legends, S. 290). Iobs Frau bringt ihm Speisen an einer langen Stange, um sich nicht anzustecken, hinter ihr lauert der Teufel (ganz ähnlich Bar. 201, f. 39v, VG 751, f. 32r. Im Gegensatz zur Palatina-Handschrift erscheint dort Satan auch schon bei der vorangehenden Gesprächsszene zwischen Iob und seiner Frau).
f. 47v: Iob 2:10. Iob tadelt seine Frau, dass sie wie eine Närrin spreche. Wiederum links Iob auf dem Misthaufen, rechts seine Frau, hinter ihr der Teufel.
f. 53r: Iob 2,10. In seinem Leid sagte Iob nichts Sündhaftes gegen Gott. Himmelssegment, links Iob stehend, nun bekleidet dem Himmelssegment zugewandt. In der ähnlichen Szene des VG 751, f. 33r, kniet Iob nackt, im Himmelssegment erscheint Gott. - f. 53v: Iob 2:11. Iobs Freunde, die Könige Eliphaz, Baldad und Sophar reisen zu ihm. Wie in den späteren Handschriften üblich, reiten hier die drei Herrscher hintereinander u. ohne Diener, vgl. Papadaki-Oekland, S. 136–139.
f. 54r: Iob 2, 11 (die Rubrik wiederholt hier lediglich die Namen der Freunde Iobs). Iob wiederum links nackt auf dem Misthaufen, trauernd das Gesicht auf die Hand gestützt, rechts sitzen seine Freunde reich gekleidet und wie byzantinische Herrscher gekrönt auf einem großen Thron. Eine ähnliche Darstellung, bei der die Freunde allerdings keine Kronen tragen, im Bar. 201, f. 46r. Offenbar geht es dem Maler um eine nochmalige, die folgenden Gespräche einleitende Szene, da streng nach dem Bibeltext die Freunde zuerst anreisten, dann wehklagten, um sich zuletzt zu Iob setzten – alle drei Episoden folgen in der Handschrift nämlich noch an der jeweiligen Stelle. Zu dieser und den folgenden Szenen siehe Papadaki-Oekland, S. 140–145.
f. 55r: Iob 2,12. Die Freunde klagen und zerreißen sich die Gewänder. Iob wiederum trauernd links nackt auf dem Misthaufen, rechts die Freunde, diesmal schlichter gekleidet und ungekrönt, sie trocknen sich je mit einem Gewandzipfel die Augen, ein abgelegtes Gewandstück liegt in der Bildmitte. In den meisten Handschriften wird die Trauer gemäß dem Text dramatischer als hier gezeigt, etwa durch Zerreißen des Gewandes.
f. 55v: Iob 2, 12–13. Die Freunde streuen sich Erde auf ihre Häupter und setzen sich für sieben Tage und sieben Nächte schweigend zu Iob. Links wiederum Iob trauernd auf dem Misthaufen, rechts knien die Freunde, wieder in reicheren Gewändern, im Orantengestus auf dem Boden und greifen sich an die Stirn, im Hintergrund liegen drei kegelförmige Gegenstände - die abgelegten Herrscherkronen. Diese Szene auch in VG 1231, f. 86v.
f. 57r: Iob 3,1. Nach einer Woche beginnt Iob mit seinen Freunden zu sprechen. Iob wieder links auf dem Misthaufen, jedoch im Redegestus, rechts die Freunde, reichgekleidet und gekrönt auf dem Boden sitzend, zwei haben den Kopf im sog. Auditionsgestus auf eine Hand gestützt.
f. 60v: Iob 3, 8. Iob sagt, derjenige solle fluchen, der dazu bereit sei, einen großen Wal anzugreifen. Links im stark bewegten steht offenbar Christus, rechts reitet der Teufel auf einem Seeungeheuer. Parallelen sind Par. 134, f. 50v; Par. 135, f. 46v, und Laud. 86, p. 72, die eine typologische Deutung für die Höllenfahrt Christi zeigen.
f. 65v: Iob 3, 24. Ende der Klage Iobs. Links wieder Iob nackt vor einem roten Berg auf dem Misthaufen, den Kopf zuhörend auf die linke Hand gestützt, neben ihm ein Tisch (wohl eine Anspielung darauf, dass Iob klagen muss, bevor er essen kann), rechts thront nur ein gekrönter König im Redegestus – wohl Eliphaz, der als nächster reden wird.
f. 66v: Iob 4, 1. Beginn der Rede des Eliphaz. Die Darstellung entspricht bis auf den fehlenden Tisch f. 65v.
f. 68r: Iob 4, 8–9. Eliphaz spricht über diejenigen, die unfruchtbaren Boden pflügen, und über diejenigen, die dort säen und Sorgen ernten, um schließlich doch dem Wind des göttlichen Zornes zum Opfer zu fallen. Drei Bauern in einer Landschaft. Der rechte pflügt mit einem Joch Ochsen, der mittlere sät, der linke schneidet das Getreide mit einer Sichel. In VG 1231, f. 114v werden nur Pflügen und Ernten gezeigt, außerdem blasen zwei schwebende Gestalten in Posaunen, um den Wind des göttlichen Zorns anzudeuten; rechts liegen die Menschen, die dieser Wind getötet hat. Bar. 201, f. 57r zeigt alle drei Arbeitsschritte, hier wird der Zorn lediglich durch zwei Linien, die von einem Himmelssegment zu den Toten reichen, angedeutet. Par. 134, f. 56v zeigt nur den Pflüger und einen Mann, der auf einen schwarzen, teils bewachsenen, Berg deutet.
f. 68v: Iob 4, 10. Eliphaz spricht davon, dass die Stärke der Löwen und Schlangen vergangen seien. Die Miniatur zeigt vor drei Bergen einen Löwen, der ein Tier reißt, einen brüllenden Löwen, einen weiteren Löwen, aus dessen Hals anstelle des Kopfes ein Teufel hervorkommt, sowie ganz rechts ein Mischwesen aus Löwe und Ameise (= μυρμηκολέων; dazu siehe Gaspari, S. 30 Anm. 26); außerdem zwei Schlangen, die sich offensichtlich beide selbst verknotet haben. Diese lebendige Darstellung in einer Landschaft ist unüblich, die meisten Miniaturen zeigen lediglich die erwähnten Tiere (Löwe, Löwin, junge Löwen, Ameisenlöwe, Schlangen) nebeneinander.
f. 69r (Rubrik). Καὶ οἱ δράκοντες ἐταπεινώθησαν, ἐξέλιπε ὁ μυρμηκο-|λέων, μὴ χορηγηθείσης αὐτῷ τροφῆς. καὶ σκύμνοι τῶν | λεόντων, ἔλιπον ἀλλήλους· τουτέστιν οὐκ εἰς διαδοχὰς | παραπέμπονται. Der Text ist nicht biblisch. Vielmehr irrte sich der Schreiber, da es sich um eine Textpassage aus dem Iob-Kommentar des Didymus Caecus handelt (Comm. in Iob, Migne PG 39, Sp. 1132B7–10), die er für einen Bibeltext hielt. Daher folgt ein zweites Bild zu der bereits genannten Szene: links ein stark beschädigter Drache, rechts zwei mähnenlose Löwen und eine centaurenartige Mischung aus Teufel und Löwe, dazu siehe Papadaki-Oekland, S. 216–219.
f. 74r: Iob 5, 10. Eliphaz preist Gott, der Regen spendet. Die Miniatur zeigt wiederum links Iob nackt, den Kopf auf die linke Hand gestützt, auf dem Misthaufen. Rechts Eliphaz gekrönt und thronend, oben ein mit Wasser versehenes Himmelsegment.
f. 77r: Iob 6, 1–3. Iob beginnt zu sprechen und beklagt, dass man sein Leid nicht gegen Gottes Zorn abwägen könne. Auf dieser stark beschädigten Miniatur wiederum links Iob nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, rechts wohl Eliphaz auf dem Boden sitzend, diesmal in einfacher Kleidung und ohne Krone. In der Mitte Himmelssegment, aus dem eine strafende Hand ragt.
f. 78r: Iob 6, 5. Iob spricht von einem wilden Esel, der nur dann brülle, wenn er hungrig sei. Iob und Eliphaz wie auf f. 77r, aber im Redegestus, im Hintergrund ein Esel. VG 1231, f. 132r, zeigt hingegen nur Iob und Eliphaz, während der hungrige Ochse und Esel erst auf f. 133r abgebildet sind.
f. 81v: Iob 6, 16. Iob klagt, dass ihn die Menschen, die ihm früher Respekt gezollt hätten, jetzt wie Schnee oder Eis behandelten. Iob auf dem Misthaufen, rechts von ihm drei Männer. Der vorderste scheint sich zu verbeugen, der mittlere zieht sich zurück, und der rechte scheint mit einem Stab auf Iob zu deuten. In Bar. 201, f. 69v, und VG 751, f. 50r, ist die Szene weniger klar. Hier stürmt eine Gruppe auf Iob ein, während seine Freunde auf einem Thron zusehen.
f. 82r: Iob 6, 21. Iob beklagt, dass diejenigen, die ihn besuchten, kein Mitleid hätten und seine Wunden fürchteten. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, rechts drei einfach gekleidete barhäuptige und auf Abstand bedachte Männer, davon der Linke im Redegestus.
f. 83v: Iob 6, 29–30. Iob fordert seine Freunde auf, sich zu setzen, und betont seine Rechtschaffenheit. In dieser stark beriebenen Miniatur sind fast nur noch die Umrisse der Figuren erhalten. Links wiederum Iob auf dem Misthaufen, im Redegestus, rechts eng beieinander sitzend die drei Freunde, deren Kleidung nicht mehr erkennbar ist.
