Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 121
Biblia: Testamentum novum cum glossis
Papier · Bd. 1: : 1, 144, 1 Bll.; Bd. 2: 2, 236, 2 Bll. · 30,3–31 × 20,7–21,6 cm · Süddeutschland (Neuburg an der Donau?) · um 1405–1410
- Schlagwörter (GND)
- Bibel / Neues Testament / Nikodemusevangelium / Laodicenerbrief.
- Entstehungsort
- Süddeutschland (Neuburg an der Donau?).
- Entstehungszeit
- um 1405–1410.
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Papier.
- Umfang
- Bd. 1: : 1, 144, 1 Bll.; Bd. 2: 2, 236, 2 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 30,3–31 × 20,7–21,6 cm ((neues Trägerpapier: 34,7–35,4 × 24,3–24,8 cm)).
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- Bd. 1: (I-1)1* + 18 IV143 + (I-1)144*. 1* bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl. 144* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl. Bd. 2: (I-1)1a + 4 IV175 + V185 + 12 IV281* + (I-1)282*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 282* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl. Zur ursprünglichen Lagenstruktur s. Zustand der Hs.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Originalbll. mit einer Tintenfoliierung, Rom 17. Jh. (1–139 und 144–280), bei durch die Montage der Bll. verdeckten Seitenzahlen die Lücken mit moderner Bleistiftfoliierung überbrückt und fortgeführt bis 280. Die Trägerseiten (s. Zustand) mit durchgehender moderner Bleistiftfoliierung (1, 1a. 2–143 und 144–280). Die Bezeichnung unfoliierter Bll. folgt dem Digitalisat (1*, 144*, 1a, 281*–282*). Rest eines Textreklamanten 71v (zur ursprünglichen Lagenstruktur siehe unten, zum Zustand der Hs.). 1r unten: Ius (Lagenzählung?).
- Zustand
- Die Hs. besteht heute aus Einzelbll. die bei einer Restaurierung des 19. Jhs. (s. Angaben zum Einband) jeweils auf neue Bll. montiert wurden. Die ursprüngliche Lagenstruktur ist nicht mehr unmittelbar zu erkennen. Die Trägerseiten wurden dabei so ausgeschnitten, dass die Schrift der Seite, die aufgeklebt wurde, wie in einem Fenster zu sehen ist. Bll. 1, 14, 236 und 263 blieben ohne Fenster, da die Rückseiten der montierten Bll. keine Schrift tragen. Viele Seiten waren schon früher durch aufgeklebte Streifen aus transparentem Papier (heute vergilbt) instand gesetzt worden. Einige Seiten mit alten gebräunten Rändern (z. B. 130r–143v, 276v, 278rv, 279v). Die Löcher durch Rostfraß in Bl. 1 deuten auf einen ursprünglichen Einband mit je fünf Buckeln und mit zwei Schließenankern vorn hin.
- Wasserzeichen
- Bl. 4–37, 106, 112–122, 129 Ochsenkopf mit
einkonturiger Stange und Blume, fünf Blütenblätter eingekerbt, mit Augen,
in zwei Varianten (ähnlich WZIS DE5580-Clm14317_389); - Bl. 39–57, 99–104, 108–110,
125–128, 132–141 Glocke, Glockenmund einkonturig, mit Klöppel, in zwei
Varianten (ähnlich WZIS DE5925-PO-40266); - Bl. 60–94 Ochsenkopf mit einkonturiger
Stange, sechsstrahliger Stern einkonturig, mit Augen, Kontur der Stirn
gebogen, in zwei Varianten (ähnlich WZIS DE5580-Clm6686_268 und DE5580-Clm27032_227).
Bl. 144–191, 237–241, 250, 270–280 Glocke, Glockenmund einkonturig, mit Klöppel, in mehreren Varianten (ähnlich WZIS DE5925-PO-40266); - Bl. 193, 203 Ochsenkopf mit einkonturiger Stange, sechsstrahliger Stern einkonturig, mit Augen, Kontur der Stirn gebogen, in zwei Varianten (ähnlich WZIS DE5580-Clm6686_268 und DE5580-Clm27032_227); - Bl. 197–202, 205–236, 255–256 Ochsenkopf mit einkonturiger Stange, sechsstrahliger Stern einkonturig, mit Augen, Kontur der Stirn gebogen (WZIS DE5580-Clm27032_3, 1407/ 1408 Prag [?], Würzburg [?]); - Bl. 243–245, 257–267 Ochsenkopf mit einkonturiger Stange und Blume, fünf Blütenblätter eingekerbt, mit Augen, in zwei Varianten (ähnlich WZIS DE5580-Clm14317_389).
