Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 67

Aristophanes, Komödien

Papier · 2, 237, 1 Bll. · 28 × 19,2 cm · Italien (?) · 1. Hälfte 15. Jh.


Schlagwörter (GND)
Komödie.
Diktyon-Nr.
65800.
Ir Titel
Iv Index
1) 1r–18r Aristophanes, Plutus
2) 18r Anonymus, Scholia in Nubes
3) 18v–46v Aristophanes, Nubes
4) 46v Anonymus, Scholia in Ranas
5) 47r–74r Aristophanes, Ranae
6) 74v Anonymus, Scholia in Equites
7) 74v–102r Aristophanes, Equites
8) 102r Anonymus, Scholia in Acharnenses
9) 102r–124v Aristophanes, Acharnenses
10) 125r Anonymus, Scholia in Vespas
11) 125r–153v Aristophanes, Vespae
12) 153v Anonymus, Scholia in Aves
13) 153v–185r Aristophanes, Aves
14) 185v–210v Aristophanes, Pax
15) 211r–234v Aristophanes, Lysistrata
235r–238*v vacant

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Italien (?).
Entstehungszeit
1. Hälfte 15. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
2, 237, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
28 × 19,2 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 1I + 29 IV232 + (IV-3)237* + (I-1)238*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 238*. Nummeriert bis 235, 3 Bll. entfernt hinter 237*.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. I, 1–234). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 236*–238*).
Lagenzählung
Keine Lagenzählung erkennbar, Reklamant auf f. 192v.
Zustand
Insgesamt gut erhalten; Text durchgängig lesbar; Papier auf einigen Blättern jedoch etwas fleckig (1r) und Wurmfraß an den inneren Blatträndern (153–159).
Wasserzeichen
Die Wasserzeichen der Hs. sind in heidICON erschlossen (Wasserzeichen Pal. gr. 67).

Schriftraum
22,4 × 14,2 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
25 Zeilen.
Linierung
10D1 und 20D1 (nicht auf allen Blättern vorhanden).
Schriftart
Gebrauchsschrift der Renaissancezeit: kleinformatige Minuskeln mit Rechtsneigung einzelner Buchstaben, mit stellenweise zahlreichen Abkürzungen und Ligaturen (je nach Platzbedarf); Γ und Η sind konsequent Majuskeln. Der Stil lässt italienische Herkunft möglich erscheinen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Ein durchgehender Schreiber (jedoch nicht in RGK III aufgeführt).
Buchgestaltung
Vielen Komödien geht eine Scholie als Zusammenfassung voraus. Die Verse der Komödien sind jeweils auf eine Zeile geschrieben, manchmal stehen auch zwei Verse auf einer Zeile. Es gibt einige Lacunae, besonders im hinteren Teil der Hs., mancherorts ist auch die Reihenfolge von Blättern oder Lagen vertauscht bzw. früher vertauscht gewesen (siehe Annotationen).
Buchschmuck
Häufig fehlen Überschriften, Initialbuchstaben sind oft nicht ausgeführt.

Nachträge und Benutzungsspuren
f. Ir Signatur und Herkunftsbezeichnung 67 Hen.; Capsa-Nr. C. 17 / 101; bibliothekarische Annotationen zu fehlenden Blättern ab f. 202 (s. dort).

Einband
Weißgelber Pergamenteinband der BAV, Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), von Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909, nicht korrekt beschrieben.
Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Aus dem Bestand von Henri Estiennes (vgl. den Eintrag 67 Hen, Ir) an Ulrich Fugger gelangt.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_67
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 33; Wilson 2007, Bd.1 (Acharnenses, Equites, Nubes, Vespae, Pax, Aves), Bd. II (Lysistrata, Thesmophoriazusae, Ranae, Ecclesiazusae, Plutus); Hs. herangezogen als Vp2; Micol Muttini, Appunti sulla circolazione del Pluto di Aristofane in età umanistica (I). Gli apografi dei vetustiores e delle recensioni bizantine, in: Revue d'Histoire des Textes 14, 2019, S. 1–40; Pasquale Orsini, L'Aristofane di Ravenna. Genesi e formazione tecnica e testuale di un codice, in: Scriptorium 65, 2011, S. 325.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–18r Digitalisat

Verfasser
Aristophanes (GND-Nr.: 118503987).
Titel
Plutus.
TLG-Nummer
0019.029.
Angaben zum Text
Vollständiger Text.
Textgestaltung
Keine Überschrift; rubrizierte und vergrößerte Auszeichnungsmajuskel; Sprecherwechsel in abgekürzten Personennamen am linken Blattrand notiert. Häufig erscheinen zwei Verse pro Zeile.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Einzelne Korrekturen des griechischen Textes in schwächerer Tinte (z.B. 10v, 13v, 14v).
Edition
Wilson 2007, Bd. 2, S. 273–326.

