Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 72

Iohannes Chrysostomus, Opera varia

Pergament · 2, 195, 1 Bll. · 27,8 × 21,7 cm · Kampanien (?) / Kalabrien (?) · Ende 11./Anfang 12. Jh.


Schlagwörter (GND)
Theologie / Alte Kirche / Patristik / Homiletik / Johannes Chrysostomus.
Diktyon-Nr.
65805.
Ir Lateinische Inhaltsbezeichnung
Iv vacat
1) 1r–36r Iohannes Chrysostomus, De sacerdotio
2) 37r–85v Iohannes Chrysostomus, De incomprehensibili Dei naturae
3) 86r–92v Iohannes Chrysostomus, Contra Anomoeos homilia XI
4) 93r–105r Iohannes Chrysostomus, De consubstantiali
5) 105r–115r Iohannes Chrysostomus, De petitione matris filiorum Zebedaei
6) 115r–142v Iohannes Chrysostomus, Ad eos qui scandalizati sunt
7) 159v–187v, 188r–195v, 144r–145v, 143r–v, 146r–v Iohannes Chrysostomus, In illud ‹Vidi dominum›
8) 147r–v Palladius Helenopolitanus, De vita s. Iohannis Chrysostomici (exc.)
148r–159r vacant

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Kampanien (?) / Kalabrien (?). Dafür spricht die Schrift, die vorwiegend gelb-grüne Kolorierung der Titel und auch das auf den Betrachter fast schon quadratisch wirkende Format der Hs. Vergleichbare Codices, die ein ähnlich antikisierendes Schriftbild aufweisen, sind etwa der Crypt. Δ.α.V (Grottaferrata, a. 1101) oder der Vat. gr. 300 (Messina/Kalabrien, 1. Hälfte 12. Jh.) mit sehr ähnlicher Auszeichnungsschrift. Die Entstehung in Süditalien wäre historisch plausibel. Denn mit der Erstarkung des normannischen Dominiums nach dem Ende der byzantinischen bzw. arabischen Herrschaft und der Neugründung von zahlreichen griechischen bzw. graeco-lateinischen Klöstern in der Region entstand ein größerer Bedarf an Hss., die im monastischen Alltag Verwendung finden konnten.
Entstehungszeit
Ende 11./Anfang 12. Jh. Datierung aufgrund der Schrift u. der Gestaltung der Hs.; Stevenson, Graeci 10./11. Jh.; Leroy 1995, 11./12. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament, Vorsatzbll. neuzeitl. Papier.
Umfang
2, 195, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
27,8 × 21,7 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 1I + 9 IV72 + (IV-1)79 + 3 IV103 + (IV-1)110 + 4 IV142 + 5147 + 6 IV195 + (I-1)196*. Vorderspiegel ist Gegenbl. zu 1a, Hinterspiegel Gegenbl. zu 196*. Am Anfang der Hs. fehlt Text im Umfang von etwa vier Quaternionen, außerdem Ausfall eines weiteren Quaternios nach f. 8v sowie ein Blatt nach f. 103 verloren. Die Bll. 143–147 gehören an das Ende der Hs.
Foliierung
Vatikanische Bleistiftfoliierung (f. I, 1–195) im Kopfsteg rechts. Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 196*).
Lagenzählung
Von der Lagenzählung sind im Fußsteg nur noch geringe Spuren erhalten.
Zustand
Pergament von mittlerer Qualität. Einzelne Blätter entlang der Bruchkanten ergänzt bzw. mit jüngeren Pergament restituiert, wenige auch später mit Papier neu angefalzt. Am Anfang Feuchtigkeitsschäden, das Pergament auch wohl wegen des zeitweise fehlenden Einbands vergilbt, der Text ist jedoch – so weit erhalten – gut lesbar. Durchgängig Lesespuren wie u.a. Wachsflecken. Partiell Blattausfall (dazu s. zu den Lagenverhältnissen); insbes. die Bll. 135–147 stärker zerstört, bisweilen auch entlang der Linierung abgebrochen und mit Pergament anderen Ursprungs stabilisiert. Stärkere Beschädigung der f. 143–147 (der Beschreibstoff dort auch stockfleckig und vergilbt), da sie an das Ende der Hs. gehören. Daher ist f. 195 auch nur mäßig verschmutzt u. beschädigt.

