Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 195

Sammelhandschrift

Papier, Pergament · 2, 113, 3 Bll. · 22,5 × 15 cm · I. Oberitalien / II. s.l. / III. Florenz (?) · I. Anfang 15. Jh. / II. 1430/1431 / III. Mitte 15. Jh.


Schlagwörter (GND)
Lexicon / Fabeln / Grammatik / Gebete / Zahlen / Wörterliste / Palimpsest.
Diktyon-Nr.
65927.
1ar–v vacant
Ir Schenkungsexlibris
Iv vacat
Faszikel I
Scriptura inferior
1) Ar–Hv Franciscus Zabarella, Super tertium Decretalium (Palimpsest)
Scriptura superior
2) Ar–Cv Anonymus, Lexicon grammaticum
Dr–v vacat
3) Er Credo Nicaeno-Constantinopolitanum
4) Er Ave Maria
5) Ev Iohannes Evangelista, Evangelium
6) Fr–Hr Anonymus, Grammaticalia
Faszikel II
7) 1r–74r Pseudo-Cyrillus Alexandrinus, Lexicon
74v–76v vacant
Faszikel III
8) 77r–103r Aesopus, Fabulae

Kodikologische Beschreibung

Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier, Pergament.
Umfang
2, 113, 3 Bll.
Format (Blattgröße)
22,5 × 15 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Hs. aus 3 Faszikeln zusammengesetzt (I. Bl. A–H; II. Bl. 1–76; III. Bl. 77–105). (I-1)1a + 1I + … + (I-1)106*. Vorderspiegel ist Gegenbl. zu 1a, Hinterspiegel Gegenbl. zu 106*.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (A–H, 1–105); f. 1–6 auch als I – O; f. 77–105 auch als 1–29. Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 106*).
Lagenzählung
Keine Lagenzählung vorhanden.
Zustand
Teilweise ist die Tinte zerstört und musste nachgebessert werden; es gibt Stock- und Schimmelflecken.
Wasserzeichen
Wasserzeichen aufgrund der Größe der Hs. nicht digitalisiert. An einigen Stellen sind sie dennoch ansatzweise erkennbar (f. 73, 78, 79 und 84: Kreuz im Kreis?).

Buchgestaltung
Die Hs. ist zusammengesetzt aus drei Faszikeln (Fasz. I: A–H; Fasz. II: 1–76; Fasz. III: 77–103). Vom Inhalt her wäre eine Bestimmung zur Erstlektüre im Rahmen von Griechischunterricht denkbar.

