Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 347

Zusammengesetzte Handschrift

Papier · 1, 45, 1 Bll. · 28,5 × 22 cm · s.l. · I. 1. Hälfte 16. Jh. / II. 2. Hälfte 15. Jh.


Schlagwörter (GND)
Proclus Diadochus / Neuplatonismus / Philosophie / Theologie / Metaphysik / Porphyrius.
Diktyon-Nr.
66079.
1ar–1av vacat
Ir Inhaltsvermerk
Iv vacat
2ar Schenkungsexlibris
2av vacat
Faszikel I
1) 1r–4v Proclus, Institutio theologica 1–15
5r–8v vacant
Faszikel II
2) 9r–18v Porphyrius, Isagoge sive quinque voces (fine mutilus)
3) 19r–43v Aristoteles, Categoriae (initio mutilus)
44r–44v vacat

Kodikologische Beschreibung

Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
1, 45, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
28,5 × 22 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Hs. aus 2 Faszikeln zusammengesetzt (I. Bl. 1–8; II. Bl. 9–43). (I-1)1a + 1I + 12a + … + (I-1)44. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel ist Gegenbl. von 44.
Foliierung
Vatikanische Foliierung in der rechten oberen Ecke der Rectoseite mit schwarzer Tinte (f. 1–10, 43). F. I, 11–42 und 44 sind ebenda mit Bleistift foliiert. Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 2a).
Lagenzählung
Keine Lagenzählung erkennbar.
Wasserzeichen
Die Wasserzeichen der Hs. sind in heidICON erschlossen (Wasserzeichen Pal. gr. 347).


Nachträge und Benutzungsspuren
Signaturschild der BAV auf dem Vorderspiegel. Capsa-Nr. C. 172., Allacci-Signatur 33., Fuggersignatur p. 127. F. N° 7. (wohl mit Bezug auf einen verlorenen Fuggerkatalog, vgl. Montuschi 2014, S. 304) und Inhaltsvermerk auf f. Ir. Schenkungsexlibris an Papst Gregor XV. auf f. 2ar.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909.
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Da in Ulrich Fuggers Handschriftenkatalog (BAV, Pal. lat. 1950, f. 192r: Porphyrii in quinque voces. char. non liga. 347. hen.) nur der zweite Faszikel vermerkt ist und sich unter Proclus‘ Institutio theologica kein Eintrag findet, ist es möglich, dass die beiden Hälften erst später zusammengebunden worden. Nach der Einnahme Heidelbergs gelangte die Handschrift 1623 nach Rom.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_347
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 199; Proclus, The Elements of Theology, A Revised Text with Translation, Introduction and Commentary by E. R. Dodds, Oxford 21963, S. xxxix; Montuschi 2014, S. 304.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Faszikel I (Bl. 1–8)

Sachtitel / Inhalt
Proclus, Institutio theologica 1–15.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
s.l. Unbekannt.
Entstehungszeit
1. Hälfte 16. Jh. Datierung aufgrund der Schrift.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
8 Bll.
Format (Blattgröße)
28,5 × 22 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
IV8.
Foliierung
S. zum Codex.
Lagenzählung
Keine Lagenzählung erkennbar.
Zustand
Sehr guter Zustand mit wenigen Flecken.

Schriftraum
17 × 11,4 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
25 Zeilen.
Schriftart
Individuelle Gebrauchsschrift der Entstehungszeit.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Der Schreiber ist nicht zu identifizieren.
Buchgestaltung
Die Paragraphen folgen in Absätzen aufeinander.
Buchschmuck
Die ersten beiden Abschnitte auf f. 1r erhalten jeweils kaum vergrößerte rote Initialen, später sind die Initialen nicht mehr hinzugesetzt.

Nachträge und Benutzungsspuren
Die Paragraphen sind von einer anderen Hand am Rand mit arabischen oder lateinischen Ziffern markiert worden, was teils abgeschnitten ist.

Provenienz
Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Die Handschrift erscheint nicht in Ulrich Fuggers Handschriftenkatalog (BAV, Pal. lat. 1950). Nach der Einnahme Heidelbergs gelangte sie 1623 nach Rom.

