Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 49

Theologische Sammelhandschrift

Pergament · 2, 258, 1 Bll. · 26,7 × 18,0 cm · Kalabrien (?) / südliches Kampanien (?) · I. 1. Hälfte 12. Jh. / II., III. Ende 9./Anfang 10. Jh.


Schlagwörter (GND)
Theologie / Patristik / Mönchtum / Askese / Palimpsest.
Diktyon-Nr.
65782.
2ar Inhaltsvermerk
Fragment
1) 1r–2v Fragmentum liturgicum
Faszikel II
2) 3ra–168vb Iohannes Climacus, Scala paradisi
3) 169ra–b Iohannes Climacus, Adhortatio brevis
4) 169rb–182vb Iohannes Climacus, Liber ad pastorem
5) 183ra–231vb Maximus Confessor, Capita de caritate
Faszikel III
6) 232ra–235vb Ps.-Maximus Confessor, Capita XV
7) 236ra–260rb Maximus Confessor, Liber asceticus
8) 260rb–vb Euagrius Ponticus, De oratione (initium solum)

Kodikologische Beschreibung

Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament.
Umfang
2, 258, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
26,7 × 18,0 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Hs. aus 2 Faszikeln und Fragment zusammengesetzt (I. Bl. 1–2; II. Bl. 3–231; III. Bl. 232–260). (I-1)1a + 12a* + ... + (I-1)261*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 261*.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. 1–77, 77bis, 79–95, 95bis, 96–110, 110bis–187, 189–217, 219–245, 247–260). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 2a, 261*).
Lagenzählung
Die originale Lagenzählung ist durch Beschnitt der Ränder vollständig verloren. Vereinzelt finden sich noch Reste einer neuzeitlichen Lagenzählung auf dem unteren Rand zum Beginn und zum Ende der einzelnen Hefte (erstes Vorkommen f. 118r/125v = ιςʹ).
Zustand
Das Pergament ist zwar von schlechter Qualität, aber trotz des Alters und vielfältiger Benutzungsspuren (wie etwa Wachsflecken) on passablem Erhaltungszustand. Es gibt aber auch Feuchtigkeitsschäden (bes. am Ende der Hs.), etwas Schimmelbefall u. am Ende etwas Wurmfraß. Durch wiederholte Neubindungen starker Beschnitt der Ränder. Gelegentlich Ausbruch des Pergaments entlang der äußeren Linierung. Ergab der Beschreibstoff keine vollständige Seite, wurde der Text entsprechend angepasst. Ab f. 210 partiell Zerstörung der Lagen und neue Anfalzung der Blätter im Rahmen der Neubindungen.


