Heidelberg, Universitätsbibliothek Heidelberg, Cod. Pal. graec. 18

Zusammengesetzte Handschrift

Papier · 2, 264, 3 Bll. · 25 × 18 cm · Zypern? / Byzanz? · I. Ende 13. Jh. / II. um 1300


Schlagwörter (GND)
Tragödie / Dichtung / Theologie / Cod. Pal. graec. 18.
Diktyon-Nr.
32452.
1ar 1ar Nutzerverzeichnis
1av vacat
1*r Inhaltsverzeichnis
1*v vacat
Faszikel I
1) 1r–3v Nicephorus Basilica, Monodia
2) 3v–4v Nicetas Eugenianus, Lamentatio patris
3) 4v–8r Nicetas Eugenianus, Oratio funebris in magnum drungarium Stephanum
4) 8r–v Constantinus Stilbes, Carmen in Stephanum discipulum
5) 8v Anonymus, De vocibus animalium
6) 9r–96v Isaac Tzetzes, Scholia in Lycophronis Alexandram
7) 10r–96r Lycophron, Alexandra
97v vacat
Faszikel II
8) 98r–111r Aeschylus, Prometheus
9) 111r–130r Aeschylus, Septem contra Thebas
10) 130r–147v Aeschylus, Persae
Faszikel III
11) 148r–227v Isaac Tzetzes, Scholia in opera et dies
12) 152r–226v Hesiodus, Opera et dies
13) 227v–238v Hesiodus, Scutum
14) 239v Anonymus, Versus de Xerxe
Faszikel IV
15) 240r–244v Euripides, Hecuba
245r–246r vacant
16) 246v–247r Novum Testamestum Graece, Evangelium secundum Lucam
Faszikel V
17) 248r–264r Cleomedes, Cyclia/Caelestia
264*r–264***v vacant

Kodikologische Beschreibung

Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Östliches Papier.
Umfang
2, 264, 3 Bll.
Format (Blattgröße)
25 × 18 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Hs. aus 5 Faszikeln zusammengesetzt (I. Bl. 1–96; II. Bl. 98–147; III. Bl. 148–239; IV. Bl. 240–247; V. Bl. 97/248–264). (I-1+1)1* + … + (II-1)264***. Vorderspiegel ist Gegenbl. zu 1*, Hinterspiegel Gegenbl. zu 264**. Mit Bl. 1a, 1*, 264*, 264**, 264***. Zwischen den Vorderspiegel und Bl. 1* wurde ein Bl. 1a eingeklebt. Manche Lagen wurden bei Restaurierungsarbeiten verändert. So sind die Bll. 240–247 heute als Quaternio gebunden, obwohl die Bll. 245–247 später eingefügt wurden.
Foliierung
Bleistift-Foliierung mit arabischen Zahlen oben (f. 1–53, 55–264). 54 in der Zählung übersprungen, kein Textverlust. Von späterer Hand stammen die Foliierungen 1* und 264*–264***. Wenn oben kein Platz ist, erfolgt die Foliierung auch unten. Bei den Bll. 1–3 gibt es zusätzlich eine ältere Paginierung (S. 1–6). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a).
Lagenzählung
Faszikelübergreifend findet eine Zählung mit lateinischen Buchstaben statt, die zu Beginn der Lagen in den Fußsteg geschrieben sind (von A auf f. 1r bis K auf f. 256r). Gelegentlich werden auch die Bll. innerhalb einer Lage noch gezählt (Blattsignaturen). Auf f. 148r setzt eine weitere Zählung mit griechischen Zahlen ein (endet auf f. 234r mit ια’).
Zustand
Ein Papierstreifen mit der Folioangabe 264 und mehrere Schnipsel sowie Stücke des früheren Einbandes liegen der Hs. bei (nicht digitalisiert). Umfangreiche Restaurierungsarbeiten sind zwischen 2010 und 2014 im Landesarchiv Baden-Württemberg, Institut für Erhaltung von Archiv- und Bibliotheksgut erfolgt. Dabei wurde das Papier auf vielen Seiten angefasert und die Ränder verstärkt. Viele Bindungen wurden erneuert, wodurch stellenweise die ursprüngliche Lagenstruktur nicht mehr erkennbar ist. Die letzten Restaurierungsmaßnahmen fanden nach der Digitalisierung statt. Dabei wurden auf 264v einige Schriftreste freigelegt, die im Digitalisat nicht erkennbar sind. Bei der Zeichnung auf 8v gibt es Farbabrieb.
Anhand der Beschädigungen (Wurmlöcher) kann geschlossen werden, dass auf Bl. 97 ursprünglich die Bll. 248–264 folgten und die Faszikel II–IV eingeschoben wurden. Zahlreiche Blätter und Lagen fehlten bereits zur Zeit Friedrich Sylburgs (siehe Annotationen seiner Hand).

Buchgestaltung
Die Hs. besteht aus verschiedenen Teilen, die sehr unterschiedliche Texte beinhalten. Ihnen ist jedoch gemein, dass sie – die Fragmente (f. 239v, 246v) und einige Annotationen ausgenommen – von einer einzigen Hand stammen. Es scheint, dass die Hs. ein nicht mehr vollständig erhaltenes Buch war, dessen Lagen teilweise vertauscht wurden. Später eingefügt sind die Bll. 121 und 245–247.
Buchschmuck
Die Ausgestaltung des Buchschmucks stammt wohl von verschiedenen Händen. So gehören die Zierleisten auf 111r und 248r zum selben Stil. Ansonsten gibt es Variationen bei der Häufigkeit und Beschaffenheit von Rubrizierungen.