f. 84v: Iob 7, 1–2. Iob vergleicht das irdische Leben mit dem Leben des Dieners, der auf seinen Lohn wartet. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, den Kopf im Auditionsgestus auf die linke Hand gestützt, rechts die drei Freunde thronend, in reichen Gewändern und gekrönt, der vorderste im Redegestus (obwohl doch Iob sprechen sollte).
f. 85v: Iob 7, 5. Iob beklagt sich über die Würmer, die ihn zerfressen. Bild sehr ähnlich f. 84v, jedoch werden Iobs Wunden deutlich hervorgehoben.
f. 87r: Iob 7, 9–10. Iob klagt darüber, dass die Toten nicht wiederkehrten und ihre Häuser bzw. Familien sie nicht mehr kennten. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, in der Mitte ein dunkler Hügel, in dem das Maul des Hades erkennbar ist (es ist jedoch heute nicht mehr erkennbar, ob es gerade einen Menschen verschlingt), rechts ein geschlossenes Stadttor. Nach Papadaki-Oekland, S. 219–224 war hier in den ältesten Beispielen nur der einen Mann verschlingende Höllenschlund dargestellt, später werden das Haus, Iob oder die Freunde hinzugefügt. Die Kombination Iob – Höllenschlund – Stadt kennt man bislang aus keiner anderen Handschrift.
f. 90r: Iob 8, 1. Beginn der Rede Baldads. Links Iob auf dem Misthaufen, rechts Baldad thronend, in reichem Gewand, gekrönt, im Redegestus.
f. 91v: Iob 8, 11–14. Baldads Rede über Vergänglichkeit der Gottlosen. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, wohl im Auditionsgestus, rechts die drei Freunde thronend, in reichen Gewändern und gekrönt.
f. 92v: Iob 8, 17–19. Baldads Aufforderung, der Gottlose solle inmitten von Steinen leben. Links Iob mit ausgestrecktem rechten Arm nackt auf dem Misthaufen, in der Mitte ein Steinhaufen, auf dem eine vertrocknete Pflanze steht, rechts ein Mann auf Steinen liegend. Ähnliche Darstellungen bieten in Bar. 201, f. 81v, und VG 751, f. 57r, andere Miniaturen erzählen breiter.
f. 94v: Iob 9, 1–2. Beginn der Antwort Iobs. Links Iob auf dem Misthaufen im Redegestus, rechts Baldad vor einem hellgrünen Berg auf dem Boden sitzend, in reichem Gewand, aber ungekrönt.
f. 96v oben: Iob 9, 8. Iob spricht davon, dass Gott über das Meer wandele wie über festen Grund. Links Iob nackt und mit Wunden bedeckt auf dem Misthaufen, im Redegestus. Anstelle des rechten Bergs ein Gewässer, davor ein stehender Christus mit einem geöffneten Buch. In der Mitte ein roter Hügel mit dem schlafenden Hades. Diese Darstellung ist ungewöhnlich, Bar. 201, f. 85r, VG 751, f. 59r (unten), sowie Par. 134, f. 70r zeigen die neutestamentarische Episode von Christus, der auf dem Wasser wandelt.
f. 96v unten: Iob 9, 9. Iob berichtet, dass Gott die Pleias, den Abendstern, den Arcturus und die Kammern des Südens geschaffen habe. Links Iob auf dem Misthaufen, er deutet auf eine Himmelsscheibe in der Mitte, die einen Kopf umgeben von neun Sternen zeigt (dabei kann es sich kaum um die Pleiaden handeln, da diese stets als Siebengestirn dargestellt werden). Rechts ein Windgott, wohl der Südwind (Notos). In VG 751, f. 59v, hier lediglich eine Vertiefung zwischen zwei Bergen, die Sterne und Windgötter enthält. Bar. 201, f. 85r unten, hat vier Windgötter und zusätzlich eine Himmelsscheibe, die zwei Köpfe im Profil und mehrere Sterne zeigt - ähnlich Par. 134, f. 78v.
f. 98v: Iob 9, 13. Iob sagt, dass sich die Wale vor dem Zorn Gottes verneigen. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, in der beschädigten rechten Hälfte ist in den umrissen des Bergs ein Gewässer wiedergegeben, darin unten ein Wesen wie ein gehorsam sitzender Hund, aber mit Fischschwanz, darüber schwimmend wohl eine ähnliche Kreatur. Diese Darstellung folgt dem früheren Typus, während in den späteren Handschriften meist der Teufel auf einem der Seeungeheuer reitet (vgl. Papadaki-Oekland, S. 224). Jedoch zeigen die älteren Handschriften im Meer eine größere Anzahl an Ungeheuern, aber an Menschen.
f. 101v: Iob 13, 3–5 (vom Schreiber irrtümlich an dieser Stelle angeführt, der Text wird auf f. 117r an der richtigen Stelle nochmals wiederholt). Papadaki-Oekland, in der Konkordanz II unten, verweist hier aufgrund der Parallelhss., jedoch ohne den Fehler zu bemerken, auf Iob 9, 33 hin. Iob bezeichnet in dem stark beriebenen Bild seine Freunde als schlechte Ärzte. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, rechts die Freunde in einfachen Gewändern sitzend, der vorderste wie Iob im Redegestus.
f. 104v: Iob 10, 8. Iob sagt, dass Gottes Hände ihn geformt hätten. Iob nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, in der Bildmitte ein Himmelssegment für den göttlichen Schöpfungsakt, rechts Iobs Freunde sitzend in einfachen Gewändern.
f. 106v: Iob 10,15–16. Iob klagt darüber, dass er wie ein Löwe gejagt werde. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, in Bildmitte offenbar eine Löwin, auf die rechts ein Jäger mit Pfeil und Bogen zielt. Die Komposition ist am ähnlichsten derjenigen im VG 1231, f. 187r, s. Papadaki-Oekland, S. 224.
f. 108r: Iob 10, 22. Iob beschreibt den Hades als ein Land immerwährender Dunkelheit. Links Iob nackt sitzend, er deutet auf einen Grabhügel, in dem eine in Binden gewickelte Leiche liegt, recht sitzt ein bekleideter Mann mit Trauergestus. Diese Szene wird nur selten dargestellt. In Bar. 201, f. 95v, und VG 751, f. 66r, liegen mehrere Personen, jedoch nicht in Binden gewickelt in einem Grabhügel, und der Trauernde befindet sich dahinter, in VG 749, f. 80r diskutiert Iob mit seinen Freunden, ein Gebäude hinter der Gruppe könnte für ein Mausoleum oder einen Grabbau stehen.
f. 108v: Iob 11, 1–2. Beginn der Rede Sophars (LXX-Text nach Iob 11, 2 setzt abweichend fort ὁ δὲ σύμμαχος, μὴ ὁ πολύλαλος ἀναντίρρητος ἔσται). Iob sitzt nackt auf dem Misthaufen, rechts Sophar einfach gekleidet im Redegestus.
f. 110v: Iob 11, 12. Sophar sagt, Worte bewahrten den Menschen nicht vor Gottes Zorn. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, rechts Sophar sitzend in einfacher Kleidung, beide im Redegestus. Der im Text erwähnte wilde Esel wird üblicherweise zwar auch dargestellt (vgl. Papadaki-Oekland, S. 227–228), hier fehlt er jedoch.
f. 113r: Iob 12, 1. Beginn der Antwort Iobs. Iob nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, rechts seine Freunde sitzend in einfachen Gewändern, der letzte von ihnen hebt abwehrend die rechte Hand.
f. 114r: Iob 12, 7–11. Iob fordert seine Freunde dazu auf, die Tiere zu befragen. Iob links nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, rechts sitzt Sophar in einfacher Gewandung, dazwischen drei schwer identifizierbare Vierbeiner. Bar. 201, f. 101r, und VG 1231, f. 200r, stellen ebenfalls Iob und Sophar mit den Tieren in der Mitte dar, die jedoch um Fische und Vögel ergänzt werden.
f. 116v: Iob 13, 3 (in der Konkordanz von Papdaki-Oekland irrtümlich Iob 13, 1). Iob sagt, er wolle nun zu Gott sprechen. Iob links nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, rechts seine Freunde sitzend in einfachen Gewändern.
f. 117r: Iob 13; 4. Iob wirft seinen Freunden vor, schlechte Ärzte zu sein. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, rechts seine Freunde sitzend in einfachen Gewändern.
f. 118v: Iob 13, 8–10. Iob fordert seine Freunde dazu auf, als Richter zu fungieren. Links der schwer gezeichnete Iob nackt auf dem Misthaufen, sich mit einer Hand abstützend, mit der anderen gestikulierend, rechts seine Freunde sitzend in einfachen Gewändern, der linke im Redegestus.
f. 119v: Iob 13, 13–14. Iob fordert seine dazu Freunde auf, zu schweigen. Iob links, nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, seine Freunde rechts sitzend in einfachen Gewändern.
f. 120v oben: Iob 13, 17. Iob fordert seine Freunde auf, ihm zuzuhören. Ähnlich f. 119v.
f. 120v unten: Iob 13, 18–19. Iob betont, im Recht zu sein. Iob links nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, seine Freunde sitzen rechts in einfachen Gewändern, der vorderste ebenfalls im Redegestus, in der Mitte oben Himmelssegment für die Gegenwart Gottes.
