Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 149
Sammelhandschrift
Papier · 1, 316, 1 Bll. · 20,5 × 16 cm · Kreta · 2. Hälfte 15. Jh.
- Schlagwörter (GND)
- Antike / Kaiserzeit / Libanius / Epistolographie / Briefsammlung / Epictetus / Philosophie / Stoa / Iulius Pollux / Lexikographie / Hermogenes / Rhetorik / Reden.
- Diktyon-Nr.
- 65881.
1ar–1av | vacat | |
1r | Lateinisch-griechisches Inhaltsverzeichnis | |
1v–2r | vacant | |
2v | Schenkungsexlibris | |
3r | Griechisches Inhaltsverzeichnis | |
3v | vacat | |
1) | 4r–145v | Libanius, Epistulae |
146r–148v | vacant | |
2) | 149r–163v | Epictetus, Enchiridion |
3) | 164r–290v | Iulius Pollux, Onomasticon |
291r–292v | vacant | |
4) | 293r–312v | Theophrastus, Characteres |
313r | vacat | |
5) | 313v–317v | Hermogenes, De ideis 1,3–12 |
6) | 318r | Syrianus, Sopater, Marcellinus, Scholia in Hermogenis status |
7) | 318r | Ioannes Doxapatres, Prolegomena in Hermogenis librum περὶ εὑρέσεως |
8) | 318r | Anonymus, In Hermogenem de figuris in libris περὶ εὑρέσεων et περὶ ἰδέων |
318v–319*v | vacant |
Kodikologische Beschreibung
- Entstehungsort
- Kreta. Das bezeugt die subscriptio des Aristobulos Apostoles auf f. 290v: ἀριστόβουλος ἱεροδιάκονος καὶ ταύτην τὴν βίβλον ἐν κρήτῃ ἐξέγραψα. Emmanuel Zacharides war dort Mitarbeiter bei Aristobulos Apostoles (vgl. RGK I, Nr. 27 und 114).
- Entstehungszeit
- 2. Hälfte 15. Jh. In diese Zeit deuten die beiden Kopisten Emmanuel Zacharides (vgl. RGK I, Nr. 114 = III, Nr. 189) und Aristobulos Apostoles (vgl. RGK I, Nr. 27 = III, Nr. 46).
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Westliches Papier.
- Umfang
- 1, 316, 1 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 20,5 × 16 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- (I-1)1a + 33 + (II-1)6 + 17 IV142 + III148 + 16 IV278 + V288 + II292 + 3 IV316 + 2318 + (I-1)319*. Bl. entfernt hinter 6. In der Zählung übersprungen: Bll. 178, 179, 189, 191. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 319*.
- Foliierung
- Vatikanische Foliierung mit Bleistift in der rechten oberen Ecke der
Rectoseite (1–318). Auf f. 157 folgt ein ungezähltes Blatt,
darauf regulär f. 158; ebenso auf f. 196, das nachträglich mit Bleistift als
196a foliiert wurde. Die Zahlen 178 und 179 wurden bei der Zählung
ausgelassen, auf f. 177 folgt direkt f. 180; ebenso wurden 189 und 191
ausgelassen, auf f. 188 folgt f. 190 und auf f. 190 dann f. 192. Neuer sind
die Seitenzahlen mit Bleistift, die auf f. 1r und 2r eine ältere
2 bzw. 3 mit eckigen Klammern versehen und
durch 1 bzw. 2 ersetzen; von derselben Hand
dürfte auch die Foliierung auf f. 196a stammen.
Unter der vatikanischen Foliierung befindet sich im Libanius-Text (f. 4r–145v) von f. 4r bis 6r eine ältere Foliierung mit schwarzer wässriger Tinte rechts neben der ersten Zeile des Textes, die mit der Zahl 93 einsetzt und mit 95 aufhört. Ab f. 7r erscheint rechts neben der letzten Zeile des Textes eine mit 1 einsetzende Foliierung mit schwarzer wässriger Tinte (Ende: f. 145r: 139). Rezenter ist die Nummerierung der Briefe mit Bleistift.