Nachträge und Benutzungsspuren
Schenkungsexlibris Maximilians von Bayern an Papst Gregor XV. ist auf Ir aufgeklebt, dazu Signaturen. Stempel der BAV auf Ar, 103r.
Auf Hv Titel, Provenienzbezeichnung Maneti, Signatur 195, außerdem der Vermerk ἄρξουχει (ähnlich Pal. gr. 269, f. Av) … (auf dem Kopf stehend) ποσοι τυποι των σιδρητικων; Darunter ist eine hebräische Textzeile: Jeremiah 29,11–12, dazu dreimal die Wörter Ele Shmot (אלה שמות), eingerahmt von dem Wort RiQ (ריק), das als Abkürzung für Joseph Colon ben Solomon Trabotto, genannt Maharik, stehen kann.
Auf Ar befinden sich die Capsa-Nr. C. 195, die Allacci-Signatur 301. und die heutige Signatur 195. Darüber sind die Titel von Werken, die heute nicht mehr enthalten sind: De nativitate moribus usque successionem. De gestis regis. De moribus virtutibus. - Auf 74r befindet sich eine Subskription des Schreibers in Zwölfsilbern: ἔπαυσε χριστὸς θαυματουργεῖν σαββάτω, ἔπαυσε κἀμοῦ τοὺς πόνους εν σαββάτω. Τάλανος οἰκτροῦ μιχαὴλ νοταρίου· ἐν ἓξ τῶν χρόνων χιλιάδι τὸ τρέχων· συν ἑκατοσταῖς δὶς τετράκις καὶ μίαν· καὶ τριάκοντα καὶ συν τούτοις ἐννέα: κύκλος φεραυγοὺς ἡλίου πέμπτος αὖθις τέταρτος καὶ νῦν ὁ κύκλος τῆς σελήνης.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, Bd. 2, S. 909.
Provenienz
Florenz / Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Die Hs. befand sich in der Bibliothek von Gianozzo Manetti (vgl. Provenienzeintrag auf Hv). Zahlreiche Bücher daraus gelangten bis 1555 an Ulrich Fugger. Dessen Bibliothek gelangte 1567 nach Heidelberg und wurde 1584 an Kurfürst Friedrich IV. vererbt. 1623 wurde sie nach Rom gebracht, wo sie sich noch heute befindet.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_195
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 98; Chauncey E. Finch, The fables of Aesop in Urb. Gr. 135, in: Transactions and Proceedings of the American Philological Association 103, 1972, S. 127–132 passim; Joseph R. Berrigan, The Latin Aesop of the early Quattrocento: the Metrical Apologues of Leonardo Dati, in: Manuscripta 26, 1982, S. 18 und 22; Paul Botley, Learning Greek in Western Europe, 1396–1529: Grammars, Lexica, and Classrooms Texts, in: Transactions of the American Philosophical Society 2/2010, S. 63, 79, 192 (Anm. 127), 199 (Anm. 78); Antonio Rollo, Alle origini della lessicografia umanistica, in: Jacqueline Hamesse/José Meirinhos, Glossaires et Lexiques Médiévaux inédits. Bilan et perspectives. Actes du Colloque de Paris, 7 mai 2010, Porto 2011, S. 181–213, hier S. 189–190; Martin Schaller, Rez. von: Glossaires et Lexiques Médiévaux inédits. Bilan et perspectives. Actes du Colloque de Paris, 7 mai 2010, édité par Jacqueline Hamesse et José Meirinhos, Porto 2011 (Fédération Internationale des Instituts d’Études Médiévales. Textes et Études du Moyen Âge. Gabinete de Filosofia Medieval. Facultade de Letras da Universidade do Porto), in: Codices Manuscripti & Impressi 87/88, 2013, S. 65–66; Stefec 2014, S. 137–206, hier S. 191; Antonio Rollo, Lettura degli auctores e costruzione dei lessici nella scuola di greco del primo Umanesimo, in: Stefano Martinelli Tempesta/David Speranzi/F. Gallo (Hrsg.), Libri e biblioteche di umanisti tra Oriente e Occidente, Mailand 2019 (Fonti e studi 31), S. 269–286, hier S. 285; Gábor Bolonyai, A szótárírás ferrarai műhelyében, in: Antik Tanulmányok 64, 2020, S. 45–74, hier S. 45, Anm. 1.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Faszikel I (Bl. A–H)

Sachtitel / Inhalt
Griechische Grammatik.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Oberitalien.
Entstehungszeit
Anfang 15. Jh. Die Scriptura inferior ist wahrscheinlich nach 1404 entstanden, worauf der Inhalt hindeutet (siehe Geschichte der Handschrift). Somit lässt sich annehmen, dass die Scriptura superior nach 1410 geschrieben wurde.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Pergament.
Umfang
8 Bll.
Format (Blattgröße)
22,5 × 15 cm (bei einigen Bll. größer, Überstehendes wird eingeklappt).
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
IVH.
Foliierung
Foliierung auf jeder Rectoseite in der rechten oberen Ecke (f. A–H).
Lagenzählung
Keine Lagenzählung erkennbar.
Zustand
Auf dem ersten Blatt ist der Text teilweise verwischt oder ausgeblichen, an einigen Stellen später nachgebessert. Flecken am oberen Rand, die aber die Lesbarkeit nicht beeinträchtigen. Überstehende Ränder wurden nicht überall abgeschnitten, sondern eingeklappt. Der Text bildet bereits die zweite Beschriftung des Pergaments: darunter befindet sich ein Teil eines Dekretalen-Kommentars. Als Autor kommt Francisco Zabarella in Frage. Der Kommentar ist getilgt worden, bleibt aber an einigen Stellen lesbar.