f. 122v: Iob 13, 28. Iob vergleicht sich mit einem alternden Weinschlauch. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, rechts die Freunde in einfachen Gewändern sitzend, dazwischen am Boden ein leerer Weinschlauch ausgebreitet. Die Konkordanz von Papdaki-Oekland vermischt hier zwei Passagen: Iob 13, 25 (Gras, das vom Wind erschüttert wird) und 13, 28 (Weinschlauch). Darstellungen Iobs mit dem Weinschlauch erscheinen auch im Bar. 201, f. 109v, und VG 751, f. 75v. Hier anschließend wohl Blattausfall. - f. 124r: Iob 16, 10. Iob beklagt sich, dass Gottes Zorn ihn niedergeworfen habe. Iob nackt auf dem Misthaufen sitzend, Kopf auf die rechte Hand gestützt, links steht ein Teufel, von rechts greifen ihn zwei Dämonen mit Spießen an. Die Illustrationen zu diesem Vers unterscheiden sich stark: In VG 1231, f. 240v gehen zwei bewaffnete Teufel auf Iob zu, während Eliphaz danebensitzt; in Bar. 201 und VG 751 ist die Szene geteilt. Auf dem ersten Bild (f. 121v bzw. 83v) wird Iob von einer Gestalt mit Engelsflügeln mit einer Lanze attackiert, auf dem zweiten Bild (f. 122r oben bzw. 84r oben) von vier kleinen Dämonen mit verschiedenen Waffen angegriffen, seine Freunde fehlen in beiden Kompositionen. In Par. 135, f. 125v, spricht Iob zu seinen Freunden, während ihm ein Teufel im Nacken sitzt und zwei weitere sich mit Schwert beziehungsweise Pfeil und Bogen nähern.
f. 124v: Iob 16, 11. Iob beklagt die Angriffe des Teufels. Iob wird in Bildmitte frontal auf dem Misthaufen mit einem Lendentuch umgürtet gezeigt, links ein großer Teufel, rechts mehrere kleine. Der stark beschädigte Bar. 20., f. 122r unten, sowie VG 751, f. 84r, haben hier eine Reihe kleiner Teufel, die auf den nackt daliegenden Iob zulaufen.
f. 125r: Iob 16, 14. Iob klagt darüber, dass die Teufel Speere auf seine Nieren richteten. Wie im Bild zuvor, doch links und rechts je zwei kleine Dämonen mit Speeren. VG 1231, f. 242r, ist der Komposition recht ähnlich, auch wenn dort oben noch ein fünfter Teufel und ein Himmelssegment sichtbar sind; im Bar. 201, f. 123r, und dem VG 751, f. 84v unten, steht Iob und wird nur von vier beziehungsweise zwei Teufeln angegriffen.
f. 127v: Iob 17, 5. Iob spricht über den Untergang der Gottlosen. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, Kopf in die rechte Hand gestützt, rechts liegen zehn bekleidete, barhäuptige Gestalten durcheinander auf dem Boden (hier Untergang der Ägypter im Roten Meer?). In Bar. 201, f. 125v, und VG 751, f. 86v, sind ebenfalls zehn Leichen dargestellt, doch liegen sie alle parallel und sind in Binden gewickelt.
f. 129v: Iob 18, 1–2. Beginn der zweiten Rede Baldads: Links sitzt Iob nackt auf dem Misthaufen, rechts Baldad in einfacher Kleidung sitzend, im Redegestus.
f. 133r: Iob 19,1–12. Beginn von Iobs Antwort. In einer stark beschädigten Miniatur links Iob nackt auf dem Misthaufen, rechts seine Freunde in reicher Kleidung und gekrönt thronend.
f. 135v: Iob 19, 16. Iob klagt darüber, dass sein Gesinde ihn ignoriere. Hier noch ein bräunlicher Rahmen zu erkennen, in dem links schemenhaft eine sitzende Gestalt – wohl Iob – zu sehen ist. Ansonsten ist die Miniatur zerstört.
f. 136r: Iob 19, 16–17: Iob klagt darüber, dass ihn sein Gesinde und seine Frau ignorierten. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, rechts steht eine Frau mit Maphorion, wohl Iobs Gattin. Andere Illustrationen zu dieser Szene sind erzählerisch reicher und zeigen mehrere Verwandte und Diener, die sich von Iob abwenden.
f. 136v: Iob 19, 19. Iob klagt darüber, dass alle Freunde vor ihm zurückschreckten. In der Bildmitte Iob nackt auf dem Misthaufen sitzend auf einem blauen Feld sitzend, links ein Mann, der die Hände erhoben hat, rechts ein Mann mit erhobenen Händen, die von den überlangen und – um Berührungen zu vermeiden – herabhängenden Ärmeln bedeckt sind.
f. 137r: Iob 19, 21. Iob bittet seine Freunde um Mitleid. Links sitzt Iob nackt auf dem Misthaufen, rechts sitzen seine Freunde in einfacher Kleidung, der vordere im Redegestus.
f. 139v: Iob 20, 1–2. Beginn der zweiten Rede Sophars. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, rechts Sophar in einfacher Kleidung am Boden sitzend, im Redegestus.
f. 142r: Iob 20, 15. Sophar sagt, ein Engel solle den Gottlosen aus seinem Haus vertreiben. Links Iob nackt auf dem Misthaufen sitzend, im Redegestus, rechts ein Engel, der einen Mann aus der Tür eines Hauses zerrt. In der Bildmitte ein Busch. Im Par. 135, f. 145r wird die Vertreibung (ohne Iob) mit einer Darstellung zum folgenden Vers (siehe hier f. 142v) verbunden.
f. 142v: Iob 20, 16. Sophar sagt, die Gottlosen sollten Drachengift trinken. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, rechts eine Schlange, eine Schlange mit Drachenkopf, ein nackter Mensch, den eine der Schlangen säugt, und ein offensichtlich bereits bandagierter Leichnam als Opfer der Schlange. Auch in diesem Fall sind andere Miniaturen erzählerisch reicher: in VG 1231, f. 276r, fehlt Iob, doch sind drei Schlangenungeheuer verschiedener Art sowie vier Menschen dargestellt. In Par. 135, f. 145r, (s.o.) werden zwei Greise von einer beziehungsweise zwei konventionellen Schlangen gebissen.
f. 143r: Iob 20, 19–20. Sophar sagt, der Gottlose habe zahlreiche Häuser geplündert. Links Iob nackt auf dem Misthaufen; er deutet auf einen Mann rechts, der mit einem Stock ein Haus attackiert. Im Par 135, f. 146v, sitzt ein bekleideter Mann (Sophar?) sinnend auf der Seite, während vier Männer drei Häuser anrennen.
f. 144v: Iob 20, 26. Sophar sagt, der Gottlose solle von unauslöschlichem Feuer verbrannt werden. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, er deutet auf ein Feuer rechts, in dem der Oberkörper eines Mannes erkennbar ist. Par. 134, f. 124v, und Par. 135, f. 147r, zeigen dagegen einen reichgekleideten Mann, auf den Feuer vom Himmel regnet. In Laud. 86, p. 240, sitzt links der reiche Mann. Während von einem Himmelssegment Feuer auf ihn regnet, wird er von rechts mit einem Pfeil erschossen, dazu Papadaki-Oekland, S. 229–232.
f. 145v: Iob 21, 1–2. Beginn der Rede Iobs, der den Trost der Freunde ablehnt. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, rechts die drei Freunde in einfachen Gewändern sitzen. In der Bildmitte ein Busch, der den Abstand zwischen den Figuren symbolisiert.
f. 146r: Iob 21, 5. Iob fordert seine Freunde dazu auf, ihn anzublicken und die Hand an die Wange zu legen (wohl als Zeichen der Trauer). Links Iob nackt auf dem Misthaufen, rechts die drei Freunde in einfachen Gewändern sitzend, die beiden linken legen eine Hand an ihre Wangen.
f. 147r: Iob 21, 7–15. Iob klagt über das Wohlergehen der Gottlosen. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, rechts seine Freunde in einfachen Gewändern.
f. 151r: Iob 22, 1–2. Beginn der dritten Rede des Eliphaz. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, rechts Eliphaz in einfachem Gewand sitzen, im Redegestus.
f. 153v: Iob 22, 10. Eliphaz sagt, Iob sei von Schlangen umgeben. In Bildmitte der wohl nackte Iob leicht zur Seite gewandt sitzend, die Arme flehend erhoben, links eine große Schlange, rechts ein Teufel. Diese Szene wird in den Handschriften unterschiedlich gestaltet, im Bar. 201, f. 155v, und VG 751, f. 103v, links Iob, um den sich eine Schlange gewunden hat, rechts der reichgekleidete Eliphaz.
f. 156v: Iob 23, 1. Beginn der Antwort Iobs. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, rechts sitzt Eliphaz in einfachem Gewand, in der Mitte ein Himmelssegment.
f. 159r: Iob 24, 5. Iob vergleicht die Gottlosen mit wilden Eseln. Links Iob nackt auf dem Misthaufen sitzend, rechts zwei laufende Esel. Im Bar. 201, f. 161r , und VG 751, f. 106v, sitzen sich Iob und Eliphaz gegenüber, die Esel erscheinen in der Mitte.
f. 159v: Iob 24, 7. Iob klagt darüber, dass die Gottlosen zahllosen Menschen die Kleider genommen hätten, so dass diese nun nackt schlafen müssten. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, er deutet auf zwei nackt daliegende Personen rechts. Im Bar. 201, f. 162r, und VG 751, f. 107v unten, sitzen wieder Iob und Eliphaz einander gegenüber, zwei nackte Personen liegen parallel zueinander in der Mitte, seltsamerweise befindet sich ihre Kleidung im Vordergrund. In Par. 135, f. 164r, erscheinen zwei nackt schlafende Personen am Rand einer Szene mit der Plünderung eines Feldes.
