Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 297

Medizinische Sammelhandschrift

Papier, Pergament · 2, 162, 1 Bll. · 27,6–28,9 × 18,2–19,5 cm · I., II. s.l. / III. Kreta (?) · I. 14. Jh. / II. um 1300 / III. 2. Hälfte 15. Jh.


Schlagwörter (GND)
Medizin / Anatomie / Pneumatologie / Trinität / Pharmazie / Biologie / Philosophie / Arzneimittel / Schwangerschaft / Geburt / Fieber / Gnomologium / Theologie / Magie / Astronomie / Mondzyklus / Geschichte / Islam .
Diktyon-Nr.
66029.
1a–Iv vacant
Fragment I
1) 1r–v Anonymus, Theologisches Fragment
2r vacat
2) 2v Anonymus, Theologisches Fragment
2bisr vacat
2bisv Schenkungsexlibris
Faszikel II
3) 17r–19r Paulus Medicus, De elephantiasi
4) 19v–39r, 41r–v Ps.-Galenus, Definitionum medicarum libri
5) 39v–40v Theophilus Protospatarius, De febrium substantia et differentiis
6) 42r–v Aetius, Iatrica (Fragment aus Buch IV)
Faszikel III
7) 43r Anonymus, Septimestria et novimestria
8) 43v–47v Aetius, Iatrica (Auszug aus Buch V)
48r–49v vacant
9) 50r–53v Galenus, De sectis
10) 53v–62v Galenus, Ars medica
76r–89v vacant
11) 94r–v Anonymus, Epistola medica
101r–108v vacant
12) 109r–111r Gennadius Scholarius, Fidei confessio
13) 111r–113r Georgius Monachus, De Saracenorum duce Moameth
113v–116v vacant
14) 117r–118v Diversi, Apophthegmata
119r–120r vacant
15) 120v–121v Anonymus, Recepta
123v–125r Zeichnungen
16) 126v–130v Theophilus Protosphatarius, Scholia in Hippocratem
17) 130v–157r Anonymus, Medicamenta varia (ungeordnet)
18) 157v–159r Hippocrates, De remediis ad partum proficientibus
19) 159r–168v Anonymus, Recepta medica
20) 169v–170r Anonymus, Epistolae theologicae
170v vacat
21) 171r–173r Anonymus, De urinis
173v–176v vacant
22) 177r–v Anonymus, De lunae cursu
23) 179v Tarasius (zugeschrieben), Canon de non faciendis pecunia ordinationibus
24) 179v–180r Iohannes Damascenus, De virtutibus ac vitiis
25) 180r–v Anonymus, Remedia varia
181r vacat
26) 181v–183v Aetius, Iatrica (Auszug aus Buch IX)
27) 184r–v Anonymus, Arcana seu secreta remedia

Kodikologische Beschreibung

Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier, Pergament.
Umfang
2, 162, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
27,6–28,9 × 18,2–19,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Hs. mit Fragment aus 2 Faszikeln zusammengesetzt (I. Bl. 1–2; II. Bl. 3–42; II. Bl. 43–184). (I-1)1a + I1 + … + (I-1)185*. Vorderspiegel ist Gegenbl. zu 1a, Hinterspiegel Gegenbl. zu 185*. Zahlreiche Bll. sind entfernt.
Foliierung
Vatikanische Foliierung oben rechts (f. 1–184, zahlreiche Bll. entfernt). Eine weitere Foliierung (in anderer Reihenfolge, mit Zahlen von 19 bis 57) findet sich nur im 2. Faszikel. Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 185*).
Lagenzählung
Keine durchgängige Lagenzählung vorhanden.
Zustand
Die Hs. wurde offensichtlich viel benutzt und ist durch Feuchtigkeit stark beschädigt. Die Reihenfolge der Blätter wurde vertauscht (siehe Foliierung). Von der ursprünglichen Hs., die aus Faszikel II besteht, fehlen laut alter Foliierung die ersten 18 Bll.
Wasserzeichen
Die Wasserzeichen der Hs. sind in heidICON erschlossen (Wasserzeichen Pal. gr. 297).

Buchgestaltung
Die Hs. besteht aus zwei Faszikeln, deren Gestaltung sich deutlich unterscheidet, sowie zwei Einzelblättern (f. 1 und 2), die Faszikel II zugeordnet werden können.

