Heidelberg, Universitätsbibliothek Heidelberg, Cod. Pal. graec. 398

Philologische Sammelhandschrift

Pergament · 12, 321 Bll. · 25,0 × 17,5 cm · Konstantinopel · 4. Viertel 9. Jh.


Schlagwörter (GND)
Antike / Wissenschaftsgeschichte / Geographie.
Diktyon-Nr.
32479 .
1av Lateinische Inhaltsbezeichnung v. Hermann Finke
1r–2v vacant
3r–4r Lateinisches Register (von Ignacio du Portu, 1797/98)
4v–6r vacant
6v Lateinische Inhaltsbezeichnung (16./17. Jh.)
7r–8r Pinax
8v–10v vacant
1) 11r–16v Anonymus, Periplus ponti Euxini
2) 17r–30r Flavius Arrianus, Cynegetikus
3) 30v–40r Flavius Arrianus, Periplus ponti Euxini
4) 40v–54v Anonymus, Periplus maris Erythraei
5) 55r–56r Hannon Cathaginensis, Periplus
6) 56v–59v Philon Byzantius, De septem orbis spectaculis
7) 60r–156r Anonymus, Chrestomatheia e Strabone
156v vacat
8) 157r–173r Anonymus, De fluviorum et montium nominibus
9) 173v–188v Parthenius Nicaenus, De amatoriis affectionibus
10) 189r–208v Antonius Liberalis, Historiae mirabiles
11) 209r–215r Hesychius Milesius, Patria Constantinopoleos
215v vacat
12) 216r–236r Phlegon Trallianus, De rebus mirabilibus
13) 236v–243r Apollonius, Historiae mirabiles
14) 243v–261v Antigonus Carystius, Historiarum mirabilium collectio
15) 262r–282r Hippocrates vel Corpus Hippocraticum, Epistuale
282v bis auf eine Ergänzung des 15. Jhs. (siehe Nachträge und Benutzungsspuren) vacat
16) 283r–302r Themistocles, Epistuale
17) 302v–321v Diogenes Sinopensis, Epistuale
18) 322r–331r Ps.-Brutus, Epistularum collectio
331v–333v vacant

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Konstantinopel. Sämtliche Textzeugen der sog. Collectio philosophica stehen mit Konstantinopel in Verbindung, da zum Entstehungszeitpunkt anderweitig kaum Textvorlagen mehr verfügbar waren. Zur Verortung siehe auch die entsprechenden Ausführungen von Marcotte, La collection.
Entstehungszeit
4. Viertel 9. Jh. Aufgrund der Schrift u. des Zusammenhangs mit den übrigen Hss. der sog. Collectio philosophica (siehe Geschichte der Handschrift). Ronconi, Un miscellaneo, S. 36, der S. 36–38 u.a. auch die umfangreiche »Datierungsgeschichte« aus der Sekundärliteratur referiert, tendiert dazu, für die Handschrift das dritte Viertel des 9. Jahrhunderts anzusetzen. Damit käme man jedoch in die überlieferungsgeschichtlich wenig produktive Zeit des Kaisers Michaels III. (842–867) und ließe zu sehr Kaiser Leon VI. (881–912) aus dem Blick, durch den erst die textkonservatorischen Maßnahmen der Zeit umgesetzt werden konnten, und zwar unabhängig von der Frage, ob diese nun durch seinen Lehrer Photios angestoßen wurde oder nicht. Paläographische Indizien für eine frühere Datierung lassen sich nicht benennen.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament (Vor- und Nachsatzblätter u. der moderne Pinax auf verschiedenen neuzeitlichen Papieren).
Umfang
12, 321 Bll.
Format (Blattgröße)
25,0 × 17,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 11 + II5 + (II+1)10 + 6 IV58 + (IV+1)67 + 10 IV147 + (IV+1)156 + 6 IV204 + (IV-4)208 + (IV-1)215 + 5 IV255 + III261 + (IV+1)270 + (IV-1)277 + (III-1)282 + 4 IV314 + (IV+1)323 + IV331 + 1332 + (I-1)333. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 333. Das auf Ignacio du Portu zurückgehende Inhaltsverzeichnis wurde mit den Blättern 2 und 3 des Bifoliums f. 2–5 verklebt, nach f. 208 u. 282 jeweils Blattverlust mit entsprechendem Textausfall. Die Formel gibt die heutige und nicht die ursprüngliche Zusammensetzung der Hs. wieder.
Foliierung
Die heute maßgebliche Foliierung (= 1–333) befindet sich für die Blätter 1–10 im Fußsteg ganz rechts u. wechselt danach in den Kopfsteg ganz rechts. Ab f. 11 ersetzt sie eine frühere, mit brauner Tinte eingetragene Blattzählung, deren Zahlenform auf das 16. Jahrhundert hindeutet und die den Zustand des Buchblocks wiedergibt, bevor die modernen Papierblätter 1–10 ergänzt wurden. Die letztgenannte Zählung dürfte dabei ebenso auf die verschiedenen neuzeitlichen Editionsbemühungen zurückgehen wie die in bestimmten Textstücken ergänzte Recto-/Versozählung. Die Reihenfolge der Bll. 1–10 war zu einem unbekannten Zeitpunkt durcheinandergeraten (siehe die Bleistiftzählung im Kopfsteg rechts f. 4–5, 10, 1–3, 8–9). Die Bezeichnung des ungez. Bl. folgt dem Digitalisat (1a).
Lagenzählung
Griechische Lagenzählung im Kopfsteg rechts zu Beginn der einzelnen Hefte, heute beginnend mit ςʹ (= 6, f. 11r) u. endend mit μδʹ (= 44, f. 315r). Ein Teil der entsprechenden Ziffern ging jedoch durch Beschnitt des Buchblocks verloren.
Zustand
Das Pergament von noch mittlerer Qualität ist teils sehr dünn und rissig. Im Bereich des Buchblocks und insbesondere an Anfang und Ende stärkere Feuchtigkeits- bzw. Lagerungsschäden. Allerdings gibt es nur sehr wenig Textverlust aufgrund von Materialausfall an den Rändern der Blätter. Wie man der Lagenzählung entnehmen kann, fehlen am Anfang (wohl ca.) fünf Quaternionen, die dadurch ausgefallenen Textstücke können jedoch auf der Grundlage eines Apographons aus dem 14. Jh. (= Cod. Athous Vatop. 655) ergänzt werden, so schon Diller 1952, S. 3. Mit Blick auf das Alter der Handschrift lässt sich insgesamt jedoch von einem guten Erhaltungszustand sprechen.
Wasserzeichen
Neuzeitliche Wasserzeichen nur im Bereich des Pinax sowie der Vor- und Nachsatzblätter (zu den entsprechenden Papieren aus Fabriano s. Paul Canart, Les cotes du manuscrit palatin de l'Anthologie, in: Scriptorium 35 [1981], S. 237–238).