Schriftraum
17,8 × 15,5 (= 7,2 + 7,2) cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
27 Zeilen.
Linierung
System 1, Leroy 1995, C34C2d.
Schriftart
Am Anfang der Hs. noch recht sorgfältig ausgeführte Form der Perlschrift, die jedoch zum Ende hin einen eher flüchtigeren Charakter mit einer stärkeren Tendenz zu Ligaturen zeigt. Wohl durch das bis heute unbekannte Antigraphon und die Textart bestimmte, eher antikisierende Schriftform, die wohl zu der von Stevenson getroffene Datierung in das 10./11. Jh. führte. Die Werküberschriften in einer bereits modifizierten Form der alexandrinischen Auszeichnungsmajuskel. Für die spätere Datierung spricht, dass der Minuskelkanon bereits aufgehoben wurde: Epsilon, Kappa und Lambda fast durchgängig in der Majuskelform benutzt, zu einem größeren Teil auch das Delta, allerdings das Beta fast ausnahmslos als Minuskel. Der Schreiber war offenbar auch mit Kanzleiarbeiten vertraut, was an den langen Abstrichen am Blatt- oder Titelende zum Tragen kommt und eher ein Charakteristikum von Hss. ab dem ausgehenden 11. Jh. ist.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Ein Schreiber, der möglicherweise auch die ungeübt wirkenden Kolorierungen angebracht hat.
Buchgestaltung
Das Pergament wurde im Stil der liturgisch verwendeten Manuskripte zweispaltig vorbereitet und beschrieben (s. etwa das fast identische Linienmuster im BAV, Pal. gr. 1). Sehr sorgfältiger Texteintrag mit brauner Tinte, sodass die Hs. trotz ihres Formats z.B. als Lektionar im klösterlichen Refektorium gebraucht werden konnte. Text- und Abschnittsinitialen in der Höhe von bis zu drei Textzeilen auf den Rand ausgerückt. Die Einzeltexte werden durch einfach gestaltete Zierbalken oder auch nur Wellenlinien voneinander getrennt, wobei ihr Beginn immer in einer neuen Kolumne zu stehen kommt und Titel bzw. Text durch unterschiedliche Schriftarten abgesetzt werden. Im Bereich des Kopfstegs werden die einzelnen Homilien gezählt, Beginn heute mit λόγος εʹ auf f. 16r (für Buch V von De sacerdotio), was auch auf die frühere Existenz eines griechischen Pinax schließen lässt. Im Textblock Ausrückung etwaiger Zählungen (z.B. f. 21v), einfache Anführung für Zitate und Hinweise auf dialogische Abschnitte (ἐρώ[τησις] u. λύ[σις] bzw. die in theologischen Texten eher gebräuchliche ὑπάντησις). Außerdem wenige signa marginalia propria insb. in Text 1.
Buchschmuck
Nur wenig Buchschmuck. Zierstreifen und Textinitialen (z.T. auch die Abschnittsinitialen) wurden zwar mit der für den Text verwendeten Tinte konturiert, dann aber mit grüner, hellgelber und orange-roter Tinte in einer eher groben Form koloriert. Entsprechend wurden die Werktitel abwechselnd grün und hellgelb überstrichen, auch die Anführungszeichen wurden übermalt, was in einem Widerspruch zu dem insgesamt sehr sorgfältigen Schriftbild steht.

