Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 386
Zusammengesetzte Handschrift
Papier · 3,150, 2 Bll. · 31,3 × 20,5 cm · I., II. Padua / III. Venedig · Um 1550
- Schlagwörter (GND)
- Dissertationes / Maximos Tyrios / Scholien / Epigramme / Lascaris / Antike / Metriktheorien.
- Diktyon-Nr.
- 66118.
1ar–v | vacant | |
2ar | Titel | |
2av | vacat | |
1r | Index | |
1v | vacat | |
Faszikel I | ||
2r | vacat | |
2v | Widmungsschreiben | |
1) | 3r–64v | Maximus Tyrius, Dissertationes |
65v | vacat | |
Faszikel II | ||
2) | 66r–83r | Anonymus, Scholia in Aristotelis |
84v | vacat | |
3) | 85r–105v | Proclus, In Platonis Cratylum commentaria |
106r–107v | vacant | |
Faszikel III | ||
4) | 108r–112v | Joannes Ryndacenos Lascaris, Epigrammata 1–60 |
5) | 113r–114v | Antonius Eparchus, Lamentatio |
6) | 114v–119v | Antonius Eparchus, Epistulae |
7) | 119v–121v | Michael Psellos, Poema 21 |
8) | 122r | Michael Psellos, Poema 61 |
9) | 122v–135v | Maximus Planudes, Boethii liber de dialectica graecè |
10) | 136r–142v | Hephaestion, Enchiridion de metris |
11) | 142v–143r | Hephaestion, Introductio metrica |
12) | 143r–144r | Hephaestion, De poematis |
13) | 144r–v | Hephaestion, De signis |
14) | 145r–v | Isaac Argyrus, De metris poematum |
146r–153*r | vacant |
Kodikologische Beschreibung
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Westliches Papier.
- Umfang
- 3,150, 2 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 31,3 × 20,5 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- Hs. aus 3 Faszikeln zusammengesetzt (I. Bll. 3–65; II. Bll. 66–107; III. Bll. 108–151). (I-1)1a + 12a + 11 + (…) + 1152* + (I-1)153*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 153*. Auf die Spiegel sowie die zugehörigen Vorsatzbll. wurde jeweils ein Doppelbl. aus Marmorpapier geklebt, so dass das Marmorpapier die Rectoseite von Bl. Spiegel bzw. die Versoseite von Bl. 346* bildet.
- Foliierung
- Die vatikanische Blattzählung wurde mit Bleistift in der Ecke Kopfsteg – Außensteg notiert (f. 1–151). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 2a, 152*, 153*).
- Lagenzählung
- Neben den älteren Lagenzählungen einzelner Faszikel (siehe hierzu bei den jeweiligen Faszikeln) wurde nach Zusammensetzung der Hs. eine durchgängige Lagenzählung in der Ecke Außensteg – Fußsteg mit arabischen Ziffern vorgenommen; diese beginnt auf Folium 2r mit 1 und endet auf Folium 144r mit 17.
- Zustand
- Leichte Fraßschäden durch Wurmbefall am Rücken des Bandes erkennbar.
- Wasserzeichen
- Die Wasserzeichen der Hs. sind in heidICON erschlossen (Wasserzeichen Pal. gr. 386).
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Auf Folium 2ar wurde als Titel der Hs. MISCELLANEA angegeben. Auf derselben Seite ist ebenfalls mit Pal. die Zugehörigkeit der Hs. zur Palatina festgehalten. Auf Folium 1r ist im Kopfsteg die alte Signatur N.o 386 notiert. Ebenfalls wird der Inhalt der Hs. angegeben. Auf Folium 2v wurde notiert: Μαξίμου τυρίου σοφϊστοῦ καὶ φιλοσόφου λόγοι,/ παρὰ Γεωργίου ταννηροῦ (+ νομοδϊδασκάλου am Rand erg.) αὐστριακοῦ / Γερμανοῦ εἰς κοινὴν τῶν φϊλολόγων / ὠφέλειαν ἐκδοθέντος,/ ΤΩι Γαληνοτάτῳ καὶ τροπαιούχῳ / βασϊλεῖ βοήμων Μαξιμιλιανῷ / προσφωνηθέντος: · / ΚΟΣΜΟΥ ΠΑΚΚΙΟΥ φλορεντίνου ἀρχϊε(πισκό)που ἐξηγητοῦ. / MAXIMI TYRII RHETORIS ET PHILOSOPHI / orationes, nunc primùm à Georgio Tannero / Jurisc(onsul)to austriaco graecè in lucem editae,/ ac sereniss(im)o Maximiliano archiducj austriae / et Regi Boemiae θ etc. dicata. // Cosmo Paccio Florentino archiepiscopo Jnterprete.
