Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 338

Maximus Planudes, Ovidii Metamorphoses Graece versae (libri 8 priores)

Papier · 2, 127, 1 Bll. · 22,1 × 16 cm · s.l. · Erste Hälfte des 16. Jhs.


Schlagwörter (GND)
Antike / Ovidius / Übersetzung / Maximus Planudes / Metamorphosen.
Diktyon-Nr.
66070.
1ar–1av vacat
2ar Signatur
2av vacat
1) 1r–127v Maximus Planudes, Ovidii Metamorphoses Graece versae (libri 8 priores)
128*r–128*v vacat

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
s.l. Entstehungsort unbekannt.
Entstehungszeit
Erste Hälfte des 16. Jhs. Datierung gemäß der Schrift.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
2, 127, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
22,1 × 16 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 12a + 2 IV16 + VII30 + (VIII+1)47 + 5 VIII127 + (I-1)128*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 128*.
Die Lagenformel ist aufgrund des schlechten Zustands nicht sicher zu bestimmen, besonders zwischen f. 31 und 47.
Foliierung
Vatikanische Foliierung in der rechten oberen Ecke der Rectoseite mit schwarzer Tinte (f. 2–127). Die Seitenzahlen sind (partiell) abgeschnitten auf f. 85, 96, 97 und 111 (f. 97 wurde nachträglich foliiert, die anderen Seiten nicht). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a–2a, 128*).
Lagenzählung
Bis f. 47 werden die einzelnen Rectoseiten der Lage unten in der Mitte oder am äußeren rechten Rand unten mit griechischen Ziffern markiert, wobei die erste Seite mehrere Alphas passend zur der Lagenzahl -1 erhält (die dritte Lage hat also zwei Alphas, die vierte drei usw.). Die Ziffern sind nicht überall sichtbar. Von Sylburg dürften die Wortreklamanten auf den Versoseiten stammen, mit denen teils die korrespondierenden lateinischen Verse aufgeführt werden (Schriftvergleich anhand BAV, Pal. lat. 429bis, f. 259r).
Beginn und Ende der Lage von f. 80 bis 95 werden mit ςον unten in der Mitte der Recto-/Versoseite markiert (obwohl es sich nicht um die sechste Lage handelt). Die folgende Lage wird nur am Ende mit einer griechischen Ziffer unten in der Mitte der Versoseite gekennzeichnet (f. 111v: ζ), die wiederum folgende wird am Beginn am inneren Rand unten auf der Rectoseite mit η markiert (f. 112r). Die Wortreklamanten dort sind rezenter.
Zustand
Besonders der Anfang der Handschrift ist in prekärem Zustand, da der Rand zum Falz nicht erhalten ist und Papierstreifen zur Restaurierung eingesetzt wurden. Deshalb sind am Beginn oder Ende einer Zeile Buchstaben oder Wörter nicht mehr lesbar. Restaurierungsspuren finden sich auch an den übrigen Seitenrändern, jedoch ohne Textverlust. Das Papier ist fleckig und weist Schäden durch Feuchtigkeit auf.

Schriftraum
15,9 × 9,7 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
23 Zeilen.
Schriftart
Individuelle Gebrauchsschrift der Entstehungszeit.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Die Handschrift stammt von einem einzigen Schreiber, der ab f. 48 eine dunklere Tinte benutzt.
Buchgestaltung
Bis f. 47 folgen die Bücher aufeinander, wobei eine Zeile zwischen dem Ende des einen und dem Anfang des nächsten Buches frei gelassen ist. Ab f. 48 fungieren die roten Buchüberschriften sowie die Initialen als Trennelement. Die Bücher sind am Rand neben dem Textbeginn mit griechischen Ziffern durchnummeriert, was auch in den Teil bis f. 47 für das 2. und 3. Buch nachträglich übertragen wurde (die Ziffern im ersten Teil zeichnen sich durch die dunklere Tinte des zweiten Teils aus).
Buchschmuck
Bis f. 47 findet sich kein Buchschmuck, die Initialen der einzelnen Bücher sollten wohl farbig hinzugesetzt werden. Ab f. 48 erhalten die einzelnen Bücher rote Überschriften und rote Initialen, teils mit floralen Elementen. Marginalien haben teils rote Initialen. Die Rubrizierungen sind stark verblasst.