Nachträge und Benutzungsspuren
Vorderspiegel: eingeklebter Papierstreifen mit handschriftlichen italienischen Ergänzungen: 17 – 22. 41. 3 – 16. 24. 25. 23. 26–40. 42 (das bezieht sich auf die ursprüngliche Reihenfolge der Blätter). Daneben eine Anmerkung, möglicherweise von Charles Daremberg: sarebbero da rimettere i fogli secundo lo studioso .. (un francese: Daremberg?). Darauf bezieht sich der Hinweis trovato tra i ff. I–1, der den Fundort des Zettels bezeichnet.
Ir Capsa-Nr. C. 38 und durchgestrichene Signatur (wohl fehlerhaft) 397. - 1r Besitzervermerk: Hic liber est mei Joannis magistri Joannis medici. 2v Signaturen: 297 seors. Galenus et ali. 2bisv Schenkungsexlibris.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909.
Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Die Hs. war im Besitz eines nicht näher bestimmten Magisters Johannes, Sohn eines gleichnamigen Arztes (vgl. Stevenson, Graeci und Eintrag 1r). Brigitte Mondrain 2000 hat diskutiert, die Hs. könne sich im Besitz von Demetrius Angelus befunden haben, was sie aber 2003 widerrufen hat. Von der ursprünglichen Hs. ist nur der Teil erhalten, der hier als Faszikel II bezeichnet wird. Er wurde restauriert und ergänzt bzw. fortgeführt. Die Hs. kam wahrscheinlich schon zusammengesetzt (seit dem 15./16. Jh.) als Einzelstück an Ulrich Fugger (vgl. Provenienzbezeichnung seors. auf 2v). Fugger übersiedelte 1564 nach Heidelberg, wohin ihm seine Bibliothek 1567 folgte, und vermachte sie nach seinem Tod 1584 an Kurfürst Friedrich IV. 1623 wurde die Hs. als Kriegsbeute nach Rom gebracht, wo sie sich seitdem befindet.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_297_v2
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 166–167; Antonio Rigo, Saracenica di Friedrich Sylburg (1595). Una raccolta di opere bizantine contro l’Islâm, in: Mariarosa Cortesi, I Padri sotto il torchio. Le edizioni dell’antichità cristiana nei secoli XV–XVI. Atti del Convegno di studi di Certosa del Galluzzo, Firenze, 25–26 giugno 1999, Florenz 2002, hier S. 305–307 passim; Brigitte Mondrain, Nicolas Myrepse et une collection de manuscrits médicaux dans la première moitié du XIVe siècle. A propos d'une miniature célèbre du Parisinus gr. 2243, in: I testi medici greci. Tradizione e ecdotica. Atti del III Convegno Internazionale, Napoli 15–18 ottobre 1997, Collectanea 17, Napoli 1999, S. 403–418, hier S. 411–412; Brigitte Mondrain, Jean Argyropoulos professeur à Constantinople et ses auditeurs médecins, d'Andronic Eparque à Démétrios Angelos, in: Cordula Scholz/Georgios Makris (Hrsg.), ΠΟΛΥΠΛΕΥΡΟΣ ΝΟΥΣ. Miscellanea für Peter Schreiner zu seinem 60. Geburtstag, München/Leipzig 2000, S. 223–250, hier S. 235 und 250; Sibylle Ihm, Clavis Commentariorum der antiken medizinischen Texte, Leiden/Boston/Köln 2002 (Clavis commentariorum antiquitatis et medii aevi 1), S. 215; Brigitte Mondrain, Comment était lu Galien à Byzance dans la première moitié du XVe siècle? Contribution à quelques aspects de l'histoire des textes, in: Antonio Garzya (Hrsg.), Trasmissione e ecdotica dei testi medici greci. Atti del IV Convegno Internazionale, Parigi 17–19 maggio 2001, Napoli 2003 (Collectanea 21), S. 361–384, hier S. 363; Anna Maria Ieraci Bio, Un inedito commento anonimo ad Ippocrate (Aph. I 1), in: Véronique Boudon-Millot u.a. (Hrsg.), Ecdotica e ricezione dei testi medici greci. Atti del V Convegno Internazionale, Napoli 1–2 ottobre 2004, Napoli 2006 (Collectanea 24), S. 253–271, hier S. 253–254; Dorandi 2009, S. 182, Anm. 249; Alain Touwaide, Greek Medical Manuscripts, Diels‘ Catalogue, Tome 1: Diels‘ Catalogue with Indices, newly revised and updated, Berlin/Boston 2021, S. cxlii.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Fragment I (Bl. 1–2)

Sachtitel / Inhalt
Theologische Fragmente.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
s.l. Unbekannt.
Entstehungszeit
15./16. Jh. Aufgrund der Ähnlichkeit der Schrift zu Faszikel II kann man diesen Faszikel wohl auch ins 15./16. Jh. datieren.
Typus (Überlieferungsform)
Fragment.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
3 Bll.
Format (Blattgröße)
28 × 19 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
22 + 12bis.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. 1–2), neuzeitliche Bleistiftfoliierung (S. 2bis).
Lagenzählung
Keine Lagenzählung erkennbar.
Zustand
Schlechter Erhaltungszustand mit Feuchtigkeitsflecken und dunkle Flecke am Fußsteg, wahrscheinlich Tintenflecke.
Wasserzeichen
Siebstruktur, aber kein Wasserzeichen erkennbar.

Schriftraum
variierend.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
Zeilenzahl variierend.
Schriftart
Hektische Gebrauchsschrift mit einzelnen vergrößerten Buchstaben, besonders Kappa und Tau. Teilweise Verbindung von Buchstaben. Viele Linien werden nicht ausgeschrieben, sondern nur angedeutet. Die Schrift ähnelt der Haupthand aus Faszikel II.
Buchgestaltung
Beschrieben sind nur 1r, 1v im oberen Drittel, und 2v im unteren Drittel. Äußerlich und inhaltlich könnten die beiden Bll. auch zu den theologischen Schriften in Faszikel II passen. Da die ursprüngliche Ordnung aber nicht mehr ermittelbar ist, wurde die Reihenfolge der Bll. in diesem Fall nicht verändert.

Nachträge und Benutzungsspuren
2bis ist ein später eingefügtes Einzelbl., das als Träger des Schenkungsexlibris dient. Die Foliierung erfolgte hier erst später als im Rest der Hs.

Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte des Fragments
Siehe Geschichte der Handschrift.

Inhalt

1) 1r–v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Theologisches Fragment.
Titel (Vorlage)
1r τῆς πνευματικῆς ἀκολουθίας ὄρος καὶ νόμος.
Incipit
1r ταῖς εὐαγγελικαῖς καὶ ἀποστολικαῖς ἰθυνόμενος χάρισι.
Explicit
1v ίνα καὶ ἡ τοῦ θεοῦ χάρις καὶ τοῦ ἔλεος…

2) 2v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Theologisches Fragment.
Angaben zum Text
Fragment, das möglicherweise nie vollständig gewesen ist, über trinitarische Begriffe wie Hypostase, Physis etc.
Incipit
2v ενούμενα· β· τινὰ, ἐκαστον τὴν ἰδίαν φύσιν, διαφυλλάττῃ καὶ χωριζόμενα.
Explicit
2v καὶ είναι μια φύσις, καὶ ἐνεργίας· καὶ πρόσοπον εν ..