- Einband
- Brauner Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI. mit zeitgenössischem Rücken mit schmaler Bordüre und Wappenstempeln von Papst Pius VI. (oben) und Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada (unten), vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 911 (hier: „Hochrotes Leder“).
- Provenienz
- Wien / Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Faszikel I und II ist anhand der Besitzvermerke und der Kolophone zu entnehmen, dass diese Faszikel im September 1550 in Padua abgeschlossen und in den Jahren 1553–1556 von Georg Tanner erworben wurden. Vermutlich erstand er zu diesem Zeitpunkt auch den dritten Faszikel. Vermutlich ließ er sie in Wien zusammenbinden.
- Literatur
- Stevenson, Graeci, S. 248–250; ADB 37 (1894), s.v. „Tanner, Georg“, S. 382f.; Paul Canart, Les Épigrammes de Thomas
Trivizanos, in: Thesaurismata 8 (1971), S. 205–248, hier: S.
208; Paul Canart, L´unique exemplaire connu de l´œvre
grecque de Thomas Trivizanos, in: Berta Maracchi
Biagiarelli/Dennis E. Rhodos, Studi offerti a
Roberto Ridolfi, Direttore de „la bibliofilia“, Florenz 1973, S. 173–194, hier:
S. 183–185; Carlo Gallavotti, Note su testi e scrittori de
codici greci, in: Rivista di studi bizantini e neoellenici N.S.
17–19 (1980–1982), S. 229–245, hier: S. 238 ; Herakles Em. Kallerge, Δύο ἀνέκδοτα ἐπιγράμματα
τοῦ Ἀντωνίου Ἐπάρχου, in: Parnassos 25 (1983), S. 213–235; Johannes Lascaris, Epigrammi graeci, ed.
Anna Meschini, Padua 1976; Paul Moore, Iter Psellianum. A detailed listing of
manuscript sources for all works attributed to Michael Psellos, including a
comprehensive bibliography, Toronto 2005, S. 494f. und 510f.; Andreas Rhoby, Labeling Poetry in the middle and
late Byzantine Period, in: Byzantion 85 (2015), S. 259–283, hier: S.
277f. (Sigle Sp); Leo Sternbach, Ein Schmähgedicht des Michael
Psellos, in: Wiener Studien 25 (1903), S. 10–39 .
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
Faszikel I (Bl. 2–65)
- Sachtitel / Inhalt
- Maximus Tyrius.
Kodikologische Beschreibung
- Entstehungsort
- Padua.
- Entstehungszeit
- 1550. Im Kolophon des Faszikels auf Folium 65r gibt der Schreiber Thomas Tribezanus an, dass er die Arbeit an der Schrift im September 1550 abgeschlossen habe und dass die Abschrift in Padua entstanden sei: Τοῦ αοῦ φ νοῦ ἔτους μηνὸς βοηδρομϊῶνος η’ ἱσταμένου, καὶ ταύτην τὴν βΐβλον θωμᾶς ὁ τρϊβηζάνος ὁ κρὴς ἐν παταβΐῳ σπουδῇ πολλῇ ἐξεγράψατο δϊὰ ἡμερῶν ιδ’: ἐπειδὴ οὐ τοῦ ἀντϊγράφου κατεξουσΐαζεν, siehe auch Gallavotti, Note, S. 238.
- Typus (Überlieferungsform)
- Faszikel.
- Beschreibstoff
- Westliches Papier.
- Umfang
- 64 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 31,3 × 20,5 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- 8 IV65.
- Foliierung
- S. zum Codex.
- Lagenzählung
- Es ist keine Lagenzählung vorhanden; zur Ordnung der Lagen sind jedoch Reklamanten parallel zum Bundsteg angegeben.
- Zustand
- Das Papier ist leicht fleckig und vergilbt, weitestgehend jedoch in gutem Zustand. Es sind jedoch deutliche Anzeichen von Tintenfraß erkennbar; noch ist die Schrift, deren dunkle Tinte kaum von ihrer Intensität verloren haben kann, an jeder Stelle deutlich lesbar.
- Schriftraum
- 22,7 × 13,5 cm.
