Heidelberg, Universitätsbibliothek Heidelberg, Cod. Pal. graec. 281
Philosophisch-theologische Sammelhandschrift
Pergament · 4, 181, 1 Bl. · 26,5 × 21,5 cm · Konstantinopel · 14. Jan. 1040
- Schlagwörter (GND)
- Philosophie / Quadrivium / Byzanz / Theologie / Theodorus Abu Qurra / Konfessionen / Spätantike / Musiktheorie / Sammelhandschrift (Universitätsbibliothek Heidelberg), Cod. Pal. graec. 281.
- Diktyon-Nr.
- 66013.
3ar | Schenkunsexlibris | |
3av | vacat | |
4ar–v | Inhaltsvermerk | |
1) | 1r–114v | Anonymus, Philosophiae compendium concisum |
2) | 115r–152v | Michael Psellus, De anima |
3) | 153r–156v | Ps.-Leontius Byzantinus, Excerpta Leontina |
4) | 156v–157v | Photius Constantinopolitanus, Amphilochiarum excerptum de deitate |
5) | 159v–160v | Theodorus Abucurra, Disputatio de deo et deitate |
6) | 160v–162r | Theodorus Abucurra, Disputationis de nomine Dei excerptum |
7) | 162r–164r | Theodorus Abucurra, Demonstratio quod pater semper generat, filius autem semper generatur |
8) | 164r–166r | Theodorus Abucurra, Disputatio cum Nestoriano |
9) | 166r–167r | Theodorus Abucurra, Disputatio cum Iacobita |
10) | 167r–168r | Theodorus Abucurra, De differentia propiissima |
11) | 168r–169r | Theodorus Abucurra, De tempore |
12) | 169v–171r | Theodorus Abucurra, Doctrina brevis de divinis nominibus |
13) | 171r–172r | Theodorus Abucurra, Origenistarum quaestio ad fidelum |
14) | 172r–v | Theodorus Abucurra, Infidelis cuiusdam quaestio ad Theodorum |
15) | 173r–v | Theon Smyrnaeus, Intervallum musicorum tabula |
16) | 174r–179v | Theon Smyrnaeus, Expositionis rerum mathematicarum excerpta ΙΙ |
17) | 180r–181v | Bacchius Senex, Isagoges artis musicae excerpta VII |
Kodikologische Beschreibung
- Entstehungsort
- Konstantinopel. Zur Lokalisierung siehe Geschichte der Handschrift.
- Entstehungszeit
- 14. Jan. 1040 . f. 181r ἐγράφη ἡ βίβλος αὕτη διὰ χειρὸς νικ|ολάου καλλιγράφου. μηνὶ ἰαννου|αρίωι ιδʹ. ἰνδικτιῶνος ὀγδοῆς. ἔτ(ους) | ͵σφμηʹ [= a.d. 1040/41]. ἐκ πολλῶν πονημάτω(ν) | ῥωμανοῦ ἀσεκρῆτις καὶ κριτοῦ σε|λευκείας, συλλεγεῖσα, τοῦ καὶ αὐ|θέντου μου. οἱ ἀναγιγνώσκοντ(ες) | αὐτὴν, εὔχεσθε ὑπὲρ αὐτοῦ.
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Pergament, Vorsatzbll. neuzeitl. Papier.
- Umfang
- 4, 181, 1 Bl.
- Format (Blattgröße)
- 26,5 × 21,5 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- (I-1)1a + 12a + 13a + 14a + 4 IV32 + 3 III50 + 9 IV122 + (IV-1)129 + IV137 + (IV-1)144 + 2 IV160 + III166 + IV174 + (IV-1)181 + (I-1)182*. Das marmorierte Papier der ersten vatikanischen Bindung wurde im Zuge einer Heidelberger Restaurierung der Handschrift mit moderen weißen Papierbögen verbunden. Dadurch wird die Anzahl der Vorsatzblätter erhöht.
- Foliierung
- Vatikanische Foliierung (f. 1–181) mit braunschwarzer Tinte im Kopfsteg ganz rechts (zum Teil kaum noch lesbar). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a–4a, a–b).
- Lagenzählung
- Gut erkennbare griechische Lagenzählung von der Hand des Schreibers auf der ersten Rectoseite einer jeden Lage im Fußsteg nahe am Falz (= αʹ [1]–κδʹ [24]). Wenige Ziffern sind durch Bindebeschnitt verlorengegangen bzw. nur noch partiell erhalten.
