Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 271

Iohannes Zonaras, Epitome Historiarum

Papier · 3, 287, 2 Bll. · 32,0 × 24,0 cm · Konstantinopel (?) · 1. Viertel 14 Jh.


Schlagwörter (GND)
Byzanz / Historiographie / Iohannes Zonaras.
Diktyon-Nr.
66003.
Ir Schenkungsexlibris
Iv vacat
1) 1r–285v Iohannes Zonaras, Epitome historiarum
2) 286r Epistula de emptione huius codicis manu Iohannis Dernschwamii
287v Index Latinus manu Iohannis Dernschwamii

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Konstantinopel (?). S. dazu die Geschichte der Handschrift.
Entstehungszeit
1. Viertel 14 Jh. Datierung aufgrund der Schrift.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Orientalisches Papier.
Umfang
3, 287, 2 Bll.
Format (Blattgröße)
32,0 × 24,0 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Aufgrund des schlechten Zustands der Handschrift wurde im Rahmen der letzten vatikanischen Restaurierung unter Angelo Mai der gesamte Buchblock auseinandergenommen. Stark beschädigte Blätter wurden in Bogenform auf braunes Papierblätter geklebt. Alle Bögen werden seither gesondert verwahrt. Eine Lagenstruktur lässt sich deswegen nicht mehr ermitteln. Außerhalb des originalen Buchblocks stehen nur die Leerbögen, die als Platzhalter für ausgefallene Textstellen eingefügt wurden, sowie die aus dem Jahr 1554 stammenden Abschlussblätter 286 und 287.
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. I, 1–7, 11–287; 228 wurde ausgelassen, aber mitgezählt) im Kopfsteg rechts, je nach Zustand der Seite auch im Fußsteg links. Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 2a, 4a, 154a, 172a, 288*, 289*).
Lagenzählung
Eine Lagenzählung ging spätestens durch die o.g. Restaurierung verloren.
Zustand
Offenbar wegen der allenfalls mäßigen Qualität des Beschreibstoffs und deutlich erkennbaren Wasserschäden befindet sich die Handschrift in einem sehr schlechten Zustand. Auf zahlreichen Blättern kam es darüber hinaus zu Pilzbefall, der partiell zu Textverlust führte. Insbesondere im Bereich der Textfelder ist der Beschreibstoff brüchig. Im Rahmen der letzten vatikanischen Restaurierung wurde der Buchblock auseinandergenommen und neu gefasst siehe Zusammensetzung Lagenstruktur. Einige Folia waren vollständig zerstört, die betreffenden Stellen wurden deswegen durch den Einschuss von Leerblättern gekennzeichnet. Dort fehlt selbstverständlich auch der Text. Das Papier ist zudem stark vergilbt, was auch in besser erhaltenen Teilen die Lesbarkeit des Textes mindert. Je nach Schreiber und der von ihm verwendeten Tintenmischung hat sich außerdem Tintenfraß eingestellt, durch den der betroffene Textblock stark korrodiert ist. An nicht wenigen Stellen wurden einzelne Worte oder Buchstaben (nicht immer treffsicher) von einer Hand des 16. Jahrhunderts mit schwarzer Tinte nachgezogen (s. auch die Überschrift und die Buchinitiale auf f. 125r, s. auch f. 127v) oder ersetzt (so etwa f. 256r).