Schriftraum
15,8 × 10,8 cm.
Spaltenanzahl
3 Spalten (Ar–v, Bv), 1 Spalte (Br, Cr–v, Er–v), variierend (Fr–Hv).
Zeilenanzahl
Zeilenzahl varrierend.
Linierung
13C1 oder 23C1.
Schriftart
Lateinische Hand: italienischer Stil.
Hebräische Hand: italienische Semi-Kursive.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Griechische Hand: im Stil der Schule von Chrysoloras zugehörig (vgl. Rollo 2011, S. 190). Die Schrift ähnelt der von Palla Strozzi (RGK I, Nr. 337bis) und Leonardo Bruni (RGK III, Nr. 381), beides Schüler von Chrysoloras. Ob die lateinische Schrift von der selben Hand stammt, ist nicht bekannt.
Buchgestaltung
Die Gestaltung ist im Stil von frühneuzeitlichen Grammatiken zum Griechischlernen. Zur Beschreibung siehe Rollo, 2011, S. 189–190.

Nachträge und Benutzungsspuren
S. zum Codex.

Provenienz
Florenz / Augsburg / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Der Faszikel ist ein Palimpsest. Der ältere, ausradierte Text stammt aus der Hs. eines lateinischen Dekretalenkommentars. Er ähnelt dem Kommentar des Francesco Zabarella (1360–1417) zum 3. Dekretalenbuch. Zu diesem Buch existiert im Vatikan sonst kein Manuskript (vgl. Stephan Kuttner, Francesco Zabarella’s Sommentary on the Decretals: A note on the editions and the Vatican manuscripts, in: Bulletin of the medieval canon law 16, 1986, S. 97–101, hier S. 98). Entstanden ist der Text wahrscheinlich zwischen 1404 und 1410 (vgl. Dieter Girgensohn, Francesco Zabarella aus Padua. Gelehrsamkeit und politisches Wirken eines Rechtsprofessors während des großen abendländischen Schismas, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Kanonistische Abteilung, Bd. 79 [1993], S. 232–277, hier S. 251). Zwangsläufig muss dann die Scriptura superior jünger als dieses Datum sein.
Sie stammt möglicherweise aus dem Umfeld von Manuel Chrysoloras (siehe Schreiber) und könnte früher Bestandteil einer anderen Hs. gewesen sein (siehe Inhaltsangaben auf Ar). Der Eintrag von Maharik auf Hv lässt Rätsel offen. Eine Verbindung zu dem etwas älteren Manetti ist möglich, aber bisher nicht belegt.

Inhalt

1) Ar–Hv Digitalisat

Verfasser
Franciscus Zabarella (GND-Nr.: 118808222).
Titel
Super tertio Decretalium.
Angaben zum Text
Es könnte sich um den Kommentar zu den Dekretalen in lateinischer Sprache handeln, wie Stichproben von Br ergaben. Auf den Bll. Ar und Hv ist kaum noch Text zu erkennen.
Schrift / Schreiber
Auf den Bll. D und E ist die Schrift etwas größer als auf den anderen.
Textgestaltung
Dieser Text bildete den Untertext des Pergaments. Später wurde er getilgt und mit dem griechischen Text überschrieben. Ar nicht erkennbar; Av einspaltiger Text; Br bis Hv zweispaltiger Text. Die Bll. B bis G wurden vor der Wiederbeschriftung um 90 Grad gedreht.
Edition
Cardinal Zabarella, In tertium decretalium, Lyon 1557, ab S. 16.

2) Ar–Cv Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Lexicon grammaticum.
Angaben zum Text
Ar–Bv: lateinisch-griechisches Verzeichnis von Adverbien; Br enthält Interjektionen, Konjunktionen und Adverbien. Cr Übersicht über Phonetik: Buchstaben, gegliedert in Vokale und Konsonanten; Cv Verbalformen.
Bolonyai, S. 45, scheint dieses Lexikon übersehen zu haben.
Incipit
Ar hodie σήμερον heri χθὲς.
Explicit
Cv τὸ ὂν τοῦ ὄντος.
Textgestaltung
Anordnung in drei Spalten (Ar–v, Bv), bestehend aus einem lateinischen Wort und der griechischen Übersetzung. Auf Cr ist eine tabellarische Übersicht.

3) Er Digitalisat

Titel
Credo Nicaeno-Constantinopolitanum.
Angaben zum Text
Dieses Glaubensbekenntnis enthält die Filioque-Formel, was für die griechische Kirche eher ungewöhnlich ist. Dies spricht dafür, dass die Hs. für Christen der lateinischen Kirche bestimmt war, vielleicht als Griechischlehrbuch..
Incipit
Er πιστεύω εἰς ἕνα θεὸν πατέρα παντοκράτορα.
Explicit
Er καὶ ζωὴν τοῦ μέλλοντος αἰῶνος ἀμήν.
Schrift / Schreiber
Sehr sorgfältige Minuskelschrift mit senkrechten Buchstaben; Epsilon-Iota-Verbindung ist die einzige Ligatur.