- Zustand
- Bis auf das fehlende Deckblatt (vermutlich mit Pinax) befindet sich die Handschrift in einem recht guten Zustand. Das Pergament ist nur von mittlerer Qualität, die einzelnen Blätter sind unterschiedlich dick und mitunter reicht der Beschreibstoff nicht für einen ganz vollständigen Bogen. Gerade dann konnte das Pergament wohl nur unzureichend geglättet werden. Auch wurden einige Lagen aus Einzelblättern gebildet, was jedoch den guten Gesamteindruck nicht beeinträchtigt. Dazu zählt auch eine ausreichende Kalzinierung, weswegen der Text trotz des hohen Alters der Handschrift gut lesbar ist. Diese Merkmale lassen insgesamt auf einen Kodex für den privaten Gebrauch schließen. An den Rändern ist er mitunter etwas stockfleckig, stärker nur an Anfang und Ende, was dem zeitweiligen Fehlen des Einbands geschuldet sein dürfte. Erhalten werden konnte das Wachspapier des ersten vatikanischen Einbands aus dem 17. Jahrhundert, das entsprechend mit modernem Papier verklebt wurde.
- Wasserzeichen
- Die Wasserzeichen der Vorsatzbll. sind in heidICON erschlossen (Wasserzeichen Cod. Pal. graec. 281).
- Schriftraum
- 17,5 × 13,5 cm.
- Spaltenanzahl
- 1 Spalte.
- Zeilenanzahl
- 22 Zeilen.
- Linierung
- System 1, Leroy 1995, 32C1.
- Schriftart
- Gebräuchliche und sehr gut lesbare Form der Perlschrift aus der Mitte des 11. Jahrhunderts (Gamma, Delta, Epsilon, Kappa und Pi zumeist in der Majuskelform; Alpha und Kappa werden oft miteinander verbunden, bisweilen das Tau nach oben überhöht). Auch die Titel wurden in der normalen Buchschrift eingetragen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Nikolaos ΚΑΛΛΙΓΡΑΦΟΣ für den gesamten Kodex (s. f. 181r), von dem auch die Rubrikationen stammen.
- Buchgestaltung
- Großzügiger Texteintrag mit breiten Rändern, die für den Scholieneintrag vorbereitet wurden. Nach links ausgerückt wurden vom Schreiber Nikolaos die mit karminroter Tinte ausgeführte Werk- und Abschnittsinitialen. Die Werkenden wurden zum größten Teil mit roten telos-Vermerken versehen. Oberhalb des neuen Texteinsatzes wurde häufig eine rote, sehr sorgfältig ausgeführte Wellenlinie eingezeichnet. Auf den Außenstegen befinden sich Hinweise auf den Fraganwortenstil einzelner Texte (bes. tu Theodoros Abu Qurra), aber auch auf Aporien bzw. Problemnennungen (= ἀποκρίσεις) und die entsprechenden Auflösungen (= λύσεις). Außerdem finden sich einige, auf philologische Probleme hinweisende Semeioseis (teils mit erläuterndem Text) von der Hand des Schreibers. Von diesem stammen zum allergrößten Teil auch die philosophischen und musiktheoretischen Schemata und Tabellen auf den Außenstegen bzw. auf einzelnen Blättern, die aus den entsprechenden Textvorlagen übernommen worden sein dürften.
- Buchschmuck
- Die Handschrift weist bis auf einen etwas breiteren, mit geometrischen Mustern ausgefüllten Zierstreifen auf f. 1r keinen Buchschmuck auf. Damit ist aber auch klar, dass dem ersten Text kein weiterer voranstand, wie in der Sekundärliteratur mitunter vermutet.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Signaturenmarke der BAV auf dem Rücken. Heidelberger Signatur und Umfangsangabe von einer Hand des 19. Jahrhunderts auf f. 1av. Bleistifteintrag auf f. 2av a. 1040 scr. a Nicolao. Schenkungsexlibris auf f. 3ar. Lateinischer Index von Ignacio de Portu auf f. 4ar–v, der mit der erzwungenen Abgabe dieser Handschrift an die Französische Nationalbibliothek in Verbindung steht. Im Kopfsteg von f. 1r zu lesen sind die Capsa-Nr. C. 107, die fuggersche Inhaltsbezeichnung Philosophiæ compendium. Dissertationes quædam theologicæ. Musica, sowie das Erwerbersignet Cyp(rius) mit der Fuggersignatur 281. Bibliotheksstempel der UB Heidelberg (f. 1r) sowie der Franz. Nationalbibliothek (1r, 181v). Horaion-Vermerk wohl des 15./16. Jahrhunderts auf f. 40r. Strichzeichnung eines Soldaten auf f. 80r. Nur wenige Scholiennachträge aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts (u.a. f. 85r). Im Fußsteg von f. 181r Besitzereintrag von Leonardo Giustiniani (ἡ βίβλος αὕτη Leonardj Iustinianj ἔστίν). Raasted, Quis quid, s. Literatur, verwies 1988 hierzu auf die entsprechende Parallele im Pal. gr. 282, f. 292r, an der Leonardo den Namen des Freundes und Vorbesitzers Francisco Filelfo gleichfalls ausradierte und seinen eigenen eintrug. Reste des ursprünglichen Namens sind noch gut erkennbar.