f. 160r: Iob 24, 9. Iob klagt darüber, dass die Gottlosen den Witwen die Kinder wegnähmen. Links Iob nackt sitzend auf dem Misthaufen, rechts (durch Beschädigung nur mehr in Unterzeichnung erkennbar) eine stilistisch an eine Marienfigur erinnernde Frau mit Kind, auf die ein Mann zugeht und wohl nach der Hand des Kindes greift. Im VG 751, f. 107v oben, ist die Szene klarer. Hier greift ein bewaffneter Mann nach dem Fuß des Kindes, in Bar. 201, f. 162v, greift ein Mann, neben dem ein Bewaffneter steht, nach der Hand des Kindes.
f. 163r: Iob 25, 1–2. Beginn der dritten Rede Baldads. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, rechts Baldad in einfacher Kleidung, im Redegestus.
f. 164v: Iob 26, 1–4. Beginn der Antwort Iobs. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, rechts Baldad sitzend in einfachem Gewand.
f. 165r: Iob 26, 6. Iob sagt, die Hölle sei nackt vor Gott. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, rechts Baldad sitzend in einfachem Gewand, in der Mitte ein schwarzer Halbkreis, in dem der als Drache dargestellte Hades ein Wesen verschlingt. Die ähnliche Komposition in VG 1231, f. 318v, ist besser zu erkennen: Hier sitzt in der Hölle ein schwarzer Drache und verschlingt gleichfalls einen Menschen. Bar. 201, f. 168v, und VG 751, f. 111r unten, haben links Iob und Baldad und rechts Christus, der auf das mehrere Personen verschlingende Höllenmaul hindeutet.
f. 167v: Iob 27, 1. Anfang der letzten Rede Iobs an seine Freunde: Links Iob nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, rechts die drei Freunde in einfacher Kleidung sitzend.
f. 175r: Iob 29, 1. Fortsetzung von Iobs letzter Rede. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, im Redegestus, rechts sitzt einer seiner Freunde in schlichter Kleidung.
f. 177v: Iob 29, 15. Iob sagt, er sei das Auge der Blinden und der Fuß der Lahmen gewesen. Links Iob nackt auf dem Misthaufen sitzend, auf sein Auge deutend. Rechts zwei Männer, der eine geht aufrecht mit zwei Stöcken, der andere kriecht mit verkrüppelten Füßen und einem kurzen Stock. Bar. 201, f. 181v, und VG 751, f. 119v, zeigen Iob wohl halbnackt auf dem Misthaufen, und eine große Schar um Hilfe Bittender, die sich auf unterschiedliche Gerätschaften stützen; Par. 135, f. 183v, hat rechts Iob auf dem Misthaufen mit einem seiner Freunde, und links davon drei Lahme, die zu ihm kommen.
f. 183r: Iob 30, 25. Iob sagt, er habe immer Mitleid gehabt, doch sei sein Los nun immer schlimmer geworden. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, Kopf auf die linke Hand gestützt, von rechts nähern sich zwei Lahme sowie ein Blinder, der von einem anderen Mann geführt wird. Im Bar. 201, f. 186v, und VG 751, f. 123r, steht Iob eine Gruppe von mehreren Männern gegenüber, von denen einige Körbe halten. Kein Mann ist dabei als lahm oder blind erkennbar.
f. 183v: Iob 30, 29. Iob klagt, ein Bruder der Sirenen und der Strauße geworden zu sein. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, er deutet nach rechts, wo zwei (offenbar männliche) Sirenen, die viereckige harfenartige Instrumente halten, und zwei Strauße als schwarze, flügelschlagende Vögel stehen. VG 1231, f. 351v, zeigt nur zwei wohl weibliche Sirenen und einen Strauß, Bar. 201, f. 187v, und VG 751, f. 123v oben, zeigen Iob zusammen mit zwei Sirenen – in VG 751 ohne Instrumente – und einem Strauß.
f. 184r: Iob 31, 1. Iob sagt, er wolle nicht mehr an ein junges Mädchen denken. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, den Kopf auf die rechte Hand gestützt, er wendet sich von einer Frau in Maphorion rechts ab, auf die er mit der Linken weist. In Bar. 201, f. 188r, und VG 751, f. 123v unten, steht die Frau zwischen Iob und einem seiner Freunde, der rechts thront.
f. 187r: Iob 31, 17. Iob beteuert, er habe niemals alleine gegessen, ohne den Waisen etwas abzugeben. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, in Bildmitte ein Tisch. Hinter Iob sitzt eine Person, die sich bedient, rechts ein Mann, der mit der Linken auf letzteren deutet, mit der rechten Speise an einen sich herannahenden Mann weitergibt. Es ist unklar, ob der linke Mann ein Gast Iobs ist oder für das ‚Allein Essen‘ steht. Im Bar. 201, f. 191r, sitzt Iob nackt auf dem Misthaufen und hält ein Stück Brot in der Hand, das er einem Kind mit einer umhängenden Tasche gibt. Vor ihm steht ein Tisch, rechts steht eine Frau, rechts von dieser sitzen wohl Iobs Freunde. VG 791, f. 125v, zeigt Iob nackt auf dem Misthaufen, der einen Mann Speise reicht, hinter dem eine Frau und ein Kind stehen. In Par. 135, f. 193r, reicht Iob auf dem Misthaufen einem Kind Speise, mehrere Erwachsene, darunter einer mit dunkler Hautfarbe, stehen dahinter.
f. 192v: Iob 32, 2. Eliu gerät in Zorn. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, die linke Hand im Auditionsgestus an das Ohr gelegt, rechts ein junger Mann, sitzend, im Redegestus mit übertrieben weit ausgestrecktem rechtem Arm.
f. 193v: Iob 32, 6–7. Beginn der Rede des Eliu. Stark abgeriebene Miniatur. Links Iob nackt auf dem Misthaufen (ursprüngl. wohl wie auf f. 192v), in der Bildmitte Eliu, rechts die drei Freunde in einfachen Gewändern, alle sitzend.
f. 195r: Iob 32, 17: Fortsetzung der Rede des Eliu. Stark abgeriebene Miniatur. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, rechts sitzt Eliu in blauem Gewand als junger Mann, im Redegestus, der Arm weit ausgestreckt.
f. 199r: Iob 34, 1–6. Fortsetzung der Rede des Eliu. Stark abgeriebene Miniatur, die teilweise auf die gegenüberliegende Seite abgefärbt hat. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, in der Mitte Eliu, beide Hände im Redegestus, rechts die Freunde Iobs in einfacher Gewandung, alle sitzend.
f. 202v: Iob 35, 1–2. Fortsetzung der Rede des Eliu. Stark abgeriebene Miniatur. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, rechts Eli sitzend im roten Gewand, beide im Redegestus. - f. 203r: Iob 35, 4. Eliu fordert Iob dazu auf, zum Himmel emporzuschauen. Miniatur im linken Bereich stark beschädigt. Links Iob, wohl nackt auf dem Misthaufen, recht Eliu sitzend, im Redegestus. Zwischen den Bergen statt der sonst verwendeten Hintergrunds ein blauer Himmel mit mehreren halbkreisförmigen Wolken. In VG 751, f. 135v, sind alle Freunde Iobs als Herrscher gekleidet, hier vor dem Goldgrund lediglich ein leeres, seltsamerweise rotes Himmelssegment. Auch der Bar. 201, f. 201v zeigt die Freunde als Könige, hier finden sich am oberen Rand gleich fünf Himmelssegmente.
f. 205r: Iob 36, 1–3. Fortsetzung der Rede des Eliu: Links Iob nackt auf dem Misthaufen (Figur stark berieben), rechts ein sitzender junger Mann im blauen Gewand, beide im Redegestus.
f. 209r: Iob 37,8–10. Eliu preist Gott als Schöpfer der Tiere. Links Iob nackt auf dem Misthaufen, rechts Eliu, beide deuten auf die stark zerstörte Fläche in der Mitte, in der sich Reste von Umrisszeichnungen wenigstens dreier Tiere befinden. Bar. 201, f. 211r, VG 751, f. 138v, und Par. gr. 135, f. 213v, zeigen hier lediglich mehrere Tiere.
f. 209v: Iob 37, 14. Ende der Rede Elius. Stark beschädigte Miniatur. Links Iob, wohl nackt auf dem Misthaufen, rechts der stehende Eliu in roter Gewandung (im Redegestus).
f. 212v: Iob 38, 1–2. Beginn der Rede Gottes. Stark beriebene Miniatur. Links Iob, wohl nackt, auf dem Misthaufen, in einem blauen Himmelssegment Büste eines nimbierten Christus.
f. 213r: Iob 38, 3. Gott befiehlt Iob, sich anzukleiden, sich zu gürten und ihm zu antworten. Stark beriebene Miniatur. Link ein stehender Mann, der sich noch gürtet. Oben wieder die Christusbüste im Himmelssegment. Im Bar. 201, f. 215r, und dem VG 751, f. 141v, erscheint Christus in einer Mandorla neben Iob, der sich gerade gürtet.
f. 214r: Iob 38, 7. Gott führt aus, dass ihn die Engel für die Erschaffung der Sterne gepriesen hätten. Links steht Christus im Redegestus, oben ein von roten Sternen umgebenes Himmelssegment, von links nahen sich drei Engel mit verhüllten Händen. Bar. 201, f. 216r, und VG 751, f. 143r, haben dagegen links Iob, oben ein freies blaues Himmelssegment, und rechts drei Engel. Par. 135, f. 218v, hat nur Gott in einem von Sternen umgebenen Himmelssegment mit den Engeln linkerhand. VG 1231, f. 403r, weicht stark ab. Hier thront Gott in einer blauen, von zwei Engeln getragenen Mandorla, links im Hintergrund steht Iob, rechts ebd. zwei anbetende Engel.