Nachträge und Benutzungsspuren
Signaturenmarke der BAV auf dem Vorderspiegel. Auf f. Ir Capsa-Nr. C. 90, darunter Fuggersignatur und Besitzer-/Erwerbervermerk Cyp(rius) mit lateinischer Inhaltsbezeichnung Chrysostomi variæ orationes, als Hinweis auf das augsburger Inventar des Jahres 1555. Dazu erläuternder Vermerk mit Verweis auf den BAV, Pal. gr. 15 von Leo Allatius: De Sacerdotio oratio quinta, sexta. eadem integrae in volumine num° 15. ubi et ceterae orationes, sic comprehenso. | De Incomprehenso: i. περὶ τοῦ ἀκαταλήπτου. Besitzervermerk *a papa vicemano im Kopfsteg von f. 1r. Auf dieser Seite auch Besitzerstempel der BAV u. Signatur. Im Bereich von f. 135–146 fanden im Rahmen der o.g. vatikanischen Bindung zum Zweck der Seitenverlängerung und der Einbandstabilisierung Fragmente verschiedener lateinisch-liturgischer Pergamenthss. des 13./14. Jhs. Verwendung.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, II, S. 909.
Provenienz
Venedig (?) / Venetien (?) / Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Wie oben dargelegt, dürfte die Hs. aus Kampanien oder Kalabrien stammen. Die Konturierung der schmalen Zierleisten sowie der Initialen weist eigentlich darauf hin, dass nunmehr ein Rubrikator hätte weiterarbeiten sollen. Tatsächlich wurde jedoch nur die oben bereits erwähnte Kolorierung durch eine sehr ungeübte Hand ausgeführt (zur sachlichen Bewertung s. auch Gehin, Evagriana, [siehe Literatur], S. 61 Anm. 12). Wie die Hs. aus Süditalien zu dem auf f. 1r genannten, jedoch nicht näher bekannten papa Vicemani gelangte, ist nicht bekannt. Nach Auflassung oder der endgültigen Latinisierung der süditalienischen Griechenklöster gelangte aber eine Vielzahl griechischer Codizes in den Besitz mittel- oder oberitalienischer Handschriftensammler und -händler. Familienmitglieder der aus Vicenza stammenden Vicemani, worunter sich offenbar auch ein des Griechischen mächtiger Priester (= gr. papa) befand, waren in unterschiedlichen Funktionen für die Republik Venedig tätig. Auf welche Weise Hieronymus Tragodistes Cyp(rius) oder einer der von ihm beauftragten Agenten diese Hs. für Ulrich Fugger erworben hat, ist gleichfalls unbekannt, nur dass die von Hieronymus besorgten griechischen Codizes ihren Weg nach Augsburg über die venezianische Niederlassung der Fugger nahmen. Auf jeden Fall aber wird der Pal. gr. 72 im Fuggerinventar des jahrs 1555 als in Augsburg befindlich angeführt (BAV, Pal. lat. 1950, f. 185r). Im Zuge der Vertreibung Ulrich Fuggers aus Augsburg gelangte die Hs. 1567 als Teil seiner Bibliothek nach Heidelberg. Ob sie bereits zu diesem Zeitpunkt in der Heiliggeistkirche aufgestellt wurde, ist nicht bekannt, sie begegnet aber im Heidelberger Inventar des jahres 1571 (BAV, Pal. lat. 1916, f. 534r). Spätestens nach Fuggers Tod im Februar 1584 ging sie formaljuristisch in den Bestand der Bibliotheca Palatina über, 1622/23 gelangte sie als Geschenk des bayrischen Herzogs Maximilian an Papst Gregor XV. über München nach Rom, seither Aufbewahrung in der BAV.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_72
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 36–37; Jean Chrysostome, Homélies sur Ozias (In illud, Vidi Dominum). Introduction, texte critique, traduction et notes par Jean Dumortier, Paris 1981, S. 24; Paul Gehin, Evagriana d‘un manuscrit basilien, in: Le Muséon 109 (1996), S. 61 Anm. 12; Jean Chrysostome, Sur la Providence de Dieu. Introduction, texte critique, traduction et notes de Anne-Marie Malingrey, Paris 1961, S. 34–41; Jean Chrysostome, Sur l’incompréhensibilité de Dieu. I: Homélies I–V. 2me éd. Introd. de Jean Daniélou. Texte critique et notes de Anne-Marie Malingrey. Trad. de Robert Flacelière, Paris 1970, S. 67 u. 73; Palladii dialogus de vita s. Joanni Chrysostomi, Ed. with rev. text, introd., notes, ind. et app. by Paul R. Coleman-Norton, Cambridge 1928, S. LXXX; Lehmann, Fuggerbibliotheken, Bd. 2, S. 84; Marilena Maniaci et al., La catalogazione dei manoscritti greci di Roma, in: Paolo Degni/Paolo Eleuteri/Marilena Maniaci (Hrsg.), Greek Manuscript Cataloguing. Past, Present and Future, Turnhout 2018, S. 294 Anm. 16; Palladios, Dialogue sur la Vie de Jean Chrysostome. Histoire de texte, index et app. par Anne-Marie Malingrey, II, Paris 1988, S. 10, 30–31 (Hs. dort datiert nach Stevenson 10.–11. Jh).
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–36v Digitalisat