Nachträge und Benutzungsspuren
2ar Capsa-Nr.: C. 100. Signaturenmarke der BAV auf dem Vorderspiegel. Zusatzblatt 2ar mit Allacci-Signatur 399; darunter lateinische Inhaltsbezeichnung von der Hand Henri Estiennes: 49 seors(um) | Ioannis Abbatis orationes | Maximi Abbatis orationes. Weitere Signatur 207 (gestrichen) für das mit eingebundene erste Bifolium auf f. 1r (Schrift lässt möglicherweise auf einen Bestandseintrag von der Hand Martin Gerstmanns schließen).
Bibliotheksstempel der BAV auf f. 1r.
F. 108r mit erstem Besitzervermerk im sog. Hodegon-Stil der 2. H. des 14. Jhs. in hellroter Tinte + Ἰωσὴφ μοναχὸς καὶ | ἁμαρτωλὸς· παρὰ πάντας ἀνθρώπους. ἔχει δὲ ἡ βίβλος αὔτη [!], εὐλόγησον πατέρα [!] | <...> ἀγοράν + (bereits gelesen in Ceresa-Gastalso, Il Codice [siehe Literatur], S. 408, dort aber ... αὔτη ὑπερπυρᾶ ἀγορὰν u. in das 10./11. Jh. datiert).
Notiz mit schwarzer Tinte von einer Hand des 14./15. Jhs. zur Bestimmung des Blattumfangs auf f. 231v: +ἡ παροῦσα βίβλος | ἔχη <...> φύλλα | διακόσσια τριάκοντα | καὶ ἔμπροσθεν κηʹ: ἤγ(ουν) τὰ ὅλλα | διακόσσια πεντήκοντα ὄκτω + (Ceresa-Gastalso, S. 408, liest am Anfang abweichend ... ἔχη [τετρά?]δια διακοσεία ... u. datiert in das 13. Jh.).
Zweite Besitzernotiz auf f. 258v: +τοῦτο τὸ βιβλίο τὸ ἡφερέν ὁ διονίσ<ιος> | <πιστ>ὸς μοναχὸς κατὰ κόσμου μιχ<...>[?] <…> | <…>σωμπις ἀπὸ τὴν | κρίτιν + (Ceresa-Gastalso, S. 408, liest am Ende: .... κόσμου μπει...ουνπια (?) ἀπὸ τὴν κρίτι u. datiert in das 14./15. Jh.).
Auf f. 145r Textbeginn der Spalte b von neuzeitlicher Hand auf freiem Platz wiederholt. Auf f. 168v textkritische Notiz von der Hand Angelo Mais, die auf den weiter gefassten Paralleltext im Pal. gr. 191 hinweist, erg. auch f. 169r, ähnlich auch auf f. 182v.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909.
Provenienz
Konstantinopel / Kreta / Venedig / Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Aufgrund der verwendeten Schrift und der entsprechend frühen Datierung sowie aufgrund des Besitzervermerks auf f. 108r kann Konstantinopel als gesichert gelten. Ab der 2. Hälfte des 14. Jhs. befand sich die Hs. dort möglicherweise im Kloster tōn Hodegōn. - Gesicherte Eigentümer waren ein nicht bekannter Mönch Joseph (f. 108r) 2. H. 14. Jh. sowie ein kretischer Mönch Dionysius (f. 258v; 15./16. Jh.). Christ 1919, S. 25, ordnet die Hs. fälschlich dem Bestand Giovanni Battista Cipellis zu, der 1553 von Ulrich Fugger gekauft wurde. Die Bezeichnung seors(um) auf f. 2ar weist sie zusammen mit der niedrigen Signatur jedoch als frühe Einzelerwerbung für dessen Bibliothek aus, entsprechend auch die Bestandsliste im BAV, Pal. lat. 1950, f. 189r. Spätestens nach dem Tod Ulrich Fuggers im Jahr 1584 Übergang in den Bestand der Bibliotheca Palatina, seit 1623 im Besitz der BAV. - Auch ohne Berücksichtigung des am Anfang der Hs. mit eingebundenen liturgischen Fragments lassen sich heute ihre unterschiedlichen Teile klar voneinander absetzen. Auf einen überlieferungsgeschichtlichen Zusammenhang könnte dabei das auf f. 3–260 gleich linierte Pergament hindeuten, aber auch Schreiberhand A, die am Anfang und auch am Ende des heutigen Codex begegnet. Dass die originale Hs. nicht mit der Scala paradisi als Haupttext endete, lassen die Lagenverhältnisse erkennen, auch wenn das in der Foliierung nicht mitgezählte f. 168 zum größten Teil abgebrochen ist. Auf jeden Fall folgten darauf zwei weitere Texte des Iohannes Climacus. Die letzte Lage seines Liber ad pastorem (f. 169r–182v) ging jedoch bereits im 11./12. Jh. verloren und wurde durch ein Ternio aus einer anderen Hs. asketischen Inhalts ersetzt. Auf f. 183r–231v schließen daran sachlich durchaus angemessen, weil im monastischen Bereich weit verbreitet, die Capita de caritate des Maximus Confessor an. Der ab f. 182 auffällige Schreiberwechsel zu Hand B wird dadurch kompensiert, dass Hand A ab f. 203v den Text wieder fortsetzte. Mit f. 231v scheint jedoch die originale Hs. geendet zu haben, was auch graphisch durch ein vierfaches Rho (oder vielleicht doch ein lateinisches P für Pater als vierfache Invokation) unter der zweiten Kolumne bezeichnet wird. Auf jeden Fall endete die Hs. hier, als der oben bereits genannte Umfangsvermerk auf f. 231v eingetragen und der Codex um 28 weitere Blätter zu seiner heutigen Gestalt ergänzt wurde. Der fragmentarisch überlieferte Faszikel f. 232r–260v stammt aber aus einem anderen überlieferungsgeschichtlichen Zusammenhang, auch wenn Schreiber und Linierung eine gewisse Verbindung zur Haupthandschrift plausibel erscheinen lassen. Denn der Folgetext setzt erst mit der vierten Zeile ein, während der mit Zeile 3 auslautende Text abgeschabt wurde. Außerdem bricht der letzte Text mit f. 260 ab. Ob dieser Faszikel aber aus einem eigenständigen Codex stammt oder als Rest des zweiten Teils einer umfangreicheren theologisch-asketischen Textsammlung anzusehen ist, lässt sich nicht mehr entscheiden.
Um die Mitte des 16. Jh. gelangte die Hs. von Kreta (f. 258v) – wie die meisten Codices Ulrich Fuggers – über Venedig nach Augsburg. Wann die beiden liturgischen Blätter (f. 1r–2v) aus Süditalien mit eingebunden wurden, lässt sich nicht mehr sagen. Dafür käme Venedig in Frage, als die Hs. an die fuggerschen Agenten verkauft wurde, oder auch eine der vatikanischen Neubindungen.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_49
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 25; Agati 1991, S. 47–50; Aldo Ceresa-Gastaldo, Il Codice Vaticano Palatino Gr. 49 (fine IX secolo) contenente i “Capitoli sulla Carità” di S. Massimo Confessore, in: Studi in onore di Aristide Calderini e Roberto Paribeni, I, Mailand 1956, S. 403–414; Maximi Confessoris Liber asceticus ed. a Peter Van Deun adjectis tribus interpretationibus latinis sat antiquis ed. a Steven Gysens, Turnhout/Leuven 2000, S. 5–123; Évacre Le Pontique, Chapitres sur la prière. Édition du texte grec, introd., trad., notes et index par Paul Gehin, Paris 2017; Follieri, Minuscola libraria, S. 140 Anm. 3, 144 Anm. 23 u. Taf. 4b.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Fragment I (Bl. 1–2)