Im Enchiridion (f. 149r–163v) erscheint eine mit 1 einsetzende Foliierung mit schwarzer wässriger Tinte mittig unter der letzten Zeile des Textes (Ende: f. 163r: 16).
Im Onomasticon (f. 164r–290v) erscheinen an den äußeren Seitenrändern von f. 164v bis 171r kleine schwarze Seitenzahlen von 1 bis 14 (bisweilen zwei pro folio, teils mit p. eingeleitet), eventuell Verweise auf eine Ausgabe.
In den Characteres (f. 293v–312v) und in De ideis (f. 313v–317v) erscheint eine mit 1 einsetzende Foliierung mit schwarzer wässriger Tinte mittig am oberen Seitenrand (Ende: f. 317r: 25). In beiden Werken wird also durchgängig gezählt. Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 157a, 196a, 319*).
- Lagenzählung
- Der Lagenbeginn wird etwa in der Mitte oder rechts am oberen
Rand der Rectoseite mit griechischen Ziffern gezählt (Beginn: f. 4r: α; Ende: f. 317r: μα). Diese Lagenzählung stammt vom Schreiber
Emmanuel Zacharides.
Ab f. 63r ist in der rechten unteren Ecke der Rectoseite eine abweichende Lagenzählung mit griechischen Ziffern sichtbar, die jeweils eine Nummer niedriger ausfällt; mit dieser Markierung des Lagenbeginns korrespondiert gelegentlich eine Kennzeichnung des Lagenendes an derselben Position auf der Versoseite. Teile dieser Lagenzählung könnten ebenso von Emmanuel Zacharides stammen.
Die in den Libanius-Briefen begonnene Lagenzählung läuft rechts am oberen Rand auf der Rectoseite im Enchiridion, im Onomasticon, in den Characteres und in De ideis weiter. Allerdings erscheint rechts am unteren Rand der Rectoseite in den genannten Werken (mit Ausnahme der Characteres und De ideis, die als ein Werk zusammengenommen werden) jeweils eine bei α beginnende Lagenzählung, die ebenfalls Emmanuel Zacharides zuzuteilen sein dürfte. Im Onomasticon wird außerdem jeweils bis zur Lagenmitte am rechten Rand etwa in der Mitte der Rectoseite mit arabischen Ziffern gezählt, was vermutlich rezenter ist.
- Zustand
- Gut erhalten mit gelegentlichen Flecken, welche die Lesbarkeit nicht beeinträchtigen. Teilweise Beschädigungen und Löcher am Falz.
- Wasserzeichen
- Wasserzeichen aufgrund der Größe der Hs. nicht digitalisiert.
- Schriftraum
- 15 × 9,5 cm.
- Spaltenanzahl
- 1 Spalte.
- Zeilenanzahl
- 25 Zeilen.
- Schriftart
- Die Schrift des Emmanuel Zacharides stellt eine individuelle fast senkrechte Gebrauchsschrift mit prägnanten Ober- und Unterlängen dar. Die des Aristobulos Apostoles ist minimal nach rechts geneigt und weist nur geringe Ober- und Unterlängen auf.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Die Handschrift weist zwei Hauptschreiber auf: F. 4r–145v, 149r–163v, 293r–371v wurden von Emmanuel Zacharides kopiert (RGK I Nr. 114 = III Nr. 189; vgl. Gamillscheg/Harlfinger 1978, S. 306), vgl. das Unterschriftskürzel auf f. 145v und die subscriptio auf f. 163v: ἐμμανουῆλ χείρ‘ τεῦξ‘ ἐπικτήτου τύπους. - F. 164r–290v wurden von Aristobulos Apostoles geschrieben (RGK I Nr. 27 = III Nr. 46; vgl. Canart 2008, Tome I, S. 17), vgl. die subscriptio auf f. 290v: ἀριστόβουλος ἱεροδιάκονος καὶ ταύτην τὴν βίβλον ἐν κρήτῃ ἐξέγραψα. - Die verschiedenen Scholien zu Hermogenes auf f. 318r stammen von einem dritten Schreiber, bei dem es sich um Johannes Reuchlin (zur Schrift vgl. RGK II Nr. 219; Schriftvergleich anhand SBB-Berlin, Ms. lat. f. 239) handeln dürfte, da Tintenfarbe und Duktus ähnlich wie auf f. 1r sind.