- Schriftraum
- 19,7–21,2 × 11,4–13,2 cm (Haupttext); 19,7–29,5 × 18–19,5 cm (Randglosse).
- Spaltenanzahl
- 1 Spalte.
- Zeilenanzahl
- 20–22 Zeilen (Kommentar bis zu 67 Zeilen).
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Regelmäßig geschriebene Bastarda von mehreren, ähnlichen Händen.
- Buchgestaltung
- Schriftraumbegrenzungen für Text und Kommentar auf allen vier Seitenrändern (nicht durchgehend genutzt) in dünnen, z. T. mehrfachen Tintenlinien. Aussparungen aus dem Haupttext für Initialen (überwiegend nicht ausgeführt) dabei berücksichtigt. Erweiterter Zeilenabstand für Interlinearglosse. 1a–11v 1–2zeilige rote Lombarden zu Textabsätzen sowie laufender Seitentitel in Rot (Matheus).
- Buchschmuck
- 1ar, 2r, 96r 6–8zeilige rote Lombarden mit Knospenfleuronné zum Beginn der Evangelien (weitere nicht ausgeführt). Im Binnenfleuronné ausgesparte Pflanzenornamentik vor schwarz schraffiertem Grund (Kreuzschraffur).
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Wahrscheinlich wurde die Glossierung etwas später von anderer Hand eingetragen.
- Einband
- Die Einbände beider Teile stimmen weitestgehend überein: Weißes Pergament mit Goldpressung auf Pappen. Rom, 1869–1878. Glatter Rücken, oben das blaue Signaturschild der BAV. Darunter in Goldpressung das Wappen von Papst Pius IX. (Pontifikat 1846 bis 1878). Rotes Lederschild mit Goldpressung Pal. 121. Darunter P[ars] 1 bzw. P[ars] 2 und das Wappen des Kardinalbibliothekars Jean-Baptiste Pitra (1812–1889, Kardinalbibliothekar ab 1869) in Gold. Textiles Kapital (Seidenfäden in Violett und Blau). Schunke, Einbände 2,2, S. 818 (dort irrtümlich nur [Pal. lat.] 119–120), vgl. Schunke, Einbände 1, S. 257.
- Provenienz
- Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Die heute in zwei Bänden vorliegende Hs. wurde sehr wahrscheinlich erst zur Zeit der Anfertigung der Einbände, d. h. um 1869–1878 so aufgeteilt. Der gesamte Bd. wurde in der Zeit um 1405–1410 geschrieben. 129r … et sic est huius ewangelii finis conscriptum per Laurencium Zenzelum coadiuvante etc. finitum anno domini millesimo quadryngentesimo quinto, mensis Marci, die dominica reminiscere. 15. März 1405. 236r ›Explicit ewangelium Nychodemi etc. anno domini cocococo decimo etc‹. Die Hs. dürfte somit in den Jahren um 1405 bis 1410 entstanden sein, vermutlich im oberbayrischen Raum um Eichstätt und Neuburg an der Donau, denn am 7. Juli 1508 wurde sie von Johann Weitschuch de Newburg dem Augustiner-Chorherren-Stift Rebdorf in Eichstätt gestiftet. 1r: Hunc librum legavit nostro monasterio Rebdorffensi honestus vir Johann Weitschuch de Newburg, pure propter deum, anno domini millesimo quingentestimo octavo, in die sancti Willibaldi episcopi. Siehe: MBK 3, S. 258, Nr. 12 (vgl. ebd. S. 280, S. 309–311) und Ergänzungsbd. 2, S. 673. Ein Hanns Weitschuch erscheint 1493 als Zeuge in einer Neuburger Urkunde (München, Ludwig-Maximilians-Universität, Universitätsarchiv, J 168 [Regest online: https://www.universitaetsarchiv.uni-muenchen.de/digitalesarchiv/urkunden/regesten/j_bis_200/index.html, abgerufen 15.11.2021]. Das Kloster Rebdorf wurde 1806 im Zuge der Säkularisation aufgelöst, die Hs. muss jedoch, wie auch Pal. lat. 51, Pal. lat. 91 und Pal. lat. 98 aus Rebdorf vor 1623 nach Heidelberg gelangt sein. Denkbar wäre, dass die Bde. über den Buchbesitz Kurfürsts Ottheinrichs von der Pfalz gewandert sind, der 1522–1544 und 1552 bis 1556 im Herzogtum Pfalz-Neuburg