f. 215r: Iob 38, 14. Gott fragt Iob, ob er jemals eine Kreatur geschaffen habe. Die Miniatur ist hier leider bis auf den oberen Rahmen abgeschnitten.
f. 215v: Iob 38, 16. Gott fragt Iob, ob er jemals die Quelle des Meeres gefunden habe. Die Miniatur zeigt statt der ansonsten verwendeten Berge ein großes Gewässer. Gott steht am Ufer, darin ein mit drei Mann besetztes Boot. Par. 135, f. 220v oben, erzählt die Szene klarer. Hier springt ein Mann vom Schiff in das Meer. Bar. 201, f. 218r oben, und VG 751, f. 244r unten, zeigen eine völlig abweichende Bildkomposition. Hier wandelt Gott auf dem Grund des Meeres, das ihm nur bis zur Taille reicht, und blickt auf Iob, der am Ufer steht.
f. 216r: Iob 38, 17. Gott fragt Iob, ob die Pforten der Hölle auch bei seiner Ankunft erzitterten. Die stark beschädigte Miniatur zeigt eine Christusfigur, der wie bei Darstellungen der Anastasis auf den zerbrochenen Torflügeln der Hölle steht, im Hintergrund ist ein schwarzer Berg zu sehen, auf dem noch einzelne Dämonen erkennen kann. VG 1231, f. 406r, zeigt letztere zu Christi Füßen, außerdem Iob, der an der Seite steht. Bar. 201, f. 218r unten, und VG 751, f. 144v, zeigen Gott bzw. Christus auf dem zerbrochenen Höllentor, der nach links auf Iob und nach rechts auf einen Höllenschlund deutet, Par. 135, f. 220v, zeigt die konventionelle Szene von Christus in der Vorhölle.
f. 218r: Iob 38, 36. Gott fragt, wer den Frauen das Weben und Sticken beigebracht habe. Links eine am Spinnrocken sitzende Frau, in der beschädigten rechten Hälfte eine weitere sitzende Frau, die ein buntes Tuch bestickt. Im VG 1231, f. 410r, links eine Frau, die an einem Webstuhl ein komplexes Muster herstellt, rechts auf einem Teppich sitzend eine Frau mit Spindel; Bar. 201, f. 220v, zeigt Iob, eine webende und eine nähende Frau, darüber eine Christusbüste im Himmelssegment; VG 751, f. 146r, nur Iob, Gott und die Weberin. Das beschädigte Bild im Par. 135, f. 222v zeigt eine Frau, die an einem genau gezeichneten Webstuhl einen gemusterten Stoff herstellt, eine Stickerin sowie zwei weitere Frauen, deren Tätigkeit aufgrund der Beschädigung der Miniatur nicht mehr identifizierbar ist.
f. 218v: Iob 38, 3–40. Gott fragt Iob, ob er die Löwen und Schlangen sättigen könne, wenn sie vor Angst in ihren Höhlen blieben. Links ein Löwe, der einen Rehbock reißt, in der Mitte, eine aufgerichtete Schlange, die ein Reptil (?) verschlingt, rechts ein geängstigter Löwe in seiner Höhle. VG 1231, f. 111r, zeigt den Löwen, darüber die Schlange und wiederum darüber die in den nachfolgenden Versen erwähnten Raben; Bar. 201, f. 221r, und VG 751, f. 146v oben, zeigen Gott, Iob, einen Löwen, der ein Tier gerissen hat, eine Schlange (Bildmitte), und am Rand eine Zieger sowie einen Hasen.
f. 219r: Iob 39,1–4. Gott fragt Iob, ob er die Zeit der Geburt der Wildziegen oder das Kalben der Rehe kenne. Drei schwer zu definierende Tetrapoden vor grünem Hintergrund. VG 1231, f. 412r, zeigt eine Ziege mit einem Zicklein und ein säugendes Reh, Bar. 201, f. 221v, und VG 751, f. 146v unten, zeigen Gott, Iob und mehrere laufende Hirsche.
f. 220r: Iob 39, 9–12. Gott fragt Job, ob er ein Einhorn zähmen könne. Ein stämmiges, braunes Einhorn vor einem grünen Hügel. VG 1231, f. 414r ist ähnlich, Bar. 201, f. 222v, und VG 751, f. 176v, zeigen Gott, Iob und das Einhorn.
f. 220v: Iob 39, 13. Gott preist die Schönheit des Pfauengefieders. Ein Pfau mit ausgebreiteten Flügeln. VG 751, f. 146v, ist ähnlich.
f. 221v: Iob 39, 18. Gott sagt, wenn ein Strauß hervorschnelle, beschäme er Ross und Reiter. Links ein großer schwarzer Vogel mit ausgebreiteten Flügeln, rechts ein Reiter. Bar. 201, f. 224r oben, und VG 751, f. 148v, zeigen einen Reiter mit Stock in der Hand, der hinter einem fliegenden Vogel herjagt.
f. 222r: Iob 39:26. Gott fragt ob, ob er einen Falken im Flug anhalten könne. In Bildmitte ein von oben gesehener Vogel im Flug. Bar. 201, f. 225r, und VG 751, f. 149r, sind ähnlich. In Par. 135, f. 227r, stellt wohl der kleinere fliegende Vogel links den Falken dar.
f. 222v: Iob 39, 27–30. Gott fragt Iob, ob er dem Adler und dem nistenden Geier befehlen könne. Links ein sitzender Vogel, rechts ein Vogel auf einem Nest, ähnlich Par. 135, f. 227r. Bar. 201, f. 225v, und VG 751, f. 149v, zeigen die Geiernestlinge.
f. 223r: Iob 39, 34–35 (in der Konkordanz von Papadaki-Oekland gibt die masoretische Bibeleinteilung Iob 40, 1–5 an, ebenso für die folgenden Szenen). Iob sagt Gott, er könne ihm nichts erwidern. Links Iob sitzend und bekleidet, im Redegestus, rechts ein Himmelssegment, darin ein segnender Christus in Halbfigur.
f. 224r: Iob 40, 1–3 (bzw. 6–7). Gott fordert Iob dazu auf, sich zu gürten und ihm zu antworten. In der beschädigten Miniatur links Iob, der sich soeben gürtet, in der Mitte ein Himmelssegment mit Christus in Halbfigur.
f. 226r: Iob 40, 11. Gott fordert Iob dazu auf, die Stärke des legendären Behemoth zu betrachten. Ein auf dem Rücken liegender alter Mann mit Fischschwanz und Speer in der Hand (Poseidon-Motiv); in Bar. 201, f. 229r, und VG 751, f. 151v, ein junger Mann mit Fischschwanz (Anm: wird in den neueren Bibelübersetzungen als Nilpferd aufgefasst).
f. 226v: Iob 40, 12. Gott beschreibt, dass Behemoth seinen Schwanz wie eine Zypresse aufstellen könne. Ein Mann mit Fischschwanz, diesmal halb sitzend, sein Schwanz ragt nach oben. Im Hintergrund mehrere Bäume. In Bar. 201, f. 229v, hockt das Wesen am Boden, sein cypressenartiger Schwanz (der in der ähnlichen Miniatur VG 751, f. 152r, nur vage im Umriss angegeben ist) und sein Speer deuten schräg nach rechts oben.
f. 227v: Iob 40, 14 (LXX-Text). Gott beschreibt, dass der Behemoth geschaffen worden sei, um mit den Engeln zu spielen. In der Miniatur ist die Kreatur mit Fischschwanz beschädigt, sie scheint eher den Oberkörper eines Raubtiers als den eines Menschen zu haben. Von links kommen zwei Engel, der rechte hält den Behemoth offenbar am Ohr fest. In VG 751, f. 152v, wird er von zwei Männern mit Ketten an den Ohren gehalten, ein dritter betrachtet den Drachenkopf an seinem Schwanzende. Im Bar. gr. 201, f. 230v, ist die Komposition ähnlich, doch fesselt die rechte Figur die Hand des Behemoth, die linke den Drachenkopf am Schwanz. Par. 135, f. 230r, zeigt ihn als Teufel mit einem Drachenschwanz.
f. 228r: Iob 40, 21–22. Gott beschreibt, dass der Behemoth im Gebüsch lebe. Er liegt hier, diesmal mit teilweise um den Rumpf geschlungenen Fischschwanz, den Kopf auf eine Hand gestützt, vor einer Reihe unterschiedlicher Bäume. VG751, f. 153r, ist ähnlich, in Bar. 201, f. 231r, hat er zusätzlich noch einen Drachenkopf am Schwanzende. In VG 1231, f. 427r, ist um seinen Rumpf ein blauer, schuppiger Schwanz gewickelt, aus diesem treten nach unten ein langer, roter Schwanz und nach oben zwei rote Drachenköpfe hervor.
f. 228v: Iob 40, 23. Gott beschreibt den Behemoth als so groß, dass er die Fluten des Jordan verschlingen könne, doch werde ihm die Nase durchstochen werden. Der Behemoth, wieder mit um den Rumpf gewickeltem Fischschwanz, liegt auf den Rücken, die linke Hand deutet auf ein Himmelssegment oben rechts, ein Wasserstrom fließt in sein geöffnetes Maul. Deutlicher sind Bar. 201, f. 231v, und VG 751, f. 153v, in denen ein Gorgonenhaupt rechts oben einen breiten Wasserstrahl in das Maul des Behemoth speit. In Par. 135, f. 231v, kommt der Wasserstrahl aus dem Löwenmaul an einem Fels, in der Nase des Ungeheuers befindet sich ein Ring mit einer Kette.