Faszikel II (Bl. 3–42)

Sachtitel / Inhalt
Medizinische Sammelhandschrift.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
s.l. Unbekannt.
Entstehungszeit
Um 1300.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Pergament.
Umfang
40 Bll.
Format (Blattgröße)
27,6 × 18,2 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Die heutige Struktur des Faszikels ist VII16 + (IV-2)22 + I24 + VIII40 + I42. Bll. entfernt hinter 11, 19, 22 (?). Die Struktur dürfte nicht mehr original sein, weil einige Bll. umsortiert wurden.
Foliierung
Vatikanische Foliierung oben rechts (f. 3–42), zusätzlich Reste einer anderen (vermutlich älteren) Foliierung unten rechts, die die Abfolge der Texte plausibler wiedergibt (3r–16r: 26–39, 17r–22r: 19–24, 23r und 24r nicht erkennbar, 25r: 41, 26r–40r: 43–57, 41r: 25). Es fehlen 1–18, 40, 42. Diese Foliierung entspricht der originalen Reihenfolge auf dem auf den Vorderspiegel geklebten Zettel. Entsprechend fehlen 18 Bll. am Anfang.
Lagenzählung
Keine Lagenzählung erkennbar.
Zustand
Die Reihenfolge der Blätter ist vermutlich im Zuge von Restaurierungsarbeiten durcheinander geraten. Die Foliierung folgt dieser falschen Reihenfolge. Mit Hilfe der Annotationen Friedrich Sylburgs und des französischen Annotators (vermutlich Charles Daremberg, vgl. Eintrag auf dem Vorderspiegel) wurde ein vorsichtiger Versuch der Rekonstruktion am Digitalisat unternommen. Die unkorrigierte Reihenfolge, die dem Ist-Zustand der Hs. entspricht, kann hier eingesehen werden.
Die Hs. weist gravierende Beschädigungen auf, besonders an den Rändern, stellenweise ist die Tinte verblasst. Wahrscheinlich bildete der Faszikel einst eine komplette Handschrift, deren größter Teil verloren ging.

Schriftraum
19,1 × 13 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
36–39 Zeilen.
Linierung
Variiert: bis zu 8 senkrechte und 4 waagerechte Linien, aber nur Randlinierung ohne Linierung für den Text.
Schriftart
Kleine Schrift mit Hang zum Minimalismus, da häufiger Einsatz von Ligaturen und Abkürzungen. Schwungvolle, bogenförmige Linienführung besonders bei Tau, Sigma und Zirkumflex.
Hand 1 aus Faszikel II könnte die Nachbesserungen auf f. 17r vollzogen haben.
Annotationen zur korrekten Blattreihenfolge gibt es von der Hand Friedrich Sylburgs (in lateinischer Sprache) sowie einer unbekannten Hand in französischer Sprache (f. 22v, 41v, 3r, 16v, 25v, 23v).
Angaben zu Schrift / Schreibern
Dieselbe Hand wie in den Hss. BAV, Pal. gr. 199, und Bibliothèque nationale de France, Par. Gr. 2237: datiert auf Ende 13.–Anfang 14. Jh.
Buchgestaltung
Die Reihenfolge der Blätter ist nicht mehr original. Es gibt einige Marginalien mit Angaben zur korrekten Ordnung: Reihenfolge der Blätter: 17–22, 41, 3–16, 24–25, 23, 26–40, 42 (siehe aufgeklebten Zettel auf dem Vorderspiegel).
Buchschmuck
Koloriertes Ziertor in den Farben Rot und Gold auf 19v, danach eine prachtvoll ausgestaltete, rubrizierte Initiale in Höhe von 18 Zeilen. Neue Absätze sowie die Anfänge von Fragen und Antworten sind stets durch eine vergrößerte rubrizierte Initiale ausgezeichnet. Rubriziertes Schaubild auf 7v.

Nachträge und Benutzungsspuren
3r unten: Französischer Eintrag zum Textverlauf: le commencement est fo. 17.

Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Der Faszikel ist prunkvoll gestaltet, ist aber heute in einem sehr schlechten Zustand. Wahrscheinlich ging ein Teil verloren. Die Reihenfolge ist im Rahmen einer Restaurierungsmaßnahme durcheinander geraten. Rekonstruiert wurde sie von einem Franzosen, dessen Hand gelegentlich entsprechende Hinweise hinterlassen hat. Möglicherweise handelt es sich um Charles Daremberg (siehe eingeklebten Zettel auf Vorderspiegel). f. 1 und 2 sind wahrscheinlich als Vorsatz später hinzugefügt worden. f. 2bis wurde vermutlich anschließend dazwischen gefügt.

Inhalt

3) 17r–19r Digitalisat

Verfasser
Paulus Medicus (GND-Nr.: 100957129).
Titel
De elephantiasi.
TLG-Nummer
0715.001.
Angaben zum Text
Bis f. 18r Mitte (Expl. καὶ οὐκ ἂν μεταδοῖεν ἄλλοις τοῦ κακοῦ) steht der Paulus-Text; es folgen Rezepte und Heilmittel gegen Elephantiasis. Bisher identifiziert: f. 18v Mitte inc. Βουτύρου παλαίαου: Ilias Valiakos, Nikolaos Myrepsos‘ „Dynameron“, Critical Edition, Heidelberg 2020, S. 273, Z. 2–19.
Titel (Vorlage)
17r Περὶ ἐλεφαντεάσεως.
Incipit
17r Ὀρθὼς οἴμαι τὸν καππαδόκην Ἀρεταῖον εἰπεῖν..
Explicit
19r ἐν ὧ σιδερὰς ἐναπίτβευ.
Edition
Johan Ludvig Heiberg, Paulus Aegineta, Corpus medicorum Graecorum Vol. 9.1, Leipzig 1921, S. 317–321.