Schriftraum
26,5 × 18,0 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
24–40 Zeilen.
Linierung
Auf dem Digitalisat nicht eindeutig verifizierbar.
Schriftart
Jeder Schreiber verwendete seine individuelle Gebrauchsschrift. Dabei ist Hand A mit zahlreichen Abkürzungen und Ligaturen einer Kurrentschrift bereits am nächsten, ähnlich auch Hand G, die jedoch weitaus mehr Elemente der Fettaugenmode des 13. Jahrhunderts aufweist. Insbesondere dieser Duktus, der auch Anleihen aus den Urkundenschriften aufweist (s. die Verlängerung der Buchstaben in den Kopf- und Fußsteg der Blattseiten), könnte als Indiz dafür verwendet werden, die Handschrift noch in das 13. Jahrhundert zu datieren. Insbesondere die Hände B, D und E zeigen jedoch bereits Buchschriften, die dem 14. Jahrhundert zuzuordnen sind, weil sie zu dieser Zeit in Mode kamen und bereits an den nach 1330 einsetzenden Hodegonstil erinnern. Der Kodex sollte daher wie oben angegeben in das frühere 14. Jahrhundert datiert werden.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Es lassen sich sieben Schreiberhände bestimmen. Der Handwechsel fällt dabei in der Regel mit einem Seitenumbruch zusammen. Hand A = f. 1r–106v; Hand B = f. 107r–124v, 173r–193v, 212r–213v, 276r–285v; Hand C = f. 125r–142v, 158r–165v, 194r–199v (?); Hand D = f. 143r–157v; Hand E = f. 167r–172v, 226r–v; Hand F = f. 200r–208v, 214r–226v; Hand G = f. 166r–v, 209r–211v, 227r–275v.
Buchgestaltung
Engzeiliger, durch die Verwendung von Ligaturen und Kürzeln platzsparender Texteintrag mit brauner Tinte. Die Buchüberschriften sowie die in Abhängigkeit vom jeweiligen Schreiber auch die Zwischentitel auf den Außenstegen wurden mit einer hellroten Tinte eingetragen, die größtenteils verblasst ist. Auf dem Außenstegen befinden sich auch zahlreich philologische Noten, die sehr oft nicht mehr lesbar sind.
Buchschmuck
Es ist keinerlei Buchschmuck erhalten. Die mit floralen Elementen verzierte Initiale auf f. 125r stammt erst aus dem 16. Jahrhundert.

Nachträge und Benutzungsspuren
Signaturensignet der BAV auf dem Vorderspiegel und auf 1av. Schenkungsexlibris auf f. Ir. Bibliotheksstempel der BAV (f. 1r, 285v). Im Bereich der Fußstege häufig Notizen von Friedrich Sylburg, die auf den fortlaufenden Text wie auch auf Textausfall hinweisen. An zahlreichen Stellen wurde die Schrift mit schwarzer Tinte nachgezogen. Der entsprechende Duktus ist zwar dem des ursprünglichen Schreibers sehr ähnlich und muss daher von einer kundigen Hand nachgetragen worden sein. Jedoch ist er nicht immer deckungsgleich mit dem des Schreibers und zeigt eine viel stärkere Rechtsneigung. Die Unterschiede sind etwa auf f. 251v noch recht gut erkennbar. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es in Konstantinopel zur Zeit des Verkaufs der Handschrift an Hans Dernschwam genügend Kopisten gab, die eine der gängigen Gelehrtenschriften des 14. Jahrhunderts nachahmen konnten. Nachtrag der Überschrift und der Buchinitiale auf f. 125r in stark geänderter Form. Als f. 286 und 287 sind der Handschrift zwei Blätter beigefügt, die Aufschluss über die Verbringung nach Westeuropa geben (zu f. 286r siehe Inhalt 2).