Sachtitel / Inhalt
Fragment.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Kalabrien (?) / südliches Kampanien (?). Lokalisierung aufgrund der Schrift.
Entstehungszeit
1. Hälfte 12. Jh. Datierung aufgrund der Schrift.
Typus (Überlieferungsform)
Fragment.
Beschreibstoff
Pergament.
Umfang
2 Bll.
Format (Blattgröße)
26,7 × 18,0 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
I2.
Foliierung
S. zum Codex.
Lagenzählung
S. zum Codex.
Zustand
S. zum Codex.

Schriftraum
25 × 15 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
24 Zeilen.
Linierung
System 1, Leroy 1995, 44B1.
Schriftart
Für liturgische Texte geeignete, mit größerem Zeichenabstand verwendete Perlschrift im Stil der Schule des Nilus von Rossano. Epsilon und Kappa bereits überwiegend aus dem Bereich der Minuskel, Lambda in beiden Formen; Kappa und Tau auf Oberlänge vergrößert, was insgesamt eine Datierung in das ausgehende 11. oder das beginnende 12. Jh. ermöglicht.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Ein Schreiber, von dem auch die Einträge mit roter Tinte stammen.
Buchgestaltung
Abschnittsinitialen auf den linken Rand ausgerückt, ebenso die Zeichen für den Einsatz. Vom Text abgesetzt sind auch die Tonhöhen- und Melodieangaben. Das Ende der Liedstrophen durch Doppelpunkt und Strich gekennzeichnet.
Buchschmuck
Abschnittsinitialen sowie Ton- u. Melodiebezeichnung vom Schreiber mit roter Tinte eingetragen.