Nachträge und Benutzungsspuren
Signaturschild der BAV auf dem Vorderspiegel. Altsignatur auf f. 2ar. Capsa-Nr. C. 74, Allacci-Signatur 1814, Inhaltsvermerk und Fuggersignatur 338. seors. auf f. 1r aufgeklebt. Erneute Fuggersignatur mit Inhaltsvermerk auf f. 48r (Metamorphosis 338. seor). Etliche Zusätze durch Sylburg (Schriftvergleich anhand BAV, Pal. lat. 429bis, f. 259r), etwa die Überschrift des 2. Buches, Wortreklamanten und korrespondierende lateinische Verse, selten auch Korrekturen. Vermutlich Zusätze durch einen weiteren Annotator. Der gelbe Farbschnitt ist wohl sekundär.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, II, S. 909.
Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Die Handschrift ging als Einzelanschaffung in zwei Teilen und ungebunden in den Besitz Ulrich Fuggers über (vgl. Fuggersignaturen 338. seors. auf f. 1r und erneut Metamorphosis 338. seor auf f. 48r; vgl. ferner BAV, Pal. lat. 1950, f. 190r: Metamorphosis. char. non liga. 338. seors.). Fugger übersiedelte 1564 nach Heidelberg, wohin ihm seine Bibliothek 1567 folgte, und vermachte sie nach seinem Tod 1584 an Kurfürst Friedrich IV. 1623 wurde die Hs. als Kriegsbeute nach Rom gebracht, wo sie sich seitdem befindet.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_338
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 196; ΟΒΙΔΙΟΥ ΠΕΡΙ ΜΕΤΑΜΟΡΦΩΣΕΩΝ ὃ μετήνεγκεν ἐκ τῆς λατίνων φωνῆς εἰς τὴν ἑλλάδα ΜΑΞΙΜΟΣ ΜΟΝΑΧΟΣ Ο ΠΛΑΝΟΥΔΗΣ ἐκδιδούη Μανόλης Παπαθωμόπουλος/Ἰσαβέλλα Τσαβάρη, Athen 2002, S. 16*.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–127v Digitalisat

Verfasser
Maximus Planudes (GND-Nr.: 118942719).
Titel
Ovidii Metamorphoses Graece versae (libri 8 priores).
TLG-Nummer
4146.018.
Angaben zum Text
f. 1r–16r Liber 1 (inde a 1,43); f. 16r–34v Liber 2; f. 34v–50v Liber 3; f. 50v–68r Liber 4; f. 68r–82v Liber 5; f. 82v–96v Liber 6; f. 97r–113v Liber 7; f. 113v–127v Liber 8 (usque ad 8,714).
Die Versangaben folgen der zitierten Edition.
Incipit
1r κλάδοις σκέπεσθαι καὶ πετρώδεις ἀκρωρείας ἀνίστασθαι.
Explicit
127v ἱερῶν ἱσταμένων ἀδύτων, τάχα δὲ καὶ τὴν τοῦ τόπου διηγουμένων.
Textgestaltung
Der Text beginnt erst mit 1,43, es fehlt also vermutlich eine Seite, wie auch Sylburg (Schriftvergleich anhand BAV, Pal. lat. 429bis, f. 259r) auf dem auf f. 1r aufgeklebten Seitenfragment bemerkt. Vers 44 wurde von Sylburg nochmals auf Latein und Griechisch notiert. Dass das 8. Buch ebenfalls vorzeitig endet, hat Sylburg auf f. 127v neben drei lateinischen Versen vermerkt (wobei nur der erste mit dem letzten griechischen korrespondiert und die anderen beiden die folgenden Verse darstellen).
Auf f. 60r hat der Schreiber Platz im Text frei gelassen, der auf eine Lücke oder nicht lesbare Stelle der Vorlage hindeuten dürfte.
Es finden sich gelegentlich Marginalien, die vom Schreiber stammen.
Edition
ΟΒΙΔΙΟΥ ΠΕΡΙ ΜΕΤΑΜΟΡΦΩΣΕΩΝ ὃ μετήνεγκεν ἐκ τῆς λατίνων φωνῆς εἰς τὴν ἑλλάδα ΜΑΞΙΜΟΣ ΜΟΝΑΧΟΣ Ο ΠΛΑΝΟΥΔΗΣ ἐκδιδούη Μανόλης Παπαθωμόπουλος/Ἰσαβέλλα Τσαβάρη, Athen 2002, S. 5–305 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen, aber erwähnt, vgl. S. 16*).


Bearbeitet von
Dr. Anne-Elisabeth Beron, Universitätsbibliothek Heidelberg, 27.02.2020.
Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.
Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.