Schriftraum
19,1–19,8 × 10,6–11,2 cm (I); 19,5–20,3 × 11 cm (II); 20,0–20,6 × 11,0–11,5 cm (III); 19,5–20,0 × 11,0–11,2 cm (IV); 18,7–19,4 × 10,5–11,2 cm (V); 19,0–19,6 × 10,8–11,5 cm (VI (Wechsel je nach Textgruppe)).
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
33 Zeilen.
Schriftart
Charakteristische reine Minuskel des späteren 9. Jahrhunderts, die gut in den Handschriften der sog. Collectio philosophica belegt ist. Bereits im Katalog von Stevenson wurde auf den teilweise schriftidentischen Cod. Par. gr. 1807 verwiesen, ergänzt sei aber z.B. der Cod. Oxf. Bodl. Clarke 39 (a. 895) sowie die zeitgleichen Rechtshandbüchern wie insbes. das Prochiron legum etwa mit dem sogar noch etwas späteren Cod. Par. suppl. gr. 622. Anstelle der später gebräuchlichen Omikron-Ypsilon-Ligatur begegnet in der vorliegenden Handschrift noch das frühere, dem Omikron überschriebene Ypsilon. Registereinträge, Titel und Randnoten des Hauptschreibers selbst in eher kleiner Majuskelschrift. Dazu wenige erläuternde Skizzen auf den Außenstegen. Außerdem finden sich sehr wenige lateinische Begriffe, der Schreiber war also auch des Lateinischen mächtig, was im 9./10. Jahrhundert gar nicht so selten anzutreffen war.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Ein Schreiber. Aufgrund des Tinten- und Schreibgerätewechsels sowie engzeiligerer Beschreibung einzelnen Blätter entsteht mitunter der Eindruck, ein weiterer Schreiber könnte an der Entstehung der Handschrift beteiligt gewesen sein (siehe etwa die Übergänge f. 208v/209r, 261v/261r, 322v/323r). Davon ist jedoch nicht auszugehen, eher wohl davon, dass einzelne Teile ursprünglich anders zusammengefügt waren – oder nach ihrer Fertigstellung als geographische Materialsammlung zusammengefasst wurden.
Buchgestaltung
Einspaltiger Texteintrag. Die Überschriften wurden ohne Tintenwechsel nur zentriert und etwas vom Text abgesetzt, zur besseren Abgrenzung allerdings in Majuskelschrift ausgeführt und von einfachen Kreuzen begrenzt. Gleichfalls in Majuskelschrift, jedoch unmittelbar am Text wurden etwaige Zwischenüberschriften notiert. Werk- und Abschnittsbeginn sind nur durch eine im Linienschema berücksichtigte Ausrückung nach links hervorgehoben. Kola zur syntaktischen Satzgliederung wurden unmittelbar links neben den Textblock gesetzt. Daneben befinden sich etwaige Zählungen (überstrichene Majuskel), Nachkorrekturen des Schreibers, Erläuterungen, Semeioseis (nicht immer mit Text versehen) oder sog. Graphetai-Vermerke – alle in Majuskelform.
Buchschmuck
Die ursprüngliche Handschrift des 9. Jahrhunderts weist keinerlei Buchschmuck auf, auch wurden keine andersfarbigen Tinten verwendet. Unter anderem auch dies spricht gegen die häufig diskutierte Herkunft der Handschrift aus den kaiserlichen Werkstätten. Nur der Pinax der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zeigt auf f. 2r (= 7r im Digitalisat) über dem Text ein in der Ausführung etwas verunglücktes Flechtkreuz sowie eine Fleuronnéranke vor dem Texteinsatz. Außerdem werden der Titel des Pinax sowie die Eingangsformulierungen zu den einzelnen Indexeinträgen mit zinnoberroter Tinte vom fortlaufenden Text abgesetzt.