- Einband
- Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI. Rücken entsprechend mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius VI. (oben) und Kardinalbibliothekar de Zelada (unten), vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909.
- Provenienz
- Venedig / Augsburg / Heidelberg / Rom / Paris.
- Geschichte der Handschrift
- Die Diversität der in diesem Palatinus überlieferten Texte lässt kaum vermuten, dass die Handschrift von Anfang an als eine physische Einheit angelegt war. Letzteres wird jedoch eindrucksvoll durch die geschlossene Lagenfolge bestätigt, die auch nicht unbedingt den von Raasted, Quis quid, siehe Literatur, S. 89–90, zur Bestätigung seiner Theorie erhofften Blattausfall nach f. 181 erwarten lässt. Nach Auskunft der Subskription wurde der Cod. Pal. graec. 281 am 14. Jan. 1040 von einem Schreiber namens Nikolaos (ohne viel schmückendes Beiwerk) fertiggestellt. Dieser stand in Diensten eines ansonsten unbekannten Romanos, der Asekretis und Themenrichter von Seleukeia im südöstlichen Kleinasien war (heute Sifikle; vgl. auch den Personeneintrag in PmbZ Nr. 26879, die Datierung des dort als Quelle nach Alexandra Wassiliou-Seibt angeführten Siegels wäre entsprechend zu korrigieren). Qua Amt gehörte jener Romanos zu den höheren Funktionären seiner Zeit, für den vor allem auch längere Aufenthalte in Konstantinopel zu erwarten gewesen wären, und dies um so mehr in politisch eher unruhigen Jahren wie nach dem Tod des Kaisers Basileios II. (1025). Raasted, wie oben, S. 88–89, lokalisierte die Handschrift – wie früher allgemein üblich – entsprechend der in der Subskription angeführten beruflichen Funktion. Damit hätte man jedoch von einer provinziellen Herkunft auszugehen, was weder die Textauswahl, noch die geübte und saubere Ausführung plausibel erscheinen lassen. Natürlich hat man in solchen Fällen nicht zwangsläufig an Konstantinopel zu denken. Das nördliche Griechenland und insbesondere auch der Raum Palästina und Syrien mit Jerusalem als spirituellem Zentrum hätten wohl gleichfalls entsprechende Vorlagen geboten. Für die byzantinische Hauptstadt spricht jedoch, dass derart hohe Funktionäre wie ein Themenrichter auch über Büros in der byzantinischen Hauptstadt verfügten. Und nicht nur in Zeiten der Abwesenheit seines Dienstherren hätte jener Schreiber Nikolaos hinreichend Gelegenheit für die Fertigstellung seiner Handschrift besessen. Für Konstantinopel spricht weiterhin, dass der erst kurz vor Fertigstellung des Manuskripts ebendort entstandene De anima-Kommentar des Michael Psellos mit aufgenommen wurde, und auch die von einem anonymen Redaktor zusammengestellten christologischen Leontios von Byzanz-Exzerpte legen eine Lokalisierung in die byzantinische Hauptstadt nahe. Dies wird außerdem durch den Zusatz auf f. 181v unterstützt, der die Handschrift als Eigentum Leonardo Giustinianis ausweist. Wie bereits erwähnt, befand sich unter Leonardos Namen derjenige des Humanisten Franceso Filfefos, der sich zwischen 1420 und 1424 zum Zwecke von Griechischstudien in dem bereits politisch bedrängten Konstantinopel aufhielt und von dort zahlreiche Handschriften in seine Heimat schicken konnte (zu Filelfos rekonstruierbarer Bibliothek s. in der Literatur Martinelli Tempesta/Speranzi; zur Weitergabe an Giustiniani s. Vendruscolo, Libros illos, siehe Literatur, S. 156). Dazu gehörte auf jeden Fall der Cod. Pal. graec. 