Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 416

Pseudo-Athanasius, Sermones

Papier · 2, 171, 1 Bll. · 21 × 14,5 cm · Toledo (Spanien) · 10.11.1578


Schlagwörter (GND)
Theologie.
Diktyon-Nr.
66148.
1ar–v vacat
2ar Schenkungsexlibris
2av vacat
3v–4v vacant
1) 1r–137v Pseudo-Athanasius Alexandrinus/Eutherius Thyanensis, Dialogi contra Macedonianos
2) 138r–171v Pseudo-Athanasius Alexandrinus/Eutherius Thyanensis, De sancta trinitate

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Toledo (Spanien).
Entstehungszeit
10.11.1578 . Laut Subskription des Kopisten (f. 171v).
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
2, 171, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
21 × 14,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 12a + II4 + 13 VI160 + (VI-1)171 + (I-1)172*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 172*. Bl. entfernt hinter 171.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. 1–171). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a–2a, 172*).
Lagenzählung
Die Lagenanfänge werden mit einer griechischen Zahl in der Mitte des unteren Buchrandes auf der ersten Rectoseite gezählt. An den Lagenenden gibt es Kustoden.
Zustand
Die Hs. weist viele Stockflecken auf. Außerdem gibt es Verfärbungen durch die Tinte. Ansonsten ist der Zustand der Hs. gut.

Schriftraum
13,5 × 9,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
13 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Andreas Darmarios (RGK I, Nr. 13 = RGK II, Nr. 21 = RGK III, Nr. 22, siehe Subskription 171v).
Buchgestaltung
Kapitel fangen häufig auf einer neuen Seite an.
Buchschmuck
Kapitelanfänge sind meist mit vergrößerten Initialen ausgezeichnet, die fleuronalen Schmuck tragen. Zu Beginn der Pinax und des ersten Kapitels sind einfache Zierleisten gezeichnet. Rubrizierung findet nicht statt.

Nachträge und Benutzungsspuren
Stempel der BAV auf 1r, 171v.
Zettelfragment, auf den Vorderspiegel geklebt, darunter Annotation trovato tra i ff. 73–74. Schenkungsexlibris auf 2ar. Subskription des Kopisten auf 171v: ὑπὸ ἀνδρέου δαρμαρίου ἐν τῷ ἔτει αφοη’ νοεμβρίῳ δεκάτῃ· ἐν τολέτῳ τῆς ἱσπανίας. Am unteren Rand hat dieselbe Hand mit anderer Tinte geschrieben φύλλ. 170 | 167 Ἀλβαρογόμου βιβλιοθήκης.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909.
Provenienz
Genf / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Die Hs. war nicht im Besitz Ulrich Fuggers. Im Sylburg-Katalog (BAV, Pal. lat. 429bis, f. 256r) ist sie unter der damaligen Signatur 441 von anderer Hand (wohl von Jan Gruter) eingetragen. Im selben Katalog findet sich eine Erwähnung der Hs. auf 259r in einem Kaufvertrag, den Friedrich Sylburg mit Julius Pacius (de Beriga, 1585–1594 Jura-Professor in Heidelberg) abgeschlossen hat: demnach hat Pacius die Hs. am 11.10.1591 in Heidelberg an Sylburg verkauft. Erworben hat er sie in Genf von Darmarius selbst (wohl zwischen 1582 und 1585, vgl. Calvié, S. 136). Das Exlibris auf 171v verweist auf die Bibliothek von Álvar Gómez de Castro (1515–1580) in Toledo, in der sich die Hs. kurzzeitig befunden haben könnte. 1623 wurde die Bibliotheca Palatina nach Rom gebracht, wo sie sich zum großen Teil noch heute befindet.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_416
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 270; Martin Tetz, Eine Antilogie des Eutherios von Tyana, Berlin 1964, S. XI–XII, XLVI; Christoph Bizer, Studien zu pseudathanasianischen Dialogen der Orthodoxos und Aetios, Bonn 1967; Pia Carolla, A proposito di stemmi multipli: Andrea Darmario e i suoi collaboratori. Con 22 nuovi manoscritti di Sofiano Melisseno tra Parigi e Lisbona, in: Christian Brockmann/Daniel Deckers/Dieter Harlfinger/Stefano Valente (Hrsg.), Griechisch-byzantinische Handschriftenforschung, Berlin/Boston 2020, Band 2, S. 381–394, hier S. 386, Anm. 27; Laurent Calvié, Le commerce transalpine du copiste-libraire vénetien Andréas Darmarios entre 1582 et 1585, in: RHT 15, 2020, S. 89–168, hier S. 106–107, 136, 159, 168.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–137v Digitalisat