4) 19v–39r, 41r–v Digitalisat

Verfasser
Ps.-Galenus (GND-Nr.: 118537202).
Titel
Definitionum medicarum libri.
TLG-Nummer
0530.041.
Angaben zum Text
Nach einem kurzen Einleitungstext beginnt auf 20r ein Frage- und Antwortspiel: Zahlreiche kurze Fragen zu Biologie/Medizin/Anatomie werden gestellt und ausführlicher beantwortet. Oft handelt es sich um Definitionsfragen. Die Antworten stammen aus den Schriften Galens, aber auch anderer naturwissenschaftlicher Autoren. Die korrekte Reihenfolge der Blätter ist: 19–22, 41, 3–16, 24–25, 23, 26–39.
Auf 36r Beginn von Buch 2. Ab f. 3r weichen Hs. und Edition stark voneinander ab. In die Hs. sind auch Texte von Meletius (TLG 0730.001: John A. Cramer, Anecdota Graeca e codd. manuscriptis bebliothecarum Oxoniensium, Vol. III, Oxford 1836, S. 53–59 und 82) eingestreut. Sie endet (f. 39r, Z. 5) mit einem Text von Alexander Aphrodisiensis (TLG 0732.002: Julius Ludwig Ideler, Physici et medici Graeci minores, vol. 1, Berlin 1841: S. 26–27).
Titel (Vorlage)
19v ἀρχὴ τῶν ἐρωτημάτων Γαληνου τὰ καλούμενα ὄροι. Γαληνοῦ ὄροι ιατρικοὶ, πρὸς τεύθραντα.
Incipit
19v Τὴν τῶν ὄρων πραγματείαν· πολυ ὠφελεστάτην …
Explicit
39r τὴν χολὴν πᾶσαν, ἐκκαίεσθαί τε καὶ ἀναλίσκεσθαι.
Textgestaltung
Mehrfarbig koloriertes Ziertor zu Beginn; die Initiale erstreckt sich über eine Höhe von 18 Zeilen. Beginn von Buch 2 (36v) ist mit kolorierter Zierleiste gestaltet.
Nachträge und Rezeptionsspuren
39r–40r beschriftete schematische Zeichnungen, dazwischen kurze Texte. 7v schematische Darstellung: νοὺς, δόξα und anderes.
Edition
Carl Gottlob Kühn, Claudii Galeni opera omnia, Vol. 19, Leipzig 1830 (Nachdruck Hildesheim 1965), S. 346–375 (passim bis 462).

5) 39v–40v Digitalisat

Verfasser
Theophilus Protosphatarius (GND-Nr.: 10096267X).
Titel
De febrium substantia et differentiis.
TLG-Nummer
0746.001.
Angaben zum Text
Der Text ähnelt De febrium differentia von Theophilus und Stephanus, doch gibt es erhebliche Abweichungen. Der Textverlauf ist unsicher: f. 39v und 40r (S. 6 der Edition) gehören wahrscheinlich auch dazu.
Titel (Vorlage)
40r Περὶ πυρετῶν τί ἐστὶν· καὶ περὶ τοῦ διαφορᾶς αὐτῶν διαίρεσις ἑτέρα καὶ κρίσεως τπων πυρέτων.
Incipit
40r Ἐρώ. Τι ἐστὶ πυρετὸς· ἁπόκρισις·.
Explicit
40v καὶ πλεοναζούσης ὕλης γενήσονται καὶ οἱ πυρετοῖ.
Textgestaltung
Auf f. 39v gibt es schon Zeichnungen zum Thema mit kurzen Texten.
Nachträge und Rezeptionsspuren
40v Retro de Febriu[m] diuisione.
Edition
Demetrius Sicurus, Theophili et Stephani Atheniensis de febrium differentia ex Hippocrate et Galeno, Florenz 1862, ab S. 5.

6) 42r–v Digitalisat

Verfasser
Aetius (GND-Nr.: 100935516).
Titel
Iatrica (Fragment aus Buch VI).
TLG-Nummer
0746.001.
Angaben zum Text
Kap. 29–37 (bis 42v Mitte); dann 42v: Paulus (TLG 0715.001), Buch 3, Cap. 6. Vor und hinter dem Bl. scheint Blattverlust vorzuliegen.
Titel (Vorlage)
42r Περὶ τῆς ενεκ.. συνιστάμεν.. … αὐτῶν ὡς ὑπὸ τείξωμεν.
Incipit
42r μαστιχὴν λεάνας· μετὰ χυλου κράμβης …
Explicit
42v μὲν οὖν τῶν κεκολασμένων, τἀ στύφοντα.
Nachträge und Rezeptionsspuren
41r ante tabulas de febribus collocanda. - 41v unten Suivre fo. 3–16.
Edition
Alexander Olivieri, Aëtii Amideni libri medicinales v–viii, Berlin 1950 (Corpus medicorum Graecorum Vol. 8.2), S. 176–180.