Nachträge und Benutzungsspuren
Auf f. 1av teils fehlerhafte und nachträglich mit blauer Tinte auf Ignacio de Portu verbesserte knappe Charakterisierung der Handschrift des früheren Heidelberger Bibliothekars Hermann Finke (1934–35, 1946–47). Die Korrektur geht auf den bekannten Paläographen und Bibliotheksdirektor Karl Preisendanz zurück. F. 3r–4r zeigen ein lateinisches Register, das Friedrich Wilken 1817 aus durchaus guten Gründen zunächst Leo Allatius zugeschlagen hatte (daher auch der entsprechende Eintrag von Finke). Diese Möglichkeit scheidet aufgrund der verwendeten Wasserzeichen des Blatts wie auch aufgrund der Schrift aus. Tatsächlich geht dieses beschreibende Beiblatt auf den 1740 auf Chios geborenen und seit etwa 1770 in Rom lebenden Weltgeistlichen Ignacio du Portu (= τοῦ Πορτοῦ) zurück. Hintergrund war seinerzeit die im Frieden von Tolentino (1797) vereinbarte Übergabe in Rom aufbewahrter Handschriften an die Bibliothèque Nationale in Paris. Für die ursprünglich nur beigegebenen Blätter fand vatikanisches Papier Verwendung, zur Identifikation u. Datierung der entsprechenden Wasserzeichen aus Fabriano wie auch zu Ignacio du Portu s. Paul Canart, Les cotes du manuscrit palatin de l'Anthologie, in: Scriptorium 35 (1981), S. 237–239. Ignacio war – wie auch andere Angehörige seiner Familie – des Französischen mächtig und mit diplomatischen Aufgaben vertraut, so dass seine Mitwirkung an dieser Transaktion durchaus berechtigt erscheint. Seine Schrift konnte der bereits o.g. Karl Preisendanz über das von Ignacio namentlich unterzeichnete Register im UB Heidelberg, Cod. Pal. graec. 356, f. 3r identifizieren. Das Beiblatt wurde zunächst nur gefaltet und beigegeben, dann aber nachträglich mit dem ersten neuzeitlichen Bifolium verklebt und mit dem Buchblock verbunden. Auf f. 6v ein neuzeitlicher Registereintrag von einem Bibliothekar des 16./17. Jahrhunderts Xenophontis, Arriani, Philonis, Philostrati, Apolinarij et diversor(um) fragmenta historica graece scripta, der wohl mit der Aufstellung der Handschrift in der Schlossbibliothek in Verbindung zu bringen ist. F. 7r Bibliotheksstempel der BN Paris (dieser wiederholt auf f. 331r) und der UB Heidelberg. Auf f. 7r–8r folgt der oben unter Buchschmuck bereits charakterisierte und möglicherweise im Zuge des Verkaufs an Ioan Stoiković entstandene griechische Pinax, dessen Schrift sich in die Mitte des 15. Jahrhunderts datieren lässt (nur die letzte Zeile wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ergänzt). Außerdem spricht hier die Verwendung der zinnoberroten Tinte für den östlichen Mittelmeerraum. Die meisten Zusätze zum Text und entsprechende Kennzeichnungsstriche in brauner Tinte auf den Außenstegen gehen auf Johannes Reuchlin zurück (dazu siehe Geschichte der Handschrift.; von ihm auch zeigende Hände wie etwa f. 111r u.a.m.). Von ihm stammen auch die der inhaltlichen Identifizierung dienenden roten Unterstreichungen. Weiterhin hinterließen die einzelnen Herausgeber des 16. Jahrhunderts griechische und lateinische Notae auf den Seitenrändern (so f. 74v, 93r, 112v u.a.m.), auf f. 59v einen entsprechenden Seitenverweis zum Textabbruch, mitunter auch nur Zeilenzählungen oder Seitenzahlen, die mit dem Drucksatz in Verbindung stehen dürften. Außerdem finden sich einige Transkriptionen und Hinweise, die von Friedrich Sylburg stammen dürften (u.a. f. 117v, 118r, 204r). Ein etwas umfangreicherer, womöglich nur dem horror vacui geschuldeter Zusatz findet sich auf f. 282v. Dort trug ein Schreiber des 15./16. Jahrhunderts eine alttestamentarische Chronologie von Adam bis Jakob ein, die am ehesten noch mit Symeon Metaphrastes, Chronicon breve, Migne PG, vol. 110, Sp. 1277C1-D3 übereinstimmt, in vergleichbarer Form aber auch in anderen byzantinisch-chronistischen Werken zu finden ist. Möglicherweise lässt sich dieser Nachtrag sogar mit Johannes v. Ragusa selbst in Verbindung bringen. Im Textblock wurde des Öfteren auch die griechische Akzentuierung mit schwarzer Tinte korrigiert. Eine plausible Zuordnung wie etwa im Falle des UB Heidelberg, Cod. Pal. graec. 252 ist hier jedoch nicht möglich. Auf dem Gegenbl. des Wachspapiers zum Hinterspiegel vatikanischer Signatureintrag.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Barberini und Papst Urban VIII.; vgl. Schunke, Einbände, II, S. 909. Das Marmorpapier der vatikanischen Bindung im Vorder- und Hinterspiegel ist noch erhalten.
Provenienz
Basel / Neuburg / Heidelberg / Rom / Paris.
Geschichte der Handschrift
Geht man davon aus, dass der Cod. Pal. graec. 398, eine der drei bedeutendsten, seit 1815 wieder in Heidelberg aufbewahrten griechischen Handschriften, die byzantinische Hauptstadt bis zu dem unten genannten Verkauf um das Jahr 1437 nicht verlassen hat, gehört er zu den wenigen Vertretern der Palatini graeci, deren Weg bis heute ohne Unterbruch nachgezeichnet werden kann. Wie bereits erwähnt, sieht man in ihm einen Vertreter der in Konstantinopel entstandenen, sog. Collectio philosophica. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bezeichnet man auf diese Weise in historischer Manier einige überlieferungsgeschichtlich sehr bedeutsame Handschriften überwiegend philosophisch-rhetorischen Inhalts, die gegen Ende des 9. Jahrhunderts entstanden sind und einer einzigen Schreiberwerkstatt mit wenigstens sechs Schreibern zugeordnet werden können. Die von ihnen verwendeten Schreibstile fallen nach heutigen Maßstäben teils mehr, teile weniger antikisierend aus. Man muss in diesem Zusammenhang jedoch nicht notwendig von einer bewusst angelegten Sammlung ausgehen. Vielmehr dürfte der Zufall auch keine unbedeutende Rolle bei der Entstehung dieser Codices gespielt haben, wie etwa Filippo Ronconi, La collection herausstellte. Gleichwohl stehen diese Handschriften aber noch sehr nahe am Schriftwechsel von der Majuskel zur Minuskel, dem sie ihre Existenz in erster Linie wohl auch zu verdanken haben. Der Cod. Pal. graec. 