f. 229r: Iob 40,20 (bzw. 25): Gott fragt Iob, ob er den Drachen Leviathan mit einem Haken fangen und mit einem Nasenring festhalten könne. Rechts ein brauner Drache mit Hundskopf, links Himmelssegment. Eine daraus ragende Hand hält eine Schnur, die bis zum Kinn des Drachen reicht. VG 751, f. 154r oben, zeigt einen sitzenden Drachen, auf dem ein Teufel reitet. In dessen Nase ein Ring mit Kette. Letztere endet in der Hand Gottes, der rechts in einem Himmelssegment dargestellte ist. Bar. 201, f. 232r, ist ähnlich, doch erscheint hier Gott im Himmelssegment und hält die Schnur an den Nasenring, in Par. 135, f. 232r, erscheint er ohne Himmelssegment (der Leviathan in den neueren Bibelübersetzungen als Krokodil aufgefasst).
f. 229v: Iob 40, 21 (bzw. 26): Gott fragt Iob, ob er dem Leviathan Nase und Lippen durchbohren könne. Der Leviathan erscheint hier als Wesen mit Fischschwanz, auf dem Rücken liegend, mit Pflöcken in Nase und Lippe. Oben sind zwei kleine Himmelssegmente zu sehen. VG 751, f. 154r unten, zeigt ein Wesen mit gespaltenem Schlangenschwanz und drei Köpfen, zwei hängen über Nasenringe an Ketten, die von einer Hand in einem Himmelssegment gehalten werden, ähnlich in Bar. 201, f. 232v, sowie Par. 135, f. 232v.
f. 230v: Iob 40, 26 (LXX). Gott sagt, dass kein Fischerboot den Schwanz oder den Kopf des Leviathans tragen könne. Eine lange Schlange mit Drachenkopf im Meer schwimmend, darüber ein Boot mit drei Fischern, die Netze und Seile auf das Wesen werfen. Bar. 201, f. 233v, und VG 751, f. 155r, sind näher an der Erzählung. Von zwei Männern in einem Segelschiff hebt einer den Schwanz des Leviathans in das Schiff, ein anderer greift nach seinem Kopfhaar.
f. 231v: Iob 41, 4. Gott fragt, wer die Gewandung Leviathans öffnen könne. Die stark beschädigte Miniatur zeigt ihn mit Fischschwanz und einer schweineartigen Schnauze, in der ein Ring steckt, welchen wiederum eine Hand aus den Wolken hält. VG 751, f. 156r, zeigt ein Mischwesen aus Löwe und Engel (mit Dreizack und Globus in den Händen), mit einem dreigeteilten Schwanz. Aus zwei Enden wachsen Drachenköpfe, aus dem dritten ein kleiner, gestikulierender Mensch. Im Bar. 201, f. 235r fehlt der Dreizack, der Mensch am Ende des Drachenschwanzes trägt einen Hirtenstab.
f. 232v: Iob 41, 5. Gott fragt, wer das verborgene Gesicht Leviathans sichtbar machen könne. Die Miniatur zeigt ihn als menschlichen Oberkörper mit einem Menschen- und zwei Hundsköpfen, der in den Leib eines Fisches mündet, von dem zwei schuppenartige Schlangenkörper abgehen. Diese wie wiederum von seinen Menschenhänden festgehalten. Am Ende befindet sich ein dreigeteilter, schlangenartiger Schwanz. Zwei Enden tragen Hundsköpfe, das mittlere eine grüne Kugel. VG 1231, f. 434r, zeigt stattdessen einen stehenden Teufel, an dessen Körperhaar flaschenartige Gegenstände hängen. Bar. 201, f. 236r, und VG 751, f. 156v oben, zeigen drei dicht beieinanderstehende Löwinnen, von denen zwei Drachenschwänze ausgehen.
f. 233r: Iob 41, 6. Gott beschreibt, dass das Innenleben Leviathans aus eisernen Platten bestünde. Er hat hier einen bläulichen menschlichen Oberkörper mit dem Kopf eines Greises, darauf folgen mehrere Windungen eines Schlangenleibs und schließlich die lange Spitze des Schwanzes, dessen dunkelbraune Farbe wohl die in V. 19 erwähnte Bronze andeuten soll. VG 751, f. 157r, zeigt einen liegenden Greis mit phrygischer Mütze, dessen Leib aus drei Kreisen besteht, im Bar. 201, f. 236v, sind diese als dekorierte Schilde gestaltet.
f. 234r: Iob 41, 10. Gott berichtet, dass aus dem Maul des Leviathans brennende Lampen hervorgingen. Er erscheint als ein im Liegen halb aufgerichteter Greis mit einem langen, teilweise aufgewickelten, Fischschwanz, der Mund speit Feuerstrahlen aus. VG 751, f. 157v, ist ähnlich, doch hält er hier noch ein übergroßes Messer in der Hand, im Bar. 201, f. 237v, einen kürzeren Stock.
f. 234v: Iob 41, 11. Gott berichtet, dass aus der Nase Leviathans Rauch hervorkomme. Das Bild ähnelt bis auf die Farben stark dem auf f. 234r.
f. 235v: Iob 41, 17. Gott führt aus, dass der Leviathan nicht mit Speeren verwundet werden könne. Letzterer (wiederum rin Mann mit Fischschwanz) ist halb liegend gezeigt, zwei Männer attackieren seinen fischartigen Teil mit Speeren. VG 751, f. 159r unten, zeigt ihn allein, mit Speer und Schild, einige Waffen stecken wirkungslos in seinem Schild und seiner Panzerung fest.
f. 236r oben: Iob 41, 19. Gott sagt, dass für den Leviathan ein geschleuderter Stein aufgrund seiner Stärke schwach wie Gras sei. Das Ungeheuer ist halb liegend im Redegestus gezeigt, links steht ein Mann mit einer Steinschleuder. Bar. 201, f. 240v, und VG 751, f. 159v unten, zeigen ihn mit einem Speer in der Hand, rechts ist ein Mann mit einer Steinschleuder zu sehen, links ein Mann, der eine doppelaxtartige Waffe auf den Leviathan schleudert, weitere Geschoße prallen von dessen Panzerung ab. - f. 236r unten: Iob 41, 21. Gott beschreibt das Lager des Leviathan, das aus spitzen Gegenständen bestehe. Die Miniatur zeigt einen sich lagernden geflügelten Teufel mit einem in einem Drachenkopf endenden Schwanz. Mehrere schwarze und weiße Striche deuten die Scherben bzw. Spitzen an seiner Unterseite an. V751, f. 160r, zeigt ihn wiederum mit Engelsflügeln, jetzt aber mit einem langen, teilweise geringelten Schwanz ohne Drachenkopf, auf einer Reihe von Spitzen von Speeren und Dreizacken ruhend, auf Bar. 201, f. 241r, scheint er von einigen dieser Spitzen durchbohrt zu werden.
f. 237r: Iob 41, 25. Gott nennt den Leviathan König aller Wassertiere. Hier erscheint er als ein schweineartiges Tier mit Fischschwanz, auf dem ein geflügelter Teufel reitet. Er ist von zwei ineinander verschlungenen Schlangen mit Drachenköpfen umgeben. In Bar. 201, f. 242r, und VG 759, f. 160v, ist er ein Teufel, der auf einem hundeartigem Wesen mit Fischschwanz reitet und ein Schiff in der Hand hält. Par. 135, f. 238v, zeigt einen Teufel, der auf einem großen Fisch in einem See mit verschiedenen Wassertieren sitzt.
f.237v: Iob 42:1–3. Iob antwortet Gott und betont dessen Allmacht. Die stark beschädigte Miniatur zeigt links Iob bekleidet und stehend, rechts in einem Himmelssegment Christus in Halbfigur, ähnlich ist Patmos, S. 500. VG 749, f. 251r, hat nur die Hand Gottes im Himmelssegment. VG 1231, f. 449v, Bar. 201, f. 242v, und VG 751, f. 161r oben, zeigen Christus in einer Mandorla; Par. 135, f. 239r, hat die Halbfigur Christi ohne jeden Hintergrund, siehe dazu Papadaki-Oekland, S. 150.
f. 238r: Iob 42, 4. Iob bittet Gott, ihn anzuhören. Wie das Bild davor, aber besser erhalten.
f. 239r: Iob 42, 7. Gott tadelt die Freunde Iobs. Links stehen die Freunde Iobs in einfachen Gewändern, ohne Kronen, rechts steht Iob, bekleidet, alle im Redegestus, im Himmelssegment eine beschädigte Christusbüste. VG 749, f. 243v, zeigt hier nur Eliphaz mit Krone und die Hand Gottes in Himmelssegment darüber, Patmos, S. 506, eine Christusbüste und darunter alle drei Freunde als Könige. Bar. 201, f. 244r, zeigt Christus in einer Mandorla, der Iobs Freunden, nun sämtliche als Herrscher, erscheint, VG 751, f. 161v, zeigt Iob als einen bärtigen Mann und daneben seine Freunde als Herrscher – vielleicht ein Missverständnis der Darstellung in der zugrunde liegenden Oxforder Handschrift. Par. 135, f. 240r, hat die Freunde Iobs in einfacher Kleidung vor einer Christusbüste kniend, während Iob danebensteht, siehe dazu Papadaki-Oekland, S. 152–153.