Verfasser
Johannes Chrysostomus (GND-Nr.: 118557831).
Titel
De sacerdotio.
TLG-Nummer
2062.085.
Angaben zum Text
CPG 4316 Λογος γʹ = f. 1–15v (Fragment); λόγος εʹ = f. 16r–21v; λόγος ςʹ = f. 21v–36v.
Titel (Vorlage)
1r >Περὶ ἱερωσύνης<.
Incipit
1r … [ἑτέροις πείθεσ]θαι δίκαιον· ἐπειδὴ …
Explicit
36v … αἰώνιόν σου δέξασθαι σκηνήν.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Hom. III = f. 1r–8v; Hom. IV = f. 9r–15v; Hom. V = f. 16r–21v; Hom. VI = f. 21v–36v. Textausfall nach f. 8v: οὐδέποτε τὴν κατά]γνωσιν … καὶ [τὰ περιττὰ περικόπτωσιν (= De sacerd. III 1416–IV 318). Titelsubskription am Textende: τετέλεσται σὺν θ(ε)ῷ τὰ περὶ ἱερωσύνης τοῦ χρυσοστόμου ἐν λογοις ἕξ.
Edition
Migne PG 48, Sp. 65149–65843 u. 66547–692; Jean Chrysostome, Sur le sacerdoce (Dialogue et homélie). Introduction, texte critique, trad. et notes par Anne-Marie Malingrey, Paris 1980, III 10275–1416, IV 318 bis Textende (= S. 186–218, 260–362; diese Hs. von der Herausgeberin nicht herangezogen).

2) 37r–85v Digitalisat

Verfasser
Johannes Chrysostomus (GND-Nr.: 118557831).
Titel
De incomprehensibili Dei naturae homiliae V.
TLG-Nummer
2062.012.
Angaben zum Text
CPG 4318 Λόγος αʹ = f. 37r–45r, λόγος = βʹ f. 45r–55r; λόγος γʹ = f. 55v–64v, λόγος δʹ = f. 65r–74v, λόγος εʹ = f. 74v–85v.
Rubrik
37r + τοῦ αὐτοῦ περὶ ἀκαταλήπτου ἐν λόγοις ζʹ.
Titel (Vorlage)
37r + Τοῦ ἐν ἁγίοις π(ατρὸ)ς ἡμῶν ἰωάννου ἀρχιεπισκόπου κωνσταντινουπόλεως τοῦ χρυσοστόμου πρὸς ἀνομοίους εἰπόντος τοῦ ἐπισκόπου.
Incipit
37r Τί τοῦτο· ὁ ποιμήν οὐ πάρεστι...
Explicit
85v ᾧ ἡ δόξα εἰς τοὺς αἰῶνας ἀμήν.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Fortlaufende Predigtzählung am Beginn der Einzelabschnitte im Kopfsteg.
Edition
Migne PG 48, Sp. 701–747; Jean Chrysostome, Sur l’incompréhensibilité de Dieu. I: Homélies I–V. 2me éd. Introd. de Jean Daniélou. Texte critique et notes de Anne-Marie Malingrey. Trad. de Robert Flacelière, Paris 1970, S. 92–322 (diese Hs. Sigle W, dort aber als Vertreter der sog. Gruppe β aus der Textkonstitution ausgeschieden).

3) 86r–92v Digitalisat

Verfasser
Johannes Chrysostomus (GND-Nr.: 118557831).
Titel
Contra Anomoeos homilia XI.
TLG-Nummer
2062.019.
Angaben zum Text
CPG 4324.
Rubrik
86r λόγος ιβʹ.
Titel (Vorlage)
86r + τοῦ ἐν ἁγίοις π(ατ)ρ(ὸ)ς ἡμῶν ἰω(άννου) ἀρχιεπισκόπου κωνσταντινουπόλεως τοῦ χρ(υσοστόμου) ὁμιλία ῥηθεῖσα ἐν κωνσταντινουπόλ(ει) πρὸς ἀνομοίους· καὶ ὅτι σύμφωνος τῇ παλαιᾷ ἡ νέα· καὶ πρὸς τοὺς ἀπολιμπανομένους τῶν θείων συνάξεων. λόγος ςʹ.
Incipit
86r Μίαν ὑμῖν διελέχθην ἡμέραν …
Edition
Migne PG 48, Sp. 795–802 (diese Hs. nicht herangezogen).

