Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 357
Thomas de Aquino
Papier, Pergament · 1, 171 (inkl. des historischen Vorsatzbl. 1), 1 Bll. · 35,5–36 × 23,7–24 cm · Italien (?) · 14. Jh.
- Entstehungsort
- Italien (?).
- Entstehungszeit
- 14. Jh.
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Pergament (modernes Vor- und Nachsatzbl. aus Papier).
- Umfang
- 1, 171 (inkl. des historischen Vorsatzbl. 1), 1 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 35,5–36 × 23,7–24 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- (I-1)1a* + (VI+1)12 (inkl. Bl. 1a) + 12 VI155 (inkl. Bl. 53a) + VII169 + (I-1)170*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 170* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl. – 144r am unteren Rand aufgeklebt ein in gotischer Kursive des 15. Jhs. beschriebenes Fragmentstück (… tri in Basilea bullam predictam conc[er]ne[n]te[m] … domini Hermanni prepositi recepisset tunc ab eodem …).
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Ältere Foliierung (14./15. Jh.; s. Nachträge und Benutzungsspuren) ohne das historische Vorsatzbl. 1 (1–93, 94, 94, 95–169), von moderner römischer Hand korrigiert sowie i. d. R. wiederholt (1 [= historisches Vorsatzbl.], 1a [= Bl. 1 der älteren Zählung], 2–53, 53a [= Bl. 54 der älteren Zählung], 54–92, 93 [= Bl. 94 der älteren Zählung], 94 [= Bl. 94bis der älteren Zählung], 95–169), hier wird nach der jüngeren Zählung zitiert; modernes Vor- und Nachsatzbl. sind nicht gezählt, daher wird bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats übernommen. – 12v–24v, 59v–95v, 119v, 143v–155v Lagenreklamanten (von Texthand) auf der jeweils letzten Seite (z. T. beschnitten, an den übrigen Lagenenden wohl gänzlich abgeschnitten); Lagensignaturen auf den Recto- und Versoseiten der jeweils ersten Lagenhälfte (häufig beschnitten; auf den Versoseiten wohl von zeitgenössischer Hand) von mindestens zwei verschiedenen Händen (i. d. R. in römischen Ziffern, auf den Rectoseiten z. T. in Punkten ausgeführt, ab der 3. Lage z. T. mit zusätzlicher Lagenzählung a–m, zur 9. und 11. Lage die einzelnen Bll. a–f [mit dem Griffel] gezählt).
- Zustand
- An den unteren Rändern leicht beschnitten (ohne Textverlust außer bei Marginalien). Zahlreiche Bll. mit Fehlstellen und Rissen (verstärkt).
- Schriftraum
- 25–26 × 16–17 cm.
- Spaltenanzahl
- 2 Spalten.
- Zeilenanzahl
- 54–55 Zeilen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Von einer Hand geschrieben.
- Buchgestaltung
- 1ara Überschrift in Rot, 169vb Explicit in leicht vergrößerter Schrift; an Abschnittsanfängen (i. d. R. abwechselnd) rote und blaue Lombarden mit Fleuronné in Gegenfarbe (s. auch Buchschmuck); (i. d. R. abwechselnd) rote und blaue Paragraphzeichen; 1ar–131v rot-blaue Seitentitel (Kapitelzählung), im Folgenden (i. d. R. nur auf den Rectoseiten) in Braun bzw. Schwarz nachgetragen.
- Buchschmuck
- 1ara (prol.) mehrfarbige Initiale mit Gold auf quadratischem Grund mit stark ausladendem, den Schriftraum fast vollständig rahmenden, und von Tieren bzw. Fabelwesen bevölkerten Außendekor; 2va (cap. 1) rot-blaue Fleuronné-Initiale mit sich über die gesamte Seite erstreckender Fleuronné-Leiste (s. auch Buchgestaltung).
- Nachträge und Benutzungsspuren
- 1r Perikopenliste zum Johannesevangelium im 14./15. Jh. eingetragen. – Einige Korrekturen. Zahlreiche Stellenmarkierungen (darunter Nota-Zeichen) und Anmerkungen (z. T. mit dem Griffel notiert), großteils von derselben Hand, die 1r die Perikopenliste eingetragen und wohl auch die Hs. foliiert hat. – S. auch Buchgestaltung.
- Einband
- Römischer Einband zwischen 1869 und 1878: weißes Pergament über Pappe; auf Rücken goldgeprägte Wappen von Papst Pius IX. und Kardinalbibliothekar Jean-Baptiste Pitra sowie rotes Signaturschild. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 832.
- Provenienz
- Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- 1438 im Besitz der Universität Heidelberg nachgewiesen (verzeichnet im Inventar der Bücherschenkung Kf. Ludwigs III. von der Pfalz an die Universität Heidelberg); s. Hanselmann, Bücherschenkung, S. 123 (mit Nachweis). – Capsa-Nr. C.182 mit Allacci-Signatur 1166 (Letztere durchgestrichen) sowie alte Signaturen (wohl des 17. Jhs.) 1153 und 314 (letztere durchgestrichen).
- Literatur
- Hanselmann, Bücherschenkung, S. 123; Schunke, Einbände 2.2, S. 832; Stevenson, Latini, S. 95.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
2) 1ar–169vb
- Verfasser
- Thomas de Aquino (GND-Nr.: 118622110).
- Weitere beteiligte Personen
- Reginaldus de Piperno (GND-Nr.: 102520771).
- Titel
- Lectura super Iohannem (a Reginaldo de Piperno reportata) .
- Angaben zum Text
- Stegmüller, RB 7178,
8050 (Hugues V. Shooner, Rez. von
Stegmüller, RB, Bd. 4–5, in: Bulletin thomiste 10.1,
1957–1959, S. 99–112, hier S. 110 [Nennung dieser Hs.]);
Glorieux, Maîtres 14bm; Torrell,
CŒThA, S. 449.
1v leer.
- Rubrik
- 1ar ›Postill[e] fratris Thome de Aquino super Iohannem‹.
- Incipit
- 1ar Uidi dominum super solium excelsum et eleuatum, et plena erat domus a maiestate eius, et ea que sub ipso erant replebant templum, Ysa. vi. Uerba proposita uerba sunt contemplantis, et si accipiantur quasi ex ore Iohannis euuangeliste prolata (Thom. Aquin. sup. Io prol.) …
- Explicit
- 169vb … nec ad perfectionem per singula, facta et dicta sua
enucliarentur. Ecc. ult.: faciendi multos etc.; Ps.: annunciaui, et
multiplicati sunt super numerum (Thom. Aquin. sup. Io 21,24–25).
Hec ergo sunt que ego, frater Raynaldus de Piperno ordinis
predicatorum … labor et impericia impetrent. Caritas vero
qua labor assumitur orationum suffragia mereatur.
›Expliciunt postill[e] fratris Thome de Acquino
super Iohannem etc.‹.
17*r–v leer.
- Edition
- Raffaele Cai (Hg.), S. Thomae Aquinatis […] Super evangelium s. Ioannis lectura, 5., rev. Aufl. Turin: Marietti 1952 (hiernach hrsg. von Enrique Alarcón, in: Corpus Thomisticum. S. Thomae de Aquino Opera omnia, Pamplona, Universidad de Navarra 2011, http://www.corpusthomisticum.org/iopera.html bzw. http://www.corpusthomisticum.org/cih00.html [Zugriff: 14.03.2016]).
- Bearbeitet von
- Michael Kautz, Universitätsbibliothek Heidelberg, 05.06.2018.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 357. Beschreibung von: Michael Kautz (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2018.