Provenienz
Heidelberg.
Geschichte des Fragments
Siehe Geschichte der Handschrift.

Inhalt

1) 1r–2v Digitalisat

Titel
Fragmentum liturgicum.
Incipit
1r ὁ μετὰ ἀνόμων ...
Explicit
2v … ὑπακοὴν θεοῦ φυλάξωμεν ...

Faszikel II (Bl. 3-231)

Sachtitel / Inhalt
Codex.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Kalabrien (?) / südliches Kampanien (?). Lokalisierung aufgrund der Schrift.
Entstehungszeit
Ende 9./Anfang 10. Jh. Datierung aufgrund der Schrift.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Pergament.
Umfang
228 Bll.
Format (Blattgröße)
26,7 × 18,0 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(IV-1)9 + 6 IV57 + III63 + 12 IV157 + V167 + (V-1)176 + III182 + 5 IV224 + (III+1)231.
Foliierung
S. zum Codex.
Lagenzählung
Die originale Lagenzählung ist durch Beschnitt der Ränder vollständig verloren. Vereinzelt finden sich noch Reste einer neuzeitlichen Lagenzählung auf dem unteren Rand zum Beginn und zum Ende der einzelnen Hefte (erstes Vorkommen f. 118r/125v = ιςʹ).
Zustand
Das Pergament zwar von schlechter Qualität, aber trotz des Alters und vielfältiger Benutzungsspuren (wie etwa Wachsflecken) passabler Erhaltungszustand. Aber auch Feuchtigkeitsschäden (bes. am Ende der Hs.), etwas Schimmelbefall u. am Ende etwas Wurmfraß. Durch wiederholte Neubindungen starker Beschnitt der Ränder. Gelegentlich Ausbruch des Pergaments entlang der äußeren Linierung. Ergab der Beschreibstoff keine vollständige Seite, wurde der Text entsprechend angepasst. Ab f. 210 partiell Zerstörung der Lagen und neue Anfalzung der Blätter im Rahmen der Neubindungen.
Scriptura Inferior: f. 177ra–182vb Pergament schlechter Qualität, daher Materialausbrüche. Starke Feuchtigkeitsschäden.