398 mit überwiegend geographischen Inhalten stand dabei von Anfang an etwas am Rand dieser Gruppe, aufgrund der Schriftgleichheit wurde er jedoch immer mit dieser zusammengefasst. Messis, Au marges führt dafür nun den sachlich wichtigen Hinweis auf die Unterrichtspraxis der Entstehungszeit an, die im Rahmen des philosophischen Lehrbetriebs auch solche Texte erforderlich machte. Im vorliegenden Fall wurden sachlich zusammenhängende, teils wohl auch unabhängig voneinander beschriebene Hefte (vgl. etwa die in anderer Seitengestaltung beschriebenen Bll. ab f. 209r) miteinander verbunden. Letzteres belegt die Aufeinanderfolge der Reklamanten. Die Handschrift hat sich auf jeden Fall noch in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts in Konstantinopel befunden, was ihre bereits o.g., ebenfalls dort entstandene Abschrift im Cod. Athous Vadop. 655 beweist. Nach Basel gelangt sie über den Dominikanerpater Ioan Stoiković (= Johannes v. Ragusa), der sich als Legat des Unionskonzils von Basel zwischen 1435 und 1437 in Konstantinopel aufhielt und dort aus eigenen Mitteln 61, für uns heute zumeist überlieferungsgeschichtlich recht bedeutende Codices erwerben konnte. Johannes v. Ragusa verstarb 1443 in Lausanne, seine Handschriften hatte er der Bibliothek seines Baseler Stammklosters vermacht, in deren Besitz sie auf diese Weise übergingen. Sein Mitbruder Johannes Cuno erstellte bei dieser Gelegenheit eine Bestandsliste, die Jean Vernet 1961 publizierte (zum vorliegenden Codex siehe Vernet, Les Manuscrits, S. 95; die gesamte Liste in Kurzform wiederholt von Cataldi Palau, Legature, S. 244–248). Vernet war es auch, der den Cod. Pal. graec. 398 mit den Baseler Graeca in Verbindung brachte, entsprechend identifizierte und gleichzeitig auf eine Reihe griechischer Erstdrucke hinwies, deren Text auf dieser Handschrift beruht und die zwischen 1531 (Parthenius) und 1568 (Antonius Liberalis) in Basel veröffentlicht wurden. Die Bestandsliste des Johannes Cuno, in der auch ein Hinwies auf die Benutzung des Cod. Pal. graec. 398 durch Johannes Reuchlin verzeichnet ist (habet doc<tus> R<euchlinus> comodato), fand sich in den Schriften des Beatus Rhenanus. Zu den charakteristischen roten Textunterstreichungen Johannes Reuchlins (f. 11r, 16v u.a.m.) sowie zu seinen griechischen u. lateinische Randnoten (f. 77v, 84r, 89v, 93r, 120r u.a.m.) siehe Nachträge und Benutzungsspuren. Im Zuge der Reformation verfügte die Stadt Basel im Mai 1529 die Auflassung des Dominikanerklosters. Die ehemals Ioan Stoiković und danach den Baseler Dominikanern gehörende Bibliothek wurde dabei in Rechtsfolge den Beständen der Universität Basel zugeschlagen (zu diesen Vorgängen siehe Philipp Schmidt, Die Bibliothek des ehemaligen Dominikanerklosters in Basel, in: Baseler Zs. f. Geschichte und Altertumskunde 18 [1919], S. 177–178). Einige Handschriften wie etwa auch der BAV, Pal. gr. 402, gelangten jedoch auf wohl nicht völlig legale Art und Weise in die Verfügungsgewalt des Baseler Druckers Hieronymus Froben, für den Siegmund Gelen bereits im Jahr 1533 die ersten geographischen Texte aus dem hier behandelten Codex publiziert hatte (= Ἀρριανοῦ περίπλους Εὐξείνου Πόντου. Τοῦ αὐτοῦ περίπλους τῆς Ἐρυθρᾶς θαλάσσης. Ἁννώνος περίπλους Λιβύης. Πλουτάρχου περὶ ποταμῶν καὶ ὀρῶν. Ἐπιτομὴ τῶν τοῦ Στάβωνος γεωγραφικῶν). Hieronymus Froben zögerte danach nicht, für ihn in wirtschaftlicher Hinsicht nunmehr wertlos gewordene, alte Druckvorlagen – wie u.a. auch diese Handschrift – um 1554 an Ottheinrich, zu diesem Zeitpunkt noch Fürst von Pfalz-Neuburg, zu verkaufen. Ottheinrich selbst hatte 1544 aufgrund übergroßer Schulden seinen Besitz und damit auch seine frühere Bibliothek eingebüßt. Zusätzlich wurde er 1546 nach Weinheim exiliert, konnte aber nach dem Fürstenaufstand des Jahres 1552 nach Neuburg zurückkehren, wo er u.a. daranging, eine neue Bibliothek aufzubauen. Frobens Emissäre fanden in Augsburg also nicht nur in Angehörigen der Familie Fugger, sondern auch in Ottheinrich dankbare Abnehmer. Die von Wilken, 1817, S. 137–142, bes. S. 141, aus durchaus guten Gründen vorgetragene und auch von Stevenson, Graeci referierte Hypothese, diese Handschrift stünde vielleicht mit jenen gut 2.000 Codices in Verbindung, die der bedeutende Abt Johannes v. Trittenheim über 24 Jahre hinweg für sein Kloster Sponheim erworben hatte und die nach seinem unfreiwilligen Weggang von dort im Jahr 1507 wieder veräußert werden mussten, trifft also nicht zu. Am 26. Februar 1556 trat Ottheinrich die pfälzische Kurwürde an und übersiedelte mitsamt seiner Bibliothek nach Heidelberg. Der Cod. Pal. graec. 398 wurde zu diesem Zeitpunkt Teil der Schlossbibliothek, also der Bibliotheca Palatina im engeren Wortsinn. Dort hatte um 1568 der Heidelberger Gelehrte Wilhelm Xylander Zugang zu dieser Handschrift, um weitere griechische Texte daraus zu publizieren (s. Antonini liberalis transformationum congeries : Phlegonis Tralliani de Mirabilibus & longaeuis libellus. Eiusdem de Olympiis fragmentum. Apollonii Historiae mirabiles. Antigoni Mirabil. narrationum congeries. M. Antonini Philosophi Imp. Romani, de vita sua Libri XII ab innumeris quibus antea scatebant mendis repurgat & nunc demum vere editi, Basel 1568). Im Zuge der Zerstörung Heidelbergs gelangte dieser überlieferungsgeschichtlich bedeutsame Codex als Geschenk des bayerischen Herzogs Maximilian an Papst Gregor IX. nach Rom. Nach dem Frieden von Tolentino am 17. Febr. 1797 kam er mit zahlreichen anderen Handschriften nach Paris und wurde dort Teil der französischen Nationalbibliothek. Aufgrund der Vereinbarungen des Wiener Kongresses von 1815 erfolgte die Rückgabe nach Heidelberg, seither befindet sich der Cod. Pal. graec. 398 im Bestand der Universitätsbibliothek.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpgraec398
Literatur
