Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 289
Aristophanes, Plutus et Nubes
Papier · 1, 92, 1 Bll. · 15,2 × 10,3 cm · Kreta · Ende 15. Jh.
- Schlagwörter (GND)
- Antike / Theater / Komödie / Aristophanes.
- Diktyon-Nr.
- 66021.
1ar–1av | vacat | |
Ir | Fuggersignatur, Inhaltsvermerk | |
Iv | vacat | |
2ar | Federprobe | |
2av–4ar | vacant | |
4av | Schenkungsexlibris | |
1) | 1r–85r | Aristophanes, Duae fabulae |
85v–89*v | vacant |
Kodikologische Beschreibung
- Entstehungsort
- Kreta. Darauf weist sowohl die Schnittdekoration mit rotem Kreisring hin (Stefec 2012, S. 515f.) als auch der dort tätige Kopist Georgios Gregoropulos (vgl. RGK I Nr. 58).
- Entstehungszeit
- Ende 15. Jh. Sofern die Datierung durch Wasserzeichen bestimmt wird, sei darauf verwiesen, dass die Wasserzeichen im Zuge der Digitalisierung aufgrund der Größe der Handschrift nicht erfasst wurden und ihre Kenntnis allein auf der Literatur zum Palatinus beruht (siehe Wasserzeichen). Das Wasserzeichen Kreis mit sternförmigem Stiel (Briquet Nr. 3056) lässt sich auf 1492/93 datieren; dazu passt der Kopist Georgios Gregoropulos, der vor 1450 bis 1501 aktiv war (vgl. RGK I Nr. 58).
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Papier.
- Umfang
- 1, 92, 1 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 15,2 × 10,3 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- (I-1)1a + II4a + 11 IV88 + (I-1)89*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 89*. Nach Bl. 1a folgt Bl. I.
- Foliierung
- Vatikanische Foliierung in der rechten oberen Ecke der Rectoseite mit schwarzer Tinte (f. 1–87). F. Ir weist eine mit Bleistift geschriebene Seitenzahl in der rechten oberen Ecke auf. Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 2a–4a, 89*).
- Lagenzählung
- Der Lagenbeginn wird in der rechten unteren Ecke mit griechischen Ziffern gezählt (Beginn: f. 1r: αον; Ende: f. 81r: ιαον).
- Zustand
- Sehr guter Zustand mit geringen Stockflecken, welche die Lesbarkeit nicht beeinträchtigen.
- Wasserzeichen
- Wasserzeichen aufgrund der Größe der Hs. nicht digitalisiert. Gemäß Stefec 2012, S. 515 Anm. 44 erscheint Kreis mit sternförmigem Stiel nach Briquet Nr. 3056.
- Schriftraum
- 10,5 × 7,5 cm.
- Spaltenanzahl
- 1 Spalte.
- Zeilenanzahl
- 18 Zeilen.
- Schriftart
- Individuelle Gelehrtenschrift der Entstehungszeit.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Beim Schreiber handelt es sich mit Stefec um Georgios Gregoropulos (Stefec 2012, S. 515 mit Anm. 44; ders. 2014, S. 179; vgl. RGK I Nr. 58 = RGK II Nr. 78 = RGK III Nr. 98).
- Buchgestaltung
- Die Sprecher sind am Rand bzw. innerhalb des fortlaufenden Trimeters angeführt. Nur der erste Sprecher fehlt jeweils, wohl wegen der Initiale. Die Redeteile der Sprecher werden ferner mit einem roten Hochpunkt am Ende begrenzt.
- Buchschmuck
- Der Beginn der beiden Komödien weist jeweils eine rote Initiale mit Fleuronné auf (f. 1r, 41r) sowie direkt darüber ein rotes Flechtband (f. 1r) bzw. einen roten Aedicularahmen mit floralen Elementen (f. 41r). Die Sprecher sind in roter Tinte notiert, das Ende der Redeteile ist mit einem roten Hochpunkt markiert. Die τέλος-Hinweise sind ferner mit roter Tinte geschrieben. Die Rubrizierungen sind alle mit derselben Tinte erfolgt.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Signaturschild der BAV auf dem Vorderspiegel. Capsa-Nr. C. 90, Allacci-Signatur 66., Fuggersignatur 289 Hen und Inhaltsvermerk auf f. Ir. Federprobe auf f. 2ar. Schenkungsexlibris an Papst Gregor XV. auf f. 4av. Weitere Signatur auf f. 1r. Die lateinischen Titel auf f. 1r und 41r stammen von Sylburg (Schriftvergleich anhand BAV, Pal. lat. 429bis, f. 259r).
- Einband
- Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, II, S. 909. Ein älterer kretischer Einband lässt sich anhand des roten Kreisringes auf jedem Schnitt rekonstruieren (Stefec 2012, S. 515f.).
- Provenienz
- Augsburg / Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Die Handschrift ging wahrscheinlich durch Vermittlung von Henri Estienne nach 1547 in den Besitz Ulrich Fuggers über (vgl. Fuggersignatur 289 Hen auf f. Ir und BAV, Pal. lat. 1950, f. 183v: Aristoph. comeodiae aliquot char. 289. hen.). Fugger siedelte mitsamt seiner Bibliothek 1567 nach Heidelberg um. Dessen Bibliothek erbte schließlich 1584 der pfälzische Kurfürst Friedrich IV. Nach der Einnahme Heidelbergs gelangte die Handschrift 1623 nach Rom.
- Literatur
- Stevenson, Graeci, S.
163; Rudolf S. Stefec, Zur Schnittdekoration kretischer
Handschriften, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae 19, 2012, S. 515f. mit Anm. 44; Stefec 2014, S. 179.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
Inhalt
1) 1r–85r
- Verfasser
- Aristophanes (GND-Nr.: 118503987).
- Titel
- Plutus et Nubes.
- TLG-Nummer
- 0019.029 (Plutus); 0019.021 (Nubes).
- Angaben zum Text
- f. 1–35v Plutus; f. 36r–40v vacant; f. 41r–85r Nubes.
- Explicit
- 35r τέλος τοῦ πρώτου δράμματος, (f. 85r) τέλος.
- Textgestaltung
- Wenige γράφεται-, γνώμη- und ὥρα-Hinweise sowie selten Verbesserungen durch den Schreiber selbst. In den Nubes erscheint erst ab V. 12 ein Trimeter pro Zeile.
- Nachträge und Rezeptionsspuren
- Die lateinischen Titel auf f. 1r und 41r stammen von Sylburg (Schriftvergleich anhand BAV, Pal. lat. 419bis, f. 259r).
- Edition
- Wilson 2007, Bd. 2, S. 273–326 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen); Wilson 2007, Bd. 1, S. 137–202 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).
- Bearbeitet von
- Dr. Anne-Elisabeth Beron, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 289. Beschreibung von: Dr. Anne-Elisabeth Beron (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.
- Katalogisierungsrichtlinien
- Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.