Schriftraum
19,5 × 12,8 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
26 Zeilen.
Linierung
System 1, Leroy 1995, 21A2a; Scriptura Inferior: System 1, Leroy 1995, 44B1.
Schriftart
Die Majuskel der Pinakes und Überschriften gehören der konstantinopolitanischen Auszeichnungsschrift an, die Initialbuchstaben lassen auch den Einfluss der epigraphischen Auszeichnungsschrift erkennen. Text in leicht nach links inklinierten, studitischen Minuskelschriften. Hand A eher eine Mischform aus arondierter, in der Höhe verlängerter früher Minuskel (so bereits Follieri, Minuscola libraria, S. 145, Anm. 23) und bereits den Schriften des 10. Jhs. näher als Hand B, die für eine in der Schreibhöhe verlängerte, frühe Minuskel (s. bes. f. 189rv) steht u. in das ausgehende 9. Jh. zu datieren ist. Beide Schriften gehen mit dem zur Verfügung stehenden Platz sehr großzügig um, was darauf hindeutet, dass die Hs. zum Vorlesen konzipiert war. Auffällige Differenz beider Schriften: Hand A verwendet fast durchgängig die bekannte s-förmige καί-Ligatur, während Hand B eher ausschreibt oder das andere, geläufige Kürzel (Kappa mit nach unten angehängtem Jota) benutzt.
Hand a ist dem Bereich der Perlschrift zuzuordnen, wobei oft bereits Majuskel-Epsilon u.-Kappa verwendet werden, gelegentlich auch Beta und Delta. Allerdings bemühte sich der Schreiber offensichtlich darum, die Schrift des originalen Codex möglichst nachzuahmen und zog die einzelnen Buchstaben eher auseinander als dass er sie ligierte. Charakteristisch sind seine Epsilon-Ligaturen, bes. die Epsilon-Pi-Verbindung. Seine Majuskeln für den Abschnittsbeginn sind eine Kombination aus alexandrinischer und konstantinopolitanischer Auszeichnungsschrift.
Scriptura Inferior: f. 177ra–182vb reine Buchminuskel, datierung aufgrund der Schrift Ende 9./Anfang 10 Jh.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Drei Schreiber. Hand A (= f. 3r–176v, 203v–260v) u. Hand B (= f. 183r–203v) aus der Entstehungszeit der Hs. Hand a (= oberer Text auf f. 177r–182v) aus der 2. Hälfte des 11. Jhs. trägt Text im Umfang eines Ternios nach, der offenbar ausgefallen war. Dabei wurde jedoch Pergament reskribiert, das aus der Entstehungszeit der Hs. stammte und stilistisch ähnlich der Hand A beschrieben war.
Buchgestaltung
Wie im Falle bedeutender theologischer Autoren gebräuchlich, wurde der Text zum leichteren Vorlesen auf zwei Spalten aufgeteilt u. Buchstaben sorgfältig auf die Linie eingetragen. Zur besseren Lesbarkeit wurden eher größere Abstände zwischen den Buchstaben gewählt. Pinakes und Werktitel werden durch Wahl einer Auszeichnungsschrift vom fortlaufenden Text abgesetzt. Hauptinitialen konturiert und in einer Höhe von vier Zeilen auf die Ränder ausgerückt, Abschnittsinitialen ebenfalls ausgerückt, aber nur etwas vergrößert. Bis f. 62r Zwischenüberschriften in hellroter Tinte, danach nur noch konturiert. Bibelzitate durch einfache Anführung am Rand gekennzeichnet.
Buchschmuck
Wenige Rubrizierungen. Haupt- und Zwischenüberschriften bis f. 62r, ebenso die Strichlinien zur Textabgrenzung, Zählungen sowie Kapitel- und Abschnittsinitialen, letztere nur bis f. 16r. Kapitelinitialen konturiert. F. 107v–108r wurden vom Schreiber der Kaufnotiz (siehe Nachträge und Benutzungsspuren) nachrubriziert.

Nachträge und Benutzungsspuren
S. zum Codex.

Provenienz
Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Siehe Geschichte der Handschrift.

