Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 412

Constantinus VII. Porphyrogenitus, De legationibus IV

Papier · 1, 213, 3 Bll. · 20,5 × 14,5 cm · Venedig (?) · Zwischen 1540 und 1591.


Schlagwörter (GND)
Rom / Antike / Geschichtsschreibung.
Diktyon-Nr.
66144.
1ar–v vacat
1) 1r–213v Constantinus VII. Porphyrogenitus, De legationibus IV
214*r–216*v vacant

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Venedig (?).
Entstehungszeit
Zwischen 1540 und 1591. Die Wirkungsdaten des Kopisten (s. zu den Schreibern) weisen auf eine Entstehungszeit zwischen 1540 und 1600 hin. In BAV, Pal. lat. 429bis, f. 259r wird der Kauf der Hs. als Teil eines vierbändigen Werkes (BAV, Pal. gr. 410, BAV, Pal. gr. 411, BAV, Pal. gr. 412, BAV, Pal. gr. 413) von Friedrich Sylburg am 11.10.1591 quittiert, sodass sich der Zeitraum von 1540–1591 ergibt.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
1, 213, 3 Bll.
Format (Blattgröße)
20,5 × 14,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 22 + VII16 + (IX-1)33 + 10 VIII193 + X213 + 2215* + (I-1)216*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 216*. Hinter Bl. 33 wurde ein Bl. entfernt.
Foliierung
Durchgängig nummeriert mit arabischen Zahlen in der Ecke Kopfsteg – Außensteg (f. 1–213). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 214* - 216*).
Lagenzählung
Die Lagen des Buchblocks (f. 1–213) sind jeweils auf der ersten Lagenseite im Fußsteg mit griechischen Zahlen nummeriert (α’-ιδ’).
Zustand
Der Einband ist berieben; an der Rückseite des Einbandes ist das Leder beschädigt. Der Rücken ist wurmstichig. Das Papier des Hs. ist vergilbt und teilweise fleckig. Das Papier ist durch Tintenfraß in Mitleidenschaft gezogen; die Schrift ist teilweise nur noch schwer lesbar. Bl. 85 ist an der unteren Ecke leicht eingerissen.
Wasserzeichen
Aufgrund des kleinen Formats wurden keine Aufnahmen der Wasserzeichen erstellt.

Schriftraum
13,5 × 9,2 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
13 Zeilen.
Schriftart
Die Schrift von Darmarios ist eine aufrechte Gebrauchsschrift mit wenigen Unterlängen, aber ausgeprägteren Oberlängen bei τ, ε, ι und δ. Charakteristisch ist der große Zeilenabstand und das übergroße ε am Wortbeginn, siehe auch RGK I, Nr. 13; RGK II, Nr. 21, RGK III, Nr. 22.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Der Schreiber ist der Kopist Andreas Darmarios (RGK I, Nr. 13; RGK II, Nr. 21, RGK III, Nr. 22).
Buchgestaltung
Der Text ist als Fließtext angelegt, der sich in einzelne Kapitel und untergeordnete Paragraphen unterteilt. Die einzelnen Kapitel enden mit sich verjüngenden Zeilen und teilweise mit τέλος-Zeilen. Der gesamte Text endet mit der τέλος-Zeile τέλος σὺν θεῷ auf Folium 213v.
Buchschmuck
Über den Kapiteln sind Wellenbänder und andere einfache ornamentale Verzierungen platziert; Folium 74r sticht hierbei in der Qualität etwas hervor. Die Initialen sind teilweise mit Ranken verziert, teilweise aber als einfache Lombarden ausgestaltet. Unter einigen Kapiteln sind Punktornamente oder ähnliches gezeichnet.