281, der ansonsten ja in Seleukeia oder Jerusalem hätte gekauft worden sein müssen. Möglicherweise stammten Teile einer Textvorlage aus der Region Jerusalem (etwa die musiktheoretischen Stücke oder die kurzen Dialoge des Theodoros Abu Qurra), was sich historisch recht gut mit dem 1037 von Kaiser Michael IV. geschlossenen Friedensvertrag mit den Fatimiden und den daran anschließenden Baumaßnahmen des Kaisers in Jerusalem verbinden ließe. Über die genaueren Umstände des Verbleibs der Handschrift zwischen 1040 und 1423 sind keine Aussagen möglich. Inwieweit Filelfos bereits 1446 verstorbener Freund Leonardo Giustiniani tatsächlich auch Eigentümer der Handschrift war oder ob es sich um eine wie unter den Humanisten der Zeit verbreitete freundschaftliche Überlassung handelte, ist nicht bekannt. Auf jeden Fall dürfte sich der Kodex nach 1446 in Italien befunden haben, denn wohl in Venedig entstanden in den frühen 1550er Jahre zwei vollständige Abschriften (s. die Codd. Escor. Y. I. 13 und Mon. gr. 104 [Teil II]). Parallelen zu einigen der musiktheoretischen Schriften bieten weiterhin die Kodizes Laur. Aquisti e Doni 64, p. 7–10, Vat. gr. 192, f. 194–196, Par. gr. 360 und Sinait. 1764. Raasted wollte auch für diese Handschriften den Cod. Pal. graec. 281 als Textvorlage bestimmen, jedoch brachen die entsprechenden philologischen Bemühungen mit seinem Tod im Jahr 1995 ab. Seine Nachfolger an dem bekannten Akademie-Institut zur Erforschung der byzantinischen Musik in Kopenhagen verfolgten dieses Thema jedoch nur sehr bedingt weiter. Der Heidelberger Projektrahmen lässt hier freilich nur eine kurze Auseinandersetzung mit diesem Sachverhalt zu, doch scheint die Überlieferungslage eher darauf hinzudeuten, dass für die drei zuletzt genannten Handschriften eine andere, heute wohl verlorene Textvorlage anzunehmen ist. Ob der Palatinus nach dem Tod Leonardo Giustinianis im Besitz der Familie blieb, ist nicht bekannt. Sicher ist nur der durch Hieronymus Tragodistes Cyprius vermittelte Verkauf an Ulrich Fugger, der sich über das 1555 entstandene Augsburger Inventar des Pal. lat. 1950, f. 191v (mit dem Eintrag Philosophiae compendium) zumindest terminieren lässt. Unter den fuggerschen Agenten war Hieronymus Spezialist für alte Handschriften, ging allerdings auch selbst musiktheoretischen Interessen nach, was etwa sein umfangreicher Traktat Über das Erfordernis von Schriftzeichen für die Musik der Griechen (hrsg. v. Bjarne Schartau, Wien 1990) belegt. Von daher bedürfen Raasteds Hinweise auf die Teilhabe von Hieronymus Tragodistes an der Entstehung des Cod. Sin. 1764 (s. Raasted, wie oben, S. 91) unter einer immerhin ja möglichen Hinzuziehung des Cod. Pal. graec. 281 weiterer Untersuchungen. Vielleicht befand sich der Palatinus ja sogar vorübergehend in der Verfügungsgewalt des Hieronmyus, der diesen dann aus dem eigenen Besitz an seinen Auftraggeber veräußert hätte. Im Zuge der Vertreibung Ulrich Fuggers aus Augsburg und seiner Übersiedlung gelangte im Jahr 1567 dessen Bibliothek nach Heidelberg. Vertraglich vereinbart wurde deren Übergang in die Verfügungsgewalt der pfälzischen Kurfürsten und die Aufstellung in der Heiliggeistkirche (vgl. dazu den entsprechenden Eintrag im Heidelberger Inventar des Pal. gr. 1916, f. 546v). Mit Ulrich Fuggers Tod im Februar 1584 erfolgte der rechtsgültige Übergang der bereits verpfändeten Bibliothek in den Besitz der pfälzischen Kurfürsten und in den Bestand der Bibliotheca Palatina. Im Zuge der Eroberung Heidelbergs 1622 gelangte die Bibliothek als Geschenk des bayerischen Herzogs Maximilian an Papst Gregor XV. über München nach Rom. Nach dem Frieden von Tolentino am 17. Febr. 1797 kam die Handschrift mit zahlreichen anderen nach Paris und wurde dort Bestandteil der französischen Nationalbibliothek. Aufgrund der Vereinbarungen des Wiener Kongresses von 1815 erfolgte die Rückgabe nach Heidelberg, seither befindet sich der Cod. Pal. graec. 281 im Bestand der Universitätsbibliothek.
- Literatur
- Stevenson, Graeci, S.
