Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 373

Iohannes Chrysostomus, Kommentar zum Johannesevangelium

Pergament · 4, 438, 1 Bll. · 31 × 21,5 cm · Byzantinisches Reich (?) · 10.–11. Jh.


Schlagwörter (GND)
Christliche Theologie / Predigt / Johannesevangelium / Neues Testament.
Diktyon-Nr.
66105.
1arv vacat
2ar Schenkungsexlibris
2av vacat
3ar Verse zu Iohannes Chrysostomus
3av vacat
4arv Index
1) 1r–436v Iohannes Chrysostomus, Commentarius in Evangelium s. Iohannis

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Byzantinisches Reich (?).
Entstehungszeit
10.–11. Jh. Vgl. Stevenson, Graeci; der Index f. 4arv datiert ca. 13. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament, Vorsatzbll. Papier.
Umfang
4, 438, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
31 × 21,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 34a + 19 IV152 + I154 + 6 IV202 + (III-2)206 + 22 IV380 + III386 + 5 IV426 + V436 + (I-1)437*. 2 Bll. entfernt hinter 206. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel ist Gegenbl. von 437*.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. 1–293, 394–398, 299–436; hinter f. 348 folgt 348b, modernere Foliierung). Zusätzlich existiert eine Foliierung mit griechischen Zahlen (α’–σς’, ση’–υλς’, dahinter nicht mehr erkennbar). Die Bll. 294–298 sind fälschlich als 394–398 gezählt. Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a–4a, 289a, 348b, 437*).
Lagenzählung
Griechische Zahlen in jeder Lage auf erster Rectoseite unten mittig.
Zustand
Aufgrund des Alters ist die Hs. schon stark abgenutzt. Allerdings fehlen mehrere Lagen schon seit langem, so dass dort neue Lagen eingefügt wurden (von Hand 2 geschrieben). Einige Bll. am Anfang wurden mit Papier verstärkt. Bl. 348b ist verkleinert, so dass nur eine Textspalte vorhanden ist. Textverlust liegt dort nicht vor.
Wasserzeichen
Die Bll. 3a–4a weisen eine Siebstruktur, jedoch kein erkennbares Wasserzeichen auf. Bl. 2a hat ein Wasserzeichen, das jedoch durch das Schenkungsexlibris so verdeckt wird, dass man es kaum erkennen kann.
Die Wasserzeichen der Vorsatzbll. sind in heidICON erschlossen (Wasserzeichen Pal. gr. 373).

Schriftraum
22,5 × 16 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
f. 1r–206v: 31; f. 207r–436v: 28 Zeilen.
Linierung
Leroy 1995, 34C2.
Schriftart
Hand 1: Perlschrift, 10. Jh.–Anf. 11. Jh. (vgl. Follieri), mit brauner Tinte geschrieben. Hand 2 ist auch der Perlschrift zuzuordnen, schreibt aber mit schwarzer Tinte. Hier sind die Abstände der Zeichen und der Zeilen etwas größer als bei Hand 1.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Zwei Schreiber wechseln sich ab: Hand 1: 1r–96v, 105r–136v, 155r–325v, 349r–436v; Hand 2: 97r–104v, 137r–154v, 326r–348br. Eine dritte Hand (ca. 13. Jh.) hat den Index (4av) und die griechische Foliozählung geschrieben.
Buchgestaltung
Die Gestaltung auf 207r macht es wahrscheinlich, dass die Hs. ursprünglich in zwei Bände aufgeteilt war. Einige Lagen sind früh verloren gegangen. Sie wurden wahrscheinlich durch speziell für diesen Zweck (von Hand 2) neu geschriebene Lagen ersetzt. Man erkennt das an der optischen Lücke auf 154v (kein Textverlust) und an der textlichen Wiederholung auf 348bv und 349r.
Buchschmuck
Die Zierleisten zu Beginn der Homilien sind mit Metallfarbe ausgefüllt. Die von Hand 2 geschriebenen Bll. sind anders geschmückt: Ziertore im Blütenblattstil (stile fiorito) mit Goldfarbe und Blautönen auf 1r und 207r. Jede Homilie ist mit einer Zierleiste geschmückt: Bei Hand 1 sind sie mit Goldfarbe und blauer Farbe gemalt, bei Hand 2 sind sie schlicht und mit roter Tinte gemalt. Überschriften und Initialen sind durchgängig rubriziert.

Nachträge und Benutzungsspuren
f. 2ar: Signatur 373. Pal.; Schenkungsexlibris. 3ar: oben ein kurzer Text εἰς τὴν καθαίρεσιν τοῦ χρυσοστόμου; darunter stehen der Titel, die Signatur 373 und der Provenienzvermerk seor: sowie Schreibproben einer ungeübten Hand. 4arv: unvollständiger, späterer Index (15. Jh.?) zur Hs., dessen erster Teil nicht erhalten ist. Signatur 373 und Provenienzhinweis seor. auf 1r; Stempel der BAV auf 4ar, 1r und 436v. 206v Anmerkung Sylburg: deest folium.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909.
Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Die Gestaltung der Ziertore lässt byzantinischen Ursprung vermuten. Die Hs. kam als Einzelstück an Ulrich Fugger (vgl. Provenienzvermerk seor: auf 3ar). 1567 gelangte sie nach Heidelberg und ging 1584 in den Bestand der Bibliotheca Palatina über. Dort diente sie zusammen mit der Hs. BAV, Pal. gr. 32 als Textgrundlage für die Editio princeps aus der Offizin des Commelinus: Hieronymus Commelinus (Hrsg.), S. Patris nostri Ioannis Chrysostomi Archiepiscopi Constantinopolitani Commentarius in Euangelium secundum Ioannem, Heidelberg 1603 , S. 1–453. Die Edition enthält auch eine lateinische Übersetzung des Leonardus Aretinus. 1623 wurden die Bestände der Bibliotheca Palatina von Leone Allacci nach Rom gebracht, wo sich auch diese Hs. heute noch befindet.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_373
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 240; Paul William Harkins, The Text Tradition of Chrysostom’s Commentary on John, in: Studia patristica, Vol. VII, Oxford 1966 (Texte und Untersuchungen 92), S. 210–220; Enrica Follieri, La minuscola libraria dei secoli IX e X, in: Byzantina et italograeca. Studi di filologia e di paleografia, a cura di Augusta Acconcia Longo/Lidia Perria/Andrea Luzzi (Storia e letteratura. Raccolta di studi e testi 195), S. 203–248, hier S. 206 und 217.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–436v Digitalisat