- Spaltenanzahl
- 1 Spalte.
- Zeilenanzahl
- 34 Zeilen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Der Schreiber ist, wie durch den Vermerk Georg Tanners f. 3r angegeben, der griechische Kopist Thomas Tribezanus (Θωμᾶς Τρηβιζάνος), siehe auch RGK III, 238.
- Buchgestaltung
- Der Faszikel ist weitestgehend als Fließtext
gestaltet; die Anfänge der einzelnen Texte werden durch rubrizierte
Ornamente, die Leerzeilen ausfüllen, mit den Titeln oder aber durch
die Titel in Auszeichnungsschrift sowie durch Initialen kenntlich
gemacht. Auf Folium 25r, 44v, 61r und 64v werden die Enden des Textes,
die mit dem Seitenende zusammenfallen, als figurale Fläche gestaltet.
In den Außenstegen finden sich Semeiosis-Zeichen; die eigentlichen Glossen und Scholien sind nicht angegeben.
Zitate werden durch Anführungszeichen zu Beginn der Zeilen markiert. Vereinzelt sind Glossen und Scholien im Außensteg wiedergegeben.
Das Ende des Faszikels wird durch zwei τέλος-Monokondylien, die den Text flankieren, gekennzeichnet.
Die Reihenfolge der Dissertationes entsprechen zu einem Teil nicht der heutigen Anordnung.
- Buchschmuck
- Der Faszikel weist komplexen Buchschmuck zu Beginn der einzelnen Texte
auf. Über dem Titel von Text (1) ist mittig im Kopfsteg ein rubriziertes
Knotenornament in Sternform (vier Zacken) mit notenförmigen Verzierungen.
Unter dem Knotenornament ist ein breites, eingerahmtes und ebenfalls
rubriziertes Geflechtband platziert. Der Rahmen entfaltet sich an den
vier Ecken in Palmetten; weitere Palmetten sind an den Außenseiten und an
der Oberseite des Rahmens verortet. An der Unterseite sind kugelförmige
Ausbuchtungen ausgeführt.
Die Anfänge der einzelnen Texte sind mit variantenreichem Schmuck versehen: Der Rubrikator zeichnete mit geschickter Hand verschiedene Seilbänder, Rankenwerke, Knotenornamente oder kalligraphisch gestaltete Zeilen in Auszeichnungsschrift.
Die Initialen zu Beginn der Texte sind rubriziert und mit Rankenwerk verziert.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Im Kopfsteg und teilweise im oberen Bereich des Außenstegs wurde vom späteren Besitzer Georg Tanner der Besitzvermerk Sum Georgij Tannerj I(uris) C(onsulti) emptus ab eodem Patavij tribus Ducatus ungaricis in auro. Descriptus clarr(im)us Graecus Thomas Tribezanus Iuriscons. Cretensis, qui eum mihi vendidit. notiert. Über diesem Eintrag fügte ein späterer (vermutlich vatikanischer) Schreiber den Titel des Textes hinzu: Cyrio Maximo praefigatur θρῆνος ἀντωνΐου τοῦ Ἐπάρχου. Im Bundsteg sind zudem von der Hand Tanners parallel zum Falz niedergeschrieben: Sum Georgij Tannerj I(URIS) C(ONSULTI) Austriacus Germanj emptionis iure, in communem perpetuum, Deo aterno Patre Dimini nostri, IESV CHRISTI μεσίτου καὶ Ἱκέτου ἡμῶν clementissimè volente et iuvante, gratae posteritatis Tannerianae, filiorum et nepotum usum. Ebenfalls auf Folium 3r ist der Besitzstempel der BAV angebracht worden.
- Provenienz
- Wien / Paris / Heidelberg.
- Geschichte des Faszikels
- Der österreichische Rechtsgelehrte Georg
Tanner (*1515–1520, † 1580) bereiste in den Jahren
1553–1556 Italien und hielt sich längere Zeit in Padua auf, siehe ADB 37
(1894), s.v. „Tanner, Georg“, S. 382f. In dieser Zeit erwarb Tanner gezielt
griechische Hss., darunter auch den vorliegenden Faszikel (Pal. Gr. 403
hingegen erhielt der Bildungsreisende als Geschenk). Wie TANNER auf Folium
3r angibt, zahlte er dem Schreiber Thomas Tribezanus, den
er – wie auch sich selbst – als Rechtsgelehrten bezeichnet, drei ungarische
Golddukaten für Faszikel I, vielleicht aber auch für Faszikel I und II. Er
erstand den Faszikel/die Faszikel in Padua im Jahr 1553, siehe
Canart, Les Épigrammes, S. 208.