regierte, vgl. Wolfgang Metzger, Die Bibliothek Ottheinrichs von der Pfalz und die "Bibliotheca Palatina", in: Bibliothek und Wissenschaft 39 (2006), S. 73–96. Zur Rebdorfer Bibliothek allgemein: Ina Schönamsgruber, Die Bibliothek des Augustiner-Chorherrenstifts Rebdorf, in: Helmut Flachenecker / Dietmar Grypa (Hrsg.), Schule, Universität und Bildung. Festschrift für Harald Dickerhof zum 65. Geburtstag, Regensburg 2007, S. 163–197. Sehr wahrscheinlich ist die Hs. im 1555–1556 angelegten Katalog der Heidelberger Schlossbibliothek zu identifizieren unter "T in folio" als Testamentum novum auf Papir geschrieben cum glossis (Pal. lat. 1929, 163v). 1623 mit der Heidelberger Palatina in die Vatikanische Bibliothek verbracht. 1r: C. 63/ 1837 (letzte Zahl gestrichen). Entsprechend im Allacci-Register nachweisbar (Pal. lat. 1949, 52r: 1837 Testamentum novum cum glossa. fol. C. 63. vide quis sit commentator). 1r Ältere Signatur der BAV: 178 (gestrichen) und aktuelle Signatur 121 Palat. P. 1a. Vorderspiegel mit blauem Signaturschild der BAV. Besitzstempel der BAV 280v.
- Besonderheiten
- Laodizenerbrief (Bd. 2, 179v–180r) und Nikodemusevangelium (Bd. 2, 233r–236r) deuten auf ein gewisses Interesse an den apokryphen Schriften zum NT.
- Literatur
- OVL; Stevenson, Latini, S. 18.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
1) 1ar–143v
- Titel
- Testamentum novum cum glossis (Mt, Mc, Lc, Io, Rm).
- Angaben zum Text
- (1ar–33r) Evangelium secundum Matthaeum. (1arv) Prologus
monarchianus. Matheus ex Iudea sicud in ordine primus … – …
querentibus non tacere. Stegmüller RB, Nr.
590. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur
1920, S. 170f. (1av) Prologus. Matheus cum primo predicasset … –
… exprimitur divinitatis sacramentum, et sic est finis prologi.
Stegmüller RB, Nr. 589. Donatien De
Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 183f., Nr. 21.
Migne PL 114, Sp. 63. Der Prolog der Glossa ordinaria.
(2r–33r) Mt.
(33v–53r) Evangelium secundum Marcum. (33v) Prologus monarchianus. [M]arcus ewangelista dei electus et Petri in baptismate filius … – … cuius per singula opus fuit scire ewangelii in se dicta. Schluss verkürzt. Stegmüller RB, Nr. 607. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 171f. (33v–53r) Mc.
(53v–95v) Evangelium secundum Lucam. (53v–54r) Prologus monarchianus. [L]ucas Syrus nacione Antiocensis arte medicus … . Stegmüller RB, Nr. 620. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 172; Migne PL 30, Sp. 643–644. (54r–95v) Lc.
(96r–129r) Evangelium secundum Iohannem. (96rv) Prologus monarchianus. Hic est Iohannes ewangelista unus ex discipulis dei … – … magisterii doctrina servetur. Stegmüller RB, Nr. 624. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 173. (96v–129r) Io. … Hic est discipulus ille qui testimonium perhibet de hiis, et scripsit hec: et scimus quia verum est testimonium eius [Io 21,24] et alia multa que fecit Ihesus que si scribantur per singula nec ipsum mundum arbitror capere eos qui scribendi sunt libros, et sic est huius ewangelii finis … [s. Geschichte der Hs.].
(133r–143v) Epistola ad Romanos. [R]omani sunt in parte Italie hii preventi sunt a falsis apostolis … . [P]aulus servus Ihesu Christi vocatus apostolus … – … (143v) … Probaverunt enim Macedonia et Achaia collationem aliquam facere in pau[peres]/ [Rm 15,26]. Text bricht hier im Satz ab, läuft jedoch im zweiten Bd. (Pal. lat. 121,2, 144r) bruchlos weiter.