Nachträge und Benutzungsspuren
Der Vorderspiegel trägt ältere Signaturen, u.a. eine Fuggersignatur, die alte Wittenberger Signatur Yg. 22, die Heidelberger Signatur Cod. Pal. Gr. 18. mit Folio-Angaben, Informationen über die Geschichte (Heidelbergam rediit 24 Febr. 1881 cum N. 264 et 272) und eine nicht identifizierte Zahl am unteren Rand: 7669–62. Definitiv falsch ist die Bleistifteintragung s. XVII. Hier liegt vermutlich eine Verwechslung mit der Hs. BAV, Pal. gr. 18 vor, die an Stelle dieser Handschrift in die BAV gebracht wurde (sie stammt aus dem 17. Jh.).
Zwischen dem Vorderspiegel und Bl. 1a ist ein Blatt eingefügt, auf dem sich einige Benutzer der Hs. (zwischen 1958 und 1997) eingetragen haben.
Stempel der UB Heidelberg auf 1*r, 1r, 121v, 247v, 264v.
Stempel „K. Pred. Sem. Bibliothek zu Wittenberg“ auf 1r und 264r, Stempel. „Koen. Bibl. der Univers. Halle“ auf 1v.
Auf 1*r ist die Signatur 18 und die Provenienzbezeichnung Henricus., gefolgt von der Aufzeichnung der wichtigsten enthaltenen Texte. Eine spätere Hand hat Seitenangaben ergänzt.
Auf f. 97r ist eine Zeichnung eines Kreises. Im Zentrum befindet sich ein kleinerer Kreis mit einer Mondsichel. Der Zwischenraum der Kreisringe ist in 34 Teile aufgeteilt, in denen Datumsangaben zwischen dem 23. März und dem 23. April eingetragen sind. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich um Osterberechnungen handelt. Thematisch kann die Zeichnung zum Cleomedes-Text passen.
247r oben: lateinische Einträge mit Zahlen. Darunter von anderer Hand eine lateinische Zeile. Dieselbe Hand schreibt auch auf 264v etwas, das möglicherweise Ca d[omi]nu[m] erasmum Schmid heißt. Es ist aber kaum lesbar.
Auf 247v (auf dem Kopf stehend) ein lateinischer Eintrag mit der Zahl 1843, ungefähr nurali salivara 1843. - Auf 264r am oberen Rand und auf 264v mittig findet sich der Eintrag ἐγώ νικόλαος ὁ γοῦδελῆς. - 264v oben wohl einige Inhaltsangaben zur Hs., το παρ[ον] βιβλιον .. ω | [αἰσ]χυλον · καὶ λυκόφρον· καὶ ἱσίω[δος] (sic!) darunter ein Besitzeintrag. Τὸ παρὸν βιβλίον .. τοῦ κυρίου ..ώρ τοῦ εσκαμμ… Weiter sind dort zwei gezeichnete Gebilde mit neun bzw. zwölf Feldern, worin je ein Buchstabe des lateinischen Alphabets geschrieben steht. Die Schreiberhand taucht im Rest der Hs. nicht auf.

