Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 34

Aristoteles, Organon

Papier · 1, 145, 1 Bll. · 26,3 × 17,3 cm · Byzantinisches Reich (?) · 13./ Anfang 14. Jh.


Schlagwörter (GND)
Philosophie / Logik.
Diktyon-Nr.
65767.
1ar–v vacat
Ir Titel
Iv vacat
1) 1r–7v Porphyrius, Isagoge
2) 8r–31v Aristoteles, Categoriae
3) 32r–49v Aristoteles, De interpretatione
4) 49v–143v Aristoteles, Analytica priora

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Byzantinisches Reich (?).
Entstehungszeit
13./ Anfang 14. Jh. Palaiologenzeit.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
1, 145, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
26,3 × 17,3 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 1I + (IV-I)6 + III12 + (V-1)21 + 9 IV93 + 396 + 6 IV143 + (I-1)144*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 144*; vor f. 1 und nach f. 7 Blattverlust; Blatt entfernt hinter 21, nach 132 kommt ungez. Blatt.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. 1–143). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 132a, 144*).
Lagenzählung
Mit lateinischen Majuskelbuchstaben zu Lagenbeginn (recto) rechts unten, manchmal mit dazugehöriger Zahl; Lage N ist unvollst. (endet nach N3 f. 96); Zählung erfolgte vor der Bindung.
Zustand
Viele Seiten sind restauriert; größere Textverluste aber nur an einigen Stellen (f. 132a); fehlende Seiten an Anfang und Ende.
Wasserzeichen
Wasserzeichen aufgrund der Größe der Hs. nicht digitalisiert.

Schriftraum
17,5 × 10,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
Zeilenzahl variierend zwischen 18 und 30 Zeilen.
Schriftart
Sogenannter Beta-Gamma-Stil (vgl. Wilson) in allen Händen: Hand 1: Buchstaben verlaufen richtungslos, große Kontraste in der Zeichengröße.
Hand 2: auffällige Involvierung von Ny in Omikron; keine Vergrößerung von Omega.
Hand 3: ähnlich Hand 1, aber mit weniger Ligaturen; markantes Beta, Gamma, Omikron und Sigma; peitschenartiges, rundes Majuskel-Gamma; Schlusssigma verschieden vom normalen Sigma, dabei größer als Stigma.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Wieviele Hände vorliegen, ist schwer zu bestimmen; Hand 1 f. 1–25v, Hand 2 f. 26r–31v, Hand 3 ab f. 32r (möglicherweise mit Hand 1 identisch).
Buchgestaltung
Auf einigen Seiten Klammerglossen, besonders zu Beginn; vereinzelt auch Marginalien; viele Zeichnungen und schematische Darstellungen.
Buchschmuck
Buchanfänge sind durch sehr einfache linienförmige oder sternförmige Ornamente gekennzeichnet, ohne farbliche Hervorhebung; Initialen sind vergrößert, aber tintenfarben; Überschriften nicht eigens hervorgehoben.

Nachträge und Benutzungsspuren
Ir Capsa-Nr. C. 70 (durchgestrichen); Provenienzvermerk eg.; zahlreiche schematische Zeichnungen in margine.

Einband
Weißer Pergamenteinband über Pappe; weißer Rücken mit rotem Schild und goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Pitra (unten); 1869–1878; vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 910.
Provenienz
Venedig / Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Der Schrift nach stammt die Hs. aus der Palaiologenzeit. Die Signatur eg. deutet auf den Venezianer Joh. Baptist Cipelli („Egnatius“) hin; nach dessen Tod 1553 kam seine Bibliothek an Ulrich Fugger.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_34
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 19; Lehmann, Fuggerbibliotheken, I, S. 94–97; Nigel Guy Wilson, Nicaean and Palaeologan hands: introduction to a discussion, in: Jean Glénisson/Jacques Bompaire/Jean Irigoin (Hrsg.), La paléographie grecque et byzantine, actes du colloque international, Paris, 21 - 25 Oct. 1974, Paris 1977, S. 263–267; Elisa Bianchi, Fettaugen-Mode e Beta-gamma Stil: nuove ricerche e una diversa ipotesi interpretativa, Rom 2015.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–7v Digitalisat

Verfasser
Porphyrius (GND-Nr.: 118595873).
Titel
Isagoge.
TLG-Nummer
2034.006.
Angaben zum Text
Zu Beginn und nach 7v fehlen Blätter.
Incipit
1r κατ' ἐκείνων ἐξ ἀνάγκης…
Explicit
7v …ἔτι ἡ διαφορὰ προτέρα.
Edition
Adolf Busse, Porphyrii isagoge et in Aristotelis categorias commentarium, Berlin 1887, S. 7–18.

2) 8r–31v Digitalisat

Verfasser
Aristoteles (GND-Nr.: 118650130).
Titel
Categoriae.
TLG-Nummer
0086.006.
Angaben zum Text
Text ist vollständig erhalten; vor dem Beginn ist eine Schlussbemerkung zur Isagoge.
Edition
Aristote Catégories, Texte établi et traduit par Richard Bodéüs, Paris 2002, S. 2–71 (Hs. nicht herangezogen).

3) 32r–49v Digitalisat

Verfasser
Aristoteles (GND-Nr.: 118650130).
Titel
De interpretatione.
TLG-Nummer
0086.017.
Angaben zum Text
Text ist vollständig erhalten.
Edition
Aristotelis De interpretatione, recognovit Hermann Weidemann, Berlin/Boston 2014 (Hs. nicht herangezogen).

4) 49v–143v Digitalisat

Verfasser
Aristoteles (GND-Nr.: 118650130).
Titel
Analytica priora.
TLG-Nummer
0086.001.
Angaben zum Text
f. 49v–103v Buch I; f. 103v–143v Buch II (Ende auf Bekker-Seite 76b, Z. 18).
Explicit
143v …ὅτι ψυχρὸν καὶ θερμὸν καὶ τὰ πάθη μὴ λαμβάνειν […].
Textgestaltung
f. 113–120 vom Buchbinder auf dem Kopf stehend eingebunden.
Edition
William D. Ross, Aristotelis analytica priora et posteriora, Oxford 1964 (Nachdruck 1968).


Bearbeitet von
Vinzenz Gottlieb, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 34. Beschreibung von: Vinzenz Gottlieb (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.