157–158; Laurent Calvié, Les extraits pselliens des
Eléments rythmiques d'Aristoxène de Tarente, in: REB 72 (2014), S.
148; Paolo Eleuteri, Francesco Filelfo copista e
possessore di codici greci, in: Paleografia e codicologia
greca. Atti del II Colloquio internazionale (Berlino… 1983), a cura
di Dieter Harlfinger/Giancarlo
Prato, t. I: Testo, Alessandria 1991, S. 175; Anonymi logica et quadrivium, cum scholiis antiquis, ed.
Johan Ludvig Heiberg, Kopenhagen 1929, S. V; Musici scriptores Graeci rec. prooemiis et indicis instr.
Carolus Jan, Leipzig 1895, S. LXXVI; Lexikon zur byzantinischen Gräzität, bearb. von Erich
Trapp u.a., Wien 2017, S. 1150 (Eintragung aufgrund diese
Hs.); Friedrich Loofs, Leontius von Byzanz und die
gleichnamigen Schriftsteller der griechischen Kirche, Leipzig 1887,
S. 102; Stefano Martinelli Tempesta/David
Speranzi, Verso una ricostruzione della biblioteca
greca di Francesco Filelfo. Un elenco di codici, in: Filelfo,
le Marche, l'Europa. Convegno internazionale (12–13 aprile 2016), a
cura di Silvia Fiaschi, Rom 2018, S. 199; Jørgen Raasted, Quis quid ubi quibus auxiliis … .
Notes on the Transmission of the Hagiopolites, in:
Scriptorium 42 (1988), S. 83–92; Fabio Vendruscolo, »Iam pudet me repetere totiens
libros illos«. Sui codici sequestrati a Francesco Filelfo dagli amici
veneziani, in: Libri e biblioteche di umanisti tra Oriente e
Occidente, a cura di Stefano Martinelli
Tempesta/David Speranzi/Federico
Gallo, Mailand 2019, S. 156.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
Inhalt
1) 1r–114v
- Verfasser
- Anonymus.
- Titel
- Philosophiae compendium concisum.
- TLG-Nummer
- 4200.001.
- Angaben zum Text
- f. 1r–50v Α. Συνοπτικὸν συντάγμα φιλοσοφίας (inc. Ὥσπερ οἱ ἀναγιγνώσκοντες …, expl. … καὶ τέχνην ἴχνη λατεῖν + | + τέλος φίλοσοφίας +); f. 51r–63v Β. ἐνταῦθ᾿ ἀριθμῶν συντομωτέρα φράσις (inc. Μέλλοντί μοι καὶ περὶ τῶν …, expl. … παραιτούμενος. τῶν περὶ ἀριθμητικῆς εἴληφε τέλος ἡ σύνοψις :); f. 64r–70r Γ. + τῆς μουσικῆς σύνοψις ἠκριβωμένη + (inc. Μουσικὴν οἱ παλαίοι συνέχειν …, expl. … κατασκευάζεται. τέλος τῆς μουσικῆς); f. 70r–114v Δ. σύνοψις αὕτη γεωμετρίας λόγων (inc. Σημεῖόν ἐστιν οὗ μέρος …, expl. … παραιτοίμεθα. τέλος τῆς ἀστρονομίας).
- Titel (Vorlage)
- 1r + Συνοπτικὸν συντάγμα φιλοσοφίας +.
- Incipit
- 1r Ὥσπερ οἱ ἀναγιγνώσκοντες …
- Textgestaltung
- Auf den Seitenstegen befinden sich ab f. 70r erläuternde, überwiegend rubrizierte geometrische Figuren von der Hand des Schreibers.
- Edition
- Anonymi logica et quadrivium, cum scholiis antiquis, ed. Johan Ludvig Heiberg, Kopenhagen 1929, S. 1–122, 125, 129–144 (ND 1981; diese Hs. Sigle A).
2) 115r–152v
- Verfasser
- Michael Psellus.
- Titel
- De anima.
- Titel (Vorlage)
- 115r δόξαι περὶ ψυχῆς +.
- Incipit
- 115r Ὅτι τῶν ψυχικῶν δυναμέων …
- Explicit
- 152v … τοὐναντίον, λεπτομερέστερος γίνεται.