Einband
Kastanienbrauner Ledereinband. Von den Metallschließen sind nur noch Reste erhalten: drei von vier Stiften sind noch da. Auf dem Vorderdeckel sind die Worte Λυκοφρον und Ησιοδου mit Gold eingeprägt. Datiert auf ca. 2. Hälfte 16. Jh.
Provenienz
Ferrara? / Augsburg / Heidelberg / Wittenberg / Halle (Saale).
Geschichte der Handschrift
Die Schrift legt eine Provenienz aus Zypern nahe (vgl. Perria, Graphis, S. 142–143), der Buchschmuck weist auf byzantinischen Stil hin. Denkbar ist eine Bestimmung zu pädagogischen Zwecken. Die Hs. war laut einem Eintrag (f. 264v) im Besitz des Byzantiners Nikolas Goudeles (The Oxford dictionary of Byzantium, 1991, Vol. II, S. 862 oder Lampros, S. 211–221). Ein byzantinischer Gesandter dieses Namens war in Moskau tätig und nahm auch am Konzil von Ferrara sowie 1438 an einem Reichstag in Nürnberg teil (vgl. Necipoğlu, S. 210–211). Die Hs. kam über Henri Estienne oder Henry Scrimger (vgl. 1*r: Henricus) an Ulrich Fugger. Fuggers Bibliothek gelangte 1567 nach Heidelberg und 1584 in den Besitz der Pfälzer Kurfürsten. 1620 wurde die Hs. zusammen mit Cod. Pal. graec. 264 und Cod. Pal. graec. 272 an den Wittenberger Griechischprofessor Erasmus Schmidt (wohl durch Vermittlung des Buchhändlers Zacharias Schürer) ausgeliehen. Schmidt plante einen Kommentar des Dionysius Afer und des Lycophron. Er nutzte diese drei Hss. aus der Palatina; nicht dagegen die Hss. 40, 139, 142 und 158, die auch den Text enthalten, aber teilweise jünger sind oder, im Fall von 139 und 40, weniger umfangreich. Später (vielleicht nach seinem Tod 1637) gelangten die drei Kodizes in den Besitz der Universitätsbibliothek Wittenberg, wo sie im Katalog von 1678 verzeichnet sind (Sennert, S. 19, vermerkt „Lycophron. M. scr. C. notis Tzetzae: Bis.“, was sich auf Cod. Pal. graec. 264 und Cod. Pal. graec. 272 bezieht, und S. 23 „Lycophron, Hesiodus, Aeschylus, Cleomedes MScr. Lycophron c. notis Tzetzae MScr. Elegantissime.“, womit die vorliegende Hs. gemeint ist). Als die Bibliothek im April 1823 im Zuge der Zusammenlegung der Universitäten nach Halle verschifft wurde, blieben die drei Hss. mit den übrigen philologischen und den theologischen Schriften im neu gegründeten Wittenberger Predigerseminar, wurden aber 1862 auf Betreiben des Hallischen Oberbibliothekars Bernhardy in die Universitätsbibliothek Halle verlegt, „gegen Entschädigung im Gelde“ (von Hagen, S. 567–568). Dort hatte diese Hs. die Signatur Cod. Yg. 22. Q. Der Unterbibliothekar Oscar v. Gebhardt entdeckte die Zugehörigkeit der drei Hss. zur Heidelberger Bibliotheca Palatina. Sie kehrten daraufhin am 24.2.1881 zurück nach Heidelberg (vgl. Mittler, Bibliotheca Palatina, S. 483). Sie befanden sich also nie in der Biblioteca Apostolica Vaticana. Dort wurde die Signatur Pal. gr. 18 an eine Hs. aus dem 17. Jh. vergeben, die die Schrift Adversus Iulianum des Cyrill von Alexandrien enthält.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpgraec18_v2
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 9–10; Bibliothecae academiae Wittebergensis publicae, librorum quà 1. theologicorum 2. juridicorum 3. medicorum 4. philosophicorum 5. historicorum 6. orientalium 7. & qui noviter huic de anno LXXII accesserunt, è veteribus recentioribusque, &c. extantiores classicique ferè, usui academico eidemque privato publicoque exhibiti: editore Andrea Sennerto, Wittenberg 1678, S. 19 und 23; Lycophronis Chalcidensis Alexandra, sive Cassandra, cum versione et commentario Guilielmi Canteri, paraphrasin, notas, indicem graecum, e scholiis avctvm, adiecit, ac praefatvs est Henricvs Godofredvs Reichardvs, Leipzig 1788, S. xi–xiv (Hs. als Tertius bezeichnet); Theiner S. 87, 92; C. H. von Hagen, Die Stadt Halle, nach amtlichen Quellen historisch-topographisch-statistisch dargestellt, Halle 1867, S. 567–568; Oscar von Gebhardt, Drei Codices Palatini in der Universitätsbibliothek zu Halle, in: J. Petzholdt (Hrsg.), Neuer Anzeiger für Bibliographie und Bibliothekswissenschaft, Dresden 1879, Heft 4, S. 129–132; Adolf von Oechelhäuser, Die Miniaturen der Universitäts-Bibliothek zu Heidelberg, Band 2, Heidelberg 1895, S. 67–68; Hermann Schultz, Die handschriftliche Überlieferung der Hesiod-Scholien, Berlin 1910, S. 10 (Abhandlungen der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-historische Klasse, Neue Folge Band XII, Nro. 4); Spyridon Paulos Lampros, Ὁ βυζαντιακὸς οἶκος Γεουδέλη, in: Neos Ellenomnemon 13, 1916, S. 211–221; Friedrich Prillwitz, Die Vereinigung der Universität Wittenberg mit der Universität Halle, in: Kurt Aland (Hrsg.), 450 Jahre Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Band II, S. 241–256, hier S. 247; Ioannes Theophanes Kakridis, Ποικίλα Ἑλληνικὰ, in: Ελληνικά 13/1, 1954, S. 165–174, hier S. 171–172; Kjeld Matthiessen, Studien zur Textüberlieferung der Hekabe des Euripides, Heidelberg 1974, S. 41 (Sigle Pl); M. L. West, The medieval manuscripts of the Works and Days, Oxford 1974, in: The classical quarterly 24, 1974, S. 162–183 (Sigle Φ7); Alexander Sideras, Eine neue Monodie – von Niketas Eugeneianos?, in: JÖB 37, 1987, S. 181–200; Alexander Sideras, Die byzantinischen Grabreden. Prosopographie, Datierung, Überlieferung. 142 Epitaphien und Monodien aus dem byzantinischen Jahrtausend, Wien 1994, S. 169–171, 173–177, 402–404; Nevra Necipoğlu, Byzantium between the Ottomans and the Latins, Cambridge 2009, S. 210–211; Perria, Graphis, S. 142–143; Andreas Rhoby/Rudolf Stefec, Ausgewählte byzantinische Epigramme in illuminierten Handschriften. Verse und ihre „inschriftliche“ Verwendung in Codices des 9. bis 15. Jahrhunderts, Wien 2018 (Byzantinische Epigramme in inschriftlicher Überlieferung, Band 4), S. 115–118.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Faszikel I (Bl. 1–97)

Sachtitel / Inhalt
Lycophron, Alexandra, nebst kürzeren byzantinischen Texten.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Zypern? / Byzanz?
Entstehungszeit
Ende 13. Jh. Datierung nach Schriftbefund.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
96 Bll.
Format (Blattgröße)
25 × 18 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
8 IV65 + III71 + 2 IV87 + V97 .
Foliierung
S. zum Codex.
Lagenzählung
Zwei Zählungen: Eine beginnt auf 1r, die andere auf 9r. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass die erste Lage ein späterer Zusatz ist.