Vermutlich im Gepäck Tanners gelangten die Schriften nach
Wien. Wie die Eintragung auf Folium 2v suggeriert, soll Faszikel I als
Druckvorlage für den 1557 in Paris erschienenen Druck Maximi Tyrii
Philosophi Platonici Sermines sive Disputationes XLI. (http://www.bvh.univ-tours.fr/Consult/index.asp?numfiche=495)
gedient haben; der Faszikel weist keine Spuren einer Bearbeitung durch einen
Drucker auf.
Wie sie später in die Bibliotheca Palatina gelangten, ist unklar; sie gehörten jedoch nicht zur Fuggerbibliothek.
Inhalt
1) 3r–64v
- Verfasser
- Maximus Tyrius (GND-Nr.: 118944819).
- Titel
- Dissertationes.
- TLG-Nummer
- 0563.002.
- Angaben zum Text
- f. 3r–5r Dissertatio 11; f. 5r–6v Dissertatio 12; f. 6v–8r Dissertatio 13; f. 8r–9v Dissertatio 14; f. 9v–11r Dissertatio 15; f. 11r–12v Disseratio 16; f. 12v–14v Dissertatio 17; f. 14r–16r Dissertatio 18; f. 16r–17r Dissertatio 19; f. 17r–18v Dissertatio 20; f. 18v–20r Dissertatio 21; f. 20r–21v Dissertatio 22; f. 21v–22v Dissertatio 23; f. 22v–24r Dissertatio 24; f. 24r–25r Dissertatio 25; f. 25v–27r Dissertatio 26; f. 27r–28v Dissertatio 27; f. 28v–29r Dissertatio 28; f. 29r–30v Dissertatio 29; f. 30v–32v Dissertatio 36; f. 32v–34r Dissertatio 37; f. 34r–35v Dissertatio 38; f. 35v–36v Dissertatio 39; f. 36v–38r Dissertatio 40; f. 38v–40r Dissertatio 41; f. 40r–41v Dissertatio 8; f. 41v–43r Dissertatio 9; f. 43r–44v Dissertatio 10; f. 45r–46r Dissertatio 4; f. 46v–48r Dissertatio 5; f. 48r–49r Dissertatio 3; f. 49r–50r Dissertatio 31; f. 50r–51v Dissertatio 32; f. 51r–53r Dissertatio 33; f. 53r–54r Dissertatio 34; f. 54r–55v Dissertatio 35; f. 55v–57v Dissertatio 1; f. 58r–59v Dissertatio 2; f. 59r–61r Dissertatio 3; f. 61v–63r Dissertatio 6; f. 63r–64v Dissertatio 7. Gedruckt in: Maximi Tyrii Philosophi Platonici Sermines sive Disputationes XLI, Paris: Henri Estienne, 1557.
- Titel (Vorlage)
- 3r Μαξΐμου τϋρίου σοφϊστοῦ καὶ φϊλοσόφου λόγος περΐ τοῦ τΐς ὁ θεὸς κατὰ πλάτωνα.
- Edition
- Maximus Tyrius, Dissertationes, ed. Michael B. Trapp, Stuttgart 1994, S. 1–336 (Sigle 15) (Hs. wurde für die Ed. berücksichtigt).
Faszikel II (Bl. 66–107)
- Sachtitel / Inhalt
- Proclus.
Kodikologische Beschreibung
- Entstehungsort
- Padua.
- Entstehungszeit
- 1550. Im Kolophon des Faszikels auf Folium 105v gibt der Schreiber Thomas Tribezanus an, dass er die Arbeit an der Schrift im September 1550 abgeschlossen habe und dass die Abschrift in Padua entstanden sei: Τοῦ αοῦ φ νοῦ ἔτους μηνὸς βοηδρομϊῶνος η’ ἱσταμένου καὶ ταύτην τὴν βΐβλον, καὶ τὴν προλαβοῦσαν, δηλ(ονότι) τὴν πρὸ αὐτῆς τὴν τὸν τϋρϊοῦ μαξΐμου σοφϊστοῦ, θωμᾶς ὁ τρϊβηζάνος ὁ κρὴς ἐν παταβΐῳ σπουδῇ πολλῇ ἐξεγράψατο, δϊὰ ἡμερῶν ιδ’ ἐπειδὴ οὐ τοῦ ἀντϊγράφου κατεξουσΐαζεν · ἔρρωσο ὁ ἀναγϊνώσκων, καὶ ἡμῶν μνεῖαν ποιοῦ:.