- Edition
- Migne PG 122, S. 1026C1–1076A11 (zur Zuweisung an Michael Psellus durch Leo Allatius s. ebd. Sp. 504, der diese Hs. erstaunlicherweise jedoch nicht kannte); De commentario anonymo in Aristotelis De anima libros conscripto. Dissert. inaug. quam consensu et auctoritate amplissimi philosoph. ordinis Alma litt. Univer. Heidelbergensi scr. Gulielmus Strehlke, Danzig 1876, S. 26–7117 (im Wesentlichen nach dieser Hs. ediert). Erg. Ioannis Philoponi in Aristotelis ‚De anima‘ libros commentaria ed. Michael Hayduck, Berlin 1897, S. VI–VII, XIV–XIX (Gegenüberstellung von Philoponos- und Psellos-Kommentar).
3) 153r–158v
- Verfasser
- Ps.-Leontius Byzantinus (GND-Nr.: 118571818).
- Titel
- Excerpta Leontina.
- TLG-Nummer
- 2811.012.
- Titel (Vorlage)
- 153r + ἀπὸ τῶν λεοντίων +.
- Incipit
- 153r Ὅτι οὐ ταὐτὸν ὑπόστασις …
- Explicit
- 158v … ἡ αἰτία, ἡ ἐπιγραφή.
- Edition
- Migne PG 86/2, Sp. 2003C1–2009D1 (= Übernahme der Ausgabe von Angelo Mai, Spicilegium Romanum, VII, Rom 1843); Leontios of Byzantium. Complete work. Ed. Brian E. Daley, Oxford 2017, S. 578–584 (alle Ausgaben bieten den Text auf Grundlage dieser Hs.). Es handelt sich um verschiedene Exzerpte aus den Libri tres contra Nestorianos et Eutychianos, cf. CPG 6813.
4) 158v–157v
- Verfasser
- Photius Constantinopolitanus (GND-Nr.: 118594095).
- Titel
- Amphilochiarum excerptum de deitate.
- TLG-Nummer
- 4040.009.
- Titel (Vorlage)
- 156v + Φωτίου τοῦ ἁγιωτάτου π(ατρ)ιάρχ(ου) κωνσταντινουπόλεως ἐκ τῶν ἀμφιλοχίων, κεφάλαιον λη: ἀπόκρισις.
- Incipit
- 158v Εἰ ἀπερίγραπτος ἡ ἐν τῷ …
- Explicit
- 159v … φειδόμενος ἐξελέγχοιτ᾿ ἄν.
- Edition
- Migne PG 101, Sp. 264D4–272A10; Photii Patriarcha Constantinopolitani Epistulae et Amphilochia. Vol. IV: Amphilochiarum pars prima, rec. Basileios Laourdas et Leendart G. Westerink, Leipzig 1986, Nr. 382–96 (= S. 13935–14013; diese Hs. den Herausgebern bekannt, für die Edition jedoch nicht herangezogen).
5) 159v–160v
- Verfasser
- Theodorus Abucurra (GND-Nr.: 119258986).
- Titel
- Disputatio de deo et deitate.
- Titel (Vorlage)
- 159v + διάλεξις αἰρετικοῦ πρὸς ὀρθόδοξον, περὶ θ(εο)ῦ καὶ θεότητο(ς):.
- Incipit
- 159v πότερόν σοι δοκεῖ ταὐτόν ἐστι …
- Explicit
- 160v … ἄνευ τούτων θεωρεῖται.
- Edition
- Migne PG 97, Sp. 1567C1–1568B13.
6) 160v–162r
- Verfasser
- Theodorus Abucurra (GND-Nr.: 119258986).
- Titel
- Disputationis de nomine Dei excerptum.
- Titel (Vorlage)
- 160v + Θεοδώρου φιλοσόφου ἐπισκόπ(ου) κάρων, τοῦ ἀβουκαρᾶ, περὶ θ(εο)ῦ ὀνομάτωμν ὀνομάτων.
- Incipit
- 160v τὸ θεὸς ὄνομα. ἀπό τινος …
- Explicit
- 162r … τέλους, εὐχόμεθα σὺν θεῷ.
- Edition
- Migne PG 97, Sp. 1568C1–1569B11.
7) 162r–164r
- Verfasser
- Theodorus Abucurra (GND-Nr.: 119258986).
- Titel
- Demonstratio quod pater semper generat, filius autem semper generatur.
- Titel (Vorlage)
- 162r τοῦ αὐτοῦ διάλεξις ἀποδεικνύουσα, ὅτι ὁ π(ατ)ὴρ ἀεὶ γεννᾷ, ὁ δὲ ὑ(ιὸ)ς ἀεὶ γεννᾶται.
- Incipit
- 162r αἱρετικός. πότερόν σοι δοκεῖ πᾶν τὸ …
- Explicit
- 164r … ὡς δὲ διωρίσαμεν οὐδαμῶς.
- Edition
- Migne PG 97, Sp. 1561D4–1565B10.