4) Er Digitalisat

Titel
Ave Maria.
Angaben zum Text
Variante des Englischen Grußes mit ungewöhnlichem Einschub (siehe Explicit).
Incipit
Er Χαῖρε. Κεχαριτωμένη.
Explicit
Er ὅτι σωτῆρα ἔτεκε τῶν ψυχῶν ἡμῶν. ἁγία θεοτόκε πρέσβευε ὑπὲρ ἡμῶν.
Schrift / Schreiber
Sehr sorgfältige Minuskelschrift mit senkrechten Buchstaben; Epsilon-Iota-Verbindung ist die einzige Ligatur.

5) Ev Digitalisat

Verfasser
Iohannes Evangelista (GND-Nr.: 118557815).
Titel
Evangelium.
TLG-Nummer
0031.004.
Angaben zum Text
Beginn des Johannes-Evangeliums (Io 1,1–17).
Incipit
Ev Ἐν ἀρχῆ ἦν ὁ λόγος.
Explicit
Ev διὰ ἰησοῦ χριστοῦ ἐγένετο.
Schrift / Schreiber
Sehr sorgfältige Minuskelschrift mit senkrechten Buchstaben; Epsilon-Iota-Verbindung ist die einzige Ligatur.
Edition
28Nestle-Aland.

6) Fr–Hr Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Grammaticalia.
Angaben zum Text
Zahlzeichen von 1 bis 900 000 mit dazugehörigem Zahlenwert, anschließend die Deklination der Zahlen 1 bis 5. Zum Schluss folgt ein Zitat aus der Odyssee (6,119 und 13,200).
Incipit
Fr α ὁ εἷς ἡ μία τὸ ἓν.
Explicit
Hr ὤ μοι ἐγώ, τέων αὖτε βροτῶν ἐς γαῖαν ἱκάνω.
Schrift / Schreiber
Der Homervers stammt von einer anderen Hand der 1. Hälfte des 15. Jhs.

Faszikel II (Bl. 1–76)

Sachtitel / Inhalt
Lexikon des Cyrill von Alexandrien.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
s.l. Unbekannt.
Entstehungszeit
1430/1431. Laut Subskription (f. 74r).
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
76 Bll.
Format (Blattgröße)
22,5 × 15 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
9 IV72 + II76.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. 1–76), zusätzlich Fortsetzung der Buchstaben-Foliierung aus Faszikel I (f. I–O für f. 1–6).
Lagenzählung
Keine Lagenzählung erkennbar.
Zustand
Einige Stockflecken, sonst gut erhalten.
Wasserzeichen
Wasserzeichen aufgrund der Größe der Hs. nicht digitalisiert.

Schriftraum
15,5 × 9 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
23 Zeilen.
Schriftart
Senkrechte, sehr klare Minuskelschrift mit deutlicher Worttrennung. Die Oberlängen sind relativ stark ausgeprägt. Bei den Initialen kommen gelegentlich auch Majuskeln vor.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Eine einzige Hand: Michael Notarius (vgl. Subskription 74r; RGK III, Nr. 474).
Buchschmuck
Jeder Eintrag beginnt mit einer rubrizierten, aber kaum vergrößerten Initiale. Der Beginn eines neuen Anfangsbuchstabens ist durch rubrizierte Überschrift und Zierleiste gekennzeichnet.

Nachträge und Benutzungsspuren
Einige Stockflecken, sonst gut erhalten.

Provenienz
Florenz / Augsburg / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Da Iohannes Scutariota lange Zeit im Dienst Manettis in Florenz gewirkt hat, ist die Hs. mit hoher Wahrscheinlichkeit dort entstanden.