Inhalt

2) 3ra–168r Digitalisat

Verfasser
Iohannes Climacus (GND-Nr.: 118558048).
Titel
Scala paradisi.
TLG-Nummer
2907.001.
Angaben zum Text
CPG 7852. - f. 3ra Anonymus, Prologus (= Migne PG 88, Sp. 628B13–D10); f. 3ra–3va Pinax libri; f. 3va–b Iohannes Climacus, Prooimium ad Scalam paradisi (= Migne PG 88, Sp. 629C5–D2); f. 3vb–7ra Daniel Rhaitenus, Vita S. Iohannis Climaci cum clausula metrica (BHG 882b–d; = Migne PG 88, Sp. 596A1–608A2); f. 8ra–168ar Iohannes Climacus, Scala Paradisi (= Migne PG 88, Sp. 632A1–1161A15 mit teils erheblichen Textabweichungen) .
Titel (Vorlage)
3r Λόγος ἀσκητικὸς τοῦ ἀββᾶ Ἰωάννου τοῦ ἡγουμένου τοῦ ἐν τῷ Σινᾶ ὄρει μοναχῶν, ὃν καὶ ἀπέστειλεν τῷ ἀββᾷ Ἰωάννῃ τῷ ἡγουμένῳ τῆς Ῥαιθου, προτραπεὶς παρ᾿ αὐτοῦ συντάξαι. 1: f. 8ra; 2: f. 13vb; 3: f. 16ra; 4: f. 20va; 5: f. 44rb; 6: 53va; 7: 56ra: 8: 62rb; 9: 66va; 10: 68ra; 11: 70rav; 12: 71ra; 13: 72ra; 14: f. 73va; 15: 77vb; 16: f. 89vb; 17: f. 90ra; 18: 91va; 19: f. 93rb; 20: f. 94rb; 21: 95ra; 22: 95vb; Ohne Zählung: Περὶ ὑπερηφανίας (= PG 88, Nr. 23) 23: 103va (Inc.: Περὶ τῶν ἀνεκφράστων λογισμῶν τῆς βλασφημίας. Χαλεπὴς ῥιζης … = PG 88, Sp. 976B3 ff.); 24: f. 105vb; 25: f. 108ra; 26: f. 116ra, es folgt auf f. 130ra der Paralleltext Περὶ διακρίσεως εὐδιακρίτου (vgl. PG 88, Sp. 1056D5–1076D6 mit Abweichungen, am Ende Notizen aus der Textkollationierung von Angelo Mai); 27: f. 145ra (mit Paralleltext Περὶ διαφορᾶς διακρίσεως ἡσυχιῶν auf f. 148ωαv, vgl. PG 88, Sp. 1105A1–1117B2); 28: f. 155vb; 29: f. 162va; 30: f. 165ra (expl. … μέγας μου μύστης ἔφησεν= PG 88, Sp. 1160D5). Am Ende weitere Notizen aus dem Abgleich mit Cod. Pal. gr. 91 von Angelo Mai); f. 168va–168*ra: Pinax alter.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Wegen Blattausfall am Anfang fehlt der Beginn des anonymen Prologs.
Edition
Migne PG 88, Sp. 596A1–B13–D10.

3) 169ra–b Digitalisat

Verfasser
Iohannes Climacus (GND-Nr.: 118558048).
Titel
Adhortatio brevis.
Incipit
169r Ἀναβαίνετε, ἀναβαίνετε, ἀναβάσεις προθύμως ...
Explicit
169r … ἀορίστους αἰῶνας σαφῶς ἀμήν. Νυνί δε μένει τὰ τρία ταῦτα ...ἀγάπη.
Edition
Migne PG 88, Sp. 1160D8–1161A15 (ohne die paulinische Schlussformel).

4) 169rb–182vb Digitalisat

Verfasser
Iohannes Climacus (GND-Nr.: 118558048).
Titel
Liber ad pastorem.
TLG-Nummer
2907.002.
Angaben zum Text
CPG 7853.
Titel (Vorlage)
169r Πρὸς τὸν ποιμένα.
Incipit
169r Ἐν τῇ μὲν κάτῳ βίβλῳ, ἐγωγέ σε, θεσπέσιε <πάτερ>, πάντων …
Explicit
182v ... ἡ δὲ ἀγάπη ἐστὶν θεός· αὐτῷ δόξα εἰς τοὺς αἰῶνας τῶν αἰώνων ἀμήν.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Die f. 177–182 wurden in der 2. H. d. 11. Jhs. ersetzt.
Edition
Migne PG 88, Sp. 1165A1–1206A12 (mit Textabweichungen).

5) 183ra–231vb Digitalisat

Verfasser
Maximus Confessor (GND-Nr.: 118732188).
Titel
Capita de caritate.
TLG-Nummer
2892.008.
Angaben zum Text
CPG 7693. - f. 183ra–183va Prologus; f. 183va Centuria Ia; f. 193va Centuria IIa; f. 207vb Centuria IIIa; f. 220vb Centuria IVa.
Edition
Migne PG 88, Sp. 1165A1–1206A12; Aldo Ceresa-Gastaldo, Massimo confessore. Capituli sulla carita, Rom 1963, S. 48–239 (diese Hs. Sigle P; mit Textabweichungen).