Nachträge und Benutzungsspuren
Auf dem Vorderspiegel wurde die vatikanische Besitzmarke aufgeklebt. Auf Folium 1r wurde im Fußsteg die Signatur 412. Pal. gr: notiert. Auf derselben Seite wurde der vatikanische Besitzstempel angebracht und im Kopfsteg die Signatur 412 verzeichnet. Auf Folium 213v wurde erneut der vatikanische Besitzstempel angebracht.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909 (hier: ‚hochroter‘ Einband).
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Die Hs. stammt aus der Werkstatt von Andreas Darmarios und wurde vermutlich in Italien hergestellt. Der Codex gelangte mit weiteren Hss. in den Besitz von Julius Pacius de Beriga (1550–1635), der den Codex wiederum am 11. Oktober 1591 mit weiteren griechischen Hss. als Teil eines vierbändigen Werkes (BAV, Pal. gr. 410, BAV, Pal. gr. 411, BAV, Pal. gr. 412, BAV, Pal. gr. 413) an den Heidelberger Bibliothekar Friedrich Sylburg verkaufte, siehe die Quittierung in BAV, Pal. lat. 429bis, f. 259r. Siehe auch Calvié, Le commerce, S. 105–107.
Die bisherige Nummerierung der Bände (BAV Pal. gr. 410 = Tom. I, 411 = Tom. II, 412 = Tom. III, 413 = Tom. IV) muss revidiert werden zu BAV, Pal gr. 413 = Tom I, 411 = Tom. II, 410 = Tom. III, 412 = Tom. IV.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_412
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 268f.; Laurent Calvié, Le commerce transalpin du copiste-libraire vénitien Andréas Darmarios entre 1582 et 1585, in: RHT 15 (2020), S. 89–168, hier: S. 105–107, 158f., 168.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–213v Digitalisat

Verfasser
Constantinus VII. Porphyrogenitus (GND-Nr.: 119022397).
Titel
De legationibus VI.
TLG-Nummer
3023.001.
Angaben zum Text
f. 1r–v Inhaltsübersicht (πίναξ); f. 2r–12r Kapitel περὶ πρέσβεων ἐθνῶν πρὸς ῥωμαίους. ἐκ τῆς ἱστορίας ζωσίμου ἀσκαλωνίτου. λόγος ε’; f. 12v–24v Kapitel περὶ πρέσβεων ἐθνικῶν πρὸς ῥωμαίους : ἐκ τῆς ἱστορίας δεξίππου ἀθηναίου; f. 25r–31v Kapitel περὶ πρέσβεων ἐθνικῶν πρὸς ῥωμαίους : ἐκ τῆς ἐκκλησιαστικῆς ἱστορίας σωκράτους; f. 32r–45v Kapitel ἐκ τῆς ἱστορίας πέτρου πατρικίου καὶ μαγίστρου; f. 46r–73v Kapitel περὶ πρέσβεων ἐθνικῶν πρὸς ῥωμαίους : ἐκ τῆς ἱστορίας διοδώρου σικελιώτου; f. 74r–125v Kapitel περὶ πρέσβεων : ἐκ τῆς ἱστορίας δίωνος κοκκιανοῦ; f. 126r–127v Kapitel περὶ πρέσβεων : ἐκ τῆς ἱστορίας ἡροδότου ἀλικαρνασέως; f. 128r–131r Kapitel περὶ πρέσβεων : ἐκ τῆς ἱστορίας θουκυδίδου; f. 131v–138v Kapitel περὶ πρέσβεων : ἐκ τῆς ἱστορίας ἀγαθίου σχολαστικοῦ; f. 139r–213v Kapitel περὶ πρέσβεων : ἐκ τῆς ἱστορίας μενάνδρου.
Titel (Vorlage)
1r τόμος, γ’:.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Von der Hand des Angelo Mai auf Folium 2r wurde Lib. III, 31 notiert.
Edition
Karl de Boor, Excerpta historia iussu imp. Constantini Porphyrogeniti confecta vol. 1: excerpta de legationibus, Berlin 1903, Teil 2, S. 375–477 (Hs. wurde nicht für die Ed. berücksichtigt).


Bearbeitet von
Dr. Paul Achim Neuendorf, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 412. Beschreibung von: Dr. Paul Achim Neuendorf (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.


Katalogisierungsrichtlinien
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The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.