- Typus (Überlieferungsform)
- Faszikel.
- Beschreibstoff
- Westliches Papier.
- Umfang
- 42 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 31,3 × 20,5 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- 3 VI101 + III107.
- Foliierung
- S. zum Codex.
- Lagenzählung
- Es sind Reste einer alten Lagenzählung mit griechischen Zahlen vorhanden; die Zählung beginnt auf Folium 66r mit α΄.
- Zustand
- Der Faszikel befindet sich etwa im gleichen Zustand wie Faszikel I, siehe dort „Faszikel I – Zustand“.
- Wasserzeichen
- Auf Bll. 106–107 sind die Wasserzeichen
deutlich zu erkennen: ein umkreister Dreiberg mit zweikonturigem
Kreuz, das auf dem mittleren Berg fußt, ähnlich wie DE5580-Musms1511d_20
(München, Mitte 16. Jh.).
Die Wasserzeichen der Hs. sind in heidICON erschlossen (Wasserzeichen Pal. gr. 386).
- Schriftraum
- 31,3 × 20,5 cm.
- Spaltenanzahl
- 1 Spalte.
- Zeilenanzahl
- 34 Zeilen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Der Schreiber ist gemäß des Kolophons der griechische Kopist Thomas Tribezanus (Θωμᾶς Τρηβιζάνος), siehe auch RGK III, Nr. 238.
- Buchgestaltung
- Es sind zahlreiche Randbemerkungen vorhanden, die
teilweise in schwarzer, teilweise in roter Tinte ausgeführt wurden.
Schematische Darstellungen sind im Textfeld integriert.
Das Ende des Faszikels wird durch zwei τέλος-Monokondylien, die den Text flankieren, gekennzeichnet.
- Buchschmuck
- Die Verzierungen des Faszikels entsprechen dem vorgehenden Faszikel, siehe „Faszikel I – Buchschmuck“.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Auf Folium 66r wurde der Besitzvermerk Sum Georgij Tannerj I(uris) C(onsulti) Emersdorfensis Austriacj. notiert. Auf Folium 81r, das nur unvollständig beschrieben ist, steht in margine die Notiz von späterer Hand Defect.
- Provenienz
- Wien / Heidelberg.
- Geschichte des Faszikels
- Der Faszikel wurde zusammen mit Faszikel I, vielleicht auch mit dem dritten Faszikeln 1553 von Georg Tanner erworben, siehe Geschichte von Faszikel I.
Inhalt
2) 66r–83r
- Verfasser
- Anonymus.
- Titel
- Scholia in Aristotelis.
- Angaben zum Text
- Folium 81v vacat. Die Textstellen aus Aristoteles stehen vor den jeweiligen Scholien und werden durch rubrizierte Initialen markiert. Die Scholien enden mit einem Doppelpunkt und einem rubrizierten Kolon (:·). Auf Folium 84r ist eine Legende von drei Schemata verzeichnet.
- Titel (Vorlage)
- 66r Σχόλια τῶν ἀναλϋτικῶν ἀρϊστοτέλους : ~ | Πρῶτον ἐπεῖν περΐ τι καὶ τΐνος (…).
- Incipit
- 66r ὁ σκοπὸς τῆς παρούσης πραγματέιας διαπεφώνεται.
- Explicit
- 83v τὰ γα σχήματα, σὺν εὐμενείᾳ τοῦ κρείττονος.
- Textgestaltung
- Die einzelnen Textstellen aus Aristoteles sind im Außensteg mit griechischen Zahlen durchnummeriert und mit Lemmata versehen. Es sind fernerhin weitere Randbemerkungen in schwarzer und in roter Tinte sowie rubrizierte Schemata im Schriftspiegel und in margine verzeichnet.
- Nachträge und Rezeptionsspuren
- Auf Folium 81r endet der Text abrupt; eine spätere Hand notierte Defect.
3) 85r–105v
- Verfasser
- Proclus Diadochus (GND-Nr.: 118641778).
- Titel
- In Platonis Cratylum commentaria.
- TLG-Nummer
- 4036.009.