Schriftraum
21 × 13,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
30–40 Zeilen.
Schriftart
Hand 1: Ähnlich dem Stil chypriote bouclée, mit Elementen des Beta-Gamma-Stils. Kennzeichnend sind ungewöhnliche Unterlängen (Ny, Kappa) sowie hochgestellte Wortenden, wodurch der Zeilenverlauf ein wellenartiges Aussehen bekommt. Anf. 14. Jh., überwiegend für die Scholien verwendet, f. 10r–11r auch für den Anfang der Alexandra. Orthographische Fehler, die teilweise sinnentstellend sind, kommen häufiger vor.
Hand 2: Schrift in Tradition der Perlschrift, ähnlich dem Stil chypriote carrée: für Überschriften und für den größten Teil des Alexandra-Textes, auch für die Beschriftung der Miniaturen auf f. 8v und 96v sowie für das Gedicht auf f. 96v benutzt.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Zwei verschiedene Schreibstile können in allen Faszikeln ausgemacht werden, wobei die Zahl der Hände nicht sicher bestimmbar ist. Die Schreiber sind nicht namentlich bekannt.
Buchgestaltung
Die schlichte Gestaltung von 1r–8v mit dem völligen Verzicht auf Rubrizierungen und anderen Schmuck lassen Raum für die Vermutung, dass es sich ursprünglich um einen selbständigen Faszikel gehandelt hat oder dass es ein späterer Zusatz zum folgenden Text ist. Die Miniatur auf 8v bezieht sich aber eindeutig auf den folgenden Text.
Buchschmuck
Koloriertes Autorenporträt auf 8v: beim Schreiben der ersten Wörter der Alexandra. Auf 96v sind die Porträts von Lykophron und Isaac Tzetzes zu sehen, die ebenfalls beim Schreiben dargestellt werden. Die Kolorierung ist deutlich anders. Unter ihnen ist Rankenschmuck dargestellt, dessen Kolorierung nur ansatzweise vollzogen ist. (Beschreibung der Miniaturen: von Oechelhäuser, S. 67–69).

Nachträge und Benutzungsspuren
f. 96v unten: Zusatz von anderer Hand: κοσσίλη τὶ χελληδῆ. Κοτίλλ.. τὲ πολλυλογ pad. S. p. - Auf f. 97r ist eine kreisförmige Zeichnung zu sehen, in deren Zentrum eine Mondsichel steht.

Provenienz
Ferrara? / Augsburg / Heidelberg / Wittenberg / Halle (Saale).

Inhalt

1) 1r–3v Digitalisat

Verfasser
Nicephorus Basilaca (GND-Nr.: 100954405).
Titel
Monodia.
TLG-Nummer
3087.005.
Titel (Vorlage)
1r τοῦ βασιλιάκη μονωδια ἐπὶ τῶ ἀδελφῶ αὐτοῦ· ἀναιρηθέντι ἐν τῶ σικελικῶ πολέμω.
Incipit
1r προτρέχει μοι τοῦ λόγου τὸ δάκρυον ἀδελφὲ φίλτατε.
Explicit
3v ἀποτεθνηκότες καὶ σκιαὶ αἴσσοντες μόνος.
Edition
Adriana Pignani, Niceforo Basilace. Progimnasmi e monodie, Neapel 1983 (Byzantina et neo-hellenica neapolitana 10), S. 235–252 (Hs. herangezogen, Sigle H).

2) 3v–4v Digitalisat

Verfasser
Nicetas Eugenianus (GND-Nr.: 100954545).
Titel
Lamentatio patris.
Angaben zum Text
Grabrede eines Vaters auf den Tod seines Sohnes. Zur Identifizierung des Autors siehe Sideras 1994, S. 402.
Incipit
3v οὐκ οἶδ’ ὅπως τὸ δράμα τῆς παρούσης μοι συμφορᾶς ἐκτραγωδῆσαι δυνήσομαι.
Explicit
4v καιροὺς ὀδύνης καὶ πένθους ἠγήσατο καὶ κοσμικὴν ζημιάν τὴν σὴν ἀντοβολὴν ἐλογίσατο.
Textgestaltung
Der Text hat keinen Titel. Er beginn auf 3v, Zeile 7, und endet auf 4v, Zeile 7. Von den umgebenden Texten hebt er sich optisch kaum ab.
Edition
Alexander Sideras, 25 unedierte byzantinische Grabreden, Thessalonike 1990 (Κλάσικα Γράμματα 5), S. 203–210 (diese Hs. ist die einzige, die für diesen Text herangezogen wurde, Sigle H; auch S. 65–66).

3) 4v–8r Digitalisat

Verfasser
Nicetas Eugenianus (GND-Nr.: 100954545).
Titel
Oratio funebris in magnum Drungarium Stephanum Comnenum.
Titel (Vorlage)
4v τοῦ εὐγενειανου ἐπιτάφιος εἰς τὸν πανσε … μέγαν δρουγγάριον κύριον στέφανον τὸν κομνηνόν.
Incipit
4v … ἐκεῖνον τὸν αὐλητὴν ἐπειδή ποτε.
Explicit
8r ὁδὲ κύριος αὐτελάβηδ …
Edition
Brigitte Helfer, Niketas Eugenianos: ein Rhetor und Dichter der Komnenenzeit; mit einer Edition der Epitaphios auf den Großdrungarios Stephanos Komnenos, Wien 1972.