Faszikel III (Bl. 43–184)

Sachtitel / Inhalt
Sammlung medizinischer und anderer Texte und Rezepte.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Kreta (?).
Entstehungszeit
2. Hälfte 15. Jh. Vorausgesetzt, dass die Hand 1 identisch ist mit Hand A aus BAV, Pal. gr. 296 (die Thibaut Miguet, Recherches sur l’histoire du texte grec du Viatique du voyageur d’Ibn al-Ǧazzār, 2019, auf ca. 1460–1480 datiert), und mit der Hand aus BAV, Pal. gr. 295 (die durch Wasserzeichen auf ca. 1480 datierbar ist). Die Datierung von Rigo (S. 305: 2. Hälfte 16. Jh.) ist sehr unwahrscheinlich.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
116 Bll.
Format (Blattgröße)
28,9 × 19,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Zahlreiche Bll. wurden entfernt: hinter 48, 62, 107, 108, 118, 119, 166, 171. Die Bll. mit der Foliierung 63–75, 90–93 und 95–100 sind nicht mehr vorhanden.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. 43–62, 76-–89, 94, 101–184).
Lagenzählung
Keine Lagenzählung erkennbar.
Zustand
Stark beschädigt; der Faszikel erscheint eher als lose Blattsammlung. Am unteren Rand gibt es auf vielen Bll. Tintenflecke, die aber anscheinend keinen Textverlust verursachen. Stellenweise ist Text abgeschnitten worden, so 43r oben. Laut der lückenhaften Foliierung fehlen viele Bll., zahlreiche Bll. sind überdies unbeschriftet.
Wasserzeichen
Dreiberg (nur f. 46 und 48; Höhe 22 mm, Breite 25 mm; möglicherweise mit Kreuz mit Stange als Beizeichen); ähnliche sind datiert auf 1. Hälfte 15. Jh.; ab 167r Turm mit Fenster, Tor und Dach (Höhe ca. 74 mm, Breite ca. 22 mm); vergleichbare Wasserzeichen konnten bisher nicht gefunden werden.
Die Wasserzeichen der Hs. sind in heidICON erschlossen (Wasserzeichen Pal. gr. 297).

Schriftraum
25,5 × 18,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
variierend, bis zu 40 Zeilen.
Schriftart
Mindestens zwei Hände waren hier am Werk: Zwischen f. 50r und 61v überwiegt Hand 2: mit sorgfältiger Linienführung, klarer Zeichentrennung und senkrechter Schreibung der Buchstaben. Im Rest des Faszikels herrscht (mindestens) eine andere Hand (Hand 1) vor, die sich durch dickere Strichführung und kursivere Linienführung deutlich unterscheidet. Es handelt sich um eine Gebrauchsschrift. Miguet schlägt die Identifikation mit den Schriften in BAV, Pal. gr. 295 und BAV, Pal. gr. 296 (dort Hand A) vor. Zudem stammt 43r wahrscheinlich von einer dritten Hand.
Schrift und Orthographie weichen vom Standard ab: Zirkumflex wird stets durch Akut oder Gravis ersetzt, zudem werden Omikron und Omega häufig verwechselt, außerdem Eta, Iota, ει, υ untereinander.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Mondrain 2000, schreibt die Hand dem Arzt Demetrius Angelos zu. Im Aufsatz von 2003 revidiert sie diese Auffassung allerdings.
Buchgestaltung
Viele Leerseiten: 48v–49v, 76–89, 101–108, 113v–116v und einzelne weitere; fehlende Bll. (ohne Textverlust): 63–75, 90–93, 95–100. Der Aufbau des Faszikels ist unklar: anhand der Wasserzeichen lässt sich feststellen, dass das Papier unterschiedliche Provenienz hat. Texte unterscheiden sich durch Gestaltung, Schriftgröße und Tinte. Möglicherweise handelt es sich um eine Sammlung von Notizen, die im Laufe der Zeit ergänzt wurde.
Buchschmuck
Diese Gebrauchshs. enthält keine schmückenden Elemente außer unbeschrifteten Zeichnungen auf 123v, 124r und 125r (auf Rückseite durchgedrückt). Bei allen ist ein Kreuz im Kreis dargestellt. Die Ausführung ist mit Zirkel und Lineal durchgeführt worden.

Nachträge und Benutzungsspuren
Zeichnungen und Skizzen: 43r Dreiecke, 123–125 Kreuze im Kreis (mit einem Zirkel gezogen) ohne Beschriftung.

Provenienz
Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Das Schriftbild deutet auf eine Entstehung als Gebrauchshs. im griechischen Osten hin. Ein Teil dieser Hs. (f. 111r–113r) wurde 1595 von Friedrich Sylburg für seine Edition der Saracenica genutzt.

Inhalt

7) 43r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Septimestra et novimestria.
Angaben zum Text
Diese Seite passt thematisch nicht zu den folgenden. Vielleicht ist es ein späterer Nachtrag. Am oberen Rand steht ein zweizeiliger Text, dessen Überschrift abgeschnitten ist, inc. ὅτι ἐν τὴς διαλείπουσιν των πυρέτων ποῦ εἰσιν τὰ αἴτια.
Titel (Vorlage)
43r Septimestria & novimestria vitalia cur at non item octimestria. Αἰτία δι’ἡν τὰ ἐπτάμενα καὶ ἐννεάμενα ζωογονεῖται, τὰ δὲ ὀκτάμενα οὖ.
Incipit
43r .. θεν τὸ πρώτον τρίγωνον.
Explicit
43r ὡς περι φηλικῆς συμπλοκὴς οὐ ζωογονεῖtai τα τικτάμενα.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Über dem Text sind noch zwei Zeilen über Fieber. Unter den Text sind zwei Dreiecke gezeichnet, deren Seiten und Ecken mit griechischen Zahlen beschriftet sind.

8) 43v–47v Digitalisat

Verfasser
Aetius (GND-Nr.: 100935516).
Titel
Iatrica.
TLG-Nummer
0718.005.
Angaben zum Text
Behandlungen von Fieber. Der Text passt inhaltlich zu Bl. 40v und könnte eine Ergänzung sein.
Titel (Vorlage)
43v περὶ καύσωνος πυρετοῦ.
Incipit
43v τοὺς ἐπ’ ἐκαύσει πυρέξοντά· εὐθέως μὲν ἐξ αρχῆς.
Explicit
47v τοὺς γλίσχρους καὶ παχεῖς χυμοὺς κωλύει τὸ ψυχρὸν λεπτύνεσθαι.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Lat. Titel De febrium generib. 48v griechische Notiz am oberen Rand.
Edition
Alexander Olivieri, Aëtii Amideni libri medicinales v–viii, Berlin 1950 (Corpus medicorum Graecorum Vol. 8.2), S. 37–46.