f. 239v: Iob 42, 8. Gott befiehlt den Freunden Iobs, diesem sieben Rinder und sieben Widder zu geben. Links die Freunde Iobs in einfacher Kleidung stehend, der mittlere deutet auf mehrere bräunliche Schafe oder Rinder rechts (stark beschädigt), rechts oben Christusbüste in Himmelssegment. Im Bar. 201, f. 244v, links hinten die Freunde Iobs, die ihm die Tiere zutreiben, rechts oben die Christusbüste in einem Himmelssegment. VG 751, f. 162r, zeigt links einen Mann, der drei Widder nach rechts treibt, und in der Bildmitte einen Mann, der auf diese blickt, während ihn Gott von rechts oben anredet. Par. 135, f. 240v, hat rechts die Freunde Iobs in einfacher Kleidung, in der Mitte die Tiere als Herde, und links den sitzenden Iob; zu dieser und den folgenden Szenen siehe Papdaki Oekland, S. 153–154.
f. 240r: Iob 42, 8. Gott ordnet weiterhin an, dass Iob diese Tiere als Sühneopfer für seine Freunde darbringen solle. In der stark beschädigten Miniatur links ein stehender Mann, rechts wohl eine Christusbüste in einem blauen Oval, das breiter als hoch ist.
f. 240v oben: Iob 42, 9. Iobs Freunde führen das Opfer durch. Links Iobs Freunde mit Krone, rechts Iob, alle zum Gebet niedergefallen, in der Mitte oben ein stark beschädigtes Himmelssegment, wohl mit Christusbüste und einer Hand, die auf Iob deutet. Bar. 201, f. 245v, und VG 751, f. 162v, haben links Iobs Freunde mit Kronen, in der Mitte Iob, rechts Christus in einer Mandorla.
f. 240v unten: Iob 42, 10. Gott schenkt Iob und, auf dessen Gebet hin auch seinen Freunden, Wohlergehen. Iob stehend, Hände betend erhoben, rechts über ihm ein leeres Himmelssegment. VG 1231, f. 438r, und Bar 201, f. 246r, zeigen hier Iob, der sich im Gebet niederwirft, und links von ihm die Freunde, die sich verneigen. Aus dem Himmelssegment kommt eine Hand beziehungsweise es steht dort eine Christusbüste.
f. 241r: Iob 42, 11. Iob wird von seinen Verwandten besucht. Links Iob thronend, rechts stehen zwei Männer und zwei Frauen, der vorderste Mann im Redegestus erscheint in anderen Handschriften ähnlich, auch wenn die eine oder andere größere Gruppen von Männern und Frauen zeigt. - f. 242r: Iob 42, 11. Iob wird von seinen Verwandten beschenkt. Iob thront frontal in der Bildmitte, links bringt ein Mann mit verhüllten Händen einen goldenen Gegenstand, rechts treibt ihm ein Mann ein Lamm zu. In VG 1231, f. 440r, thront Iob auf der linken Seite, von rechts nähern sich vier Männer, die abwechselnd ein Goldstück oder ein Lamm tragen. In Bar. 201, f. 247v, sind es vier Personen, von denen die vorderen zwei Goldstücke und die hinteren eine Schafherde bringen. In VG 751, f. 164r, sind es drei Männer mit zwei Lämmern, in Par. 135, f. 242v unten, kommen ebenfalls drei Männer von rechts, sie halten je einen kleinen Gegenstand in der Rechten und führen mit der Linken ein Lamm an einem Strick.
f. 242v oben: Iob 42, 12. Iobs neue Herden von Schafen, Kamelen, Ochsen und Eselinnen. Links eine Gruppe Rinder (darunter ein Stier, der eine Kuh besteigt), dann Schafe, Esel und junge Kamele. VG 749, f. 247v, und Par. 135, f. 243r, bieten die vier genannten Tierarten und Gottes segnende Hand, VG 1231 zeigt auf einer Miniatur (f. 440v) Iob vor Gott, und auf zwei weiteren (f. 441r und 441v oben) die verschiedenen Tiere. Bar. 201, f. 248r, und VG 751, f. 164v, haben die vier Tiere in vier Feldern einer Miniatur, siehe dazu Papadaki-Oekland, S. 158–159.
f. 242v unten: Iob 42, 13. Iob werden wieder sieben Söhne und drei Töchter geboren. In der Mitte thronend Iob und seine Frau, links stehen sieben Männer, rechts drei Frauen. Eine ähnliche Darstellung in VG 749, f. 249v. Dagegen zeigt VG 1231, f. 441v, nur die Töchter und Söhne nebeneinander. Bar. 201, f. 248r, VG 751, f. 164v unten, und Par. 135, f. 243v, zeigen Iob links thronend und seine Kinder rechts davon stehend, in der letztgenannten Handschrift scheinen es jedoch ausnahmslos Söhne zu sein.
f. 244r: Iob 42, 15. Iob gab seinen Töchtern und den Söhnen ihr Erbe. Links Iob und seine Frau thronend, in Bildmitte mehrere goldene Gegenstände, rechts die Gruppe seiner Kinder. In Bar. 201, f. 250r, und VG 751, f. 165v, ist die Komposition ähnlich. Jedoch thront Iob ohne seine Frau und hält einen Krug in der Hand.
f. 244v: Iob 42, 17. Tod Iobs. Iob auf einem Bett liegend, links steht eine trauernde Frau, drei weitere Personen je hinter dem bzw. rechts vom Bett. VG 751, f. 166r, zeigt Iob ebenfalls aufgebahrt – eine Frau küsst sein Gesicht, hinter dem Bett steht eine größere Gruppe Trauernder. Die Frau fehlt in dem ansonsten ähnlichen Bar. 201, f. 250v. VG 1231, f. 453r, zeigt dagegen Iobs Beisetzung.
f. 245r: Iob 42, 17. Auferstehung Iobs. Christus steht zwischen zwei Gräbern, aus dem linken kommen ein nimbierter Mann (wohl Iob) und eine Frau hervor, aus dem rechten zwei Frauen. VG 1231, f. 453v, hat links einen Mann, rechts ein Ehepaar; VG 751, f. 166r unten, Christus, der Iob am Handgelenk zusammen mit einer größeren Anzahl Auferstehender aus einem Sarkophag zieht. Im Par. 135, f. 245r, hebt Gott Iob mit beiden Händen aus einem Grab, weitere Personen werden nicht gezeigt.
f. 245v: Zusatz zum Buch Iob: Könige von Edom (?). Drei Reiter erscheinen hintereinander. Die Darstellung ist möglicherweise aber nicht auf die im Zusatz erwähnten Herrscher zu beziehen, sondern auf die Heimreise der drei Freunde Iobs, letztere ähnlich in Bar. 201, f. 252v, u. VG 751, f. 167v.

Nachträge und Benutzungsspuren
Signaturenmarke der BAV auf dem Vorderspiegel. Außerdem Zettel aus dem 19. Jh. mit Hinweis auf den Ausfall von f. 5. Der endgültige Verlust wurde seitens der BAV am 2. Apr. 1969 erneut bestätigt. Vorsatzbll. mit Ausnahme von Bl. 1a aus neuzeitlichem Pergament. F. 1a v mit der ihrerseits nur aufgeklebten Schenkungsexlibris wurde im Rahmen der vatikanischen Bindung zugefügt. Bibliotheksstempel der BAV (f. 1r u. 246v). Auf f. 1r Capsa-Nr. 68 u. Cyp(rianus)-Vermerk, der die Hs. als Bestandteil der Fuggersammlung ausweist. Die obere Hälfte von f. 9 wurde während der letzten vatikanischen Restaurierung der Hs. mit neuem Pergament restituiert, ebenso das untere Viertel von f. 78 u. 215 (außerdem zahlreiche kleinere Löcher und Risse überarbeitet). Wenige Federproben und Invokationen. Auf f. 246v Umfangsvermerk von einer Hand des 16. Jhs. zur Ermittlung des Kaufpreises τὰ ὅλα φύλλα ͵σμςʹ (= 246 Bll.).

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909.