Inhalt

1) 1r–4v Digitalisat

Verfasser
Proclus Diadochus (GND-Nr.: 118641778).
Titel
Institutio theologica 1–15.
TLG-Nummer
4036.005.
Angaben zum Text
Der Text bricht am Ende von Paragraph 15, Zeile 4 (Edition Dodds) ab.
Titel (Vorlage)
1r ἐκ τῆς στοιχειώσεως θεολογικῆς Πρόκλου διαδόχου πλατωνικοῦ.
Explicit
4v διὰ τὸν τῶν μερῶν χορισμόν, ἄλλων ἀλλαχοῦ κειμένων. οὐδὲν ἄρα σῶμα.
Edition
Proclus, The Elements of Theology, A Revised Text with Translation, Introduction and Commentary by E. R. Dodds, Oxford 21963, S. 2–18 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen, aber erwähnt, vgl. S. xxxix).

Faszikel II (Bl. 9–43)

Sachtitel / Inhalt
Porphyrius, Isagoge sive quinque voces; Aristoteles, Categoriae.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
s.l. Unbekannt.
Entstehungszeit
2. Hälfte 15. Jh. Datierung aufgrund der Schrift.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
35 Bll.
Format (Blattgröße)
28,5 × 22 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
4 IV40 + 343.
Foliierung
S. zum Codex.
Lagenzählung
Keine Lagenzählung erkennbar.
Zustand
Sehr guter Zustand mit Feuchtigkeitsschäden, welche die Lesbarkeit nicht beeinträchtigen.

Schriftraum
17 × 11,4 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
20 Zeilen.
Schriftart
Individuelle Gebrauchsschrift der Entstehungszeit.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Der Schreiber ist nicht zu identifizieren.
Buchgestaltung
Die Isagoge und die Categoriae gehen am Wechsel von f. 18v und 19r direkt ineinander über, wahrscheinlich sind mehrere Seiten ausgefallen bzw. es wurde falsch gebunden.
Buchschmuck
Die Isagoge besitzt einen dunkelroten Titelbalken sowie jeweils eine dunkelrote Initiale auf f. 9r und 9v. In den Categoriae erscheinen dunkelrote Initialen und dunkelrote Überschriften (besonders ausgearbeitet auf f. 33r).

Nachträge und Benutzungsspuren
Fuggersignatur 347 Hen. und Inhaltsvermerk auf f. 9r.

Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Die Handschrift ging wahrscheinlich durch Vermittlung von Henri Estienne nach 1547 in den Besitz Ulrich Fuggers über (Fuggersignatur 347 Hen. auf f. 9r, vgl. BAV, Pal. lat. 1950, f. 192r: Porphyrii in quinque voces. char. non liga. 347. hen.), allerdings ungebunden (non liga.). Fugger übersiedelte 1564 nach Heidelberg, wohin ihm seine Bibliothek 1567 folgte, und vermachte sie nach seinem Tod 1584 an Kurfürst Friedrich IV. 1623 wurde die Hs. als Kriegsbeute nach Rom gebracht, wo sie sich seitdem befindet.

Inhalt

2) 9r–18v Digitalisat

Verfasser
Porphyrius (GND-Nr.: 118595873).
Titel
Isagoge sive quinque voces (fine mutilus).
TLG-Nummer
2034.006.
Angaben zum Text
Der Text weicht deutlich von der Edition von Busse ab. Auf f. 18v unten endet S. 10, Zeile 1 der Edition.
Explicit
18v οὐσῶν καθ’ ἑαυτὰς τῶν δὲ κατὰ συ[μβεβηκός].
Edition
Porphyrii isagoge et in Aristotelis categorias commentarium edidit Adolfus Busse, Berlin 1887 (Commentaria in Aristotelem Graeca IV.I), S. 1–10 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).

3) 19r–43v Digitalisat

Verfasser
Aristoteles (GND-Nr.: 118650130).
Titel
Categoriae (initio mutilus).
TLG-Nummer
0086.006.
Angaben zum Text
Der Text beginnt mit Bekkerseite 3b, Zeile 29f. (Edition Minio-Paluello) und ist bis zum Ende gemäß Stichproben vollständig.
Incipit
19r διπήχει οὐδέν ἐστιν ἐναντίον οὐδὲ τοῖς δέκα.
Edition
Aristotelis categoriae et liber de interpretatione recognovit brevique adnotatione critica instruxit L. Minio-Paluello, Oxford 1949 (ND ohne Jahr), S. 10–45 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).


Bearbeitet von
Dr. Anne-Elisabeth Beron, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 347. Beschreibung von: Dr. Anne-Elisabeth Beron (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.