9) 50r–53v Digitalisat

Verfasser
Galenus (GND-Nr.: 118537202).
Titel
De sectis.
TLG-Nummer
0057.004.
Titel (Vorlage)
50r Περὶ τῆς ἐμπειρικῆς.
Incipit
50r Τὰ δ’αὐτὰ φάρμακα, καὶ οἱ εμπειρικαὶ περιλαμβάνουσι.
Explicit
53v νυνὶ δὲ εἰσαγομένοις ἱκανά καὶ ταῦτα. Γαλήνου βιβλίον. Τέλος τὸ περὶ αἰρέσεων.
Schrift / Schreiber
Hand 2; 52v unten Wechsel zu Schrift 1, aber kleiner als anderswo.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Teilüberschriften sind rot unterstrichen.
Edition
Georg Helmreich/Johann Marquardt/I. Müller, Claudii Galeni Pergameni scripta minora, vol. 3, Leipzig 1893, S. 8–32.

10) 53v–62v Digitalisat

Verfasser
Galenus (GND-Nr.: 118537202).
Titel
Ars medica.
TLG-Nummer
0057.007.
Titel (Vorlage)
53v ἐρανος ἐν τῆς … ὀρικὴς τέχνης.
Incipit
53v τρεῖς εἰσὶν ἀπάσαι διδασκαλίαν.
Explicit
62v δια κεφαλαίων δ’ἂν ρηθῆη· καὶ νύν, ἡ μὲν οὖν διάθεσις ὑπὸ τίνων· καὶ μάλλιστα· ἐτίων.
Schrift / Schreiber
f. 53v–54r und 61v–62v Hand 1, f. 54r–61v Hand 2.
Textgestaltung
Die Hs. enthält nur einige Kapitel des Textes der Edition. Jeder Abschnitt hat eine Überschrift, die jedoch nur von 59r bis 60v durch rubrizierte Unterstreichung hervorgehoben sind.
Edition
Carl Gottlob Kühn, Claudii Galeni opera omnia, vol. 1, Leipzig 1821, S. 305–318 (55r Z.1), 350–352; 406.

11) 94r–v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Epistola medica.
Angaben zum Text
Dieser kurze Brief wurde von Stevenson nicht erwähnt. Absender und Empfänger konnten nicht ermittelt werden.
Incipit
94r εὐγενέστατε ἐντιμιωτατε.
Explicit
94v καὶ πολλὸν χρόνον …
Nachträge und Rezeptionsspuren
Am oberen Rand von 94r ist eine durchgestrichene Überschrift: εὐγενέστατε ἐντιμιώτατε φρονιμώτατε.

12) 109r–111r Digitalisat

Verfasser
Gennadius Scholarius (GND-Nr.: 118958062).
Titel
Fidei confessio.
TLG-Nummer
3195.082.
Angaben zum Text
Der Text bietet eine Sammlung von Glaubenssätzen, die eingeleitet werden durch die Formel πιστεύομεν ὅτι. Bl. 109v vacat, aber es gibt keinen Textverlust.
Titel (Vorlage)
109r σχολαρίου.
Incipit
109r Πιστευομεν ὅτι ἐστὶ θεὸς δημιουργὸς.
Explicit
111r Καὶ εἰ μὴ ἦν ἡ πίστις αὕτη ἐκ θελήματος τοῦ Θεοῦ, διελύθη…
Textgestaltung
Eine rote Initiale ist nur am Anfang gesetzt. Zu Beginn weiterer Abschnitte ist dies nicht erfolgt, wodurch Buchstaben fehlen.
Edition
Martin Jugie/Luis Petit/Xenophon Siderides, Oeuvres complètes de Georges (Gennadios) Scholarios, vol. 3, Paris 1930, S. 453–458.

13) 111r–113r Digitalisat

Verfasser
Georgius Monachus (GND-Nr.: 119153203).
Titel
De Saracenorum duce Moameth.
TLG-Nummer
3043.002.
Angaben zum Text
Ein kurzer Abriss aus dem vierten Buch des Chronicon breve über die Biographie und Lehre Mohammeds. Den Abschluss bildet eine kurze Abhandlung περὶ τῶν ἀράβων.
Titel (Vorlage)
111r [Π]ερὶ τοῦ ἀρχηγοῦ τῶν σαρακηνῶν μωἀμηθ τοὺ ἐμουχουμέτ.
Incipit
111r αἱ γὰρ ἐπι αὐτοῦ ὁ τῶν Σαρακηνῶν ἀρχηγὸς·.
Explicit
113r τοῖς ἀδήλοις τοῦ θεοῦ κρίμασιν.
Nachträge und Rezeptionsspuren
In margine Hinweis auf Edition: ex Chronico Joannis Siculi, no 394 & Georgii Cedrini Chronico pag. 347. Letzteres bezieht sich auf die Edition von Xylander, ersteres auf Georgius Monachus, dessen Werk in BAV, Pal. gr. 394, wesentlich ausführlicher enthalten ist (vgl. Antonio Rigo, Saracenica di Friedrich Sylburg [1595]. Una raccolta di opere bizantine contro l’Islâm, in: Mariarosa Cortesi, I Padri sotto il torchio. Le edizioni dell’antichità cristiana nei secoli XV–XVI. Atti del Convegno di studi di Certosa del Galluzzo, Firenze, 25–26 giugno 1999, 2002, S. 289–310, hier S. 305–307 passim).
Edition
Migne PG 110, Sp. 864–873.