4) 8r–v Digitalisat

Verfasser
Constantinus Stilbes (GND-Nr.: 100939570).
Titel
Carmen in Stephanum discipulum.
TLG-Nummer
3024.012.
Titel (Vorlage)
8r στίχοι τοῦ μακαρίτου ἐκείνου στιλβῆ κυροῦ κωνσταντίνου· πρὸς τὸν αὐτοῦ μαθητὴν στέφανον τὸν ἐξαπτέρυγον ἀποθανόντα ἐν ταῖς παλαιαῖς πάτραις.
Edition
Johannes Diethart/Wolfram Hörandner, Constantinus Stilbes, Poemata, München/Leipzig 2005, S. 3–6 (Hs. als Sigle P herangezogen).

5) 8v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
De vocibus animalium.
Titel (Vorlage)
8v ἀλόγων ζώων φωναί.
Incipit
8v βρυχᾶται ἐπὶ λέοντος.
Explicit
8v κακκάζει ἐπὶ ὀργίθων θηλυκῶν.

6) 9r–96v Digitalisat

Verfasser
Isaac Tzetzes (GND-Nr.: 100968538).
Titel
Scholia in Lycophronis Alexandram.
Angaben zum Text
Scholien zum Text der Alexandra. Der Text wurde auch in einem völlig anderen Kontext herangezogen: Cassius Dionis Cocceinai Historiarum romanarum quae supersunt edidit Ursulus Philippus Boissevain, Vol. I, Berlin 1895 (Hs. als Sigle a auf S. LIX genannt).
Titel (Vorlage)
9r εἰς τὸν λυκόφρονα· σχόλαι α ἰσαακίου τοῦ τζέτζου – στίχοι ἡρωικοὶ, ἠθοποιία.
Incipit
9r Βίβλος μὲν τελέθουσα λυκόφρονου.
Explicit
96v οὐδὲν γὰρ ἄλλο πλὴν μοὶ λήρων λόγοι ἀμήν.
Schrift / Schreiber
Die Scholien sind im Stil chypriote bouclée geschrieben. Ähnlich auch der Anfang der Alexandra (f. 10r–12v). Das abschließende Epigramm (f. 96v) ist im gleichen Schriftstil geschrieben wie der Alexandra-Text und besteht aus sechs prosodischen Zwölfsilblern. Es ist neu ediert und kommentiert von Rhoby 2018, S. 115–118.
Textgestaltung
Die Scholien sind einspaltig dargestellt, der Alexandra-Text bis f. 22r zweispaltig. Danach erscheinen die Scholien in Form von Klammerglossen. Am Anfang steht eine Vorrede (Scheer, S. 1–8). Dann beginnt der Alexandra-Text, wobei immer nach wenigen Zeilen die ausführliche Kommentierung erfolgt. Zahlreiche Initialen sind rubriziert (nur f. 9r–15v). Es gibt auch einige (unedierte) Interlinearscholien in kleinerer Schrift. Sie sind weniger ausführlich als in Cod. Pal. graec. 264, allerdings sind sie bis zum Textende gesetzt.
Edition
Eduard Scheer, Lycophronis Alexandra, Vol. II, Berlin 1881, S. 1–398 (Hs. herangezogen als Sigle γ2).

7) 10r–96r Digitalisat

Verfasser
Lycophron (GND-Nr.: 118780883).
Titel
Alexandra.
TLG-Nummer
0341.002.
Angaben zum Text
Die Hs. wurde bereits herangezogen in: Bachmann, Lycophronis Alexandra: Ad finem codd. mss. Parisinis, Neapol, Vatic.…, Leipzig 1830, S. XXVI–XXVII (als Codex Vitebergensis II) und dort als eine der besseren bezeichnet.
Titel (Vorlage)
10r λυκόφρονος, ἀλεξάνδρα.
Schrift / Schreiber
Die Tragödie ist ab f. 13v im Stil chypriote carrée geschrieben, die Scholien und der Anfang der Tragödie (f. 10r–12v) im Stil chypriote bouclée.
Textgestaltung
Der Alexandra-Text zweispaltig dargestellt, wird aber häufig durch Scholien unterbrochen (siehe Text 6). Voraus geht eine Vorrede (Scheer, S. 1–8). Zahlreiche Initialen sind rubriziert (nur f. 9r–15v).
Edition
Lycophron, Alexandra, texte établi, traduit et annoté par André Hurst, Paris 2008, S. 1–84 (Hs. herangezogen als Sigle E); Simon Hornblower, Lycophron: Alexandra: greek text, translation, commentary, and introduction, Oxford 2015, S. 120–500 (Hs. herangezogen als Sigle E).

Faszikel II (Bl. 98–147)

Sachtitel / Inhalt
Aeschylus, Tragödien.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Zypern? / Byzanz?
Entstehungszeit
um 1300?
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Östliches Papier.
Umfang
50 Bll.
Format (Blattgröße)
24,5 × 16,5 cm24,5 × 13 cm (f. 146–147).
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
2 IV113 + (IV-1)120 + 1121 + 3 IV145 + I147 .
Foliierung
Foliierung mit arabischen Zahlen (f. 98–147).
Lagenzählung
.
Zustand
Keine der Tragödien ist vollständig: der ersten fehlt der Anfang, der zweiten ein Bl. in der Mitte (Vers 565–614: ersatzweise wurde das Bl. 121 eingefügt, das aber fast unbeschriftet geblieben ist) und der dritten der Schluss.
Wasserzeichen
Nur auf f. 121 (später eingefügt): kreuzförmiger Zweig, Höhe 62 mm, Breite 54 mm.