8) 164r–166r
- Verfasser
- Theodorus Abucurra (GND-Nr.: 119258986).
- Titel
- Disputatio cum Nestoriano.
- Titel (Vorlage)
- 164r διάλεξις πρὸς νεστοριανὸν τοῦ αὐτοῦ.
- Incipit
- 164v ὀρθόδοξος. ἰδοὺ πάρεστιν ἀγὼν τῆς διαλέξεως …
- Explicit
- 166r … λύσιν τῆς ἀπορίας.
- Edition
- Migne PG 97, Sp. 1576C8–1580A13.
9) 166r–167r
- Verfasser
- Theodorus Abucurra (GND-Nr.: 119258986).
- Titel
- Disputatio cum Iacobita.
- Titel (Vorlage)
- 166r + ἄλλη διάλεξις τοῦ αὐτοῦ πρὸς ἰακωβίτην:.
- Incipit
- 166r αἱρετικός. πότερόν σοι δοκεῖ ὁ χριστὸς …
- Explicit
- 167r … θεὸς, καὶ ταῦτα οὕτως.
- Nachträge und Rezeptionsspuren
- Der erste antijakobitische Kurzdialog wird in dieser Handschrift nicht überliefert, ist jedoch über den Titel erschließbar.
- Edition
- Migne PG 97, Sp. 1580B1–1581A12.
10) 167r–168r
- Verfasser
- Theodorus Abucurra (GND-Nr.: 119258986).
- Titel
- De differentia propiissima.
- Titel (Vorlage)
- 167r περὶ τῆς ἰδιαίτατα [!] διαφορᾶς.
- Incipit
- 167r ἡ ἰδιαίτατα διαφορὰ διχῶς …
- Explicit
- 168r … συμβεβήκοτα εἰσὶν ὑποστατικά.
- Edition
- Migne PG 94, Sp. 594D12–595D12 (= Anm. 23).
11) 168r–169r
- Verfasser
- Theodorus Abucurra (GND-Nr.: 119258986).
- Titel
- De tempore.
- Titel (Vorlage)
- 168r + τοῦ θεολόγ(ου). πε(ρὶ) χρόνου τοῦ αὐτ(οῦ) ἀβουκαρᾶ:.
- Incipit
- 168r ἐρώτ(ησις). ὁ χρόνος ἐν χρόνῳ …
- Explicit
- 169r … ἐνκινουμένῳ ὡς εἴρηται.
- Edition
- Migne PG 97, Sp. 1585B1–D12.
12) 169v–171r
- Verfasser
- Theodorus Abucurra (GND-Nr.: 119258986).
- Titel
- Doctrina brevis de divinis nominibus.
- Titel (Vorlage)
- 169v + σύντομο(ς) διδασκαλία περὶ θείων ὀνομάτων, τῶν τε κοινῶν τῆς τριάδος καὶ τῶν ἰδικῶν ἑκάστου τῆς τριάδος:.
- Incipit
- 169v ἔστιν ὀνόματα κοινὰ διὰ …
- Explicit
- 171r … ἢ π(ατ)ὴρ σχέσεος.
- Edition
- Migne PG 97, Sp. 1600A11–1601A13.
13) 171r–172r
- Verfasser
- Theodorus Abucurra (GND-Nr.: 119258986).
- Titel
- Origenistarum quaestio ad fidelum.
- Titel (Vorlage)
- 171r ἐρώτησις ὠριγενιαστῶν, πρὸς πιστόν.
- Incipit
- 171r ὁ ἄπιστος· ποία δικαιοσύνη· δέκα·
- Explicit
- 172r … τὴν δικαιοσύνην ταύτην· ειπέ.
- Edition
- Migne PG 97, Sp. 1539C1–1541A13.
14) 172r–v
- Verfasser
- Theodorus Abucurra (GND-Nr.: 119258986).
- Titel
- Infidelis cuiusdam quaestio ad Theodorum.
- Titel (Vorlage)
- 172r + τοῦ αὐτοῦ θεοδώρου ἐπισκόπου κάρων τοῦ ἀβουκαρᾶ ἐρωτήσαντος ἀπίστου.
- Incipit
- 172r ἐρώ(τησις). Οὐχὶ φησὶν ἐν πᾶσι καὶ πανταχοῦ …
- Explicit
- 172v … τῆς δυνάμεως αὐτοῦ.
- Nachträge und Rezeptionsspuren
- Mit dieser Quaestio beschließt der Schreiber einen Hauptabschnitt.
- Edition
- Migne PG 97, Sp. 1539C1–1541A13.