- Angaben zum Text
- Die Kapitel sind zum Teil stark verkürzt. Zwei Kapitel fehlen, weshalb eine Diskrepanz zwischen Kapitelanzahl und Kapitelnummer vorliegt. Der Text endet inmitten von Kapitel 135.
- Explicit
- 105v κἂν χορεύειν εἰς ἅπαντα τὸν χρόνον.
- Textgestaltung
- Der Text ist als Fließtext gestaltet. Die einzelnen Scholien beginnen mit einer Initiale in roter Tinte. Im Außensteg werden die Scholien mit griechischen Zahlen in roter Tinte nummeriert. Die Nummerierung stimmt nicht mit der heutigen überein: Während in der Hs. 132 (ρπγ΄) Kapitel gezählt werden, sind in der Ed. 135 verzeichnet. Hier und da sind weitere Randbemerkungen von des Schreibers Hand notiert. Das Textende wird von zwei τέλος-Monokondylien flankiert.
- Edition
- Proclus Diadochus, In Platonis Cratylum commentaria, ed. Giorgio Pasquali, Leipzig 1908, S. 1–113.
Faszikel III (Bl. 108–151)
- Sachtitel / Inhalt
- Sammelhandschrift.
Kodikologische Beschreibung
- Entstehungsort
- Venedig.
- Entstehungszeit
- Um 1550. Der Faszikel ist vermutlich zur gleichen Zeit entstanden wie die beiden vorangehenden Faszikel, sodass eine Datierung um 1550 naheliegt.
- Typus (Überlieferungsform)
- Faszikel.
- Beschreibstoff
- Westliches Papier.
- Umfang
- 44 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 31,3 × 20,5 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- IV115 + VI127 + 3 IV151.
- Foliierung
- S. zum Codex.
- Lagenzählung
- Keine Lagenzählung erkennbar.
- Zustand
- Das Papier ist vergilbt und fleckig, die Schrift ist überall gut lesbar.
- Schriftraum
- 22,7 × 13,5 cm.
- Spaltenanzahl
- 2 Spalten, ab f. 122v: 1 Spalte.
- Zeilenanzahl
- 31 Zeilen, ab 122v: 28 Zeilen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Der Schreiber ist der griechische Kopist Thomas Tribezanus (Θωμᾶς Τρηβιζάνος), siehe auch RGK III, Nr. 238.
- Buchgestaltung
- Die Texte sind bis Folium 122r in zwei Kolumnen angeordnet; ab Folium 122v ist der Text einspaltig.
- Buchschmuck
- Vereinzelt finden sich über den Textanfängen Verzierungen, z. B. auf Folium 108r (rechte Spalte) ein sternförmiges Knotenornament und ein Ornamentband in roter Tinte; die Tinte hat an Farbintensität eingebüßt und erscheint nun in einem dunklen Farbton.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Auf Folium 145v ist der vatikanische Besitzstempel angebracht.
- Provenienz
- Venedig / Wien / Paris (?) / Heidelberg.
- Geschichte des Faszikels
- Siehe Geschichte der Handschrift.
Inhalt
4) 108r–112v
- Verfasser
- Joannes Ryndacenos Lascaris (GND-Nr.: 100939503).
- Titel
- Epigrammata 1–60.
- TLG-Nummer
- 3302.003.
- Angaben zum Text
- Die Texte sind eine Abschrift der 1527 in Paris bei Jodocus
Badius erschienen Editio princeps: Iani
Lasca | ris rhyndacenti epigrammata, Paris: Jodocus Badius,
1527.
Siehe hierzu auch Meschini, Epigrammi, S. 7.
Zum Inhalt der Hs.: f. 108r Epigramm 1–5; f. 108r–v Epigramm 6; f. 108v Epigramm 7–11; f. 108v–109r Epigramm 12; f. 109r Epigramm 13–20; f. 109r–v Epigramm 21; f. 109v Epigramm 22–26; f. 109v–110r Epigramm 27; f. 110r Epigramm 28–33; f. 110r–v Epigramm 34; f. 110v Epigramm 35–40; f. 110v–111r Epigramm 41; f. 111r Epigramm 42–45; f. 111v Epigramm 47–51; f. 111v–112r Epigramm 52; f. 112r Epigramm 53–58; f. 112r–v Epigramm 59; f. 112v Epigramm 60.
- Titel (Vorlage)
- 108r Ἰανου λασκάρεως τοῦ ῥυνδακηνοῦ ἐπϊγράμματα:.