Schriftraum
Spaltenanzahl
.
Zeilenanzahl
.
Schriftart
S. zu Faszikel I.
Buchgestaltung
Schriftraum 19–21 15 Zeilenzahl variierend, zwischen 25–40 Zeilen 1–3 Spalten, gelegentlich auch 3 .
Buchschmuck
f. 111r: antikisierende Zierleiste, schwarz-weiß mit roten Ausmalungen. Eine ähnliche Ausschmückung war möglicherweise auf 130r vorgesehen, wurde dort jedoch nicht ausgeführt.

Nachträge und Benutzungsspuren
Auf f. 98r ist eine Annotation, die auf die Verstümmelung des Textes hinweist.

Provenienz
Ferrara? / Augsburg / Heidelberg / Wittenberg / Halle (Saale).

Inhalt

8) 98r–111r Digitalisat

Verfasser
Aeschylus (GND-Nr.: 118500856).
Titel
Prometheus.
TLG-Nummer
0085.018.
Angaben zum Text
Die Hs. setzt erst mit Vers 270 ein; die vorhergehenden Bll. sind verloren.
Textgestaltung
Der Text der Tragödie ist in zwei Spalten angeordnet. Er ist aber zeilenweise über die Spaltengrenze hinweg zu lesen. Die Scholien sind teilweise als dritte Spalte geschrieben, teilweise beanspruchen sie die gesamte Seitenbreite.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Vorher Textverlust. Gelegentliche Scholien von anderer Hand auf Latein (103v).
Edition
Aeschyli Prometheus, edidit Martin L. West, Stuttgart 1992, S. 17–58 (Hs. herangezogen als Sigle H).

9) 111r–130r Digitalisat

Verfasser
Aeschylus (GND-Nr.: 118500856).
Titel
Septem contra Thebas.
TLG-Nummer
0085.013.
Angaben zum Text
In der Mitte fehlt ein Bl. (f. 121: Vers 565–614 sind verloren). An dieser Stelle wurde ein neues Bl. eingefügt, aber nicht beschriftet.
Edition
Aeschyli Septem contra Thebas, edidit Martin L. West, Stuttgart 1992, S. 17–58 (Hs. herangezogen als Sigle H).

10) 130r–147v Digitalisat

Verfasser
Aeschylus (GND-Nr.: 118500856).
Titel
Persae.
TLG-Nummer
0085.012.
Angaben zum Text
130r–v Hypothesis, dann Tragödie; am Ende fehlen die Verse 1045–1072 wegen Blattverlusts.
Nachträge und Rezeptionsspuren
147v Annotation (Sylburg?) deest pagella.
Edition
Aeschylus Persae, With Introduction and Commentary by Alexander F. Garvie, Oxford 2009, S. 3–40 (Hs. herangezogen als Sigle H).

Faszikel III (Bl. 148–239)

Sachtitel / Inhalt
Hesiod: Werke und Tage mit Scholien; Scutum.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Zypern? / Byzanz?
Entstehungszeit
um 1300?
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Östliches Papier.
Umfang
92 Bll.
Format (Blattgröße)
24,5 × 16,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
10 IV227 + I229 + V239 .
Foliierung
Foliierung (f. 148–239, f. 148–157 im Fußsteg ergänzt) .
Lagenzählung
Die ersten fünf Lagen des Faszikels sind mit rubrizierten griechischen Zahlen am Anfang und Ende jeder Lage gezählt, wobei der Beginn der 1. Lage nicht gekennzeichnet ist.
Zustand
Die Texte sind vollständig erhalten. Besonders im vorderen Teil des Faszikels gibt es Schäden an den Ecken. f. 155 ist mit einem Papierstreifen verstärkt, der möglicherweise aus der Hs. stammt (wie man an der Schreiberhand sieht), aber die Herkunft konnte noch nicht ermittelt werden.

Schriftraum
20,5–22 × 14 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
15–19 Zeilen (nur Hesiod ohne Scholien); 27 Zeilen (nur Scholien); da die meisten Seiten beides enthalten, variiert die Zahl der Zeilen sehr. Ab 28r: 20–22 Zeilen.
Schriftart
S. zu Faszikel I; auf 239v ist ein Nachtrag einer späteren Hand.
Buchschmuck
Es gibt zahlreiche rubrizierte Initialen, die häufig größer und stärker geschmückt sind als gewohnt. Der Hesiod-Text ist ebenfalls rubriziert. Da die ursprünglichen Rubrizierungen verblassen, sind sie mancherorts mit einem stärkeren Farbton nachgetragen (148r–156r teilweise, f. 216r–238v). 158v–215v Einsatz von gelber Tinte für den Hesiod-Text.

Nachträge und Benutzungsspuren
An f. 155 ist außen ein Papierstreifen angeklebt, mit Textfragmenten von derselben Hand. Sein Ursprung konnte nicht ermittelt werden.

Provenienz
Ferrara? / Augsburg / Heidelberg / Wittenberg / Halle (Saale).