- Incipit
- 1ar Matheus ex Iudea sicud in ordine primus …
- Edition
- Biblia sacra iuxta Vulgatam versionem, hrsg. von Robert Weber / Roger Gryson, Stuttgart 52007, zu den Prologen s. Angaben bei den Texten.
2) 144r–232v
- Titel
- Testamentum novum cum glossis (Rm, 1–2 Cor, Gal, Eph, Phil, Col, Laod, 1–2 Tim, Tit, Phlm, Hbr, Act).
- Angaben zum Text
- (144rv) Epistola ad Romanos. /[pau]peres sanctorum,
qui sunt in Ierusalem … . Rm 15,26–33. Der Rest des in Bd. 1 bis zum
Beginn von Rm 15,26 enthaltenen Römerbriefes. (145r–157r) Epistola I ad
Corinthios. (145r) Prologus. [C]orinthi Achayci sunt et hii similiter ab
apostolo audierunt verbo … – … sic est finis prologi.
Stegmüller RB, Nr. 683. Donatien De
Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 245, Nr. 2.
(145r–157r) 1 Cor. Randglosse: Nota quod epistolam presentem et
sequentes scripsit Grecis et Grece tali lingwa et primo ponit
salutacionem … . Im Folgenden nur sporadisch eingetragene
Randglossierung (oft am Seitenrand durch Wasserschaden unleserlich). Im
wesentlichen werden Sach- und Verständnisfragen zum Wortsinn behandelt.
(157r–165r) Epistola II ad Corinthios. (157r) Prologus. Post actam penitenciam … – … sed emendatos ostendetis etc. Stegmüller RB, Nr. 700. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 235, Nr. 3. (157v–165r) 2 Cor.
(165r–169r) Epistola ad Galathas. (165r) Prologus. Galathe sunt Greci hii … – … scribens eis ab Epheso etc. Stegmüller RB, Nr. 707. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 236, Nr. 4. (165r–169r) Gal.
(169r–173r) Epistola ad Ephesios. (169r) Prologus. Ephesi sunt Asiani … – … per Tychicum dyaconum. Stegmüller RB, Nr. 715. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 236, Nr. 5. (169r–173r) Eph.
(173r–176r) Epistola ad Philippenses. (173r) Prologus. Philippenses sunt Macedones … – … per Epafroditum. Stegmüller RB, Nr. 728. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 236, Nr. 6. (173r–176r) Phil.
(176r–179v) Epistola ad Colossenses. (176r) Prologus. Colosenses et hii sicut Laudicenses … – … et Onesimum acolithum. Stegmüller RB, Nr. 736. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 236, Nr. 7. (176r–179v) Col.
(179v–180r) Laod.
(180r–183v) Epistola I ad Timotheum. Prologus. Timotheum instruit … – … discipline. Stegmüller RB, Nr. 765. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 237, Nr. 10. (180r–183v) 1 Tim.
(183v–186v) Epistola II ad Timotheum. (183v) Prologus. [I]tem Timotheo scribit … – … ab urbe Roma. Stegmüller RB, Nr. 772. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 238, Nr. 11. (183v–186v) 2 Tim.
(186r–188r) Epistola ad Titum. (186rv) Prologus. [T]itum commonefacit … – … credunt. Scribit a Nicopoli etc. (186v–188r) Tit.
(188rv) Epistola ad Philemonem. (188r) Prologus. Philemoni familiares … – … de carcere. Stegmüller RB, Nr. 783. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 238, Nr. 13. (188rv) Phlm.
(188v–199r) Epistola ad Hebraeos. (188v) Prologus. In primis dicendum est cur apostolus … – … Greco sermone composuit. Stegmüller RB, Nr. 793. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 253, Nr. 4; Migne PL 114, Sp. 643. (189r–199r) Hbr.
(199v–232v) Actus Apostolorum. Prologus. (199v) [L]ucas nacione Syrus cuius laus in ewangelio canitur … – … proficeret medicina. Stegmüller RB, Nr. 640. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 209. (199v–232v) Act.
3) 233r–236r
- Titel
- Evangelium Nicodemi .