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, II, S. 909.
Provenienz
Galata/Pera / Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Der Pal. gr. 271 gehört zu den wenigen griechischen Handschriften der Bibliotheca Palatina, die heute noch einen genauen Aufschluss über ihren Erwerb geben. Inhaltlich bietet sie eine der für modernen Editoren wichtigen Fassungen der Kaiserchronik des in seinen späteren Lebensjahren zum Mönch gewordenen Johannes Zonaras. Dieses nach 1118 in Konstantinopel entstandene Geschichtswerk ist für die byzantinische Historiographie insofern von Bedeutung, weil es die Reihe der sprachlich einfach gehaltenen, sog. Mönchschroniken abschließt und gleichzeitig zu den in einer literarisch ansprechenden Form geschriebenen Kaisergeschichten überleitet (s. dazu Christos Stavrakos, Art. Zonaras, Ioannes, in: Encyclopedia of the Medieval Chronicle, II, Leiden 2010, S. 1544 mit weiterführender Literatur). Dass der Kodex in Konstantinopel entstanden sein dürfte, geht aus dem unten geschilderten Erwerbungsvorgang hervor. Seine Datierung hingegen kann aufgrund des Fehlens entsprechender Angaben nur über das Schriftbild erfolgen. Dessen Varianz der Schriften spricht dabei, wie oben ausgeführt, für eine Entstehung im früheren 14. Jahrhundert. Vorbesitzer des Manuskripts sollen laut Auskunft des beigegebenen Rechnungsschreiben von Hans Dernschwam an Ulrich Fugger entweder Antonios Kantakuzenos (= Teil 1) oder ein gewisser Chartophylax Alexandros (= Teil 2) gewesen sein, denen sie der Kaufmann für insgesamt 180 ungarische Golddukaten abgekauft haben will (nach reinem Goldgewicht entspräche dies einem tagesaktuellen Gegenwert von etwa 31.500 Euro). Dernschwam hatte von 1525 bis 1547 in fuggerschen Diensten gestanden, um danach auf eigene Rechnung Handel zu betreiben. Als Kaufmann hatte er sich 1553 in den diplomatischen Schutz jener habsburgischen Gesandtschaft an den osmanischen Hof in Konstantinopel begeben, die unter der Leitung von Ogier Ghislain de Busbecq stand. Teil dieser Gesandtschaft zu sein hatte für Dernscham jedoch den unangenehmen Effekt, dass sie seine Bewegungsfreiheit einschränkte und sich deren längerer Zwangsaufenthalt in Konstantinopel bzw. Amasia auch auf ihn erstreckte. Seine habsburgischen Mitreisenden nutzten diese Zeit u.a. für den Erwerb einer großen Zahl griechischer Kodizes, die den entsprechenden Grundbestand der Hofburg bzw. heute der österreichischen Nationalbibliothek bilden sollten. Mit Sicherheit wusste Dernschwam von dem enormen ‚Hunger‘ der Brüder Ulrich und Johann Jakob Fugger nach Handschriften, sodass auch er entsprechend auf Suche ging. Dabei wurden ihm u.a. wenigstens zwei Exemplare der Epitome des Johannes Zonaras angeboten, mit denen sich Dernschwam einen handfesten Betrug gegenüber seinen früheren Dienstherren leistete. Er offerierte nämlich die Chronik – und dies sogar unter Nennung identischer Bezugsquellen – um denselben Preis, den Ulrich zahlen sollte, auch Johann Jakob Fugger. Offenbar setzte Dernschwam dabei mit Erfolg auf das Mitte der 1550er Jahre bereits bestehende Dauerzerwürfnis zwischen Ulrich und den übrigen Mitgliedern der Familie Fugger, denn seine Rechnung ging auf: Ulrich erhielt den heutigen Palatinus, während der andere Zonaras in Johann Jakobs Bibliothek gelangte und heute der Cod. Mon. Gr. 324 ist. Ein identisch formuliertes Begleitschreiben findet man dort auf f. 1r. In der Tat wird es so gewesen sein, dass Dernschwam zwei (oder sogar drei) Exemplare der Epitome hatte erwerben können. Sicherlich aus finanziellen Gründen hatte er in beiden Angebotsschreiben zwei unterschiedliche Bezugsquellen genannt. Dies wiederum hatte zur Folge, dass Dernschwam nunmehr auch beide Exemplare der Epitome deutlich unterteilen (lassen) musste. Dabei