Inhalt

7) 1r–74r Digitalisat

Verfasser
Pseudo-Cyrillus Alexandrinus (GND-Nr.: 118523139).
Titel
Lexicon.
Angaben zum Text
Das Lexikon ist einsprachig und erklärt griechische Wörter mit Synonymen. Die Ordnung der Einträge folgt weitgehend dem Alphabet, wobei die Sortierung nur die ersten zwei Buchstaben umfasst. Gelegentlich gibt es Abweichungen davon. Botley, S. 79, bezeichnet das Lexicon fälschlich als Greek-Latin.
Titel (Vorlage)
1r ἀρχὴ συν θεῷ λεξικὸν κατὰ στοιχίων τοῦ ἁγίου κυρίλλου πατριάρχου ἀλεξανδρείας.
Incipit
1r Απτοὺς, προσητοὺς. ἀβέβηλον καθαρόν.
Explicit
73v ὠχεῖτο· ἐκάθιτο· ὤχρὸς, χλοερός.
Textgestaltung
Jeder neue Anfangsbuchstabe bekommt eine rubrizierte Überschrift und Zierleiste oder anderen Schmuck.

Faszikel III (Bl. 77–105)

Sachtitel / Inhalt
Aesops Fabeln.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Florenz (?).
Entstehungszeit
Mitte 15. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
29 Bll.
Format (Blattgröße)
22,5 × 15 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
2 V96 + (V-1)105.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. 77–105) mit Bleistift, fortlaufend aus Faszikel I und II; dazu weitere Foliierung des Faszikels (f. 1–29) mit Tinte, wahrscheinlich älteren Datums.
Lagenzählung
Keine Lagenzählung erkennbar.
Zustand
Beschädigungen am Anfang, Ende und an den Rändern; durchgehend Stockflecken, aber kein Textverlust.
Wasserzeichen
Wasserzeichen aufgrund der Größe der Hs. nicht digitalisiert.

Schriftraum
15,5 × 8 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
24–27 Zeilen.
Schriftart
Unbekannte Hand: Sehr eng gedrängte kalligraphische Minuskel des 15. Jhs. Häufig fehlen Akzente oder wurden erst nachträglich gesetzt, teilweise mit roter Tinte.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Iohannes Scutariota (RGK I, Nr. 183) hat die Rubrizierungen 77r–79r geschrieben; der Rest stammt von einer unbekannten Hand.
Buchgestaltung
Die Fabeln folgen unmittelbar aufeinander in alphabetischer Sortierung nach dem Incipit.
Buchschmuck
Rubrizierte Initialen und Überschriften zu Beginn jeder Fabel, zudem rubrizierte Nummerierung. Zwei verschiedene Rottöne kommen zum Einsatz. Weitere Zierelemente sind nicht vorhanden.

Provenienz
Florenz / Augsburg / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Da Iohannes Scutariota lange Zeit im Dienst Manettis in Florenz gewirkt hat, ist die Hs. mit hoher Wahrscheinlichkeit dort entstanden.

Inhalt

8) 77r–103r Digitalisat

Verfasser
Aesopus (GND-Nr.: 118647180).
Titel
Fabulae.
TLG-Nummer
0096.002.
Titel (Vorlage)
77r αἰσώπου μύθοι σοφοὶ· καὶ ἐπιλύσεις αὐτῶν· οὗτος ὁ αἴσωπος ὁ καὶ λογομυθοποιὸς, λυδὸς μὲν ἦν τῶ γένει· τύχη δὲ δοῦλος ἐν ἀθῆναις τῆ μάχω, τῆ καλουμένη ρεγία.
Incipit
77r ἀλώπηξ μηδέποτε θεασαμένη λέοντα.
Explicit
103r ἐξελεῖν πρῶτον τὸν σκόλοπα.
Schrift / Schreiber
Die letzte Fabel auf 88r ist von einer anderen, weniger geübten Hand geschrieben.
Textgestaltung
Zählung der Fabeln in margine. Die 184 Fabeln sind alphabetisch nach Incipits geordnet, wobei 97r die alphabetische Ordnung von vorn beginnt. Die Fabeln werden in margine mit rubrizierten griechischen Zahlen gezählt, wobei die Zahlen 80–89 und 180–189 fehlen.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Die Hs. wird als paraphrast zur Collectio Augustana der Aesop-Hss. gezählt.
Edition
August Hausrath/Herbert Hunger, Corpus fabularum Aesopicarum, Bd. 1.1–1.2, Leipzig 1959–1970 (Hs. herangezogen als Sigle 11).


Bearbeitet von
Vinzenz Gottlieb, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 195. Beschreibung von: Vinzenz Gottlieb (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.