- Buchgestaltung
- Die Libanius-Briefe folgen aufeinander, wobei die
Adressaten bzw. die Textinitialen als Trennelement fungieren. Die
Adressaten erscheinen in der Regel unmittelbar vor dem Briefbeginn,
gelegentlich sind sie aber an den Rand gesetzt.
Die einzelnen Kapitel des Enchiridion folgen aufeinander, wobei Initialen und die Abschnittszählung am Rand den Beginn eines neuen Kapitels markieren.
Die einzelnen Bücher des Onomasticon folgen aufeinander, wobei Seilbänder die Bücher voneinander trennen. Auf den 1. Abschnitt des 1. Buches folgt ein Inhaltsverzeichnis; ab dem 2. Buch steht dieses Inhaltsverzeichnis, sofern vorhanden, am Anfang.
Auf den Prolog der Characteres folgt ein Inhaltsverzeichnis. Die einzelnen Kapitel folgen aufeinander, wobei Überschriften und Initialen als Trennelement fungieren.
Die Kapitel von De ideis folgen aufeinander, wobei Überschriften und Initialen den Beginn eines neuen Absatzes signalisieren.
Insgesamt sind zwischen den einzelnen Werken Leerseiten gelassen mit Ausnahme des Übergangs vom Enchiridion zum Onomasticon auf f. 163v/164r.
- Buchschmuck
- Über den Libanius-Briefen erscheint auf f. 4r ein roter Titelbalken. Die
Überschrift, die Adressaten der Briefe sowie die Briefe selbst weisen eine
rote Initiale auf.
Denselben Dekor zeigt auch das Enchiridion, wo sich außerdem über dem roten Titelbalken ein roter Flechtbandknoten befindet, Kapitel rote Initialen erhalten und am Rand eine rote Kapitelzählung erscheint.
Das Onomasticon besitzt über der roten Überschrift ein rotes Seilband mit Zacken, worüber ein Flechtbandknoten gesetzt ist. Der übrige Dekor der Bücher folgt dem bisherigen Konzept, wobei Kapitelüberschriften rot sind.
Die Characteres besitzen denselben Dekor, allerdings befindet sich über der Überschrift eine rot-schwarze Girlande aus Flechtbandknoten. Vor dem Inhaltsverzeichnis erscheint eine rote Girlande. Die roten Überschriften weisen jeweils schwarze Initialen auf. - De ideis hat grundsätzlichen denselben Buchschmuck wie der Rest der Handschrift. Die roten Überschriften besitzen außerdem schwarze Initialen.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Signaturschild der BAV auf dem Vorderspiegel. Schenkungsexlibris an Papst
Gregor XV. auf f. 2v. Griechisches Inhaltsverzeichnis auf f. 3r.
Die Eintragungen zum Inhalt der Handschrift (Hic continentur infrascripti libri…) auf f. 1r stammen von Johannes Reuchlin (zur Schrift vgl. RGK II Nr. 219 – das dort gegebene Beispiel passt freilich besser zu den Scholien Reuchlins auf f. 318r; Schriftvergleich anhand SBB-Berlin, Ms. lat. f. 239). Darunter notiert Reuchlin drei Zitate: Vos exemplaria graeca nocturna versate manu diurna (Horaz, ars 268f.); Dicam de istis graecis suo loco, M. fili (Cato, ad fil. frg. 1); Graiis ingenium, graiis dedit ore rotundo Musa loqui (Horaz, ars 323f.). Derselbe Eintrag findet sich in UB Heidelberg, Cod. Pal. graec. 132, f. 5*r und in BAV, Pal. gr. 139, f. IIr.
Ein später eingeklebter Papierausschnitt auf f. 1r mit einem lateinischen Inhaltsverzeichnis passt zur üblichen Beschriftung der Handschriften aus dem Besitz Fuggers.
Die Scholien auf f. 318r sind wohl ebenfalls von Reuchlin hinzugesetzt worden (siehe Angaben zu Schrift / Schreibern).