war es sicherlich ein leichtes für ihn, jenen Schreiber des 16. Jahrhunderts zu finden, der die erforderliche Buchgrenze samt Initiale im Stil seiner Zeit auf f. 125r neu eintrug. Ob sich nun der Pal. gr. 271 oder der Mon. gr. 324 im Vorbesitz der Familie Kantakuzenos befand, ist heute nicht mehr mit Sicherheit zu entscheiden. Das jeweils andere Exemplar dürfte jenem Chartophylax Alexandros gehört haben, von dem man nur noch den Vornamen kennt. Hält man die entsprechend ältere Handschrift für die wertvollere, dann hätte sich der Palatinus im Besitz der Kantakuzenen befunden. Setzt man dagegen das optisch ansprechendere Exemplar als das wertvollere an, wäre dem Monacensis der Vorzug zu geben. Dieser wurde im Gegensatz zum Palatinus auch für den griechischen Erstdruck (Offizin Oporin, Basel 1567) herangezogen, den Hieronymus Wolf editorisch vorbereitet hatte. Dass sich ein Exemplar der Epitome im Besitz der Kantakuzenen befand, ist durchaus plausibel, zumal Kaiser Johannes VI. Kantakuzenos als deren prominentester Vertreter auch selbst ein Geschichtswerk im Sinne der Kaiserchronik verfasst hatte. Da nun der Pal. gr. 271 bereits in dem 1555 entstandenen Augsburger Inventar des Pal. lat. 1950, f. 194v verzeichnet ist, der Kauf nach Auskunft des oben genannten Begleitschreibens 1554 erfolgte, Hans Dernschwam jedoch als wenn auch nur externes Mitglied der habsburgischen Gesandtschaft bis zum Sommer 1555 in Konstantinopel bzw. Amasia verbleiben musste, ist davon auszugehen, dass die Verbringung der Handschrift nach Augsburg über das fuggersche Kontor in Pera organisiert werden konnte. Wann der Kodex den enormen Wasserschaden erlitt, durch den große Teile des Texts verlorengingen, ist nicht bekannt. Es ist aber kaum davon auszugehen, dass Ulrich Fugger für eine fast zerstörte Handschrift die oben genannte Summe ausgegeben hätte. Im Fuggerinventar wird sie jedenfalls den Erwerb betreffend als Einzelexemplar unter dem Titel Zonarae monachi historia angeführt und irrtümlich als ein Bombyzinus bezeichnet. Im Zuge der Vertreibung Ulrich Fuggers aus Augsburg und seiner Übersiedlung gelangte im Jahr 1567 seine Bibliothek nach Heidelberg. Vertraglich vereinbart wurde deren Übergang in die Verfügungsgewalt der pfälzischen Kurfürsten und die Aufstellung in der Heiliggeistkirche (vgl. dazu den entsprechenden Eintrag im Heidelberger Inventar des Pal. lat. 1916, f. 551v). Mit Ulrich Fuggers Tod im Februar 1584 erfolgte der rechtsgültige Übergang der bereits verpfändeten Bibliothek in den Besitz der pfälzischen Kurfürsten und in den Bestand der Bibliotheca Palatina. Im Zuge der Eroberung Heidelbergs 1622 gelangte die Bibliothek als Geschenk des bayerischen Herzogs Maximilian an Papst Gregor XV. über München nach Rom, seither gehört die Handschrift zum Bestand der BAV.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_271?ui_lang=ger
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 148–149; Michele Bandini, L'uso delle fonti in sede di recension. La Ciropedia di Zonara (Epit. III 15–26), in: Juan Signes Codoñer/Inmaculada Pérez Martín (Hrsg.), Textual Transmission in Byzantium: between Textual Criticism and Quellenforschung, Turnhout 2015, S. 333, 335, 346–347 mit Anm. 42; Ursul Philip Boissevain, Zur handschriftlichen Überlieferung des Zonaras, in: ByzZ 4 (1895), S. 255, 259, 269; Theodor Büttner-Wobst, Studien zur Textgeschichte des Zonaras, in: ByzZ 1 (1892), S. 204–205, 221, 231, 234; Christian Gastgeber, Ogier Ghislain de Busbecq und seine griechischen Handschriften, in: André Bingelli/Matthieu Cassin/Marina Detoraki (Hrsg.), Bibliothèques grecques dans l'Empire ottoman, Turnhout 2020, S. 151 Anm. 15 (keine eigenständige Untersuchung zur Hs.).
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–285v Digitalisat