14) 117r–118v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Apophthegmata philosophica.
Angaben zum Text
Sammlung von Weisheiten, die Platon und Pythagoras zugeschrieben wurden, aber auch Aristoteles, Anacharsis, Philon, Plutarch, Diogenes von Sinope u.a. Die Anfangsbuchstaben sind weitgehend alphabetisch geordnet, von α bis δ, dazu μ. Die Sammlung ist in dieser Form bisher nicht ediert. Die Sammlung wird erwähnt von Dorandi, S. 182, Anm. 249.
Titel (Vorlage)
117r ἀπὸ φθέγματα φιλοσόφων πλάτονος, καὶ πυθαγόρου.
Incipit
117r ἀξιος θεοῦ ὢν ἀνθρωπος θεὸς ἂν είη τοῖς ἀνθρώποις.
Explicit
118v τοὺ ἀνθρώπου· καν χρηστότητα ἐπαγγέλωντα διὰ τὸν τρόπον οὒ πιστεβονται (sic!).

15) 120v–121v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Recepta.
Angaben zum Text
Sammlung von 15 medizinischen Rezepten: f. 120v Magen- und Nierenleiden; f. 121r Augenbeschwerden, Kopf- und Nabelprobleme; f. 121v andere Rezepte.
Incipit
120v πρὸς στομάχου καὶ ηνιλίας. ὅταν απερχεται.
Explicit
121v καὶ γενευθεν καταπλάσμα προς σπλην.
Schrift / Schreiber
Individuelle Gebrauchsschrift.
Textgestaltung
Anordnung in zwei Spalten. Die einzelnen Rezepte sind durch waagerechte Striche voneinander getrennt. Jedes beginnt mit einer Crux. Es folgt die medizinische Indikation, unter der die benötigten Zutaten und Mengenangaben aufgelistet sind.

16) 126v–130v Digitalisat

Verfasser
Theophilus Protosphatarius (GND-Nr.: 10096267X).
Titel
Scholia in Hippocratem.
TLG-Nummer
0728.001.
Angaben zum Text
Die Hs. enthält nur die Kommentare des Theophilus zu Aph. VII 1–49, nicht die in der Edition eingestreuten Kommentare von Damascius und Stephanus. 130r–130v oben ist ein Nachtrag: ἐπὶ φλεγμονή (in Anlehnung an S. 525 der Edition, aber stark abweichend).
Titel (Vorlage)
126v ἐν τοῖς ὄξεσι νουσίμασιν· ψυξις, ακρωτηρίων κακῶν.
Incipit
126v … ἐνταῦθα ἐπιγενομενου διαλέγεται, τὰ δὲ ἐπιγενόμενα.
Explicit
130v βασιλικὸν σπέρθι ροιδώσταμα … καὶ σάχαρα …
Schrift / Schreiber
Die Schrift des Nachtrags ist stellenweise kleiner, es dürfte sich aber um dieselbe Hand handeln.
Textgestaltung
Die Aphorismen des Hippocrates sind jeweils vorangestellt, die ersten vier sind rot unterstrichen. Die Scholien folgen dann.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Lateinischer Titel: Hippocratis Aphorism. Libro VII.
Edition
Friedrich Reinhold Dietz, Scholia in Hippocratem et Galenum, vol. 2, Königsberg 1834, S. 519–538.

17) 130v–157r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Medicamenta varia.
Angaben zum Text
Ungeordnete Sammlung medizinischer Rezepte, u.a. Oribasius zugeschrieben (134r), vornehmlich zu inneren Leiden.
Titel (Vorlage)
130v εἰς ρεύσιν τριχῶν.
Incipit
130v λαβόν, λαβῶν, λάδανον … καὶ οῖνον.
Explicit
157r επίβαλε τὸ χυλὸν. Καὶ αναζήσας ὀλίγον χρῆσας επίθες: δια χυλὸς λυουσα τὰ ηγηματα συνέτρως.
Schrift / Schreiber
Häufiger Wechsel der Tinte und des Duktus. Handwechsel sind nicht auszuschließen; wahrscheinlicher ist aber, dass die Rezeptsammlung mit der Zeit ergänzt wurde.
Textgestaltung
Die Überschriften sind oft rot unterstrichen. Das Thema steht, von der selben Hand geschrieben, daneben in margine. Die unterschiedlichen Rezepte sind häufig durch eine kleine Lücke voneinander getrennt.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Lateinische Überschrift Medicamenta varia sine ordine.

18) 157v–159r Digitalisat

Verfasser
Hippocrates (GND-Nr.: 11855140X).
Titel
De remediis ad partum proficientibus.
TLG-Nummer
0627.036 u.a..
Angaben zum Text
Bestandteile: f. 157v κυητηριον; f. 158r μητρέων ὀδύνης ἔγχυτον; f. 159r (und folgende) weitere Texte.
Titel (Vorlage)
157v Κυητιριον υποκρατους (!).
Incipit
157v κυητήριον· βολβοῦ τοὺ λευκοῦ καρπὸν ἦ ἄνθος τρίψας.
Explicit
159r ἐν εἰρίω· ποιεῖν· πρόσθετον.
Edition
Émile Littré, Oeuvres complètes d'Hippocrate, vol. 8, Paris 1853, S. 166–172, 184–188, 352–354, 376–378, 382, 380.

19) 159r–168v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Recepta medica.
Angaben zum Text
Rezepte u.a. gegen Atonie, Epilepsie.
Incipit
159r τέλην χαλβαίη· καστόρων·.
Explicit
168v καὶ τρίψας χνς ἐδεω, καὶ …
Schrift / Schreiber
Verschiedene Hände (wohl dieselben wie im Rest des Faszikels).
Nachträge und Rezeptionsspuren
160r, 165v–167r, 168r und 169r vacant. 167v nur sechs Zeilen.