Verfasser
Johannes Chrysostomus (GND-Nr.: 118557831).
Titel
Commentarius in Evangelium s. Iohannis.
TLG-Nummer
2062.153.
Angaben zum Text
F. 1r–5r Homilie 1; f. 5r–12r Homilie 2; f. 12r–19v Homilie 3; f. 19v–25v Homilie 4; f. 25v–31r Homilie 5; f. 31r–33r Homilie 6; f. 33r–35v Homilie 7; f. 35v–38v Homilie 8; f. 38v–42r Homilie 9; f. 42r–46r Homilie 10; f. 46r–48v Homilie 11; f. 49r–53r Homilie 12; f. 53r–57r Homilie 13; f. 57v–61v Homilie 14; f. 61v–65v Homilie 15; f. 65v–70r Homilie 16; f. 70r–75r Homilie 17; f. 75r–80v Homilie 18; f. 80v–83v Homilie 19; f. 84r–87r Homilie 20; f. 87r–91v Homilie 21; f. 91v–95v Homilie 22; f. 95v–100v Homilie 23; f. 100v–104v Homilie 24; f. 104v–108v Homilie 25; f. 108v–112r Homilie 26; f. 112v–116r Homilie 27; f. 116r–120v Homilie 28; f. 120v–125r Homilie 29; f. 125r–128v Homilie 30; f. 128v–135v Homilie 31; f. 135v–140v Homilie 32; f. 140v–145r Homilie 33; f. 145r–150v Homilie 34; f. 150v–155r Homilie 35; f. 155r–158v Homilie 36; f. 158v–162r Homilie 37; f. 162r–169r Homilie 38; f. 169r–177r Homilie 39; f. 177r–182r Homilie 40; f. 182r–185v Homilie 41; f. 186r–191r Homilie 42; f. 191r–194r Homilie 43; f. 194r–196v Homilie 44; f. 196v–202v Homilie 45; f. 202v–206v Homilie 46 (am Ende Textverlust durch Blattverlust; es fehlt ungefähr eine Spalte: in der Edition, Sp. 262, sind es 15 Zeilen); f. 207r–213v Homilie 47; f. 213v–217v Homilie 48; f. 217v–222r Homilie 49; f. 222v–227r Homilie 50; f. 227r–231r Homilie 51; f. 231r–236r Homilie 52; f. 236r–240r Homilie 53; f. 240r–245v Homilie 54; f. 245v–249v Homilie 55; f. 249v–255r Homilie 56; f. 255r–259v Homilie 57; f. 259v–266v Homilie 58; f. 266v–273r Homilie 59; f. 273v–282v Homilie 60; f. 282v–289v Homilie 61; f. 289v–298v Homilie 62; f. 298v–301r Homilie 63; f. 301r–308r Homilie 64; f. 308r–313r Homilie 65; f. 313r–318r Homilie 66; f. 318r–322r Homilie 67; f. 322v–326r Homilie 68; f. 326r–329v Homilie 69; f. 329v–333v Homilie 70; f. 333v–337v Homilie 71; f. 338r–343v Homilie 72; f. 344r–348br Homilie 73 (348bv vacat; auf f. 349r wird das Ende der Homilie wiederholt); f. 349r–352v Homilie 74; f. 353r–359v Homilie 75; f. 359v–364r Homilie 76; f. 364r–371r Homilie 77; f. 371r–377r Homilie 78; f. 377r–384r Homilie 79; f. 384r–388v Homilie 80; f. 389r–393v Homilie 81; f. 393v–399r Homilie 82; f. 399r–407r Homilie 83; f. 407v–412v Homilie 84; f. 412v–421r Homilie 85; f. 421r–426v Homilie 86; f. 426v–432v Homilie 87; f. 432v–436v Homilie 88.
Titel (Vorlage)
1r Τοῦ ἐν ἁγίοις πατρὸς ἡμῶν Ἰωάννου ἀρχιεπισκόπου Κωνσταντινουπόλεως τοῦ Χρυσοστόμου· ὑπόμνημα εἰς ἅγιον ἰωάννην τὸν ἀπόστολον καὶ εὐαγγελιστήν.
Incipit
1r Οι τῶν ἀγώνων τῶν ἔξωθεν θεαταὶ· ὅτάν τινα γενναῖον ἀθλητὴν.
Explicit
436v δόξα· κράτος· τιμή· νῦν κα[ὶ] ἀεὶ καὶ εἰς τοὺς αἰῶνας τ[ῶ]ν αἰώνων ἀμήν.
Textgestaltung
Der Beginn der 47. Homilie ist wie ein Buchanfang mit einem Ziertor gekennzeichnet.
Edition
Migne PG 59, Sp. 23–482.


Bearbeitet von
Vinzenz Gottlieb, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 373. Beschreibung von: Vinzenz Gottlieb (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.