Verfasser
(Ps.-)Athanasius Alexandrinus (GND-Nr.: 118504843) / Eutherius Thyanensis (GND-Nr.: 11868275X).
Titel
Dialogi contra Macedonios.
TLG-Nummer
2035.099.
Angaben zum Text
CPG 2285; CPG 6147. - Von 1r bis 3r ist der Index verzeichnet, der auch auf col. 1289 der Edition abgedruckt ist. Allerdings ist in der Hs. auch der Text 2 als 21. Kapitel aufgeführt, der in der Edition fehlt. 51v, 61v, 65r, 68v, 72r, 77r, 79r, 83r, 88r, 92r, 95v, 99r, 105r, 110r, 114v, 118r, 122v, 133r beginnen jeweils neue Kapitel. Die Verfasserfrage ist strittig. Viele dieser Texte werden inzwischen Eutherius von Tyana zugeordnet. Die Forschung geht davon aus, dass sie fälschlich unter dem Namen des Athanasius überliefert wurden (vgl. Bizer, S. 335–338). Die Texte ab 61v werden auch unter den Confutationes 1–5, 7–12 und 14–19 des Eutherius (ohne Confutatio 6 und 13) geführt. Bizer hat hierfür die Sigle ι genutzt.
Titel (Vorlage)
1r Τοῦ ἐν ἁγίοις πατρὸς ἡμῶν ἀθανασίου· λόγος ἐν εἴδει διαλέξεως· μετὰ μακεδονιανοῦ, ἤγουν πνευματομάχους.
Incipit
5r Ἀπεστείλαμεν τῇ σῇ συνέσει τὸ παρὸν σύνταγμα, ὑπὲρ τοῦ .
Explicit
137v καὶ τὸ δύνατον τῆς ἀληθείας ἀκαταμάχητον.
Edition
Migne PG 28, Sp. 1289–1393 (Hs. wurde herangezogen, meist als φ bezeichnet).

2) 138r–171v Digitalisat

Verfasser
(Ps.-)Athanasius Alexandrinus (GND-Nr.: 118504843) / Eutherius Thyanensis (GND-Nr.: 11868275X).
Titel
De sancta trinitate.
TLG-Nummer
2035.027.
Titel (Vorlage)
138r κατὰ ἀνομίου· διάλεξις ὀρθοδόξου· ἄρχεται καὶ ἀπὸ τῆς ἐπιστολῆς τοῦ εὐσεβοῦς ἀετίου οὕτως.
Incipit
138r Ἐπειδὴ ἐν τῷ καιρῷ τοῦ ἐπενεχθέντος ἡμῖν διωγμοῦ.
Explicit
171r–v αὕτη γὰρ ἡμῶν ἡ στάσις πεπίστευται καὶ Ἀέτιος πέταται ζητῶν ἔτι βορὰν καὶ στάσιν.
Edition
Christoph Bizer, Studien zu pseudathanasianischen Dialogen der Orthodoxos und Aëtios, Bonn 1970, S. 80–126 (entspricht Migne PG 28, Sp. S. 1173–1201).


Bearbeitet von
Vinzenz Gottlieb, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 416. Beschreibung von: Vinzenz Gottlieb (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.