Verfasser
Iohannes Zonaras (GND-Nr.: 118773151).
Titel
Epitome Historiarum.
TLG-Nummer
3135.001, 3135.002.
Angaben zum Text
F. 1r–124v Τμῆμα πρῶτον; f. 125r–285v Τμῆμα δεύτερον (zu dieser Einteilung s. die Geschichte der Handschrift).
Edition
Ioannis Zonarae epitome Historiarum ed. Ludwig Dindorf, I–VI, Leipzig 1868–1875 (ND Berlin/Boston 2021); Ioannis Zonarae epitomae Historiarum libri XVIII. I: Annales 1 ed. Mauricius Pinder; II: Annales 2 ed. Mauricius Pinder; III: Epitome historiarum libri XIII–XVIII ex rec. Mauricii Pinderi ed. Theodorus Büttner-Wobst, Bonn 1841/1844/1897 (empfohlene Nutzung: Bde. 1–3 der Ausgabe Dindorf sowie Bd. 3 der Ausgabe Büttner-Wobst). Mit Ausnahme der ausgefallenen Blätter wird der griechische Text vollständig überliefert.

2) 286r Digitalisat

Titel
Epistula de emptione huius codicis manu Iohannis Dernschwamii.
TLG-Nummer
.
Angaben zum Text
F. 286r ist ein ursprünglich zu einem Brief gefaltetes Begleitschreiben (in Kanzleischrift des 16. Jahrhunderts) des 1554 in Konstantinopel weilenden deutschen Kaufmanns Hans Dernschwam. Darin bietet er seinen (früheren) Kaufherren den Erwerb dieser Handschrift an und benennt die ihm dadurch entstandenen Kosten (siehe Geschichte der Handschrift): Chronica Joannis Monachi zonare, continens Tomos duos. Primus est ab exordio Mundi, deq(ue) Rebus Judaicis. Secundus Tomus de Jmperatoribus Romanoru(m) et Grecoru(m) à Julio Dictatore usq(ue) ad Alexium Comnenum. Emi ego Jo: Derschwam Constantinopoli Anno D(o)m(in)i 1554 in pera sive Galata, à Mag(ist)ro Dno Antonio Kantacuseno pro centum et Quinquaginta Ducatis Hungaricis in auro. Fuerunt autem familiae Kantacusenorum olim Jmperatores Constantinopolitani, nunc vero primate homines. Et ut liber iste aliquando imprimatur, rogavit dictus Antonius Kantacusenus, atq(ue) sibi impressi Exemplaris copia fierit in gratiam consernati Authoris zonare. Nactus sum p(rae)terea secundum Tomum zonare de Jmperatoribus iterum, quem conferedni gratia emi à D(omi)no Alexandro Chartophilaco, pro Triginta Ducatis Hungaricis in auro. Jtem alium Libellu(m) zonare de Rebus Jmperij et Ecclesiae à Constantino usq(ue) ad Justinianum Jmp: quem ex vetusto codice transcribere feci. Extat apud quondam Constantinopoli sacerdotum Liber zonare de Rebus Ecclesiasticis Regalis etc. (bereits wiedergegeben in Stevenson, Graeci, S. 149). Auf f. 287v ein Inhaltsverzeichnis zum Pal. gr. 271 (205 Tomus Primus et secundus. N° 1 Annales Joannis Manachi [!] zonare, ab exordio Mundi. N° 2 Joannes Monachus Zonaras de Imp: Romanoru(m) & Grecorum à Dictatore Julio, usqu(e) ad Alexium Comnenum). Der in der Erstausgabe von Hieronymus Wolf, Basel 1557, t. I, S. 9 wiedergegebene, gleichlautende Text stammt nicht aus dieser Handschrift, siehe Geschichte der Handschrift. Wolf war zwar Bibliothekar Johann Jakob Fuggers, hatte jedoch freien Zugang zu Ulrichs Bibliothek. Von daher ist es durchaus möglich, dass die Handschrift bereits bei Eintreffen in Augsburg beschädigt war.


Bearbeitet von
Dr. Lars Hoffmann, Universitätsbibliothek Heidelberg, 11.02.2021.
Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.
Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.