20) 169v–170r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Epistolae theologicae.
Angaben zum Text
Die Briefe sind an einen König sowie an (einen oder mehrere?) Patriarchen gerichtet.
Titel (Vorlage)
169v … εἰς βασιλέα.
Incipit
169v εἰς βασιλέα ναγυαψης· τολμῶν ὁ γέλος …
Explicit
170r κυρῖ ἠγουμένη καὶ κατὰ θεον μητέρα μετάνοιαν.

21) 171r–173r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
De urinis.
Angaben zum Text
171r–v Inhaltsverzeichnis, 172r Haupttext, inc. εἰς ψώραν παχή … τὴν ὁποίαν ὀνομάζουσιν ϊατροὶ ἰταλὴ ρούνια.
Titel (Vorlage)
171r τα θεορήματα τὼν οὐρῶν.
Incipit
171r οὖρος καθαρὸν· ἐχον δὲ επάνω νέφος.
Explicit
173r στιχίων ἐστιν τὸ οὖρον … αυτο τι … καὶ ἠ άναπνοή του …

22) 177r–v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
De lunae cursu.
Angaben zum Text
Astronomischer Text, möglicherweise aus der Tradition des Ptolemaeus. Die traditionellen sieben „Planeten“ werden behandelt (Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn).
Incipit
177r [ε]ἰ θέλεις μαθεῖν· ἐν ποίω ζωδίω ὑπάρχει ἡ σελενη.
Explicit
177v διδαχθένης σαφέστερον καὶ καθαρότερον περι τούτων.

23) 179v Digitalisat

Verfasser
Tarasius (?) (GND-Nr.: 100961789).
Titel
Canon de non faciendis pecunia ordinationibus.
TLG-Nummer
5000.003.
Angaben zum Text
179v: Dieser Text wird dem Hl. Tarasius zugeschrieben. Ähnliche Inhalte findet man aber auch schon in den Akten des Konzils von Chalcedon (451).
Titel (Vorlage)
179v τοὺ ἀγίου ταρασίου ἐπισκόπου, κονσταντίνου πόλεως.
Incipit
179v Εί τις ἐπισκοπος, ἐπὶ χρήμασι χαροτονίαν ποιήσει.
Explicit
179v τοὺ βαθμοῦ αὐτοὺ ἀλλοτριου …
Edition
Eduard Schwartz (Hrsg.), Acta Conciliorum. Concilium Universale Chalcedonensis, Vol. 2.1, Berlin/Leipzig 1933, S. 158.

24) 179v–180r Digitalisat

Verfasser
Johannes Damascenus (GND-Nr.: 118557971).
Titel
De virtutibus ac vitiis.
TLG-Nummer
2934.037.
Angaben zum Text
Text bricht mitten im Satz ab, das Ende fehlt.
Titel (Vorlage)
179v τοὺ αγιου ιωαννου τοὺ δαμασκηνου.
Incipit
179v ἰστέον ὁτι διπλοῦν ὢν ὁ ἀνθρωπός.
Explicit
180r ἅτινά εἰσι ταῦτα· ἀσέβεια· κακοδοξία· ἤγουν πᾶσα αἵρεσις:-.
Edition
Migne PG 95, Sp. 85–88.

25) 180r–v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Remedia varia.
Titel (Vorlage)
180r ἑρμενεία περι το ἀνθρόπου (!).
Incipit
180r ὡς φασὶν τὸ σπέρμα κυρίου βαλλόμενοι· τὴ μήτρα· ἐπει μὲν τῆς τρίτης·.
Explicit
180v γλυκίτατον· χαροποιῶν πρὸς πάντας, ἴσυχον· κολακευτὴν·ὁ μὲν καῖσαρ ἠν.

26) 181v–183v Digitalisat

Verfasser
Aetius (GND-Nr.: 100935516).
Titel
Iatrica (Auszug aus Buch IX).
TLG-Nummer
0718.009.
Angaben zum Text
Anfang von Kapitel 13 (8,5 Zeilen in der Hs., 10 in der Edition), dann ein unedierter Text, inc. περι τῆς θλήψεως ἐμβρύων οίνου, es folgen (mit dunklerer Tinte) weitere Texte, u.a. περι τὼν απλὼν καὶ καθαιρόντων φαρμακων; Inhalt ist meist die Zusammensetzung von Medikamenten. Auf 183v folgt ein Text περι μβόμβου; ferner das griechische Alphabet mit einigen zusätzlich gezeichneten Symbolen.
Incipit
181v περι θλήψεως στομάχου· ἡροδότου· γίγνεται .
Explicit
183v θύμου μετρίας … καλῶς· στώμεν … φόβου.
Schrift / Schreiber
Hier kamen verschiedene Tinten zum Einsatz, vielleicht auch unterschiedliche Schreiberhände.
Edition
Skevos Zervos, Aetius aus Amida, uber die Leiden am Magenmund, des Magens selbst und der Gedärme, Buch IX der Sammlung, zum ersten Mal nach den Handschriften veröffentlicht, Athen 1912, S. 299 (Unveröffentlichte Werke altgriechischer Ärzte, Band V).

27) 184r–v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Arcana seu secreta remedia.
Angaben zum Text
Teilüberschriften sind εἶς γάμον; περι της λαλιας κακων γειτονων και ετερων κακων ανθρωπων; ὀτὰν μέλλης ἀγεσθαι εἶς δικαστήριον. Es scheint, dass vor und hinter dem Blatt weitere Blätter verloren sind. Zudem weist das Blatt große Beschädigungen auf.
Incipit
184r ὰλημα, τὼ δικαστηρίου έπι τὴς τριμέσες.
Explicit
184v καὶ γενέθω …


Bearbeitet von
Vinzenz Gottlieb, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 297. Beschreibung von: Vinzenz Gottlieb (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.