Marginalien im Text stammen von Reuchlin, Sylburg und eventuell von einem dritten Bearbeiter.
- Einband
- Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909.
- Provenienz
- Augsburg / Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Johannes Reuchlin hat mit dieser Handschrift gearbeitet (vgl. das Inhaltsverzeichnis auf f. 1r, die Marginalien aus seiner Feder und die Scholien auf f. 318r), wo und wann ist allerdings unbekannt. Später ist sie vermutlich durch die Vermittlung von Henri Estienne nach 1547 in den Besitz Ulrich Fuggers übergegangen (vgl. BAV, Pal. lat. 1950, f. 186r: Epictetus. char. 149. hen.; BAV, Pal. lat. 1950, f. 189v: Libanii epistolae. char. 149. hen.; f. 192r: Pollucis libri tres. char. 149. hen.; f. 193v: Theophrasti characteres. char. 149. hen.). Fugger übersiedelte 1564 nach Heidelberg, wohin ihm seine Bibliothek 1567 folgte, und vermachte sie nach seinem Tod 1584 an Kurfürst Friedrich IV. 1623 wurde die Hs. als Kriegsbeute nach Rom gebracht, wo sie sich seitdem befindet.
- Literatur
- Stevenson, Graeci, S.
80f.; Canart 2008, Tome I, S. 17; Foerster 1903-23, Bd. 9, S. 115, 211; Ernst Gamillscheg/Dieter Harlfinger,
Specimen eines Repertoriums der griechischen Kopisten, in:
JÖB 27, 1978, S. 306; Paul Moore, Iter Psellianum, A Detailed Listing of
Manuscript Sources for All Works Attributed to Michael Psellos, Including a
Comprehensive Bibliography, Toronto 2005 (Subsidia
mediaevalia 26), S. 543; Theophrast, Charaktere, 1. Band: Textgeschichte und Text
hrsg. und erklärt von Peter Steinmetz, München 1960, S.
1.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
Inhalt
1) 4r–145v
- Verfasser
- Libanius (GND-Nr.: 11857258X).
- Titel
- Epistulae.
- TLG-Nummer
- 2200.001.
- Angaben zum Text
- Gelegentliche Marginalien vom Schreiber. Wenige Hinweise zur Verteilung der Briefe finden sich bei Foerster 1927, S. 115, 211.
- Titel (Vorlage)
- 4r Λιβανίου σοφιστοῦ· ἐπιστολαί.
- Incipit
- 4r Ἴσως μὲν ἐμοὶ καὶ πρὸς τὰ παρόντα βοηθεῖν ἐθελήσεις.
- Explicit
- 145v τέλος τῶν ἐπιστολῶν λιβανίου κοαίστορος τοῦ σοφιστοῦ.
- Edition
- Foerster 1903-23, Bd. 10 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen); Foerster 1903-23, Bd. 11 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).
2) 149r–163v
- Verfasser
- Epictetus (GND-Nr.: 118530577).
- Titel
- Enchiridion.
- TLG-Nummer
- 0557.007.
- Titel (Vorlage)
- 149r ἐγχειρίδιον ἐπικτήτου κεφάλαιον πρῶτον.
- Explicit
- 163v τέλος ἐγχειριδίου τοῦ ἐπικτήτου.
- Nachträge und Rezeptionsspuren
- Die lateinischen Marginalien dürften von Reuchlin (zur Schrift vgl. RGK II Nr. 219; Schriftvergleich anhand SBB-Berlin, Ms. lat. f. 239) stammen. Zusätzliche Anmerkungen durch eine weitere Hand.
- Edition
- Epictetus, Encheiridion edidit Gerard J. Boter, Berlin/New York 2007, S. 1–57 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).
3) 164r–290v
- Verfasser
- Iulius Pollux (GND-Nr.: 107569884).
- Titel
- Onomasticon.
- TLG-Nummer
- 0542.001.
- Angaben zum Text
- f. 164r–201v Liber 1; f. 201v–227r Liber 2; f.
227r–241r Liber 3; f. 241r–259r Liber 4; f.