4) 93r–105r Digitalisat

Verfasser
Johannes Chrysostomus (GND-Nr.: 118557831).
Titel
De consubstantiali.
TLG-Nummer
2062.015.
Angaben zum Text
CPG 4320.
Rubrik
93r λόγος ιγʹ.
Titel (Vorlage)
93r + τοῦ ἐν ἁγίοις π(ατ)ρ(ὸ)ς ἡμῶν ἰω(άννου) ἀρχιεπισκόπου κωνσταντινουπόλεως τοῦ χρ(υσοστόμου) πρὸς τοὺς ἀπολειφθέντας τῆς συνάξεως· καὶ τοῦ ὁμοούσιον εἶναι τὸν υἱὸν τῷ πατρὶ ἀπόδειξις· καὶ ὅτι τὰ ταπεινὼς εἰρημένα καὶ γεγενημένα παρ᾽ αὺτοῦ οὐ δι᾽ ἀσθένειαν δυνάμεως οὐδὲ διελάττωσιν ἐγένετο καὶ ἐλέγετο, ἀλλὰ δι᾽ οἰκονομίας διαφόρους ἀπὸ τοὺς περιακαταλήπτου καὶ ἀκολούθως. λόγος ζʹ.
Incipit
93r Πάλιν ἱπποδρομίαι, καὶ πάλιν …
Nachträge und Rezeptionsspuren
Ein Blatt ausgefallen nach f. 103v, daher Textlücke … τὴν παρού]σαν ἔχει … ἐπεδείξατο· [ἀνοίξας τὰ = Migne PG 48, Sp. 76714–76832. Der Text wird zudem als Contra Anomoeos homilia 7 gezählt (s.o. am Ende des Titels).
Edition
Migne PG 48, Sp. 755–768 (diese Hs. nicht herangezogen).

5) 105r–115r Digitalisat

Verfasser
Johannes Chrysostomus (GND-Nr.: 118557831).
Titel
De petitione matris filiorum Zebedaei.
TLG-Nummer
2062.016.
Angaben zum Text
CPG 4321.
Rubrik
105r λόγος ιδʹ.
Titel (Vorlage)
105r + τοῦ αὐτοῦ εἰς τὰ ὑπόλοιπα κατὰ αἱρετικῶν· καὶ περὶ κρίσεως καὶ ἐλεημοσύνης· καὶ εἰς τὴν αἵτησιν τῆς μ(ητ)ρ(ὸ)ς τῶν υἱῶν ζεβεδαίου. λόγος ηʹ.
Incipit
105r Ἐκ πολέμου χθὲς ἐπανήλθομεν …
Explicit
115r … πάντας ἡμᾶς ἐπιτυχεῖν. χάριτι … τῶν αἰώνων ἀμήν.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Text entspricht Contra Anomoeos homilia VIII.
Edition
Migne PG 48, Sp. 767–778 (diese Hs. nicht herangezogen).

6) 115v–142v, 148r–159r Digitalisat

Verfasser
Johannes Chrysostomus (GND-Nr.: 118557831).
Titel
Ad eos qui scandalizati sunt.
TLG-Nummer
2062.087.
Angaben zum Text
CPG 4401; BHG 129i u. 129ib.
Rubrik
115v λόγ(ος) ιεʹ.
Titel (Vorlage)
115v + τοῦ ἐν ἁγίοις π(ατ)ρ(ὸ)ς ἡμῶν ἰω(άννου) τοῦ (χρυσοστόμου) πρὸς τοὺς σκανδαλισθέντας ἐπὶ ταῖς δυσημερίαις ταῖς γινομέναις· καὶ τῇ τοῦ λαοῦ καὶ πολλῶν ἱερέων διώξει καὶ διαστροφῇ· καὶ περὶ ἀκαταλήπτου καὶ κατὰ ἰουδαίων. λόγος θʹ.
Explicit
159r … καὶ ταῖς ἀμοιβαῖς νικᾶν. τῷ δὲ θεῷ αἰώνας ἀμήν.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Blattausfall nach f. 142v, daher Textlücke ἀ]πενεχθέντες οὐ παρεβλάβησαν … γενναίως εἱστή[κεισαν. Ὅτι μεγίστης = XI 510–XVI 46 Malingrey. Auf den Textausfall weist bereits ein Vermerk von der Hand des Leo Allatius hin, der jedoch die Unterabschnitte anders zählte. F. 143–147 sind falsch eingebundene Bestandteile des Folgetexts.
Edition
Migne PG 52, Sp. 479–528; Jean Chrysostome, Sur la Providence de Dieu. Introduction, texte critique, traduction et notes de Anne-Marie Malingrey, Paris 1961, S. 52–276 (nur gerade Seitenzahlen; diese Hs. Sigle W [Parallelhs. Cod. Angel. gr. 110, f. 162v–185r], aber für die Textkonstitution nicht verwendet).