- Explicit
- 112v τέλος τῶν τοῦ ἰάνου τοῦ λασκάρεως ἐπϊγραμμάτων:.
- Textgestaltung
- Die Epigramme schließen mit einer τέλος-Zeile.
- Nachträge und Rezeptionsspuren
- Auf Folium 108r notierte eine spätere Hand den Titel ΙΑΝΟΥ ΛΑΣΧΑΡΕΣΙΣ ΕΠΙΓΡΑΜΜΑΤΑ. Die Epigramme wurden von späterer Hand mit Bleistift in arabischen Zahlen nummeriert.
- Edition
- Johannes Lascaris, Epigrammi graeci, ed. Anna Meschini, Padua 1976, S. 35–93 (Hs. wurde für die Ed. berücksichtigt).
5) 113r–114v
- Verfasser
- Antonius Eparchus (GND-Nr.: 1090295014).
- Titel
- Lamentatio.
- TLG-Nummer
- 5512.003.
- Explicit
- 114v δΐδου τέρμα κακοπραγΐης: τέλος:.
- Textgestaltung
- Der Text endet mit einem τέλος-Monokondylion.
- Nachträge und Rezeptionsspuren
- Auf Folium 113r notierte eine spätere Hand den Titel PRAEFIGATUR NOSTRO TYRIO MAXIMUS.
- Edition
- Antonius Eparchus, Threnos, ed. Émile Legrande, Paris 1870, S. 5–15 (Hs. wurde für die Ed. nicht nachweislich berücksichtigt); Druck: Antonius Eparchos, Εἰς τὴν Ἑλλάδος καταστροφὴν, Venedig: n.n., 1544.
6) 114v–119v
- Verfasser
- Antonius Eparchus (GND-Nr.: 1090295014).
- Titel
- Epistulae.
- Angaben zum Text
- a) f. 114v Brief an Matthaeus Leone, ohne Ort und Datum; b) f. 114v Brief an Papst Paul III. ohne Ort und Datum; c) f. 115r–v Brief an Marcantonio ἀντίμαχος (?), Venedig 1541; d) f. 115v–117r Brief an Gasparo Kardinal Contarini in Regensburg, 1.6.1541; e) f. 117r–119r Brief an Philipp Melanchthon, Venedig, 27. (oder 22.?) Februar 1543 (vgl. MBW 3179).
- Incipit
- 114v Τοῦ αὐτοῦ εἰς τὸν σοφώτατον καὶ.
- Explicit
- 122r ἐλαφηβολιῶνοι ζ΄ φθίοντος ,αφμγ΄. ἐν ἐτίησϊ : ~.
- Edition
- Brief a) und b): Kallerge, Δύο ἀνέκδοτα ἐπιγράμματα τοῦ Ἀντωνίου Ἐπάρχου, S. 225, 229f.
7) 119v–121v
- Verfasser
- Michael Psellos (GND-Nr.: 118733605).
- Titel
- Poema 21.
- TLG-Nummer
- 2702.015.
- Angaben zum Text
- Schmähgedicht in jambischen Vermaß. Der Text weist große Lücken auf, es fehlen die Verse 3, 168, 174, 176, 227–230, 235f., 269–271, 312–321, siehe Sternbach, Schmähgedicht, S. 10f.
- Titel (Vorlage)
- 119v τοῦ φιλοσοφωτάτου κυρίου μϊχαήλου τοῦ ψέλλου, στΐχοι ἰαμβικοὶ, πρὸς τὸν μοναχὸν σαββαΐτην σκοπτικοί (sic).
- Edition
- Leo Sternbach, Ein Schmähgedicht des Michael Psellos, in: Wiener Studien 25 (1903), S. 14–21 (Sigle P) (Hs. wurde für die Ed. berücksichtigt); Roberto Romano, La satira bizantina dei secoli XI – XV. Il patriota, Caridemo, Timarione, Cristoforo di Mitilene, Michele Psello, Teodoro Prodromo, Carmi ptocoprodromici, Michele Haplucheir, Giovanni Catrara, Mazaris, La messa del glabro, Sinassario del venerable asino, Turin 1999, S. 198–214 (Keine Angaben zu den berücksichtigten Hss.); Westerink 1992, S. 258–269 (Hs. wurde für die Ed. berücksichtigt; Sigle sp).
8) 122r
- Verfasser
- Michael Psellos (GND-Nr.: 118733605).
- Titel
- Poema 61.