259r–271r Liber 5; f. 271r–290v Liber 6. -
Das 1. Buch endet auf f. 201v am Ende von 1,254 (Edition
Bethe). Das 2. Buch beginnt auf f. 201v mit 2,5 (Edition
Bethe), ebenso das 3. auf f. 227r mit 3,5 (Edition
Bethe); das 5. Buch fängt auf f. 259r mit 5,9 (Edition
Bethe) an.
Nach f. 214r folgt eine Leerseite, jedoch ohne Textverlust, was auch Sylburg (Schriftvergleich anhand BAV, Pal. lat. 429bis, f. 259r) unten auf f. 214r mit nil deest vermerkt hat. Auf f. 258v ist hingegen Text ausgefallen: Dort endet zunächst 4,182 (καὶ μὴν καὶ σικύα ἕν τι τῶν ἐργαλείων), worauf 4,184 folgt (νοσημάτων δ’ ὀνόματα κεφαλαλγία) und der Rest der Seite frei bleibt; auf f. 259r geht es jedoch mit 4,208 weiter.
Das 6. Buch endet mit 6,186 (τῷ δὲ στρατιώτῃ ἀριστεῖα καὶ ἐπινίκεια).
Wenige Anmerkungen am Rand vom Schreiber.
- Titel (Vorlage)
- 164r ἀρχὴ τοῦ πολυδεύκους βιβλίων ὀνομαστικῶν.
- Explicit
- 290v τῷ δὲ στρατιώτῃ ἀριστεῖα καὶ ἐπινίκεια.
- Schrift / Schreiber
- Kopiert von Aristobulos Apostoles, bei dem Emmanuel Zacharides, der Schreiber der restlichen Handschrift, Mitarbeiter war.
- Nachträge und Rezeptionsspuren
- Die lateinischen Marginalien dürften von Reuchlin (zur Schrift vgl. RGK II Nr. 219; Schriftvergleich anhand SBB-Berlin, Ms. lat. f. 239) stammen.
- Edition
- Pollucis onomasticon, Fasciculus prior lib. I-V continens e codicibus ab ipso collatis denuo edidit et adnotavit Ericus Bethe, Leipzig 1900, S. 1–305 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen); Pollucis onomasticon, Fasciculus posterior lib. VI-X continens e codicibus ab ipso collatis denuo edidit et adnotavit Ericus Bethe, Leipzig 1931, S. 1–47 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).
4) 293r–312v
- Verfasser
- Theophrastus (GND-Nr.: 118621793).
- Titel
- Characteres.
- TLG-Nummer
- 0093.009.
- Angaben zum Text
- Auf f. 301r lautet im Kapitel ΜΙΚΡΟΛΟΓΙΑΣ Ι (vgl. Edition Steinmetz 1960, S. 78) die Überschrift fälschlicherweise Περὶ μακρολογίας. Der zur Handschriftengruppe C gehörige Text (vgl. Steinmetz 1960, S. 1) bricht auf f. 312v nach κακῶς λέγειν (28,6) aufgrund seiner Vorlage ab. Unterhalb des Textendes hat Zacharides in roter Tinte noch die Überschrift Περὶ φιλοπονηρίας (29) geschrieben, diese dann jedoch wieder durchgestrichen und mit τέλος unterschrieben. Am Rand einige Verbesserungen durch den Schreiber.
- Titel (Vorlage)
- 293r Θεόφραστος πολύκλειτος.
- Explicit
- 312v τέλος.
- Nachträge und Rezeptionsspuren
- Auf f. 293v hat Johannes Reuchlin (zur Schrift vgl. RGK II Nr. 219; Schriftvergleich anhand SBB-Berlin, Ms. lat. f. 239) einige der aufgezählten Charaktereigenschaften intralinear mit Übersetzungen ins Lateinische versehen.
- Edition
- Theophrast, Charaktere, 1. Band: Textgeschichte und Text hrsg. und erklärt von Peter Steinmetz, München 1960, S. 62–102 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).
5) 313v–317v
- Verfasser
- Hermogenes (GND-Nr.: 118703765).
- Titel
- De ideis 1,3–12.
- TLG-Nummer
- 0592.004.
- Angaben zum Text
- Der Text beginnt mit 1,3,209 und endet mit 1,12,294 (Edition Rabe).
- Titel (Vorlage)
- 313v ἑρμογένου περὶ ἀναπαύσεως.
- Incipit
- 313v Ἡ ἀνάπαυσις δῆλον ὡς οἰκεία τις εἶναι συνθήκῃ κατ’ ἀνάγκην ὀφείλει.
- Explicit
- 317v νυνὶ δὲ ἤδη μετὰ τὸν περὶ κάλλου, περὶ γοργότητος ἂν εἴη λέγειν.
- Edition
- Hugo Rabe, Hermogenis opera, Leipzig 1913, S. 233–311 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).
6) 318r
- Titel
- Scholia in Hermogenis status.
- TLG-Nummer
- 2047.001.
- Angaben zum Text
- Der Text findet keine Entsprechung im TLG und weist gemäß Stichproben keine Gemeinsamkeiten mit dem Werk des Trophonius auf. Stattdessen hat er teilweise einen ähnlichen Wortlaut wie die Scholien des Syrianus, Sopater und Marcellinus zu den Status des Hermogenes, bes. 4,800. Gemäß Moore 2005, S. 543 handelt es sich allerdings um ein Werk des Michael Psellos.
- Titel (Vorlage)
- 318r Τροφωνίου σοφιστοῦ.
- Incipit
- 318r Ἐὰν ἄδηλον ἦ κατ’ οὐσίαν τὸ κρινόμενον.
- Explicit
- 318r Καὶ ἐπὶ τοῦ ἐν ἀρείῳ πάγῳ δικαστηρίου χρῆσις προοιμίων οὐκ ἦν. Ex Trophonio.
- Schrift / Schreiber
- Vermutlich Johannes Reuchlin (siehe Angaben zu Schrift / Schreibern‘).
- Edition
- Rhetores Graeci ex codicibus florentinibus … emendiatores et auctiores edidit Christianus Walz, vol. 4, Stuttgart 1833, S. 800 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).
7) 318r
- Verfasser
- Ioannes Doxapatres (GND-Nr.: 100949509).
- Titel
- Prolegomena in Hermogenis librum περὶ εὑρέσεως.
- TLG-Nummer
- 3027.003.
- Angaben zum Text
- Der Text hat keine exakte Entsprechung im TLG, gibt aber in ähnlichem Wortlaut 14,369,2f. und 14,371,11f. wieder.
- Incipit
- 318r Τί διαφέρει τόμος καὶ τμῆμα.
- Explicit
- 318r τὸ δὲ τμῆμα μερικῆς καὶ οὐ τελείας.
- Schrift / Schreiber
- Vermutlich Johannes Reuchlin (siehe Angaben zu Schrift / Schreibern‘‘).
- Edition
- Rhetores Graeci, Volumen XIV, Prolegomenon Sylloge edidit Hugo Rabe, Leipzig 1931 (ND Stuttgart/Leipzig 1995), S. 369, 371 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).
8) 318r
- Verfasser
- Anonymus.
- Titel
- In Hermogenem de figuris in libris περὶ εὑρέσεων et περὶ ἰδέων.
- TLG-Nummer
- 5024.021.
- Angaben zum Text
- Der Text beginnt mit 3,704,16 und läuft dann bis zum Ende, wobei in der Regel nur die Lemmata genannt werden, Erklärungen und Zitate aber fehlen.
- Incipit
- 318r Κωλικὸν ἐν ταὐτῷ δὲ καὶ κομματικόν.
- Explicit
- 318r Ἐπιδιόρθω σ[ις].
- Schrift / Schreiber
- Vermutlich Johannes Reuchlin (siehe Angaben zu Schrift / Schreibern‘‘).
- Edition
- Rhetores Graeci ex codicibus florentinibus … emendiatores et auctiores edidit Christianus Walz, vol. 3, Stuttgart 1834, S. 704–711 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).
- Bearbeitet von
- Dr. Janina Sieber, Dr. Anne-Elisabeth Beron, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 149. Beschreibung von: Dr. Janina Sieber, Dr. Anne-Elisabeth Beron (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.
- Katalogisierungsrichtlinien
- Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.