Faszikel III (Bl. 232–260)

Sachtitel / Inhalt
Sammelhandschrift.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Kalabrien (?) / südliches Kampanien (?). Aufgrund der Schrift.
Entstehungszeit
Ende 9./Anfang 10. Jh. Datierung aufgrund der Schrift.
Typus (Überlieferungsform)
Fragment.
Beschreibstoff
Pergament.
Umfang
28 Bll.
Format (Blattgröße)
26,7 × 18,0 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
II235 + IV243 + IV252 + IV260.
Foliierung
S. zum Codex.
Lagenzählung
S. zum Codex.
Zustand
S. zum Codex.

Schriftraum
19,5 × 12,8 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
26 Zeilen.
Linierung
System 1, Leroy 1995, 21A2a.
Schriftart
Siehe Faszikel I, Schriftart.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Siehe Faszikel I, Angaben zu Schrift / Schreibern.
Buchgestaltung
Siehe Faszikel II, Schriftart.
Buchschmuck
Siehe Faszikel I, Buchschmuck.

Nachträge und Benutzungsspuren
S. zum Codex.

Provenienz
Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Siehe Geschichte der Handschrift.

Inhalt

6) 232ra–235vb Digitalisat

Verfasser
Ps.-Maximus Confessor (GND-Nr.: 118732188).
Titel
Capita XV.
Angaben zum Text
Centena prima capita, Nr. 1–15.
Titel (Vorlage)
232r Τοῦ ἐν ἁγίοις Μαξίμου μοναχοῦ κεφάλαια ιεʹ.
Incipit
232r Ἕν ἐστι τὸ ὑπεράναρχον καὶ ὑπερούσιον ἀγαθόν·…
Explicit
235v ...ὑπὸ τῆς φυσικῆς περιγραφῆς ζημιωθησώμεθα.
Edition
Migne PG 91, Sp. 1165A1–1185C4 (mit Textabweichungen; zur Unechtheit bereits Beck 1959, S. 440).

7) 236ra–260rb Digitalisat

Verfasser
Maximus Confessor (GND-Nr.: 118732188).
Titel
Liber asceticus.
TLG-Nummer
2892.112.
Angaben zum Text
CPG 7692.
Titel (Vorlage)
236r Τοῦ αὐτοῦ λόγος ἀσκητικὸς κατὰ πεῦσιν καὶ ἀπόκρισιν.
Incipit
236ra Ἀδελφὸς ἠρώτησε γέροντα λέγων· παρακαλῶ σε ...
Explicit
260r ...ὑπὸ τῆς φυσικῆς περιγραφῆς ζημιωθησώμεθα.
Edition
Migne PG 90, Sp. 912A1–956D3; Raffaele Cantarella, S. Massimo Confessore. La mistagogia ed altri scritti, Florenz 1931, S. 30–98; Maximi Confessoris Liber asceticus ed. a Peter Van Deun adjectis tribus interpretationibus latinis sat antiquis ed. a Steven Gysens, Turnhout u. Leuven 2000, S. 5–123 (maßgebliche Edition; diese Hs. Sigle P als eine der zentralen Hss.).

8) 260rb–vb Digitalisat

Verfasser
Euagrius Ponticus (GND-Nr.: 118682504).
Titel
De oratione.
TLG-Nummer
4110.024.
Titel (Vorlage)
260r Τοῦ ἁγίου νείλου κεφάλαια περὶ προσευχῆς. ρνγʹ.
Incipit
260r Εἴ τις βούλοιτο εὐῶδες θυμίαμα σκευάσαι ...
Explicit
260v ...ἀλέξημα, ἵνα μὴ πλέον παρο]ργίσῃς <...>.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Der Text wird hier – wie auch in zahlreichen anderen Handschriften – Neilus Ancyranus zugeordnet.
Edition
Migne PG 79, Sp. 1168B11–1169A13; Évacre Le Pontique, Chapitres sur la prière. Édition du texte grec, introd., trad., notes et index par Paul Gehin, Paris 2017, S. (diese Hs. nicht verwendet).


Bearbeitet von
Dr. Lars Martin Hoffmann, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 49. Beschreibung von: Dr. Lars Martin Hoffmann (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.