Inhalt

11) 148r–227v Digitalisat

Verfasser
Iohannes Tzetzes (GND-Nr.: 118712608).
Titel
Scholia in opera et dies.
TLG-Nummer
5025.002.
Angaben zum Text
Hinter der Tzetzes-Einleitung (Gaisford, S. 12–22) kommt (149v Mitte) ein weiteres Scholion, inc. Μοῦσαι περίηθεν. Ἰστέον ὅτι ἀρίσταρχος (ediert Eugen Abel, Zum Γένος Ἡσιόδου des Ioannes Tzetzes, in: Wiener Studien, Zeitschrift für Klassische Philologie 11, Wien 1889, S. 88–93, hier S. 92). Der folgende Textabschnitt (149v–152r oben) ist ediert bei Gaisford, S. 24–34 (Proclus-Text), es folgt ein unediertes Textstück (inc. Ἡσίοδος μὲν πρῶτον).
Das letzte Stück (inc. ὁ σκοπὸς τοῦ βιβλίου) siehe Gaisford, S. 23–24. Nach dem Beginn des Haupttextes (f. 152v) werden die Scholien (Gaisford, ab S. 35, nicht fortlaufend abgedruckt) fortgeführt.
191r: Vers 383ff. (Traktat über die Pleiaden: 40-Tages-Rhythmus). Diese Textstelle ist durch eine Zierleiste ausgezeichnet.
Die Handschrift enthält wahrscheinlich nicht nur Scholien des Tzetzes, denn dieser wird auch gesondert genannt (190r). Auch Proklos wird zitiert.
Incipit
148r Τῶν ποιητῶν οἱ μέν εἰσι λυρικοὶ, οἱ δὲ μονωδοί …
Explicit
227v ἥδισμα καὶ παίδευμα πέρση σῶν τρόπων.
Schrift / Schreiber
Der Hesiod-Text (beginnt 152v) ist in einer Art Perlschrift, mit gelber Tinte geschrieben, abwechselnd mit Scholien im Beta-Gamma-Stil mit variierender Schriftgröße. Auf 191r erscheint an unerwarteter Stelle eine Zierleiste mit floraler Ornamentik.
Edition
Thomas Gaisford, Poetae minores graeci: praecipua lectionis varietate et indicibus locupletissimis instruxit, Vol. II, Leipzig 1823, passim.

12) 152v–226v Digitalisat

Verfasser
Hesiodus (GND-Nr.: 118550292).
Titel
Opera et dies.
TLG-Nummer
0020.002.
Schrift / Schreiber
Der Hesiod-Text (beginnt 152v) ist in einer Art Perlschrift, mit gelber Tinte geschrieben, die Scholien im Beta-Gamma-Stil mit variierender Schriftgröße. Auf 191r erscheint an unerwarteter Stelle eine Zierleiste mit floraler Ornamentik.
Textgestaltung
Der Text ist überwiegend stichometrisch geschrieben. Am Anfang gibt es aber mehrere Abweichungen davon. Zwischen den Textzeilen gibt es viele Interlinearscholien.
Nachträge und Rezeptionsspuren
f. 172r ist mit einem Papierstreifen festgeklebt, der ein Fragment aus Elias, In Porphyrii isagogen (TLG-Nr. 4020.001, S. 1) enthält: καὶ τοῦ μᾶλλόν ἐστι), τούτου χάριν τοῦ εἶναι μὲν καταφρονοῦμεν πολλάκις, τοῦ δὲ ἀγαθοῦ οὐ καταφρονοῦμεν· καὶ αὐτοὶ γὰρ.
Edition
Friedrich Solmsen, Hesiodi Theogonia, opera et dies, scutum, Oxford 31990, S. 49–85 (Hs. nicht herangezogen).

13) 227v–238v Digitalisat

Verfasser
Hesiodus (GND-Nr.: 118550292).
Titel
Scutum.
TLG-Nummer
0020.003.
Angaben zum Text
Dieser Text enthält, untypisch für die Hs., keine Scholien.
Schrift / Schreiber
Andere Hand: ähnlich der Perlschrift, aber quadratischer Stil.
Edition
Friedrich Solmsen, Hesiodi Theogonia, opera et dies, scutum, Oxford 31990, S. 88–107.

14) 239v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Versus de Xerxe.
Angaben zum Text
Kurzer Text über Feldzug und Niederlage des Xerxes. Es handelt sich offensichtlich um einen Nachtrag.
Incipit
239v ξέρξης περσῶν ὁ βασιλεὺς, ὁ σοβαρὸς ἐκεῖ.
Explicit
239v καὶ πᾶς ἀνθρώπων ὑψηλὸς, σὺν ταπεινοῦται κάτω.

Faszikel IV (Bl. 240–247)

Sachtitel / Inhalt
Fragment der Hecuba.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Zypern? / Byzanz?
Entstehungszeit
13. Jh. Bl. 246 dürfte älter sein.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
8 Bll.
Format (Blattgröße)
24,5 × 16,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Ursprünglich war es wahrscheinlich ein Quaternio. Die letzten drei Bll. wurden ersetzt.
Foliierung
Foliierung (f. 240–247).
Lagenzählung
.
Zustand
Von der Tragödie sind nur fünf Bll. erhalten. Die Bindung wurde mittels Falzverstärkung wiederhergestellt. Drei Bll. wurden hinzugefügt, so dass eine komplette Lage entstanden ist.
Wasserzeichen
Nur Bl. 247 (später eingefügt): Bogen mit Pfeil (Spitze zweikonturig), Höhe 68 mm, Breite 54 mm. Das ist ein häufiges Motiv aus der 2. Hälfte 14./1. Hälfte 15. Jh.

Schriftraum
20–22 × 13,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
bis zu 26 Zeilen (ohne Scholien).
Schriftart
Die gleichen Schriften wie im Rest der Hs. (s. zu Faszikel I) mit Ausnahme von Bl. 246 und 247 (diverse Hände unterschiedlichen Alters).

