Katalogisierungsrichtlinien Palatini latini
Katalogisierungsrichtlinien des Projekts „Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.“
Als Basis der Erschließung dienen die Digitalisate der Palatini latini, die sich heute in der Biblioteca Apostolica Vaticana befinden, sowie die Originale von vier Codices Palatini latini in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. lat. 454, 729, 912 und 1969).
Um der Masse an Handschriften begegnen zu können, die im Rahmen des Projekts zu bearbeiten sind, wurde eine kompaktere Form der Beschreibung gewählt. Diese Kompakterschließung ist in der Beschreibung der äußeren Merkmale kürzer gehalten als jene, welche die Richtlinien der DFG vorgibt. Da dem Nutzer die Digitalisate der Manuskripte zur Verfügung stehen, erübrigen sich hier raumgreifende Erläuterungen. Entsprechend gilt es auch im inhaltlichen Teil zu reduzieren. Ausführungen zu Autorschaft und Textgenese werden nur im Ausnahmefall geboten, angegeben wird in der Regel das ,Incipit‘ und das ,Explicit‘, die Aufnahme weiterer Initien ist auf Einzelfälle beschränkt. Dabei wird bei der Transkription eine diplomatische Wiedergabe gewählt, wobei Eingriffe in dem Sinne Anwendung finden, dass Wörter prinzipiell in Kleinschreibung wiedergegeben und lediglich Eigennamen großgeschrieben werden. Auch die Interpunktion entspricht heutigen Gepflogenheiten. Im Register hingegen werden die Initien in normierter Form ausgegeben.
Maße und Lagenverhältnisse der Handschriften wurden im Rahmen der Digitalisierung in den Räumen der Biblioteca Apostolica Vaticana von wissenschaftlichen Hilfskräften der Universitätsbibliothek Heidelberg erfasst. Die komplett sichtbaren Wasserzeichen wurden ebenfalls vor Ort digitalisiert, in der Heidelberger Bild- und Multimediadatenbank heidICON erschlossen und in die Web-Präsentation der Handschrift eingebunden.
Die Beschreibungen wurden in das TEI-P5-Format übertragen, um so den technischen Ausgangspunkt u.a. für die Weiterverarbeitung der Daten in Bibliotheksverbünden (SWB, K10+) zu bilden, und die Inhalte in Online-Bibliothekskatalogen recherchierbar zu machen.
In diesem Projekt werden jene Signaturen nicht beschrieben, die bereits zuvor in zwei Projekten bearbeitet wurden. Eines erfasste die klassischen lateinischen Texte in der Vaticana1; Michael Kautz beschrieb in einem umfassenden Katalog2 die Handschriften, die aus dem Skriptorium oder der Bibliothek des Klosters Lorsch stammen.
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1Les manuscrits classiques latins de la Bibliothèque Vaticane, Bd. 2.2, Les manuscrits classiques latins de la Bibliothèque Vaticane. Fonds Palatin, Rossi, Ste-Marie Majeure et Urbinate, beschr. von Jeannine FOHLEN / Colette JEUDY / Élisabeth PELLEGRIN / Yves-François RIOU, Paris 1982.
2Bibliothek und Skriptorium des ehemaligen Klosters Lorsch. Katalog der erhaltenen Handschriften, bearb. von Michael KAUTZ, 2 Bde., Wiesbaden 2016
Gefördert durch:
DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft