Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 180

Homer, Ilias

Pergament · 2, 256, 1 Bll. · 25,9 × 18,3 cm · Florenz · Mitte 15. Jh.


Schlagwörter (GND)
Epos / Humanismus.
Diktyon-Nr.
65912.
1ar–1av vacat
2ar Titel
2av Manetti-Index, Schenkungsexlibris
1) 1r–256r Homerus, Ilias

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Florenz.
Entstehungszeit
Mitte 15. Jh. Vor 1459.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament; Vorsatzblätter Papier (f. 1a, 257*) und Pergament (f. 2a).
Umfang
2, 256, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
25,9 × 18,3 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 12a + 23 V230 + IV238 + V248 + IV256 + (I-1)257*. Vorderspiegel ist Gegenbl. zu 1a, Hinterspiegel Gegenbl. zu 257*.
Foliierung
Mit arabischen Ziffern am rechten oberen Seitenrand recto (f. 1–256). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 2a, 257*).
Lagenzählung
Griechische Zahlen auf erster Rectoseite links unten; der Quinio f. 239–248 ist laut Lagenzählung und Text die 6. Lage und an falscher Stelle eingebunden.
Zustand
Gut erhalten.

Schriftraum
18,4 × 9,4–14,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
30 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Ἰωάννης Σκουταριώτης/Johannes Scutariota; siehe RGK I, Nr. 183, RGK II, Nr. 242, RGK III, Nr. 302. Scutariota war im Hause Manetti als Lehrer und Schreiber beschäftigt; vgl. Den Haan 2019, S. 275.
Buchgestaltung
Gemäß der Homertradition sind die 24 Bücher mit den Buchstaben des griechischen Alphabets bezeichnet. Auf die Buchüberschrift folgt jeweils eine Zeile mit Inhaltsangabe, dann folgt der Text.
Buchschmuck
Überschriften rubriziert, ebenso die leicht vergrößerten Initialbuchstaben; vor Buch 23 und 24 wurde beides weggelassen.

Nachträge und Benutzungsspuren
Capsa-Nr. f. 2ar: C. 102; Manetti-Index f. 2av: Jannocii Manetti, Ilias homeri libri xxiiij; ebda. Zahl 1255; lateinische Annotationen zu vertauschten Lagen mit griechischen Reklamanten auf f. 50v, 51r, 238v, 248v; Stempel der BAV auf f. 1r und 256r.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten); vgl. Schunke, Einbände, II, S. 909.
Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Der Codex stammt aus dem Besitz des Florentiner Humanisten Giannozzo Manetti (1396–1459), dessen Handschriften um 1550 in die Bibliothek Ulrich Fuggers (1526–1584) übergegangen sind. 1584 gelangte der Nachlass Ulrich Fuggers in die Bibliotheca Palatina.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_180
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 94; Haan 2019.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–256v Digitalisat

Verfasser
Homerus (GND-Nr.: 11855333X).
Titel
Ilias.
TLG-Nummer
0012.001.
Angaben zum Text
f. 1r–11r Buch I; f. 11r–19r Buch II; f. 19r–27r Buch III; f. 27r–36r Buch IV; f. 36r–50v, 239r Buch V; f. 239r–248r Buch VI; f. 248r–v, 51v–58r Buch VII; f. 58r–67r Buch VIII; f. 67r–79r Buch IX; f. 79r–88v Buch X; f. 88v–103r Buch XI; f. 103r–110v Buch XII; f. 110v–124v Buch XIII; f. 124v–133r Buch XIV; f. 133v–145v Buch XV; f. 145v–160r Buch XVI; f. 160r–173r Buch XVII; f. 173r–183r Buch XVIII; f. 183r–190r Buch XIX; f. 190r–198v Buch XX; f. 198v–208v Buch XXI; f. 209r–217v Buch XXII; f. 217v–232v Buch XXIII; f. 232v–256r Buch XXIV.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Auf 1r–12r (in lib. I und am Beginn von lib. II der Ilias) befinden sich hauptsächlich auf Griechisch, in Teilen aber auch auf Latein zahlreiche interlineare Erklärungen und Umschreibungen zu homerischen Begriffen sowie eine ausführliche Kommentierung an allen Texträndern; Den Haan äußert die Vermutung, dass es sich hier vielleicht sogar um handschriftliche Notizen von Manetti selbst handeln könnte.
Edition
Martin L. West, Homeri Ilias, 2 Bde., Leipzig 1998/2000 (Hs. nicht herangezogen).


Bearbeitet von
Dr. Janina Sieber, Vinzenz Gottlieb, Universitätsbibliothek Heidelberg, 17.06.2020.
Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.
Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.