15) 173r–v
- Verfasser
- Theodorus Abucurra (GND-Nr.: 119258986).
- Titel
- Intervallum musicorum tabula.
- Angaben zum Text
- Die Tabelle ist auf den Folgetext zu beziehen.
- Titel (Vorlage)
- 173r ἡ κοινὴ ὁρμασιὰ ἡ ἀπὸ τῆς μουσικῆς μεταβληθεῖσα.
- Incipit
- 173v Ὁ κανὼν οὗτος τῆς ὁρμασίας …
- Explicit
- 173v … ὑπολυδίου ὡς προείρηται.
- Textgestaltung
- Titelzeile, Notationen und Intervallschritte wurden mit karminroter Tinte eingetragen.
- Edition
- Théodore Reinach, La musique grecque, Paris 1926, S. 192–194 (diese Hs. nicht herangezogen).
16) 174r–179v
- Verfasser
- Theodorus Abucurra (GND-Nr.: 119258986).
- Titel
- Expositionis rerum mathematicarum excerpta ΙΙ.
- TLG-Nummer
- 1724.001.
- Angaben zum Text
- Die Grenze zwischen den beiden Exzerpten befindet sich auf f. 178v, l. 10 nach … τοῦ κανόνος ὧδε ἔχει. Dann beginnt das zweite Exzerpt περὶ ἀναλογικῶν mit ἀναλογίας δὲ ὁ μὲν … . Die Textfolge weicht gegenüber der Ausgabe Hillers ab.
- Titel (Vorlage)
- 174r μουσικοῦ κανόνος κατατομή.
- Incipit
- 174r Ἡ τοῦ κανόνος κατατομὴ γίνεται …
- Explicit
- 179v … ἐστὶ πλείων ἢ ἐποκτωκαιδέκατος.
- Edition
- Theonis Smyrnaei expositio rerum mathematicarum ad legendum Platonem utilium rec. Eduardus Hiller, Leipzig 1878, S. 874–939 u. 859–873. Am Ende von f. 179v folgt das bei Hiller, S. 87 abgedruckte Schema (diese Hs. nicht herangezogen, Text weicht etwas ab).
17) 180r–181v
- Verfasser
- Bacchius Senex (GND-Nr.: 100967388).
- Titel
- Isagoges artis musicae excerpta VII.
- Angaben zum Text
- f. 180r Exzerpt I (inc. Εἴδη συμφωνιῶν ἐν …, expl. πέντε δὶς διὰ πασῶν,); f. 180r Exzpert II (Ὅτι τρεῖς τόποι φωνῆς, ὀξὺς, μέσος, βαρύς); f. 180r Exzerpt III (inc. ὅτι πάθη τῆς μελῳδίας …, expl. … ὕπαρξις ἐμμελοὺς φθόγγου); f. 180r, l. 15–v, l. 17 Exzerpt IV (inc. οἱ τοὺς τρεῖς τρόπους …, expl. … τοῦ δὲ μιξολυδίου πεντατόνῳ); f. 180v, l. 17–21 Exzerpt V (inc. τρόπος δέ ἐστι … , expl. … ὅτε δὲ ἐπιτεινομένης); f. 180v, l. 21–181r, l. 5 Exzerpt VI (inc. δηλοῦσι δὲ φθόγγοι …, expl. … διὰ πασῶν καὶ διὰ ε', Z καὶ K); f. 181v, l. 6–12 Exzerpt VII (inc. ἡ οὖν διὰ τεσσάρων …, expl. … ἐκ τόνων ιβ'). Auf f. 181v folgt eine erläuternde Tafel zu den einzelnen Abschnitten: πῶς δεῖ καταλάβεσθαι τὰς διαφορῶν τάξεις.
- Incipit
- 180r Εἴδη συμφωνιῶν ἐν …
- Explicit
- 181r ἐκ τόνων ιβ'.
- Edition
- Die Exzerpte nach einem Apographon dieser Hs. (= Cod. Escor. Y. I. 13, f. 174r–v) ediert von Charles Emile Ruelle, Études sur la musique grecque. Rapport … sur une mission littéraire en Espagne, Paris 1875, S. 117–118; Carl von Jan, Die Eisagoge des Bacchius. Text, krit. App. u. dt. Übers., Straßburg 1890, die u.g. Exzerpte hier auf S. 293 u. 302.
- Bearbeitet von
- Dr. Lars Martin Hoffmann, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.
Zitierempfehlung:
Heidelberg, Universitätsbibliothek Heidelberg, Cod. Pal. graec. 281. Beschreibung von: Dr. Lars Martin Hoffmann (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.
- Katalogisierungsrichtlinien
- Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.