- Angaben zum Text
- /tua in perpetua secula in loco filiorum iustorum meorum. Et extendens dominus manum suam … – … interemptus a dyabolo fuerat Simon Magus. Dominus autem salutem contulit credentibus in se, qui cum patre et spiritu sancto venit et regnat in secula seculorum, amen etc. Anfang fehlt. Der Text des Nicodemusevangeliums beginnt im Descensus mit dem Ende von cap. XXIII (nach Cross, 2006, S. 226) mit der Befreiung der Heiligen aus der Unterwelt und endet in der Mitte von 234r mit dem Ende von cap. XXVIII. Es folgt die "Cura sanitatis Tiberii" mit der Geschichte Veronikas als Fortsetzung des Nikodemusevangeliums (234r–236r; vgl. Cross, 2006, s. u., S. 248–292 - nicht im Wortlaut übereinstimmend) und ein kurzer Anhang zum Auftreten des Simon Magus in Rom und zu dessen Tod (236r; vgl. Thomas N. Hall, The Euangelium Nichodemi and Vindicta salvatoris in Anglo-Saxon England, in: James E. Cross [et al.], Two old English Apocrypha and their manuscript source. The Gospel of Nicodemus and the Avenging of the Saviour, Cambridge 2006, S. 36–81, S. 62–74; Acta apostolorum apocrypha, Bd. 1: Acta Petri, ed. Richard Adelbert Lipsius, Leipzig 1891, S. 118–176; Stegmüller RB, Nr. 251). (236r) ›Explicit ewangelium Nychodemi etc. anno domini cocococo decimo etc‹ (siehe Geschichte der Hs.). Keine Glossierung. Vgl. Zbigniew Izydorczyk, Manuscripts of the "Evangelium Nicodemi", a census, Toronto 1994 (Subsidia mediaevalia 21), ohne Kenntnis der Hs.
- Explicit
- 236r … interemptus fuerat Symon Magus dominus autem salutem contulit credentibus in se. Christus cum patre et spiritu sancto venit et regnat in secula seculorum, amen etc.
- Edition
- Konstantin von Tischendorf (Hrsg.), Evangelia apocrypha, Leipzig 21876, S. 402–486; James E. Cross, Texts and translations, in: James E. Cross (et al.), Two old English Apocrypha and their manuscript source. The Gospel of Nicodemus and the Avenging of the Saviour, Cambridge 2006, S. 131–293, S. 226–247.
4) 237r–280v
- Titel
- Testamentum novum cum glossis (1–2 Pt, 1–3 Io, Iud, Apc).
- Angaben zum Text
- (237rv) Prologus in epistolas canonicas. [N]on ita
est ordo apud Grecos, qui integre sapiunt fidem … – …
veritatem poscentibus denegabo. Prolog zu den kanonischen
Briefen. Stegmüller RB, Nr. 809. Donatien De
Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 255, Nr. 1.
Migne PL 29, Sp. 821–832.
(237v–241r) Jac. (241r–244v) 1 Pt. (244v–247v) 2 Pt.
(247v–252v) Epistola I Iohannis. Prologus. Racionem verbi … – … interfeccionis occasio etc. Stegmüller RB, Nr. 822. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 256, Nr. 4.
(247v–252v) 1 Io.
(252v–253r) 2 Io.
(253rv) Epistola III Iohannis. (253r) Prologus. Gaium pietatis causa … – … fratribus universis. Stegmüller RB, Nr. 824. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 256, Nr. 6. (253rv) 3 Io.
(253v–255r) Iud.
(255r–280v) Apocalypsis. (255rv) Prologus. Johannes apostolus et evangelista a Domino Christo electus … – … magisterii doctrina servetur. Amen. Stegmüller RB, Nr. 1366. Donatien De Bruyne, Préfaces de la Bible latine, Namur 1920, S. 261, Nr. 1. (256r) Biblia habet quinque libros Moysi, primus genesis habet quinquaginta capitula … – … item ad Corinthios prima 16 capitulas. Aufzählung der Kapitel zu den biblischen Büchern von Gn bis 1 Cor. 256v leer. (257r–280v) Apc. Die Apokalypse wurde umfangreich glossiert. Im wesentlichen handelt es sich um Erläuterungen zum Wortsinn.
- Incipit
- 237r [N]on ita est ordo apud Grecos, qui integre sapiunt fidem …
- Explicit
- 280v … veni domine Ihesu Christe [Apc 22,20] Gracia domini nostri Ihesu Christi omnibus nobis, amen.
- Edition
- Biblia sacra iuxta Vulgatam versionem, hrsg. von Robert Weber / Roger Gryson, Stuttgart 52007, zu den Prologen s. Angaben bei den Texten.
- Bearbeitet von
- Dr. Wolfgang Metzger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 21.11.2021.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 121. Beschreibung von: Dr. Wolfgang Metzger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2021.