2) 18r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Scholia in Nubes.
TLG-Nummer
5014.005.
Incipit
18r Ἄνυτος καὶ Μέλιτος [!] Σωκράτει τῷ Σωφρονίσκου…
Explicit
18r …ἐνόμιζε δαιμόνια, ἀέρα, νεφέλας καὶ τὰ τοιαῦτα.
Textgestaltung
Das Scholion ohne Überschrift ist mit geringerem Zeilenabstand unterhalb des Textendes des Plutus platziert.
Edition
Willem J. W. Koster, Prolegomena de comoedia. Scholia in Acharnenses, Equites, Nubes, Vol. 1.3.2, Groningen 1974 (nicht in Wilson 2007).

3) 18v–46v Digitalisat

Verfasser
Aristophanes (GND-Nr.: 118503987).
Titel
Nubes.
TLG-Nummer
0019.021.
Angaben zum Text
Dem Textbeginn sind auf 18v die dramatis personae auf Griechisch vorangestellt.
Textgestaltung
Keine Überschrift; oberhalb des Textbeginnes Auflistung der Dramatis personae; Sprecherwechsel in abgekürzten Personennamen am linken Blattrand notiert.
Edition
Wilson 2007, Bd. 1, S. 136–202.

4) 46v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Scholia in Ranas.
TLG-Nummer
5014.012.
Angaben zum Text
Entspricht der vierten Ὑπόθεσις der Edition.
Incipit
46v Ὁ παρὼν ποιητὴς, ὡς ἐν τῷ δράματι Πλούτου…
Explicit
46v …αὖθις ἐς τοὺς ζῶντας ἀνέρχεται.
Textgestaltung
Das Scholion ohne Überschrift ist mit geringerem Zeilenabstand unterhalb des Textendes der Nubes platziert.
Edition
Wilson 2007, Bd. 2, S. 131–132 (Hs. nicht erwähnt).

5) 47r–74r Digitalisat

Verfasser
Aristophanes (GND-Nr.: 118503987).
Titel
Ranae.
TLG-Nummer
0019.027.
Angaben zum Text
Text vollständig; Handschrift für Ed. nicht relevant.
Textgestaltung
Keine Überschrift; Sprecherwechsel in abgekürzten Personennamen am linken Blattrand notiert.
Edition
Wilson 2007, Bd.2, S. 135–204.

6) 74v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Scholia in Equites.
TLG-Nummer
5014.002.
Incipit
74v τὸ δρᾶμα τοῦτο ποιεῖται [Εd. πεποίηται] εἰς Κλέωνα.
Explicit
74v … τὸ δὲ δρᾶμα τῶν ἀγάν καλῶς πεποιημένων.
Textgestaltung
Die Hypothesis mit der Überschrift ὑπόθεσις ἱππέων ἀριστοφάνους ist oberhalb der Scholien der Equites platziert.
Edition
Mervyn Jones/Nigel Guy Wilson, Prolegomena de comoedia. Scholia in Acharnenses, Equites, Nubes, Groningen 1969; Wilson 2007, Bd. 1, S. 68–128.

7) 74v–102r Digitalisat

Verfasser
Aristophanes (GND-Nr.: 118503987).
Titel
Equites.
TLG-Nummer
0019.020.
Angaben zum Text
Text vollständig; Handschrift für Ed. nicht relevant.
Textgestaltung
Keine Überschrift; oberhalb des Textbeginnes Auflistung der Abkürzungen der dramatis personae; Sprecherwechsel in abgekürzten Personennamen am linken Blattrand notiert.
Nachträge und Rezeptionsspuren
In deutlich kleinerer griechischer Schrift finden sich in schwarzer (und bisweilen roter) Tinte ab 76r interlinear und am Blattrand vereinzelt Verbesserungen des griechischen Textes sowie erklärende Kommentare.
Edition
Wilson 2007, Bd. 1, S. 68–128.

8) 102r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Scholia in Acharnenses.
TLG-Nummer
5014.001.
Incipit
102r Ἐκκλησία ὑφεστήκεν Ἂθηνήσι ἐν τῷ φανερῷ…
Explicit
102r …οὐ σώζονται. τρίτος νουμηνία[ι]ς.
Textgestaltung
Das Scholion ohne Überschrift ist mit geringerem Zeilenabstand unterhalb des Textendes der Equites platziert.
Edition
Wilson 2007, Bd. 1, S. 3–4.

9) 102r–124v Digitalisat

Verfasser
Aristophanes (GND-Nr.: 118503987).
Titel
Acharnenses.
TLG-Nummer
0019.019.
Angaben zum Text
Vollständiger Text.
Textgestaltung
Keine Überschrift; rubrizierte und vergrößerte Auszeichnungsmajuskel; Sprecherwechsel in abgekürzten Personennamen am linken Blattrand notiert.
Nachträge und Rezeptionsspuren
In deutlich kleinerer griechischer Schrift finden sich in schwarzer Tinte interlinear und am Blattrand vereinzelt Verbesserungen des griechischen Textes sowie erklärende Kommentare. Auf f. 104v unten Anmerkung sequitur pag. 112., auf f. 105v sequitur pag. 113; f. 111v sequitur pag. 105, f. 112v sequitur pag. 106.
Edition
Wilson 2007, Bd. 1, S. 6–59 (Hs. erwähnt als Sigle Vp2).