7) 159v–187v, 188r–195v, 144r–145v, 143r–v, 146r–v Digitalisat

Verfasser
Johannes Chrysostomus (GND-Nr.: 118557831).
Titel
In illud ‹Vidi dominum›.
TLG-Nummer
2062.498.
Angaben zum Text
CPG 4417. - Λόγος αʹ = f. 159v–170v, λόγος βʹ = f. 170v–185v, λόγος γʹ = f. 186r–187v, λόγος εʹ = f. 188r–192v, λόγος ςʹ = f. 192v–195v, 144r–145v, 143r–v, 146r–v (λόγος δʹ durch Blattverlust ausgefallen).
Rubrik
159v λόγος ιςʹ (f. 186r) bis [λόγος ιθʹ]. Zählung weicht von derjenigen der edierten Textfassung ab.
Titel (Vorlage)
159v + τοῦ ἐν ἁγίοις π(ατ)ρ(ὸ)ς ἡμῶν ἰωάννου ἀρχιεπισκόπου κωνσταντινουπό(λεως) τοῦ χρυσοστόμου· ἔπαινος τῶν ἀπαντησάντων ἐν τῇ ἐκκλησίᾳ· καὶ περὶ εὐταξίας τῆς ἐν ταῖς δοξολογίαις· καὶ εἰς τὸ εἶδον τὸν κ(ύριο)ν καθήμερον, ἐπιθρόνου ὑψιλοῦ, καὶ ἐπηρμένου. λόγος αʹ.
Incipit
159v Πολλὴν ὁρῶ τὴν σπουδὴν …
Explicit
146v … τοῦ βήματος τοῦ χριστοῦ· μεθ᾽ οὗ … τῶν αἰώνων ἀμήν.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Textausfall nach f. 187v … εὐεθὲς ἐποίει] … τοῦ ἱερέως χεῖρας [φέρων τίθησιν (= III 215–V 176 Dumortier) durch Blattverlust. Der auf das derzeitige Ende der Hs. auf f. 195v anschließende Text folgt lückenlos auf f. 144r–145v, 143r–v, 146r–v (so bereits Chrysostome, Homélies sur Ozias, S. 24).
Edition
Jean Chrysostome, Homélies sur Ozias (In illud, Vidi Dominum). Introduction, texte crit., trad. et notes par Jean Dumortier, Paris 1981, S. 40–110, 184–228 (diese Hs. Sigle Z, für die Textkonstitution jedoch nicht berücksichtigt, da für den Hrsg. aus der Gruppe des byzantinisch revidierten Textes).

8) 147r–v Digitalisat

Verfasser
Palladius Helenopolitanus (GND-Nr.: 118739034).
Titel
Dialogus de Vita s. Iohannis Chrysostomi.
TLG-Nummer
2111.004.
Angaben zum Text
CPG 4305.
Rubrik
147r λόγος κʹ (von späterer Hand verbessert zu καʹ).
Titel (Vorlage)
147r ἐκ συνηγορικοῦ λόγου τῶν παρὰ τοῦ χρυσοστόμου ὑπό τινος τῶν ἐπισκόπων πρὸς θεόδωρον διάκονον ῥώμης λεχθέντος.
Incipit
147r Ἐπίσκοπος. Θαυμάζω σε ἀνδρῶν τιμιώτατε … .
Explicit
147v … σαρκίου ὡς ξενιδί]ου σαθροῦ … .
Nachträge und Rezeptionsspuren
Nur dieser Textabschnitt erhalten.
Edition
Palladii dialogus de vita s. Joanni Chrysostomi. Ed. with rev. text, introd., notes, ind. et app. by Paul R. Coleman-Norton, Cambridge 1928, S. 1378–13819 (diese Hs. Sigle V); Palladios, Dialogue sur la Vie de Jean Chrysostome. Histoire de texte, index et app. par Anne-Marie Malingrey, I, Paris 1988 (diese Hs. Sigle V).


Bearbeitet von
Dr. Lars Martin Hoffmann, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2021.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 72. Beschreibung von: Dr. Lars Martin Hoffmann (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

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