Hinweis: Der Cod. Pal. graec. 398 gehört zu den meist beforschten Codices aus dem Bestand der Bibliotheca Palatina. Aus diesem Grund kann hier nur wichtige ausgewählte Literatur angeführt werden. Darüber sind weitere Titel leicht zu finden; Stevenson, Graeci, S. 254–257; Thomas W. Allen, Paleographica III. A Group of Ninth-Century Greek Manuscripts, in: Journal of Philology 21 [41] (1892), S. 49–54; Klaus Alpers, Eine byzantinische Enzyklopädie des 9. Jahrhunderts. Zu Hintergrund, Entstehung und Geschichte des griechischen Etymologikons in Konstantinopel und im italogriechischen Bereich, in: Guglielmo Cavallo/Giuseppe De Gregorio/Marilena Maniaci (ed.), Scritture, Libri e Testi nelle aree provinciali di Bisanzio. Atti del seminario … 1988, I, Spoleto 1991, S. 261 mit Tafel 2; Antonius Liberalis, Les Métamorphoses. Texte établi, trad. et conn. par Manolis Papathomopoulos, Paris 1968, S. XXIII-XXV; La »Collection philosophique« face à l’histoire. Pérpéties et tradition, édité par Daniele Bianconi/Filippo Ronconi, Spoleto 2020 (passim); Kai Brodersen, Reise zu den sieben Weltwundern, Frankfurt a. M. 1992, S. 12, 14–19; Flavii Arriani quae exstant omnia ed. Antoon G. Roos, II: Scripta minora et fragmenta. Editio stereotypa correctior … adiecit Gerhard Wirth, Leipzig 1968, S. XI-XV; Annaclara Cataldi Palau, Legature constantinopolitane del monastero di Prodromo Petra tra i manoscritti di Giovanni di Ragusa (†1443), in: Codices Manuscripti, H. 37/38 (2001), S. 15–16 u. 19 (verbesserter ND in Dies., Studies in Greek Manuscripts, I, Spoleto 2008, S. 12, 243–244 u. 246); Guglielmo Cavallo, Da Alessandria a Costantinopoli? Qualche riflessione sulla ‘collezione filosophica’, in: Segno e Testo 3, 2005, S. 257–258, 261; Karl Christ, Zur Geschichte der griechischen Handschriften der Palatina, in: Zentralbl. f. Bibliothekswesen 36 (1919), S. 15 Anm. 1; Alphonse Dain, La transmission des textes littéraires classiques de Photius à Constantin Porphyrogénète, in: DOP 8 (1954), S. 41; Aubrey Diller, The scholia on Strabo, in: Traditio 10 (1954), S. 31; Diller 1952, 3–10; Epistolographi Graeci rec., recogn., adnotatione critica et indicibus instruxit Rudolphus Hercher, Paris 1873, S. XXXV, LXXIX-LXXX (ND Amsterdam 1965); Follieri, Minuscola, S. 145, Anm. 29; Paradoxographorum Graecorum reliquiae recogn., brevi adnot. crit instr., lat. redd. Alexander Giannini, Mailand 1966, S. 7–8; Alfred V. Gutschmid, Die Heidelberger Handschrift der Paradoxographen (Pal. Gr. 398), in: Neue Heidelberger Jahrbücher 1 (1891), S. 227–237; Vinko Hinz, Kritisches zu den Diogenesbriefen im Palatinus gr. 398 und zu den Griffoliniana, in: Rhein. Mus. f. Philol., n.s., 142 (1999), S. 24–52; Scriptores originum Constantinopolitarum recensuit Theodorus Preger, I, Leipzig 1901, S. III-VI; Hunger, Minuskel- und Auszeichnungsschriften, S. 203–204; Jean Irigoin, L’Aristôte de Vienne, in: JÖbG 6 (1957), S, 5–10; Pierre-Olivier Leroy, Deux manuscrits vaticans de la Geographie de Strabon et leur place dans le Stemma Codicum, in: RHT 8 (2013), S. 37–38; Émile Littré, Ouevres complètes d’Hippocrate, IX, Paris 1861 (ND Amsterdam 1962), S. 309–310; Didier Marcotte, »La collection philosophique«: historiographie et histoire des textes, in: Scriptorium 68 (2014), S. 146–153; Didier Marcotte (Hrsg.), Les géographes grecs, I: Introduction générale. Pseudo-Scymnos, Paris 2000, S. LXXXVIII-C; Didier Marcotte, Le corpus géographique de Heidelberg (Palat. Heidelb. gr. 398) et les origines de la »collection philosophique«, in: Cristina D’Ancona Costa (Hrsg.), The Libraries of the Neoplatonists, Leiden/Boston 2007, S. 167–176; Charis Messis, Au marges de la philosophie, au coeur de la curiosité: le manuscript d’Heidelberg Pal. gr. 398, in: La »Collection philosophique« face à l’histoire. Pérpéties et tradition, édité par Daniele Bianconi/Filippo Ronconi, Spoleto 2020, 209–238 (stellt insbes. die literarisch-rhetorische Bedeutung der Hs. heraus); Brigitte Mondrain, La réutilisation de parchemin ancien dans les livres à Constantinople au XIVe et au XVe siècle. Quelques exemples, de la »collection philosophique« aux folios palimpsestes du Parisinus gr. 1220, in: Libri Palinsesti Greci: Conservazione, Restauro Digitale, Studio. Atti del Convegno Internazionale, a cura di Lucà, Libri palinsesti greci, S. 114 (mit Anm. 7); Eike Müseler, Die Kynikerbriefe. I: Überlieferung. Mit Beiträgen und dem Anhang ‚Das Briefcorpus Ω‘ von M. Sicherl, Paderborn u.a. 1994, S. 76–81; Olimpio Musso, Sulla struttura del cod. Pal. grace. 398 e deduzioni storici letterarie, in: Prometheus 2 (1976), S. 1–10; Pasquale Orsini, Pratiche collettive di scrittura a Bisanzio nei secoli IX e X, in: Segno e Testo 3, 2005, S. 296; Inmaculada Pérez Martin, El libro en Bizancio, compañero de viaje, in: M. Cortés Arrese (Hrsg.), Caminos de Bizancio, Toledo 2007, S. 258; Lidia Perria, L'interpunzione nei manoscritti della ‘collezione filosofica’, in: Dieter Harlfinger u. Giancarlo Prato (Hrsg.), Paleografia e codicologia greca. Atti del II Colloquio internazionale … 1983, Alessandria 1991, S. 202 Anm. 10, 204, Anm. 13; Phlegon Trallianus. Opuscula De rebus mirabilibus et De longaevis ed. Antonio Stamaglia, Berlin u. Boston 2008, S. XII-XVIII; Filippo Roncini, La collection philosophique. Un fantôme historique, in: Scriptorium 67 (2013), S. 119–140; Filippo Roncini, Il Palat. Heid. gr. 398. Un miscellaneo nella ‚collezione philosophica’, in: ders., I manoscritti greci miscellanei. Ricerche su esemplari dei secoli IX-XII, Spoleto 2007, 32–75 u. Taf. I-VI; Martin Sicherl, Epistolographen-Handschriften kretischer Kopisten, in: Scritture, libri e testi nelle aree provinciali di Bisanzio. Atti del Seminario di … 1988, Spoleto 1991, S. 114–116; Martin Sicherl, Platonismus und Textüberlieferung, in: JÖbG 15 (1966), S. 201–229; André Vernet, Les mansucrits grecs de Jean de Raguse, in: Baseler Zs. für Geschichte u. Altertumskunde 61 (1961), S. 95.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 11r–16v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Periplus ponti Euxini.
TLG-Nummer
0075.001.
Angaben zum Text
Text am Anfang unvollständig, beginnt mit <δε>σμοῦ τε πάθος τόδε [!] = S. 41222-423. (ed. Müller; zu dieser Hs., die für die Edition herangezogen wurde, siehe ebd. S. 412).
Nachträge und Rezeptionsspuren
Der Titel wird am Ende wiederholt.
Edition
Geographici Graeci minores, ed. Karl Müller, I, Paris 1855 (ND Hildesheim 1965), S. 41222-423.