Provenienz
Ferrara? / Augsburg / Heidelberg / Wittenberg / Halle (Saale).

Inhalt

15) 240r–244v Digitalisat

Verfasser
Euripides (GND-Nr.: 118531395).
Titel
Hecuba.
TLG-Nummer
0006.040; 5023.001.
Angaben zum Text
Tragödie mit vorangestellter Hypothesis und alten Scholien. Der Text bricht nach Vers 274 ab, die Scholien nach Vers 291.
Titel (Vorlage)
240r ὑπόθεσις ἑκάβης εὐριπίδου.
Incipit
240r μετὰ τὴν ἰλίου πολιορκίαν.
Explicit
244v ὁ οἰκέτην κτείνας, ἐνέχεται τῶ ἄγει τῆ ἀνδροφόνου.
Schrift / Schreiber
Tragödientext in einer Art Perlschrift, Scholien in Beta-Gamma-Stil (identisch zu früheren Faszikeln); der letzte Absatz ist von der selben Hand, aber in Eile geschrieben.
Textgestaltung
Rubrizierte griechische Zahlen bezeichnen die Stellen, zu denen es Anmerkungen gibt, allerdings nur f. 240r–v.
Edition
Euripides Hecuba, edidit Stephen G. Daitz, Leipzig 21990, S. 1–19; Scholien: Eduard Schwartz, Scholia in Euripidem, Vol. I, Berlin 1887, S. 9–34 (Hs. nicht herangezogen).

16) 246v–247r Digitalisat

Verfasser
Novum Testamentum Graece (GND-Nr.: 118575198).
Titel
Evangelium secundum Lucam.
TLG-Nummer
0031.003.
Angaben zum Text
Lukasevangelium Kapitel 10, Verse 16–18. Die Orthographie ist durch mittelgriechische Einflüsse stark verändert worden.
Titel (Vorlage)
246v ἄπας γηγενῆς σκηρτάτο το πνεύματι· λαμπαδοχούμενοι.
Incipit
246v [Ε]ἶπεν ὁ κύριος τοῖς αἰ αὐτοῦ μαθηταῖς.
Explicit
247r ἐκ τοῦ οὐρανοῦ πεσόντα.
Schrift / Schreiber
Minuskelschrift mit einigen Merkmalen der minuscola studita, unterscheidet sich aber bei den Buchstaben Pi und My gravierend von dieser. Keine Ligaturen.
Edition
28Nestle-Aland.

Faszikel V (Bl. 97/248–264)

Sachtitel / Inhalt
Cleomedes.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Zypern? / Byzanz?
Entstehungszeit
um 1300?
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Östliches Papier.
Umfang
17 Bll.
Format (Blattgröße)
24,5 × 16,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
IV255 + (IV+1)264 .
Foliierung
Foliierung (f. 248–264) .
Lagenzählung
Keine Lagenzählung vorhanden.
Zustand
Im Bereich der Ränder gibt es mehrere Wurmlöcher. Dadurch lässt sich belegen, dass dieser Faszikel eigentlich zum ersten gehört und Bl. 248 unmittelbar auf Bl. 97 folgte.

Schriftraum
19–20 × 11,5–12 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
28–31 Zeilen.
Schriftart
Dieselben Hände wie im Faszikel I: 248r–256r: chypriote carrée, 256r–264r sowie eine Annotation auf f. 252v: chypriote bouclée. Mangels Scholien entfällt hier die Trennung der beiden Schrifttypen. Der Schreiber wechselt auf 256r in die kursivere Schriftart.
Buchgestaltung
Die Wurmlöcher lassen den Schluss zu, dass der Faszikel sich früher unmittelbar an den ersten Faszikel angeschlossen hat. Bl. 97 gehörte möglicherweise zum Cleomedes-Text dazu.

Nachträge und Benutzungsspuren
Auf 264v finden sich mehrere Zusätze: u.a. lateinischer Text (dieselbe Hand wie f. 247r). Auf f. 97r ist eine Zeichnung eines Kreises. Im Zentrum befindet sich ein kleinerer Kreis mit einer Mondsichel. Der Zwischenraum der Kreisringe ist in 34 Teile aufgeteilt, in denen Datumsangaben zwischen dem 23. März und dem 23. April eingetragen sind.

Provenienz
Ferrara? / Augsburg / Heidelberg / Wittenberg / Halle (Saale).

Inhalt

17) 248r–264r Digitalisat

Verfasser
Cleomedes (GND-Nr.: 118777343).
Titel
Caelestia.
TLG-Nummer
1272.002.
Angaben zum Text
Der größte Teil des ersten Buchs ist erhalten. Das zweite Buch fehlt.
Titel (Vorlage)
248r [Κ]λεομήδους κυκλικῆς θεωρίας.
Incipit
248r Τοῦ κόσμου πολλαχῶς λεγομένου, ὁ νῦν ἡμῖν λόγος ἐνεστηκὼς.
Explicit
264r ἐπεὶ οὖν μηδέν ἐστιν ὡρολόγειον δυνάμενον καταγράφεσθαι ἐν αὐτῶ τῶ μεσαιτάτω αὐτοῦ. ἀλλ’ ἐν παντὶ.
Edition
Robert B. Todd, Cleomedis Caelestia. De motu circulari corporum caelestium, Leipzig 1990, S. 1–40 (Hs. ohne Sigle erwähnt).


Bearbeitet von
Vinzenz Gottlieb, Universitätsbibliothek Heidelberg, 25.03.2021.
Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.
Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.