- Angaben zum Text
- Gedicht in versibus politicis.
- Edition
- Westerink 1992, S. 428f. (Hs. wurde für die Ed. berücksichtigt; Sigle pa).
9) 122v–135v
- Verfasser
- Maximus Planudes (GND-Nr.: 118942719).
- Titel
- Boethii liber de dialectica graecè.
- Titel (Vorlage)
- 122v βοετίου φϊλοσόφου περὶ τέχνης δϊαλεκτικῆς:.
- Incipit
- 122v Πρότασϊς ἐστὶν λόγος ἀληθὲς ἢ ψευδὲς σημαίνων.
- Explicit
- 135v τραχηλιῶν ἰταλοὶς κρατῶν πνίγε:.
- Textgestaltung
- Auf einigen Seiten sind interlineare Glossen und in margine Scholien vorhanden. Zum Teil sind die Zusätze durch Einweisungszeichen mit der jeweiligen Stelle verknüpft (z.B. f. 124r). Die Initialen sind rubriziert; einige Glossen und Schemata sind ebenfalls in roter Tinte gezeichnet. Auf Folium 126v markiert ein zeigender Finger eine Textstelle.
10) 136r–142v
- Verfasser
- Hephaestion Alexandrinus (GND-Nr.: 11898358X).
- Titel
- Enchiridion de metris.
- TLG-Nummer
- 1402.001.
- Titel (Vorlage)
- 136r ἡφαιστΐνωνος ἐγχειρίδϊον περὶ μέτρων:.
- Textgestaltung
- Der Text ist als Fließtext gestaltet; Initialen und Glossen sind bis Folium 137v in roter Tinte gezeichnet. Der Text endet mit einem τέλος-Monokondylion.
- Edition
- Hephaestion, Enchiridion, ed. Max Consbruch, Leipzig 1906, S. 1–58 (Hs. wurde für die Ed. nicht berücksichtigt).
11) 142v–143r
- Verfasser
- Hephaestion Alexandrinus (GND-Nr.: 11898358X).
- Titel
- Introductio metrica.
- TLG-Nummer
- 1402.002.
- Titel (Vorlage)
- 142v ἡφαιστΐνωνος μετρικῆς εἰσαγωγϊκῆς περὶ ποιήματος:·.
- Edition
- Hephaestion, Enchiridion, ed. Max Consbruch, Leipzig 1906, S. 58–62 (Hs. wurde für die Ed. nicht berücksichtigt).
12) 143r–144r
- Verfasser
- Hephaestion Alexandrinus (GND-Nr.: 11898358X).
- Titel
- De poematis.
- TLG-Nummer
- 1402.003.
- Titel (Vorlage)
- 143r ἡφαιστΐνωνος σαφεστέρα δϊδασκαλία περὶ μετρϊκῆς εἰσαγωγῆς:·.
- Edition
- Hephaestion, Enchiridion, ed. Max Consbruch, Leipzig 1906, S. 62–73 (Hs. wurde für die Ed. nicht berücksichtigt).
13) 144r–v
- Verfasser
- Hephaestion Alexandrinus (GND-Nr.: 11898358X).
- Titel
- De signis.
- Titel (Vorlage)
- 144r περὶ σημείων·.
- Explicit
- 144v ὅτι ἀνταποδίδοται: (τ)έλος: τέλος.
- Textgestaltung
- Der Text endet mit einem τέλος-Monokondylion. Der Text ist nicht abschließend vom Rubrikator bearbeitet worden.
- Edition
- Hephaestion, Enchiridion, ed. Max Consbruch, Leipzig 1906, S. 73–76 (Hs. wurde für die Ed. nicht berücksichtigt).
14) 145r–v
- Verfasser
- Isaac Argyrus (GND-Nr.: 100950957).
- Titel
- De metris poematum.
- Titel (Vorlage)
- 145r ἰσαὰκ τοῦ ἀργυροῦ, περὶ ποιητϊκῶν μέτρων:·.
- Incipit
- 145r Μέλλοντες περὶ μέτρων τῶν ἐν ταῖς.
- Explicit
- 145v Α΄ οὖν καὶ η΄ καὶ ιε΄. εἰς τοὺς κη’ ἀπαρτίζονται:.
- Bearbeitet von
- Dr. Paul Achim Neuendorf, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 386. Beschreibung von: Dr. Paul Achim Neuendorf (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.
- Katalogisierungsrichtlinien
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