2) 17r–30r Digitalisat

Verfasser
Flavius Arrianus (GND-Nr.: 118504436).
Titel
Cynegeticus.
TLG-Nummer
0074.003.
Angaben zum Text
f. 17r–v Pinax.
Titel (Vorlage)
17r Ἀρριανοῦ κυνηγετικός.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Vor dem ursprünglichen Titel ergänzte eine Hand der 2. Hälfte des 14. Jhs. ξενώφωντος ἀθηναίου τοῦ δευτέρου (…). Abschlussformel πλήρης ὁ ἀρριανοῦ κυνηγητικός (f. 30r) wurde nach πλήρης ὁ von derselben Hand des 14. Jhs. überschrieben mit ξενώφωντος ἀθηναίου τοῦ δευτέρου.
Edition
Antoon G. Roos/Gerhard Wirth, Flavii Arriani quae exstant omnia, II, Leipzig 1968, S. 74–102 (diese Hs. Sigle P).

3) 30v–40r Digitalisat

Verfasser
Flavius Arrianus (GND-Nr.: 118504436).
Titel
Periplus ponti Euxini.
TLG-Nummer
0074.004.
Titel (Vorlage)
30v Ἀρριανοῦ ἐπιστολὴ πρὸς τραϊανόν· ἐν ᾗ καὶ περίπλους εὐξείνου πόντου.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Am Ende wird der Titel wiederholt, gefolgt von dem Nachsatz Διώρθωτ(αι) οὐ (πρὸς) σπουδαῖον ἀντίγραφον (f. 40r).
Edition
Antoon G. Roos/Gerhard Wirth, Flavii Arriani quae exstant omnia, II, Leipzig 1968, S. 103–128 (diese Hs. Sigle P).

4) 40v–54v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Periplus maris Erythraei.
TLG-Nummer
0071.001.
Angaben zum Text
In der vorliegenden Hs. wird der Text Flavius Arrianus zugewiesen.
Titel (Vorlage)
40v ἀρριανοῦ περίπλους τῆς ἐρυθρᾶς θαλάσσης.
Edition
Geographici Graeci minores, ed. Karl Müller, I, Paris 1855 (ND Hildesheim 1965), S. 257–305 (diese Hs. für die Erstellung der Edition benutzt).