Provenienz
Augsburg / Venedig / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Es ist sehr auffällig, dass diese Hs. aufgrund ihrer offensichtlichen Fehldatierung durch Stevenson bislang als der mit einigem Abstand älteste Textzeuge der Iob-Catenen galt. Zwar ließ sich die Datierung nicht halten, aber mit dem ausgehenden 11. bzw. dem beginnenden 12. Jh. steht man wohl immer noch am Anfang der Überlieferungsgeschichte dieser spezifischen Textkompilation (sog. Typus B). Historische Gründe sprechen durchaus dafür, dass eine gewisse Iob-Renaissance tatsächlich in diesen Zeitraum fiel. Hatte doch Byzanz im Gefolge der Schlacht von Mantzikert (26. Aug. 1071; Stadt im Norden des Van-Sees gelegen) nach einigen hundert Jahren politischer und kultureller Prosperität eine schwere, beinahe existenzgefährdende Niederlage hinnehmen müssen (mit dem Verlust der Herrschaft über die größten Teile Kleinasiens), die man ideologisch durchaus als einen ‚Iob-Moment‘ deuten kann. Allerdings kam es mit der Dynastie der Komnenoi (ab 1081) für die Byzantiner noch ein letztes Mal zu einer knapp 100 Jahre anhaltenden Stabilisierung und Sicherung der politischen Verhältnisse: Wie im Falle des biblischen Helden Iob kam es nach einer in der zeitgenössischen Historiographie als schicksalshaft empfundenen schweren Reichskrise doch noch zu einem ebenso unerwarteten Umschwung zum Guten hin. Dies legt auch die recht intensive kulturelle Auseinandersetzung gerade mit dem biblischen Buch Iob nahe, wie sie insbes. mit dem 12. Jh. einsetzte. Nicht mehr mit Sicherheit zu entscheiden ist die Frage, ob die hier vorliegende Kommentarkompilation tatsächlich (wie bereits 1637 von Patrick Young in der Vorrede seiner u.g. Edition, ohne Seitenz, angenommen) auf den aus Serres stammenden Bischof Niketas von Herakleia zurückgeht. Berücksichtigt man jedoch dessen übrige theologische Arbeit sowie seine persönliche Nähe zur Familie Komnenos, spräche doch einiges für eine solche Zuweisung. Damit lägen die Entstehung von Text und dieser Hs. gar nicht so sehr weit auseinander. Ihre Ausführung ist trotz der reichen Bebilderung und der Verwendung von Goldtinte jedoch nur von mittlerer Qualität, sollte also nicht etwa als eine Auftragsarbeit einer der führenden byzantinischen Familien angesehen werden. Vielmehr wäre an eine Entstehung in der verbliebenen byzantinischen Provinz zu denken, freilich als Replik auf eine besser ausgeführte, heute jedoch verlorene Buchvorlage. Das südwestliche Kleinasien oder Kreta bzw. Zypern kämen dafür wohl am ehesten in Betracht. Als auffälliges Kennzeichen, das diese Hs. ideologisch mit der Familie Komnenos verbinden könnte, bleibt die vom Kern her unbiblische Darstellung der drei Freunde Iobs als byzantinische Herrscher.—Über frühere Aufbewahrungsorte der Hs. ist nichts bekannt. Ihr erster historisch nachweisbarer Eigentümer war Ulrich Fugger, siehe den Cyp(rius)-Vermerk auf f. 1r sowie ihre Erwähnung in der Bestandsliste aus der Zeit 1555/60 im Pal. lat. 1916, f. 541r (Iob cum comment. Perg[amentum]). Der Sammlungsvermerk Cyprius weist auf Hieronymus Tragodistes Cyprius hin, der für seinen Auftraggeber Ulrich Fugger zahlreiche griechische Hss. auf Kreta und in seiner Heimat Zypern erworben hatte (vgl. Lehmann, Fuggerbibliotheken, Bd. 1, S. xy), zum Teil aber auch selbst schrieb. Ein Kauf etwa auf Zypern käme somit durchaus in Betracht. Im Regelfall wurden die für Ulrich und seine Bruder Johann Jakob Fugger erworbenen Codices über Venedig nach Augsburg gebracht. Ob Hieronymus Tragodistes auch selbst Handschriften besessen hat, die nach seinem Tod um das Jahr 1560 in den fuggerschen Besitz übergangen wären, ist nicht mit Sicherheit bekannt. Im Rahmen der Vertreibung Ulrich Fuggers aus Augsburg gelangte die Hs. zwischen 1567 u. 1571 nach Heidelberg. Spätestens nach Ulrichs Tod im Februar 1584 rechtsgültiger Übergang in den Bestand der Bibliotheca Palatina und Aufstellung in der Heidelberger Heiliggeistkirche. 1622/23 gelangte die Hs. als Teil der Schenkung des bayerischen Herzogs Maximilian über München nach Rom, seither Aufbewahrung in der BAV.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_230
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 124; Maria Luisa Agati, Note paleografiche all’ Antologia Palatina, in: Bollettino dei Classici 5 (1984), S. 53 (Datierung der Hs. Anfang 11. Jh); Massimo Bernabò, Adamo, gli animali, le sue vesti e la sfida di Satana, in: Miniatura 2 (1989), S. 28 (zur Darstellung Leviathans auf 229r); Jeanne Devoge, Une question de filiation entre trois livres de Iob byzantins commentés et illustrés (Hierosolymitanus S. Sepulchri 5, Paris gr. 135, Oxoniensis Laud gr. 86), in: REB 85 (2017), S. 169, 172, 173; Robert Devresse, Chaînes exégétiques grecques, in: Supplement du Dictionnaire de la Bible, vol. I, Paris 1928, Sp. 1145; Michael Faulhaber, Katenen und Katenenforschung, in: ByzZ 18 (1909), S. 393 (Vf. schlägt vor, in Deutschland photographische Sammlungen wichtiger Katenen für den Leihverkehr der Bibliotheken zur Verfügung zu stellen, so etwa diese Hs. als wichtigen Vertreter des Typs B der Iobkatene); Enrica Follieri, La minuscola libraria die secoli IX e X, in:Glénisson/Bompaire/Irigoin 1977, S. 145 Anm. 3 (ND in Follieri, Byzantina et Italograeca, Rom 1997, S. 206, Anm. 3); Giovanni Gasbarri, Cristo al tempio, Lazzaro, il formicaleone. Osservazioni iconografiche su alcune miniature dell Athen. Gr. 211, in: Rivista di storia della miniature 14 (2010), S. 30, Anm. 26 (Bilder des Ameisenlöwen erst seit dem 12. Jh. bekannt, so Pal. Gr. 230, f. 68v, daher Hs. entsprechend datiert; Adolf Harnack, Die Überlieferung und der Bestand der altchristlichen Litteratur bis Eusebius (= Geschichte der altchristlichen Litteratur bis Eusebius, I, 1–2), Leipig 1893, Teil 1: S. 405 u. 477; Teil 2: S. 837 (bes. Parallelhandschriften); Georgius Karo et Iohannes Lietzmann, Catenarum Graecarum Catalogus. Pars III, Göttingen 1902, S. 328 (Catena in Iob vom Typ B mit Prologen 1–7; es fehlt der Abschnitt Iob 14, 5–16, 9; Erich Klostermann, Analecta zur Septuaginta, Hexapla und Patristik, Leipzig 1895, S. 11; Lehmann, Fuggerbibliotheken, Bd. 2, S. 92; John Rupert Martin, The Illustration of the Heavenly Ladder of John Climacus, Princeton, NJ, 1954, S. 15 mit Anm. 3 (zu fol. 229r); Carl-Otto Nordström, Some Jewish Legends in Byzantine Art, in: Byz 25/27 (1955–1957), S. 490; Olympiodor, Diakon von Alexandria, Kommentar zu Hiob, edd. Ursula u. Dieter Hagedorn, Berlin u. New York, 1984, S. xy (Hs. für die Textausgabe benutzt, Sigle Np); Stella Papadaki-Oekland, Byzantine illuminated manuscripts oft he Book of Job, Athens 2009, S. 368–370, cat. 8, Sigle Pa, et passim; reproduziert sind darin die ff. 9r (S. 51, fig. 17 sowie S. 371, fig. 396), 60v (S. 280, fig. 344), 68v (S. 218, fig. 245), 69r (S. 218, fig. 246), 87r (S. 221, fig. 251 sowie S. 372, fig. 397), 96v oben (S. 296, fig. 356), 106v (S. 22, fig. 256 u. S. 373, fig. 398), 124r (S. 295, fig. 353), 124v (S. 295, fig. 354), 125r (S. 295, fig. 355), 144v (S. 230, fig. 262), 183v (S. 236, fig. 271), 215v (S. 298, fig. 359), 226r (S. 269, fig. 319), 226v (S. 273 fig. 327), 228r (S. 270, fig. 321), 228v (S. 271, fig. 323), 229r (S. 279, fig. 339), 229v (S. 290, fig. 347), 232v (S. 291, fig. 350), 233r (S. 274, fig. 330), 236r oben (S. 260, fig. 308), 236r unten (S. 272, fig. 325), 237r (S. 276, fig. 333); Alfred Rahlfs, Verzeichnis der griechischen Handschriften des Alten Testaments, Berlin 1914, S. 243 (diese Hs. Sigle 259); Andreas Xyngopoulos, Ὁ ὑμνολογικὸς εἰκονογραϕικὸς τύπος τῆς εἰς τὴν ᾌδην καϑόδου τοῦ Ἰησοῦ, in: EEBS 17 (1941), S. 125 (fig. 6) u. 126–127.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–246v Digitalisat

Verfasser
Nicetas Heracleensis.
Titel
Catena in Ijob.
Angaben zum Text
CPG 051.
Titel (Vorlage)
1r Ὑπόθεσις εἰς τὸν ἱώβ.
Incipit
1r Ὑπόθεσις μὲν ἡμῖν καὶ σκοπὸς …
Explicit
246v … παραμυθίαν οὕτως ἀπελευσόμεθα χάριτι … αἰώνων αμήν.
Textgestaltung
Text und Kommentar wechseln ab, im Vergleich zu den Parallelhss. finden sich hier zum Teil erheblich mehr erläuternde Illuminationen.
Nachträge und Rezeptionsspuren
In den Kommentaren auch Verweise auf die griech. Symmachos-Übersetzung des Iob-Texts, siehe f. 124r oben. Zum Inhalt der Catene bzw. den vom Kompilator herangezogenen Kirchenvätern siehe Karo/Lietzmann, Catenarum Graecarum catalogus, S. 328.
Edition
Catena Græcorum patrum in beatum Iob collectore Niceta Heracleæ Metropolita ex duobus MSS. Bibliothecæ Bodleianæ codicibus, Græce nunc primum in lucem edita, & Latine versa, opera et studio Patricii Iunii (= Patrick Young) bibliothecarii regii. Accessit ad calcem textus Iobi sticheros, iuxta veram & germanam Septuaginta seniorum interpretationem, ex verando Bibliothecæ Regiæ Ms. codice, & totius orbis antiquissimo, ac præstantissimo, London 1637, ohne Seitenz. (Volltext unter http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10870467–1; aufger. 25.03.2020).


Bearbeitet von
Dr. Lars Martin Hoffmann, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 230. Beschreibung von: Dr. Lars Martin Hoffmann (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.