10) 125r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Scholia in Vespas.
TLG-Nummer
5014.007.
Incipit
125r Φιλοκλέων, Ἀθηναῖος, φιλοδικαστὴς ὢν τὴν φύσιν ἐφοίτα εἰς δικαστήρια συνεχῶς.
Explicit
125r …καὶ γελοποιεῖ τὸ δρᾶμα.
Edition
Wilson 2007, Bd. 1, S. 205–206 (Hs. nicht erwähnt).

11) 125r–153v Digitalisat

Verfasser
Aristophanes (GND-Nr.: 118503987).
Titel
Vespae.
TLG-Nummer
0019.022.
Angaben zum Text
Vollständiger Text.
Textgestaltung
Keine Überschrift; Initiale fehlt; Sprecherwechsel ist meist in abgekürzten Personennamen am linken Blattrand notiert.
Edition
Wilson 2007, Bd. 1, S. 208–273 (Hs. nicht erwähnt).

12) 153v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Scholia in Aves.
TLG-Nummer
5014.009.
Angaben zum Text
Entspricht weitgehend der 2. Ὑπόθεσις der Ausgabe, mit leichten Änderungen und etwas gekürzt.
Incipit
153v Τῆς τῶν Ἀθηναίων πολιτείας τὸ μέγιστον ἦν κλέος…
Explicit
153v … διαφερέσθαι πρὸς τοὺς θεοὺς περὶ τῆς ἀρχῆς, […].
Textgestaltung
Keine Überschrift.
Edition
Wilson 2007, Bd. 1, S. 342–344 (Hs. herangezogen [Sigle P]).

13) 153v–185r Digitalisat

Verfasser
Aristophanes (GND-Nr.: 118503987).
Titel
Aves.
TLG-Nummer
0019.024.
Angaben zum Text
Vollständiger Text.
Textgestaltung
Keine Überschrift; fehlende Initiale; Sprecherwechsel in abgekürzten Personennamen am linken Blattrand notiert.
Edition
Wilson 2007, Bd. 1, S. 346–427 (Hs. erwähnt als Sigle P).

14) 185v–210v Digitalisat

Verfasser
Aristophanes (GND-Nr.: 118503987).
Titel
Pax.
TLG-Nummer
0019.023.
Angaben zum Text
Textlücke; f. 203r–v sind leer (die Verse 946–1011 fehlen).
Titel (Vorlage)
185v Ἀρχὴ τοῦ δράματος Ἀριστοφάνους.
Textgestaltung
Rubrizierte Überschrift; rote Initiale; Sprecherwechsel in abgekürzten Personennamen am linken Blattrand notiert. Es gibt keine Scholien. Ab f. 186r sind meistens zwei Verse in einer Zeile, auf f. 187v steht wieder jeder Vers in einer eigenen Zeile.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Bibliothekarische Annotationen: f. 202v desunt versus hic circiter 60 quos excusi et alii codices habent. Vide fol. 695 veris et fol. 697 lin 38. f. 210v: Haec in excusis desideramus imo extant pag. 21. lin. 32.
Edition
Wilson 2007, Bd. 1, S. 282–338 (Hs. erwähnt als Sigle P).

15) 211r–234v Digitalisat

Verfasser
Aristophanes (GND-Nr.: 118503987).
Titel
Lysistrata.
TLG-Nummer
0019.025.
Angaben zum Text
Textlücke; f. 214v–215r sind leer, ebenso 227r, 232r–v; nach dem Ende auf f. 234v folgen drei leere Blätter.
Textgestaltung
Zu Beginn ist freier Raum gelassen, vermutlich für die Scholien, die nie ergänzt wurden; danach Aufzählung der dramatis personae; Sprecherwechsel in abgekürzten Personennamen am linken Blattrand notiert.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Bibliothekarische Annotationen: f. 212v Hic desunt multi versus qui in excusis et aliis extant. In editis pag 838 lin. penult. f. 213r In editis pag 843 lit. d. lin. 2; f. 214r Pag. 846. Lit. e lin. 7; von anderer Hand Hic quoque desunt ver[sus] multi vide in aliis.
Edition
Wilson 2007, Bd. 2, S. 6–65 (Hs. erwähnt als Sigle Vp2).


Bearbeitet von
Vinzenz Gottlieb, Dr. Janina Sieber, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 67. Beschreibung von: Vinzenz Gottlieb, Dr. Janina Sieber (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.