5) 55r–56r Digitalisat

Verfasser
Hannon Carthaginensis (GND-Nr.: 118720236).
Titel
Periplus.
TLG-Nummer
0064.001.
Titel (Vorlage)
55r Ἅννωνος καρχηδονίων βασιλέως περίπλους, τῶν ὑπὲρ τὰς ἡρακλέους στήλας λιβυκῶν τῆς γῆς μέρων ὃν καὶ ἀνέθηκεν ἐν τῶ τοῦ κρόνου τε μένει, δηλοῦντα, τάδε.
Edition
Geographici Graeci minores, ed. Karl Müller, I, Paris 1855 (ND Hildesheim 1965), S. 1–14.

6) 56v–59v Digitalisat

Verfasser
Philon Byzantius (GND-Nr.: 118641646).
Titel
De septem orbis spectaculis.
TLG-Nummer
2595.001.
Titel (Vorlage)
56v Φίλωνος Βυζαντίου περὶ τῶν ἑπτὰ θεαμάτων.
Explicit
59v … μετεορωφανὲς καὶ περὶ <..>.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Für f. 56–59 von jüngerer Hand Verso-Zählung ergänzt.
Edition
De septem orbis spectaculis graece cum versione Latini duplici Dionysii Salvagnii Boessi et Leonis Alatii … adiecit Johann Conradus Orellius, Leipzig 1816, S. 2–20; Diese Ausgabe übernommen von Kai Brodersen, Reise zu den sieben Weltwundern, Frankfurt a. M. 1992, S. 20–36 (beide aus dieser Hs.); Zum Abbruch des Texts bereits Diller 1952, S. 8.

7) 60r–156r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Chrestomatheia e Strabone.
Angaben zum Text
f. 60r–65r Buch 1; f. 65r–72r Buch 2; f. 72v–76r Buch 3; f. 76v–82v Buch 5 (!); f. 82v–92v Buch 6; f. 92v–110v Buch 7; f. 110v–112v Buch 9 (!); f. 113r–117r Buch 10; f. 117r–122v Buch 11; f. 123r–128v Buch 12; f. 128v–137v Buch 13; f. 137v–140v Buch 14; f. 140v–150r Buch 15; f. 150v–156r Buch 16. f. 156r endet mit der Kapitelüberschrift Στράβωνος γεωγραφικῆς χρηστομαθείας βίβλος ιzʹ.
Titel (Vorlage)
60r Σὺν θεῷ χρηστομάθειαι ἐκ τῶν στράβωνος γεωγραφικῶν βιβλί(ων).
Incipit
60r Ὅτι ὅμηρος πρώτοσι ἐτόλμησεν …
Explicit
156r … κατὰ μῆκος κατάλληος.
Edition
Ἀρριανοῦ περίπλους εὐξείνου πόντου, τοῦ αὐτοῦ περίπλους … Strabonis epitome, Basel 1533, S. 67–205 (aus dieser Hs.).

8) 157r–173r Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
De fluviorum et montium nominibus.
TLG-Nummer
0094.001.
Titel (Vorlage)
157r Πλουτάρχου περὶ ποταμῶν καὶ ὄρων ἐπωνυμίας· καὶ τῶν ἐν αὐτοῖς εὑρισκομένων.
Incipit
157r ὑδάσσης· χρυσίππη διὰ μνῆμιν ἀφροδίτη …
Explicit
173r : … ἀριστοτέλης ἐν δʹ ποταμῶν.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Der Titel wird am Ende des Textblocks wie angegeben wiederholt.
Edition
Ἀρριανοῦ περίπλους εὐξείνου πόντου, τοῦ αὐτοῦ περίπλους … Plutarchus de fluminibus & montibus, Strabonis epitome, Basel 1533, S. 41–66 (aus dieser Hs.).

9) 173v–188v Digitalisat

Verfasser
Parthenius Nicaenus (GND-Nr.: 119523558).
Titel
De amatoriis affectionibus.
TLG-Nummer
0655.004.
Angaben zum Text
f. 173v Pinax.
Titel (Vorlage)
173v Παρθενίου περὶ ἐρωτικῶν παθημάτων.
Edition
Jane L. Lightfoot, Parthenius of Nicea. The poetical fragments and the Ἐρωτικὰ παθήματα, Oxford 1999, S. 307–364 (Singulärüberlieferung in dieser Hs.); Parthémius de Nicée, Passions d’amour. Texte grec établi, trad. et commenté par Michèle Biraud/Dominique Voisin/Arnaud Zucker, Grenoble 2008 (Singulärüberlieferung in dieser Hs.).

10) 189r–208v Digitalisat

Verfasser
Antonius Liberalis (GND-Nr.: 119106345).
Titel
Historiae mirabiles.
TLG-Nummer
0651.002.
Angaben zum Text
Dem Text sind zwei unterschiedliche Pinakes vorangestellt, nämlich f. 189r u. 189v, beide ediert von Papathomopoulos (S. XXXIII-XXXIV u. XXXV-XXXVII).
Titel (Vorlage)
189r Ἀντωνίου Λιβεράλις μεταμορφώσεων συναγωγή.
Edition
Anton Westermann, Mythographoi. Scriptores poeticae historiae graeci, Braunschweig 1843 (diese Hs. Sigle P); Antonius Liberalis, Les Métamorphoses. Texte établi, trad. et comm. par Manolis Papathomopoulos, Paris 1968, S. XXXIII-XXXVII u. 1–70 (heute maßgebliche Textausgabe; diese Hs. Sigle P als einer der zentralen Textzeugen); Die unter der Geschichte der Handschrift angeführte Erstausgabe durch Wilhelm Xylander (Basel 1568) ist nach wie vor heranzuziehen, da nach f. 208 zwischenzeitlich Blattverlust eingetreten ist.

11) 209r–215r Digitalisat

Verfasser
Hesychius Milesius (GND-Nr.: 100967760).
Titel
Patria Constantinopoleos.
TLG-Nummer
2274.005.
Titel (Vorlage)
209r Πάτρια κωνσταντινουπόλεως κατὰ ἡσυχίου ἰλλουστρίου.
Edition
Scriptores originum Constantinopolitarum recensuit Theodorus Preger, I, Leipzig 1901, S. 1–18 (diese Hs. Sigle P).

12) 216r–236r Digitalisat

Verfasser
Phlegon Trallianus (GND-Nr.: 1119991390).
Titel
De rebus mirabilibus.
TLG-Nummer
0585.004.
Angaben zum Text
Text setzt ohne eigenen Titel ein und ist am Anfang nur unvollständig überliefert.
Edition
Paradoxographorum Graecorum reliquiae recogn., brevi adnot. crit. instr., lat. redd. Alexander Giannini, Mailand 1966, S. 170–218 (diese Hs. Sigle P); Phlegon Trallianus. Opuscula De rebus mirabilibus et De longaevis ed. Antonio Stragmaglia, Berlin/Boston 2008, S. 1–60 (diese Hs. Sigle P).

13) 236v–243r Digitalisat

Verfasser
Apollonius (GND-Nr.: 118645471).
Titel
Historiae mirabiles.
TLG-Nummer
0569.001.
Angaben zum Text
Die Textüberlieferung ist unvollständig.
Titel (Vorlage)
236v Ἀπολλωνίου ἱστορίαι θαυμάσιαι.
Edition
Paradoxographorum Graecorum reliquiae regon., brevi adnot. crit. instr., lat. redd. Alexander Giannini, Mailand 1966, S. 120–142 (diese Hs. Sigle P).

14) 243v–261v Digitalisat

Verfasser
Antigonus Carystius (GND-Nr.: 118503383).
Titel
Historiarum mirabilium collectio.
TLG-Nummer
0568.001.
Titel (Vorlage)
243v Ἀντιγόνου ἱστορίων παραδόξων συναγωγή.
Explicit
261v … ἐὰν μὲν οὖν τὸ πλῆ|<θος>.
Edition
Paradoxographorum Graecorum reliquiae recogn., brevi adnot. crit instr., lat. redd. Alexander Giannini, Mailand 1966, S. 32–106 (diese Hs. Sigle P).

15) 262r–282r Digitalisat

Verfasser
Hippocrates vel Corpus Hippocraticum (GND-Nr.: 11855140X).
Titel
Epistulae.
TLG-Nummer
0627.055.
Angaben zum Text
Die Reihenfolge weicht gegenüber dem gedruckten Text ab, nämlich Briefe 1–9, 25, 11–20, 23–24.
Titel (Vorlage)
262r ἱπποκράτους ἱατροῦ κῴου ἀσκληπιάδεως ἐπιστολαὶ διάφοροι.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Schreibernotiz am Ende des Textblocks mit Bezug auf die in dieser Hs. unvollständige Überlieferung des Briefcorpus ζητητέον τὸ λεῖπον τῆς ἐπιστολῆς, καὶ τὴν πρὸς πτολεμαῖον ὁλόκαμπρον (!). Blattfolge zwischen f. 270 u. 278 gestört, daher zu korrigieren zu 269, 271–277, 270, 278 (wie bereits von Friedrich Sylburg und früheren Nutzern angemerkt).
Edition
Émile Littré, Ouevres complètes d’Hippocrate, IX, Paris 1861 (ND Amsterdam 1962), S. 312–320, 400–402, 324–388, 392–400 (diese Hs. Sigle b1 nur bedingt herangezogen).

16) 283r–302r Digitalisat

Verfasser
Themistocles (GND-Nr.: 100635318).
Titel
Epistulae.
TLG-Nummer
0055.001.
Titel (Vorlage)
283r Θεμιστοκλέους ἐπιστολαί.
Edition
Epistolographi Graeci rec., recogn., adnotatione critica et indicibus instruxit Rudolphus Hercher, Paris 1873, S. 741–762 (ND Amsterdam 1965; Ausgabe nach dieser Hs.).

17) 302v–321v Digitalisat

Verfasser
Diogenes Sinopensis (GND-Nr.: 118525867).
Titel
Epistulae.
TLG-Nummer
1325.001.
Angaben zum Text
Reihenfolge weicht vom gedruckten Text ab: Briefe 20, 13, 41, 15, 16, 42, 21, 17, 22, 51, 23, 24, 18, 48, 14, 19, 27, 30–34, 43, 9, 44, 10, 35, 36, 45, 37, 38, 11, 12, 39, 8, 50, 46, 47, 40, 49, 28, 25, 4, 5, 7, 1–3, 6. Es fehlen die Briefe 26, 29 u. 49.
Titel (Vorlage)
302v Διογένους ἐπιστολαί.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Titel wird am Ende des Textblocks wiederholt.
Edition
Epistolographi Graeci rec., recogn., adnotatione critica et indicibus instruxit Rudolphus Hercher, Paris 1873, S. 235–258 (ND Amsterdam 1965; diese Hs. Sigle P).

18) 322r–331r Digitalisat

Verfasser
Ps.-Brutus (GND-Nr.: 118516361).
Titel
Epistolarum collectio.
TLG-Nummer
1803.001.
Angaben zum Text
f. 322r–v Prooimium; f. 323r–331r Briefe 1–73.
Titel (Vorlage)
322r Μιθριδάτου τῶν βρούτου ἐπιστολῶν συναγωγή.
Edition
Epistolographi Graeci rec., recogn., adnotatione critica et indicibus instruxit Rudolphus Hercher, Paris 1873, S. 177–191 (ND Amsterdam 1965; diese Hs. Sigle P).


Bearbeitet von
Dr. Lars Hoffmann, Universitätsbibliothek Heidelberg, 21.06.2021.
Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.
Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.